Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 21, No. 943, Ed. 1 Monday, June 29, 1885 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 18 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Die
Tägliche Freie Presse
erscheint
mit Ausnahme des Sonntags
nnd kostet
810.00 für das Jahr oder 82.50 für
3 Monate.
VMEE MEME
- Täkjichc Ausgabe
D i e
Wöchentliche Freie Presse
erscheint
jeden Donnerstag
und kostet
s2.50 das Jahr oder 81.25 für 6
Monate in Vorausbezahlung.
Jahrgang 21. Sau AntonicZL Montag den 29. Juni 1885. Nummer 943.
Ayer’s
Ague - Cure
enthält ein Oesenqlit gegen alle von Suupsufl sek-
sülseesde Uebel das to viel man weiß in keiner
andern Agnel enthalten ist. Es enthält kein Thi-
nin auch keine metallischen oder andern schädlichen
Bestandtheile und hat daher keinen nachtheiligen
Einfluß auf die Sonstitmiom sondern läßt den Kör-
per-d gesund wie vor ver Krankheit
sie sammt-km daß Uhu-W flinkan alle
Fälle von kaltem remittircnbem stillem Ase-hiel-
and Gallenfieber so wie von Leberlelden die
durch Sumpflnst herbeigeführt sind heilt. Sollte
« nach richtiqer Anwendung zu hellen verfehlen so
M dke Händler durch unser Eirhclac vom l. Juli
1s82 ermächtigt III Gelt weih-ruhten
Da I. c. Axer H ca» lowelh Ast.
In allen Ipotheten zu haben
Wichtig für Auswanderer.
Eceße Wäßigung in der Uebel-fahrt.
ZEIÆW ist ermäch t Passaqes
en von Bre-
pavte Univers-en nach Sau su
entom-ja für 842 60 ausz n
Der Preis fät die eise von Sau Antonio
nach oben genannten äer sitow
Henker reduz( rte seabahnratea nach allen
Ortes us Deutschland Schweiz Däuemark und
Näher-ed n n bei
z aschuQ Eriesenbech
RAE-le Pasasessgeuh Sau Anwalt-.
Ayer’s
Sargaparilla
Zil ei- lest toueentkirtee Auszug ver Sees-rnitle-
nss adeeee untean Wurzeln Im Kaina-
nui Osten-Zeiss drein-Dem und das unschädlichsie
zuverlässigste nnd billiqstc Blutrcuxigim ;..««;;.’i:tcc
das mit ans-enden kam-. Ohne Fktzi treibt es
alles Olntgift aus dem Körper- bereichern und et- «
neut das Blut und stellt dessen beleben-de Kraft her. ·-
ss ist das beste bekannte Mittel gegen Stets-hell
nnd alle-Wissen Reis-» gegen still-nd pli-
Ilsis- Flehn- Schim- WORK-V- Fluss-
Me und posttnssülösek ebenso gegen alle «
Krankheiten die durch dunnes und vekawtes Blut
ums-Or sechs- Ue Wiss-h sie-ruhte-
M Essai-ne uneins-s mu-
stnsislilit W
Heil-us m- entsünietein Nenn-timan
-. »Hu-It sarsconrilln hat mich vdn ent
zückt-Wiss scheue ca dem is sit-te
"W-Whatte. D. h. Msokr.«
It» 2.M51M.
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« F lTO Z »E- Interesses-in
Dr. I. C. User G Ei» Lan-ell Mass.
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Mslloty Damm-Linie
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OWan sei enden
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WH Lervandte ist dieser
Why-with da Ins-inhalts-
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sen gshMIIW preisen sen hnt-en. »Beste-
Æcicetctgenley sichtbetails
Drn n:en Ieeden berenwillig vertheilt
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Unserlesene Getränke nnd Eigammj
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Wiss-. stammt-H
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seit-I CJIO W und heilen alle seien von
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Ost-W Ist-Wuc
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« Institut un
DI. Z. Cksykk s- ci» Meil III
cHoffnhri.
Novelle von Emile Erhard.
(Fortsepung.)
Baron Martinus fand den nach ei-
ner Drofchke vorausgefandten Kuck in
Zeller Verzweiflung wifchen einem hal-
en Du end Rosse enkern des Halte-
plazeQ ie sich über den Schafpelz und
den »stiegenden Esel« fcheckig lachen
wollten.
Der Gepäckiräger zeigte sich schließlich
als Helfer in der Noth- denn er erin-
nerte fich daß das vor längerer Zeit
abgebrochene Hotelde Prusse in der
Leibniserftraße den Spitznamen : »Zum
fliegenden Esel« getragen worauf einer
der praktischen Drofchkenkutfcher meinte:
Dei wird det Jefcheidfte sind lieber
Herr- Sie sagen mir wat Sie herführt
ob Sie in den Reichstag oder in’g Ab-
geordnetenhaus hinjehören oder ob Sie
man bloß Privatjefchäfte haben denn
werde ick Sie jenau inrejiftriren in det
jeeigneie Lokal. ·
Abgeordnetenhaug—ReichStag ereifer-
te fich Kuck erbost. Wofür fehen Sie un-
fereinen denn an? Sehen wir denn
danach aus?
Det will ick nu nich jrade behaupten-
Männeken aber allerlei Rauh ist da
lfonsten auch bei; wat werden Sie denn
aber vorstellen ? -
Wir sind zum allerhöchsten Dienst be-
fohlen wir haben Diplom und Schlüs-
sen wir gehören an den Hof.
Na det hätten Sie man jleich sagen
sollen. Det kann man Sie doch nich
vom Schafpelz ablesen Ollerchenl
Sind Sie nu man jemüthlich und stei-
gen Sie mit Jhre Bagage zu Anjusten
in und ick nehme da Seine Excellenz
den Herrn Jrafen und dann setzen wir
Sie unter de Pappeln in’s Hotel zum
Prinzenhof ab! Werden die aber
Oogen machen so wat sieht man nich
alle Dage ooch bei Hofe nich det kön-
nen Sie jloben.
Und es geschah wie der praktische
Mann vorgeschlagen Herr und Diener
trüfteten stch nicht nur über die verlorene
offnunz betreffs der Ausspannung
ondern chlugen sogar leichtstnnig alle
rnnn en Frau Egberte’s in den
Wind beim Eintritt in die Atmosphäre
von- vornehmer Würde und Cleganz
die im rin engof ihre Selbsischttpung
über kle nlicse edenken hinaus steigerte.
I Es wehte hier entschieden schon Hof-
n .
Am nächsten Morgen meldete sich al-
lerdings Kuck mit kläglicher Miene
denn das reichlich bemefssene Kostgeld
von fünfnndstebenzig P ennig tü lich
von welchem Knck bedeutende Er par-
.nisse machen gehofft und bei dem er-
sten rühstück bereits darauf gegangen
nnd es stellte sich heran- daß er fast des
this achen benbthrgte um standesges
maß- eben Izu können.
Baron artinus machte große Augen
bei dieser Eröffnung und erst der Be-
fnch seines alten Freundes und nunmeh-
zrigen Gdnners des Grafen Dahlenam
beruhigte ihn über die Re nungsdisfe-
renz derselbe gab die erstcherung
dasz die Dittten eines Kammerherrn auch
dem Diener desselben einen gewissen
Luxus gestatten würden.
Es folgte dann die erste Visitentonrnee
nach einer von dem Freunde aufgestell-
ten Liste bei welcher Gelegenheit Kuck
in stolzer Würde und funkelnagelneuer
Livree den ersten Hofdienst that. Man
warf überall nur Karten ab nnd er er-
langte schnell eine gewisse Routine nach
dem ersten pergrisfenen Hundert. Au-
dien en und Vorstellungen folgten als
»An stes. Nachdem die ersten Schritte
: auf dem Hofparket mit schüchterner Vor-
sicht gethan waren — wobei den· Kam-
merherrn die Kammerdiener
mit den diplomatischen Allüren und der
stummen Kritik am meisten genirten —
schlug auch für den neuen Hofkavalier
die Stunde des ersten Dienstes.
Es stand auf dem Programm für den
Yes-minn- stoe ig Den-inkog
BVIH en uno Juni-t- uns kurzqu-
fenfchiciäkicher Vortrag in ber Universi-
üt. ' ch dem Diner gab eg nur noch
eine Augstellnng von Trangparenten zu
;besnchen sowie die ersten Akte oon
Maria Stunrt im Schanspielhaug und
den letzten Akt von Tannhänser im
Opernhaus zii absolviren-—stiller Dienst
in kleiner Unisorni wie man ihm trö-
stend bemerkte.
Illig Knck der Dofeqnipnge nachblickte
die seinen ferrn um halb zehn Uht
Morgens an dein hartgesrorenen Schnee
der im Sonnenlicht stostglihernden
Straße entführte schüttelte er uns-tran-
isch seinen alten Kopsl Sein Herr war
zu leichtsinnig und eitel gewordent Mit-
ten tni Jannnr statt ber Pelzgesütter-
ten bie gesttickten Wollenen unterziizie-
hen ais wenn eg Juli wäret Die nn-
nnsbleiblichew Folgen hatte er Kuck
ihm an den Fingern hergezühlt worauf
sein Derr erwiedert: Schnee Und Eis
sollen hier nur halb so kalt sein alg zu
Dausel Er blickte nach dem Therniw
meter: annzig Grad! Das würde
auch selbst bei uns schon eine ganz an-
ständige Kälte vorstellen seufzte er.
Tiber hier werden das wohl wieder süd-
liche Grade seinl Na ich wasche meine
ånbetn Unschuld! » Er zog sich in das
ehaelich warme Zimmer zurück wo
er be dem Restebon seines Derrn Früh-
stück über allerlei angenehmen Empfin
dungen sich der wissenschaftlichen Grü-
beleien wie der Besorgnisse entschlug.
Unterdeß gestaltete sich der erste Dienst
für den neugebackenen Kammerherrn
viel weniger schwierig als dieser sich’g
vorgestellt nachdem er gegen die alten
anerzogenen Sitten der Galanter1e es
über sich gewonnen hatte seiner hohen
Gebieterin voranzugeheu. Jhm wurde
freundliche und reichliche Unterstützung
durch die Umgebung zu Theil von der
jungen ernsthaften Hofdame mit iden
dicken blonden Zöpfen die ihn so son-
derbar an seine Martan erinnerte bis
zu den beiden fchwarzbärtigen schlan-
ken Lakaien mit den wichtigen Amts-
mienen herab.
Die hohe Herrin war die Gnade
selbst bat ihn sich ja nicht zu erkitlten
fragte nach seiner Familie und ließ sich
die Namen der sechs Töchter sagen.
Blendende Hoffnungen gaukelten vor
dem Blick des entzückten Kavaliers und
er fühlte in dem Sonnenglanz dieser
Gnade keine Spur der winterlichen
Kälte.
Die Expedition dehnte sich allerdings
über Ermatten aus und erfüllte ihn mit
Respekt vor der Leistungsfähigkeit riner
so hohen und Zarten Dame indeß ab-
solvirte er seine Funktionen mit der
Kraft und Glut diensteisriger Hingabe.
Um drei Uhr wurde er entlassen die
Damen fuhren zum Thore hinaus um
Ich nach den gehabten Anstrengungen
urch einen Spaziergang zu erfrischen
und der Kammerherr kehrte nach seinem
Hotel zurück. Kuck überreichte ihm die
eingelaufenen Karten; Graf Dohlenau
der Aeltere und Jüngere waren m Per-
son dagewesen schon zum zweiten Male !
IDas Schicksal schien die beiden Perso·-
nen augeinanderhalten zu wollen welche
für die intimstem Beziehungen von dem
Freunde und Onkel auserlesen worden
Waren .
Gortseßung folgt.)
Pflichtichulvia.
Manche Menschen schrecken zurück-dem
Publikumdie Wohlthaten mitzutheilen
die sie erhalten und andere verbreiten es
für das Gute ihrer Mitmenschen. Von
der letzteren Sorte ist Herr J. H.
Copvuck von Mount Holly N. J»
welcher schreibt: Ich bin einer der vie-
len welche über den Verdienst und die
Wohlthateni rer werthvollen Medigm
pflichtschuldig sprechen. Dieses it-
ters verbreitet viel Gutes in unserem
Cvuuty für welches ich zeugen.
——C.-————-
T e x u s.
— Die Zerstörung von Fenzen hat
in Medina Countv aufs Neue begonnen.
Die Fenz von Louis Mofield wurde in
einer Länge von IT Meilen zerschnitten.
. — Das neue Courthaus in Brenhatn
ist den County Commissioners überge-
ben. worden. Die Gesammtkosten des
Gebäudes mit der inneren Einrichtung
belaufen sich auf nahezu 864000.
— Die Stadt Austin kählt 2088 weiße
und 1015 arbige Schu kinder.
— Die ärtste farbige Bevölkerung
im Verhältniss zur weißen haben die
Couuties Walter und Wharto-n. Erste-
res zählt 845 wei e und 1584 farbige
Schulkinder und etzteres 84 weiße nnd
950 weiße Schulkinder. ·
— Die Pauptossice des Gould’schen
Eisenbahn ystems wird nach Dallas ver-
legt werden.
· — Das Uebungslager bei Lampasas
ist aufgebrochen worden. Den ersten
Zreis erhielten die Sealey Rifles von
alveston und den zweiten die Bellnap
Rifles von Sau Antonio. Bei dem
Manöver gab es einen Blessirten.
Rodnev Garh von Galveston verbrannte
sich in der Diye des Gefechts das Gesicht
mit Pulver
—- Jn Gravson Counth hat man ei-
nen arhigen Namens Martin gelvncht
der ch an dem Morde der Mrs. Hazell
in Ellhart beiheiligt haben soll» Man
hat keine weiteren Beweise gegen ihn
als daßer von Clkhart kam und daß er
der gersonenheschreibung entsprach die
der erisf von alestine geschickt hatte.
»— . Sheri von Jacksonville ver-
hastete drei Männer die das Geleise
der Jnternationalbahn harrikadirt hat-
ten. Seit längerer Zeit hatte man diese
Männer im Verdacht daß He Vieh an
den Schienen befestigten asselbe von
den Zügen überfahren ließen und dann
Schadeneriatz verlangten.
— Zwischen zwei prominenten Mexi-
kanern in Laredo Maria Garcia und
Egveridion Dovalina entstand eine
rügelei auf der Straße in welcher der
ehtere einen Stich in den Unterleib er- -
hielt und schwer verwundet wurde.
— Gonzaleg County steht im Begriff
eine Jailzu errichten die s40000 ko-
sten wird.
—- Richter R. G. Rawleh in Houston
ift gestorben. «
— Zwei Knaben im Alter von 12 bis
14 Jahren Sühne wohlhabender Eltern
in Fort Worth verließen ihr vüterliches !
Zaug und hesiiegen die Tean Pacifie
ahn um nach "Neumexilo· zu reisen.
Dort wollten sie gegen die Jndianer
kämpfen. Doch schon ·in Weaihersord
holte man die Flüchtlinge wieder ein
und dort wurde ihnen die Kriegslust
durch eine Tracht Prügel gründlich ver-
trieben.
—- Jn Denison kam die Nachricht an-
daß bei Muökogeen ein Fruchtng der
Missouri Pacificbahn durch eine Brücke
brach. Zehn mit Vieh beladene Cato
Die Ekaelsjaltks Es- Sajsou
im großen
Schnitt - Waaren s- Emporium
Von
Is. wol-Eschh
Das größte und ausgewählteste Lager von Frühjahrs- und Sommer - Waaren.
Etwas ganz Neues und Elegantes in D am en-Hüten T o i lette- A rtikeln leichten Kleid e r-
Stoffe n Damen-Unterzeug u. s. w. . »
H e r r e n - A n z ü g e und Garderobe-Art1kel m allen Größen Mustern und zu allen Preisen
- Das Moebel - Departement
enthält durchweg Neues mit spezieller Berücksichtigung der Saison — Eine Völkerwanderung ergießt sich täglich nach
Wolfson’s Store wo man allezeit gut und billig kauft und zur Zufriedenheit bedient wird. «
stürzten in den Abgrund und eine Men-
ge der Thiere wurden getödtet. Von
dem Zugpersonal wurde aber Niemand
verletzt. «
— Ein von Milwaukee stammender
Amerikaner Namens Fletcher traf aus
Mexiko in Cagle Paß ein. Auf feiner
Reife war er von einem berittenen
Mexikaner mit dem Lasso gefangen und
eine Strecke fortgefchleift worden bis er
bewußtlos war. Dann beraubte ihn
der Bandit um seine aus 812 bestehende
Baarschaft. Fletcher befchwerte sich bei
einem Richter über das an ihm began-
gene Verbrechen; aber dieser hatte keine
andere Antwort für ihn als daß jene
Gegend für Amerikaner nicht angefan-
der fei als Eagle Paß für Mexikaner.
— Jn Cameron Milam County
gelten die Ueberlebenden von Hoods
rigade eine Reunion ab.
Diese Idee
daß die Lente nach Colorado Neu - Mexiko und
dem Westen gehen nm die Schwindfueht zu er-
leichtern ist gar nicht nöthig. Jeder vernünf-
tige Mann würde Dr. Bosankcks Husten- und
Lungen - Syrup in dem ersten Grade der
Schwindfncht gebrauchen. Es ist unfehlbar in
allen Fällen von hustem Erlältungen Bron-
chitis Schmerzen in der Brust und allen Symp-
tomen welche als Varläufer der Schwindsucht
belten Preis 50 Cents nnd 81.00. Verkanft
gei F. Kalteher C- Son.
i
W
Maxwell — Preller.
Man erinnert sich noch des ungebeu-
ten Aufsehens welches vor einigen Mo-
naten die Auffindung eines fchon stark
angegangenen Leichnams in einem Kof-
fer im Southern Hotel zu St. Louis
machte. Man glaubte darin den Leich-
nam eines in England gebotenen Deut-
schen Namens Preller zu erkennenwel- »
cher 10 Tage vorher mit einem Reisege- ;
fährten Namens Maxwell in dem Ho-;
tel abgestiegen war. Maxwell war
verschwunden doch verfolgte man feine
Spur bis San Francisco und ermittelte
daß er von dort nach Auckland (Neu-
Seeland) abgefahren war. Durch die
unterfeeifchen Telegraphen ward nach
Auckland gemeldet daß Maxwell im
Verdacht stehe Preller ermordet zu ha-
ben. Die Meldung traf einen Tag vor
der Ankunft des Schiffes ein fo daß
Maxwell noch ehe er den Fuß ans Land
setzte in haft genommen werden konn-
te. Seine Auslieferung nach Amerika
steht bevor; —- vielleicht kann er schon
in der nächstenWoche in St. Louis ein-
treffen.
Yiun aber tritt eine völlig unerwartete
Wendung in der Sache ein. Eine eng-
lische Lebens-Versicherungs-Gesellschaft-
bei welcher Preller sein Leben für 820-
000 versichert hatte stellt die Behaup-
tung auf daß der im Kosser gefundene
Leichnam gar nicht der Prellers gewe-
sen daß Preller überhaupt nicht ermor-
det sei sondern mit Maxwell ben
Schwindel ins Werk gesetzt habe um
die Versicherungszesellschaft zu betrü-
gen. Der Leichnam sei aus irgend einer
Anatoinie herbeigeschafft unkenntlich
gemacht und in den Koffer gezwängt
worden worauf Preller und Maxwell
in verschiedenen Richtungen das Weite
gesucht hätten.
Diese Darstellung klingt zwar sehr
abenteuerlich allein es sind schon noch
merkwürdigere Dinge vorgekommen.
So erst dieser Tage im Staate New
York wo ein Jtaliener auf dem Ents-
kill-Flusse vor Vieler Augen von einem
Boote nackt (zum Baden) in’s Wasser
sprang und anscheinend ertrank. Er
war aber als geübter Taucher unter
dem Wasser nach einer von Bäumen
ver-deckten Bucht geschwommen hatte
bort vorher von ihm versteckte andere
Kleider angelegt und sich in die Büsche
geschlagen. Alles um eine Lebens-Ver-
.sicherungS-Gesellschaft zu beschwinbeln.
Jn diesem Falle aber ward der Schwin- s
del bald entdeckt. J
Ueber die Preller-Maxwell’sche Ange-
legenheit äußerte sich ein im Lebensver-
sicherungs - Geschäfte erfahrener Mann
zu dem Vertreter einer St. Louiser
Zeitung wie folgt:
»Ich habe von vornherein gesagt baß
nur ein Betrug vorliegt; aber man
lachte mich aus. Die Zukunft wird
lehren daß ich Recht hatte. Preller
versicherte in England obgleich er ein
lediger Mann war sein Leben für eine
sehr hohe Summe. Er hatte dabei nur
den Zweck im Au e in Amerika von der
Biidfiächezu verschwinden Hier traf
er Maxwell der sich in Geldverlegenheit
befand und den er deßhalb für seine
Zwecke-gut gebrauchen konnte. Man
verfchafftefich eine Leiche legte sie in
den Koffer und dann trennten sich die
beiden Männer-. Man wird sich erin-
nern daß die Leiche mit sehr toben
Unterhosen bekleidet war wie sie reller
niemals getragen hat. Dazu kommt
das lange Schweigen der Angehörigen
Preller’s. Es liegt klar auf der Hand
daß dieselben"welche von dem Betrage
wußten unschlüfsig waren wie «sie sich
benehmen sollten. Auch das Verhalten
Maxwews vor seiner Reise nach Auc-
land ist im höchsten Grade verdächtig.
Sobald die Versicherungssumme ausbe-
zahlt ist wird Preller sich melden und
dann einfach in Amerika bleiben. We-
gen Betruges kann er nicht an England
ausgeliefert werden.«
Indessen so einfach wie dieser Herr
von «I tolci you so« meint liegt wohl
die Sache nicht. Nach Allem was von-
dem Vater Prellers bekannt geworden
ist er ein Ehrenmann welchem die
Mitwissenfchaft an einem solchen Ver-
brechen nicht zuzutrauen ist.
Für Maxwell hat die Sache das Art-s
genehme daß er nun einer iiichtigen
Vertheidigung sicher ist. Die Londoner
Bersicherungg-Gefellfchaft wird Alles
was Geld bewirken kann thun um zu
;beweifen daß er kein Mörder ist.
(Jll5. Sk.)
— Es heißt daß ein berühmter ame-
rikani-"cher General infolge übermäßi-
gen Cgarrenrauchens vom Zungenkrebs
befallen wurde. Daran mag die künst-
liche Würzung gewisser Cigurren schuld
sein. Reiner milder Tabak wie
Gail ö- Ax ihn bereiten ist ange-
nehm und heilsam wie schädlich.
— Die schnellste Eisenbahnfahtt die
je wefilich von den Alleghenies stattge-
funden hat fand dieser Tage auf der
Vandalia Bahn auf der Strecke zwischen
Jndiapolig und St. Louig statt. Die
ganze Strecke von 240 Meilen wurde in
277 Minuten zurückgelegt und dabei
wurde noch auf sechs Stationen unter-
wegs mehrere Minuten lang angehalten.
Die letzten 100 Meilen wurden in 128
Minuten zurückgelegt.
« Zu vermiethen.
Jm zweiten Stockwerk der »Freie
Presset sind mehrere Zimmer zu ber-
miethen.
—- Abkühlung. Dichter: »Ih-
nen Herr Professor mußte ich noch
herzlich danken für Jhre Güte! Als
gestern Abend Alles über mein neues
Lustspiel herfiel es heruntersetzte und
lächerlich machte waren Sie der Ein-
zige der durch sein Stillschweigen mir
zeigte daß er anders denkt als meine
Feinde its-Professor: »Bitte ich hul-
digte nur dem Grundsahe ssde mortuis
nil nisi bene." -
POIIEI
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der von Reinheit Stärke und gesund dabei.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 21, No. 943, Ed. 1 Monday, June 29, 1885, newspaper, June 29, 1885; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1080035/m1/1/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .