Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 30, No. 3863, Ed. 1 Wednesday, November 7, 1894 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 18 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Lagtiche Freie Presse für Tean Wöchenklichk Freie Ptkssk sitt TM
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« Jahrgqu 30. « « Sau Antoniu Mittwoch den 7 Napember 1894 Nummkk 3853.« Z
Zank-et ä« Sahn.
Roman von W. Alt-han«
Fortsetzung-)
»Nun denn" begann der junge
Mann zögernd »zuntichst ist es aller-
dings richtig was Sie vermuthen.
Man will Sie allerdings in der Noth
pressen. Man hat sich ausgerechnet
daß Sie den Sommer hindurch wie
die Geschäfte nun einmal liegen nur
lavirt haben und jetzt bei Beginn der
lebhaften Saison wo die großen Be-
stellungen zu erwarten und theilweise
schon eingetroffen find einen Strike
nicht aushalten können. Man hat sich
gesagt daß Sie jetzt Ihre Arbeiter-
Ihre Fabrik haben miissen.»
Der Konsul war etwas bleicher ge-
worden.
»Warum hat man sich denn das in
früheren Geschäftsjahren nicht gesagt?"
fragte er. »so-des Geschäft hat seinen
wunden Punkt seine todte Saison.
Ich leugne ja gar nicht daß ich jetzt
allerdings meiner Arbeiter unbedingt
bedürftig bin. Ich wüßte sonst nicht
wie ich meine Kunden befriedigen
könnte was abgesehen von allem An-
deren bei der heutigen Geschäftslage
eine ganz nnberechenbare Schädigung
der Firma nach sich ziehen könnte-
Aber wie schon gesagt das ist ein
Punkt der sich in jedem Geschäftsjahr
wiederholt. Wie kommt es also daß
meine Arbeiter gerade jetzt zu einem
Strile geneigt sind der ja beide Theile
schädigen müßte?"
»Die Arbeiter sind eben in diesem
Gabr- erbitterter- dpnn ip » Tanti
——--——-—- —«—
Janfs en wieder etwas verlegen. !
»Erbittert? Gegen wen denn? s
Gegen mich?"
»Herr Konsul« fuhr der junge
Janssen zögernd fort »man ist erbit-
tert gegen den angeblich unbekannt-ort-
lichen Luxus und Aufwand der wie
den armen Arbeitern zum Hahne in
der Villa Cäcilie gemacht wird-«
Der Konsul fuhr wüthend auf und
hatte offenbar eine zornige Entgegnung
auf den Lippen. Da fiel sein· Blick
auf feine Schwiegertochter die bleich
und mit gesenktem Haupt dasaß—wie
verurtheilt.
Sander wurde plötzlich wieder ruhig
und s wieg. Der junge Janssen aber
fuhr ort: »Man ist erbittert weil
man sieht wie die Früchte ihrer Arbeit
und ihrer Mühsal jahraus jahrein-
gnädige Frau ich bitte um Verzeihung
—es ist meine Pflicht hier zu berich-
;ten was ich dort gehört habe-«
»Fahren Sie fort« rief der Konsul
IM »fahren Sie ohne alle Umschweife
fort und sagen Sie mir die ganze
Wahrhei«
»Die Arbeiter sind erbittert weil
Andere die nicht arbeiten sondern nur
kgenießen in leicht inniger Weise ver-
geuden was sie im Schweiße ihres
Angesichts verdienen und weil ihre
eigene Zukunft sowohl wie die der
Fabrik dadurch in Frage gestellt wird."
»Und haben Sie den Arbeitern nicht·
gesagt daß mein Eigenthum mir ge-
hört daß ich meinen Arbeitern noch
nichts vorenthalten oder veruntreut
khabe? Haben Sie den Leuten nicht
kgesagt daß in meine Angelegenheiten
idreinzureden Niemand das Recht hat
redenso wenig wie ich den Arbeitern
Vorschriften über die Verwendung ihres
Geldes machen dars?" fragte der Kon-
sul mit energischer starker Stimme.
»Herr Konsol es ist ein Unterschied
ob man im ruhigen sicheren Privat-
tmnptoir unter vier Augen spricht oder
vor einer tobenden schreienden erbit-
terten und crhitzten Menge. Und doch
ich habe Ruhe und Klarheit auch dort
bewahren können. Ich habe es ihnen
gesagt habe sie zur Besonnenheit zur
Ruhe und Gerechtigkeit gegen ihren
Brodherrn ermahnt. Sehen Sie mich
an Herr KonsuL Das ist der Erfola.«
»Man wollte Sie nicht hören?"
»Wenn es weiter nichts gewesen
wäre! Aber da trat Einer aus der
behauptete die junge Frau Sander
zhabe in voriger Woche sein jüngstes
zKind überfahren ohne sich auch nur
idarnach umzusetzen !"
Hestig erhob sich Frau Cäcilie.
»Das ist Liige!» rief sie laut und
« t
empnr . ·
Zwiscn sahsie scharf ein
»Gut-m so bin ich auch »;.iisgefahren
nnd genau so habe ich auch gesagt
Mi e Frau" erwiderte er langsam
und deutlich. »Wissen Sie was
mir der ann antwortete?"
»Nun?» fragte sie gespannt.
»Er ivgtes Vom Leugnen wird
mein Kind nicht gesund! Es hat den
Gipsverbandt noch und wer mich be-
sucht· kann sich überzeugen. ’—ES ist ja
m· lich wenn auch fast unglaublich
da Sie nicht bemerkt haben wie das
Kind unter das Rad gekommen ist.
Sie führen wie ich höre die Zügel
selbst und Ihr Groom ist ein duimiier
Junge der nicht Acht gibt. Aber
wenn Sie glauben gnädige Frau
daß es in einer Versammlung
;wiithender empörter Männer genüge
zzu sagen: Dag ist Lügei’ so gehen
Sie mir hin und probiren Sie es. Sie
zwei-den ja sehen was geschieht-«
«Fahren Sie sort" rief dcr Konsut
«nnd kommen Sie zeig dieser-Damms
I« Frechen leat en ntrag
Näh-sie an die Ver ammlung ge
R
sie-«
»Peter Sagen! Kennen Sie Peter
Hagen Herr tionsul?«
»Nein-«
»Es Würde sehr in Ihrem Interesse
liegen ihn kennen zu lernen ihn zu
deobachterh wenn er zur Menge spricht.
Sie weiden dann leicht zu der Ansicht
kommen daß in Ihrer Fabrik keine
Iiuhe wird so lange er da is ."
»Sie wollen mir doch nicht etwa
empfehlen daß ich einzelne meiner
Arbeiter-wie man zu sagen pflegt-
naßregeln soll?"
»Allerdings wiirde ich das thun"
iuhr der junge Mann etwas hitzig fort
.wenn ich wüßte daß ich einigen Ein- .
sluß auf Ihre Entschlusse hätte.«
»Einen Arbeiter der seine Arbeit »
feistet fortschicken? Herr Janssen Sie H
ind noch ein hitziger junger Mann und
sommen eben von einem heftigen
Streit mit diesen Leuten. Deshalb
ind Sie wegen dieser Ansicht entschul-
sigt. Für die Zukunft merken Sie sich
iber daf; ich bisher meinen Arbeitern
ioch keinen Grund zum Strike gegeben
sabe das aber wiirde einer sein. Also
iichts mehr davon. Fahren Sie fort."
»Herr Konsul Sie müssen den
Dagen sehen wenn er von der Tribiine
Besitz nimmt wenn er seine breite
Brust und den großen wilden Kopf
iber den Sprechertisch hinlehnt wenn
er seine Augen bald zornig blitzend und
Funkelnd bald schlau und verschlagen
dlinzelnd auf die Menge richtet; Sie
müssen ihn hören wenn seine grollende
Stimme iiber die Zuhörer hinschallt
ivie er ihnen schmeichelt um ihren
Beifall buhlt sie fesselt und hinreißt
—er ist der gebotene Aufriihrer!"
«Weiter! Ich will wissen was er
Fond- nssbf neh- mt »F fis-is- »
- - .-.- ..--- s· s- lud-«
»Er begann mit einer ebenso frechen
vie nichtswürdigen Verleumdung und
behauptete die Wittwenkasse der Fa-
drik habe heute die sälligen Zinszah-
Tuugen eingestellt und ein dem Hause
Siegsried Sander u. Sohn sehr nahe-
stehender Herr’ sei mit der Kasse durch-
gebrannt-«
Der Konsul zuckte unwillkürlich zu-
sammen. Janssen hielt einen Augen-
blick inne und betrachtete Frau Cäcilie.
Leichenblaß und zitternd stand sie an
dem Stuhl von dem sie soeben erst
empört ausgesprungen w-r.
»Was soll das heißen? Ein dem
ause Sander u. Sohn nahestehender
gern-« fuhr der Konsul auf. »Man
muß den Burschen wegen Verleumdung
bestrafen. Wen meinte er damit?"
»Ich sprang natürlich sofort auf«
erzählte Janssen weiter »und sagte
ihm er sei ein frecher Lügner. Er solle
den Namen nennen den er meinte.
Da nannte er als den Dieb den Herrn
Oberamtsrichter v. Cors sen !"
Wenn in diesem Augenblick eine
Dynamitpatrone geplatzt oder der
Boden unter den Füßen gewankt und
gezittert hatte so hätte die Wirkung
nicht verheerender sein können als bei
diesen Worten.
»O mein Gott!« hauchte Frau
Cäcilie halb ohnmächtig nnd brach auf
dem Stuhl vor dem sie stand zusam-
men. Wenn man ihren Vater schon in
öffentlicher Volksversammlung ais
Dieb bezeichnete so mußte sie ihn für
verloren halten. Dann war Alles aus«
Der Konsul sah in höchster Crregung
auf sie hin. Während der kleinen
Pause die entstand schien er mit
einer wahren Seelenangst auf eine Er-
klärung aufein eichen der jungen
Frau zu warten. A er es kam nichts.
»Nun?" fragte er endlich mit leiser
aber vor innerer Erregnng zitternder
Stimme »warnm fahren Sie denn
jetzt nicht in die Höhe und rufen : Das
ist Lüge!’ «
Wieder entstand eine Pause. Aber
die Spannung mit der sowohl der
Konsul als auch Janssen nach der
jungen Frau hinsahen der Schrei der
sich ihrer bemächtigte bei der Muth
mnfmnn dio niiänofnnvbpnkp Marions-v
dung könne Wahrheit sein wnrd
immer unerträglichen Mit einer
Raschheit die man dem alten Mann
nicht zugetraut hätte sprang Sander
zu seiner Schiviegertochter hin faßte
sie heftig am Arm und sr!"-iielte sie
kräftig.
H»Wer-den Sie mir endlich sagen«
- f Aussen-tief
W mit Hülfe von Dr. Piercele »Gewer-
Moei Disoovoky " die Giftftosfe aller Art
ans dem Blut. Es regt jedes Organ zu ge-
sunder Thäiigkeit an reinigt nnd bereichert
das Blut nnd erfriicht nnd erneuert dadurch
das ganze System. Alle Blut- Haut- nnd
ceweboirankheiten vom gewöhnlichen »Nim-
pel« bis zum bösartigsten Serofel werden
durch das «l)isoovoty" geheilt. Bei Grind
Rechten kratze Nothlauf Beulen und Kar-
dunkeln isi es das direkt kurirende Mittel.
Frau Taroline
Breiten von Satori-
Baldwin Co» Ala«
schreibt: »Alle fünf-
nndzwanziq Jahre lang
litt ich an einer offenen
nnd stets eiternden
Wunde am Bein und
iräyenariigem Aus-
:·- » « -'-- schlag; ich hatte alle
csroline Weelley· Hoffnung Verloren« i·
wieder gesund n wer-
den. Um so glücklicher macht es mi sa en
H Eineman Jhr Dr. Pleree’o ««Gol on
ochwi Dmoovoky " mich von allen meinen
Schmerzen nnd Gebresten kurirt hat. Vorher
hatte ich viele Doktoren und fast alle bekann-
ten Mittel dagegen ohne Erfolg probiri.«
chm ganniiri eine Kur.
schrie er ausser sich ob Ihr Vater
schuldig ist oder nicht? Ob er verwor-
fen genug war armen Wittiven und
Waisen ihre Bradgroschen zu nehmen
um selbst Qhaixrsczgner zu trinken oder
nichts-« Reden Sie. GebenSie der
Wahrheit die Ehre!"
Ein gewisser weltverachtender her-
ber fast höhnischer Zug erschien auf
dem Gesicht der stolzen und schönen
Frau. Sie erhob sich rasch und mit
vieler Energie. Es schien als ob eine
neue Kraft über sie gekommen wäre.
»Was wollen Sie Von mir?« rief
sie abweisend und mit unwillig gerun-
zelterStirn »ich kann’s nicht ändern !"
Der Konsul taumelte zurück als ob
er einen Schlag bekommen habe und
hielt sich nur mit Mühe aufrecht. Die
Anstrengungen und Aufregungen denen
er Tag und Nacht ausgesetzt war droh-
ten den alten Mann zu iiberwiiltigen.
»Sie kann’s——kann’s nicht ändern?»
stammelte er Vor sich hin als ob er
sich sammeln müsse; dann stieß er
einen kurzen Schrei aus und rief:
»Also wahr? Ihr Vater ist ein Dieb?«
Frau Cäcilie zog den Mantel fester
um sich als ob sie störe trotzdem
eine schwiile heiße Luft in dem
Komptoir war. Dann sagte sie finster
und entschlossen: »Peter Hagen sprach
die Wahrheit. Ich bin hier Herr
Konsul um Sie von der Sachlage zu
unter-richten Es handelt sich um
siebentansend Mark. Wenn diese bis
morgen friih gedeckt werden so ist Alles
gut und man kann den Leuten erzäh-
len was man will. Es hängt also
davon ab ob Sie bereit sind das
Defizit zu decken oder nicht. Geschieht
es bis morgen ftiih so können Sie
Peter Hagen als Verleumder bestraer
und einstecken lassen und sind ihn in
der Fabrik los. Geschieht es nicht so
—s o hat er Recht."
Der Konsul sah sie einen Augenblick
stumm an-
»Ah so" sagte er dann »ich ver-
stehe. Ich soll dem Spitzbuben aus
der Falle heraushelfen und den ehr-
lichen Mann hineinstecken.»
»Machen Sie was Sie wollen; wo
Ihr Vortheil liegt ist unschwer zu
er ennen" erwiderte Cäcilie herbe.
Natiirlich!" stieß der Konsul her-
» vor »das sieht ein Kind. Jch muß die
r siebentausend Mark zahlen dann habe
- ich wieder eine ehrliche Verwandtschaft
sund werde einen Störenfried einen
» Agitator los. Das ist unter den obwal-
stenden Umständen sehr billig spott-
»billig· Nicht wahr Sie-Sie hoch-
L gebotene Frau?"
»Ich finde das allerdings Perr
Konsul« entgegnete Cäcilie gelas en
»und wenn Sie noch so sehr eine Bra-
vour darin finden über das Unglück
einer Frau zu spotten. Jch finde daß
Sie mit einem Darlehen von sieben-
tausend Mark das Ihnen bei Heller
und Pfennig zurückerstattet werden
soll die Ehre und das Ansehen einer
» Familie die Existenz das Leben eines
;Mannes und wenn es auch mein
Vater ist nicht zu theuer bezahlen.
Jch mag meinen Vater nicht in Schutz
nehmen. Weh’ mir daß ich’s nicht
skam Er hat leichtsinuig sich in eine
[ Lage gebracht die ihn seinen ehrlichen
"Namen kosten kann. Ob Sie Recht
thun Herr Konsul deshalb mich zu
verhöhnen die ich dadurch schon zu
schwer getroffen bin das mögen Sie
mit sich selbst ausmachen· Aber einen
Dieb dürfen Sie meinen Vater nicht
nennen. Er hat das Geld nicht genom-
men um sich zu bereichern sondern nur
in der Absicht und mit dem festen
Willen es bei erster Gelegenheit
zurückzuerstatten «
»Und die armen Wittwen die aus
der Kasse leben sollen die Brod haben
müssen für sich und ihre Kinder- die
sollen darauf warten?" sagte Sander
wieder höhnisch.
»Das hängt von Ihnen ab«« entgeg-
nete sie kuri und kalt.
»So! lind damit sind Sie fertig?"
»Ja! Jch habe meine Pflicht ge-
than. Jch habe Ihnen die Sachlage
auseinander gesetzt mehr kann ich nicht
thun. Jhren Hohn und Spott anzu-
hören geht über meine Kräfte. Gute
Nacht.«
Damit schickte sie sich an das
Komptoir zu verlassen. Der Konsul
rief ihr aber zu:
»Bitte bleiben Sie noch ! «
Sie blieb stehen.
»Sie sollen mich nicht verlassen"
fuhr Sanber fort »ohne über meine
Ansicht im Klaren zu sein. Sie sollen
wissen wie ich über Sie und Ihren
Vater benkc. Vielleicht können Sie
daraus etwas lernen. Passen Sie also
genau aus."
Erwartungsvoll sah sie ihn an-
Gortsehung folgt)
Dr. Price’5 CHIFZakiIPowdeu
Höchste Welviluöftektungs Auszeichnung
V e r s i ch e r t
Euer haus unb Eigenthum in dem
beimiichen Institut ber Alamo Feuer-
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sichere Garantie bietet und alle ehrlichen
Verluste btompt bezahlt.
Sprecht vor in dem Gebäude der
Versicherunqö - Gesellschaft Navarra-
Straße nahe der Brücke.
— JebethlliontaI und Freitag Wie-
ner Goulaich zum Freiluuch bei F.
S eiter City Ball Salt-am
Das neue Theater in Wiesbaden.
Das neue Theater in Wiesbaden
dessen seierlicher Erössnnng Kaiser Wil-
helm beiivobnte ist ein hervorragendes
Erzeugniß der neuen Architektur. Nicht
weniger als ztvei Millionen Mark ko-
stet der Bau; das Geld scheint aber
wohl verwendet sieht inan die macht-
volle Lage inmitten schöner Petri-anla-
gen die reiche Außen- und Jenseit-Ar-
chitektur die weiten Treppen- Vor-
räume nnd die ringsum laufenden Ter-
rassen sowie die einzig dastelienden
Bühnen-Einrichtungen Das Theater
ist im Hochrenaissancestil ans grun-
grauem Heil-bronner Sandstein errich-
tet. Bühnenbuus und Zuschauerrauin
bilden für sich abgeschlossene Theile-
von denen das kuprelartig ausgebaute
Bühnenhaus am höchsten emporragt.
Rings unt den Van laufen Terrasseu
in verschiedener Höhenlage und mit
breiten Freitreppen. Die metall-ver-
kleidete Bedachung des Bühnenbanses
trägt an den vier Ecken Obelisken von
20 Fuß Höhe welche die Rauchfange
umschließen.
Ein Pruntstück ist der von sechs
Säulen geiragene mit einer geschwun-’
genen Doppelrampe versehene aiebel
gekrbnte Säulenbau an der Rückseite.
Der Figurenschinuck des Gebäudes ist
durchaus vornehm. Die Giebelgruppe
über dem Sänlenbau der Sünseite
trägt im dorischen Felde die Hauptsi-
gur die Poesie daneben eine weibliche
Figur (Trauer) und einen schellenira-
genden Jüngling (Scherz). Ein
Paar bon Amor belauscht und eine
Purze die den Lebensfaden eines
Greises durchschneidet vervollständigen
die Gruppe. Auf dem Giebel steht
ein fackeltragender Genius und zu bei-
den Seiten befinden sich die Gruppen
Musik und Poesie. Nischenfiguren an
der Südseiie stellen Drum-I Gesang
und Tanz dar wahrend an der Ost-·
seite Tannhäuser Gän Lustspiel und .
Tragödie an der Westseite Haß Liebe «
Bottslied und Frobsinn verkörvert!
fi id. Alle diese Figuren sind aus Sa-
rd— .n’-restein herausgearbeitet. Zwei
Pinthergruvvem von der Firma La-
rcsxidelle Pelzer und Co. in Köln aus-
geführt krönen die Längsfeiten und
die dritte überragt den nördlichen San-
lenban dessen Schmuck zwei Centau-
rengruppen und vier sitzende Frauen-
gestalten vervollständigen.
Reich ausgeführt ist auch das Jn-
nere. Es führen tevpichvelegte Trep-
ven zum Parkett ersten zweiten und
dritten Rang. Dreizehn Ausgange
führen aus dem Lager-hause in’s
Freie. Sämmtliche Range verfügen
üver breite Umgitnge sowie schöne Gar-
deroben und Vuffetts. Jm Sommer
ift irr den Zwischenakten ein angeneh-
mer Aufenthalt aus den Terraffen ge-
. boten aus welche die Baume ihre Wi-
vfel neigen. Der Zuschauer-return hat
1364 Sitzplätzez Stehvlatze giebt es
nicht. Die ganze Ausstattung des Zu-
schauerraumes bis zum Amphitheater
ist prächtig; der Glanz wird noch durch
zahllose elektrische Lampen erhöht.
Das Hauptdeckengemälde stellt Wies
bat-en allegorisch dar. Jn den Ge-
wöldekavpen der Decke sind Me-
daillons mit den Vildnissen hervorra-
gender Musiker und Dichter angebracht.
Heilung sur Kopfschmerzeu.
Als ein Heilmittel für alle Arten von Kopfschmerzen
at sich daö Electric Buter als unübertresslich erwie-
eerk Es bewirkt eine dauernde Heilung uno der schreck-
ttchste net-böse Kopsfchmerz hält zur Einwirkung nicht
Stand. Wir rein-ihnen Alle dte es ange t sich eine
Flasche dieses trefflichen Heilntittels zu verschaffen und
es· grwisfenhaft zu probiren Jn Fallen von Otonischer
Verstomnnci bewirkt Dies Mittel geradezu Iunver und
wentge älle vermögen ihm längere Zeit zu widerste-
hen. tan versuche es sofort. Große Flaschen zu nur
60 Eents tn der San Antonio Drua Co.
Der geohrseigte Graf.
Aus der Ringstraße in Wien ereig
nete sich an einem der letzten Abende
eine Scene die peinliches Aufsehen
hervorrief. Ein elegant getleideter mit
einem inivonirenden Monocle ausge-
statteter Herr belustigte eine an ihm vor-
übergehende Dame in höchst unanstan-
diger Weise.Jn gleichen Augenblickeals
der Herr den Eindruck welchen die
stattliche Cricheinuna der iunaen Frau
auf ihn machte durch eine unziemliche
Annaherung anzudeuten unternahm
empfing er plötzlich zu seiner arrange-
nehmen Ueberraschung einen ganz an-
derenEindruck nämlich ben von 5 zarten
aber doch kräftigen Rasensingern die mit
seinem Gesichte in hbchst unsanfte Be-
rührung kamen. Anstatt die verdiente
Lettion ruhig anzunehmen erwiderte
er mit einer beleidigenden Aeußerung
die resolute Dame züchtigte ihn hierfur
mit zwei neuerlichen rechts und links
vom Monocle appltzirten ganz unzwei-
deutigen Ohrfeigen. Der Vorfall mar
von den zahlreichen Passanten keines-
wegs unbemerkt geblieben es entstand
eine Ansammlung man fragte nach der
Ursache der Ohrfeigen - Scene —
und ein Wachtmann kam herbei.
Die Dame ersuchte denselben um
seine Jnterventivn gegenüber dem
Herrn der sie siir seine unverschäm-
te Zudringlichkeit geziichtigt hatte.
Nun verlangte der Geohrfeigte daß
auch die Dame arretirt werde allein
der Wachmann lehnte diese Zumuthung
ab indem er erklärte daß ihm die
Dame wahlbekannt sei; sie ist die
Gattin eines Wiener Gemeinderatds.
Der Herr aber welchem der Wachmann
es sreistellte die Dante gerichtlich zu be-
langen mußte sich legitimiren ; er ist ein
Neue Herbst Waarcns
neuesten-Herbst Waaren L-
— ——be
Ein Lager von Novitijten wie es nie zuvor hier gesehen wurden ist. Herrliche
Sachen die jede Dame in Entzücken versetzen und zum Kauf amech müssenxssp
Jn unserem Seide-Departement
geben wir bekanntlich immer den Ton an.
Wunderbare Stoffe und billige Preise-
Herrliche Wafchs Seidenzenge 60 Cente
wettd für 38 Cents.
Novitäten in gestreisten. kleinkarirten unt
anderweit-g gemufterten Seidcnzeugen zu Pl»
81.25 und aufwärts-
Faille-Seidenstoffe zu s1.00.
Jn schwarzen Seidenzeugen
haben wir das vollständigste Lager und die
folgenden Stoffe: Cryftal Fülle Frangaist
Peu de Spie Rhssdomky Armure Bengai
line Rhotinr Taffettc Gros Gkain unt
6
Most .
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Etwas gcnz Neues in unserem Departe-
ment von Kunst «- Geg enständen du
allgemeines Erstaunen und Bewunderunk
erregen.
—... -—.—-- ——
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der Ton-Angeber ver Mode und der Preise.
sein fatales Erledniß nur geringen
Trost in dem Gedanken finden daß
er die Hände einer wirklich reizenden
Frau waren welche ihm die eindring-
ltche Lehre beibrachten daß es nicht ge-
stattet ist anständige Frauen auf der
Straße zu belästigen oder gar ihnen
unanständig zu begegnen.
—- - —- -----——
steckte-es Armen Seitde.
Die beste Salbe per Welt sitt Schntnh Quetschuus
HenG.tch-üre zuber- nnd auc-Ansichlagslechteu
zesptungene Hande Frostheu er. und alle Funken-it
oetten; tuklrt häatonhotden oder keine Hahn-»
Völltge Yasttedenhett gannttrt oder das Geld wird
zurücke-nennen 25 Centr- dte Schachtel. Zum Verkaus
tu allen Noth-lieu Adel-h Dreih Schomvsoa « Eo»
Ahn-leiste
-—-—---— -·O0-«.—-
— Die Schubert-Lege der Phthias-
Ritter in Patterson N. J. hat sich in
Folge des deutsch-feindlichen Vorge-
hens deø letzten Jahres - Convents der
Supreme- Loge von dem Orden los-
gesagt. Jn einer dieser Tage abgehal-
tenen Versammlung stattete ein vorher
eingesetztes Komitö seinen Bericht ad ·
der nach Aufzählung der den deutschen .
Logen zagt-fügten Beleidigungen er- l
klart ed sei die heiligste Pflicht eines-
jeden Deutschen einem Orden dessen"
oberste Leitung aus einer Bande von
»Fanatikern Fremdenhassern und l
FinsterlingeM destehe»den Rücken zu
r-
I«L--- II.-- L-.- WIL
polnischer Graf und er dürfte u
ehe-spu. uns Ukus ishr-streuten Ulc elthjlc .«
und Vortheile zu sichern die sie in der;
alten Lage erworben sollte eine neue-
Vereinigung gegründet werden und
da kein anderes Mittel übrig bleibe
die deutsche Ehre zu wahren und die
Rechte der Mitglieder zu schützen so
ei es
Vesch l ossen daß die unter dem
Namen »Schubert-Loge No. lld K. of
P.« bekannte Vereinigung deutscher
Männer aufgelöst werde und hiermit
aufgelöst sei; und sei es ferner
Beschlossen daß der Freibrief
genannter Schubert-Lage der Staats-
GroßsLoge umgebend eingesandt werde
und sei es ebenso
Besch l offen daß eine Abschrift
dieser Resolutionen an die Staats-
Großloge übersandt werde-
Der Bericht und die unterbreiteten
Beschlüsse wurden einstimmig an-
genommen.
Dr. Price’5 Crearn Baking Powder.
Das vollkommenste das gemacht wird.
» - —-—.0.O.--————s
30 Köchinnen
und Mädchen für Dausarbeit finden
gute Stellung tu den besten Familien
durch die «W0meas Exohangc" 121
LosoyasStraße Sau Antoniu.
:—-———·——LONE STAR .
BREWING OOMP’V.
Kapuzitåt 100000 Faß. — Kapuzitijt 100·000 III.
-—«v
Liefert die folgenden berühmten viere m Jus und Burschen-.
Erlauger CavinctL Pilfcner nnd Staat-tun
» Garantirt Mike Biere absolut rein nnd frei vm allen Korn-Präpar.iten in irgend welcher
zorni· Nur ne ullcrveftcn Materialien zur Fabrikation verwandt. FAUan No. 13
HGenndy - Eigenthum.
Irr..——-MassenverchlterS - Verkauf-:-
Ueber sl000000 Grund-Eigenthum in Sau Antonto muß fsfdtt
verkauft werden; der ganze Besitz wird in Theilen und Guyet-Wen
angeboten wie sie der tiäufer wünscht. Große. gut eingerichtete Brauerei
mit gutem Ubfav von Bier; weit unter dem wirklichen Werthe.
Ausgedehntes Druckereis und lithographifches Etablissement welches
die beste Kundschaft im Südwesten hat.
Gutgelegene Gefchäftshaufer und Grundstücke und Baupläse in
der Mitte und in den Außentheilen der Stadt« Große Auswahl·
Aehnliche Ossertcn sind nie vorher gemacht worden.
KEIÄCAN EOUSION. Masseuvertvalter
—s »f- L-—
Vdn allen Vieren in der Welt Dr. Blond-im Za b n a r st Offiee
Ist-one star» am besten mir gefällt ! 317 W.Com.St.nebeuTwol-iquant.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 30, No. 3863, Ed. 1 Wednesday, November 7, 1894, newspaper, November 7, 1894; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1081223/m1/1/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .