Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 30, No. 3908, Ed. 1 Saturday, January 12, 1895 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 18 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
Extracted Text
The following text was automatically extracted from the image on this page using optical character recognition software:
Die
Wöchentliche Freie Presse int Tet-
erscheint
mit ginqu des Sonntags jeden Donnerstag
und-kostet
und kostet
82.50 für das Jahr oder CLE
10.oo ins das Jahr km 82.50 " « »
« . siik s Inkqu Tä l i .. e Au s h t! Monaten Genusses-Ihrs-
ag « ga k. Ä
Jahrgang 3(). Sau Antoniu Sonnabend den 12. Jnnnar 1895 « — Nummer 3908
Die .-
" Lagtiche Freie Presse für Tean
erscheint N
Ikssirg Vormund s «
Its-lau aus der englischen Gesellschaft.
Von g. v. Welt-magern
Gottleounw
»Was ist’s?" fragte Mr. Jefferson
wieder aufmerksam werdend.
Jessie brach den Brief auf und las-
»Verehrte Miß. Jefferson i
Ich habe es für meine Pflicht als
Arzt gehalten mich näher nach der von
Ihnen als Aufenthaltsort in Aussicht
vgenotnrnenen Nervenheilanstalt des
Doktor Nathaniel Commins in Hals-
fea Castle zu erkundigen. Ich habe bei
dieser Gelegenheit erfahren diese An-
stalt sei so beschaffen das; ein gewissen-
hafter Arzt von ihrem Besuch unbe-
dingt abrathen muß. Jch habe die
bedenklichsten Dinge darüber vernom-
men und wenn ich auch nur die Hälfte
davon glaube so muß ich doch vor dem
Besuch der Anstalt eindringlichst war-
nen. -
Zu meinem großen Bedauern bin
ich heute in Whitel Court wieder so
sehr in Anspruch genommen daß ich
mich Ihnen nicht persönlich zur Ver-
fiignng stellen kann. Sollte es Jhnen
aber Mascht sein daß ich morgen
die » ilanftalt in alfsea Castle per-
sölil eh in Augens in nehme so sehe
ich Ihren Mittheilungen in dieser
Beziehung entgegen.
n aller Eile Jhr ganz ergebenet
elmuth Strehlen.«
he»Was i·ft’ö?" fragte ihr Onkel wie-
r.
»Nichts» sagte Jessie und lehnte
sich in ihre Kissen zurück.
Was war das nun was aus dem
Briese Doktor Strehlens sprach? War
das Spekulation um sich eine eintrag-
liche Patientin zu .erhalten oder war
es die Sorge des Arztes oder die
Sorge des Menschen des liebenden
Mannes? Was hätte Jessie Jesferson
darum gegeber wenn ihr Jemand ehr-
lich und über-zeugend eine Antwort auf
diese Frage hätte geben könnenl
In diesem Augenblick verwünschte
sie ties in der Seele all« ihren Reich-
tlnnn der die Schuld daran trug daß
sie die Menschen ihrer Umgebung
" inmier nur von den schlechtesten Seiten
en lernte und der sie selbst blen-
de e und verhinderte die Menschen zu
sehen wie sie wirklich sind! Was
sollte sie nun überhaupt thun? Sollte
siie dsr Warnung Gehör schenken oder
n t
arh kam nach einer Weile zurück.
Sie war schon im Reiseanzug.
·Miß Iesserson« sagte sie «es ist
Zeit Teilette zu machen-
Jessie winkte ihr nnd erstaunt trat
ganz nahe an ihre Herrin heran.
» arh« flüsterte sie ihr heimlich
za »nicht wahr Du bleibst mir treu?"
»Aber Miß «Jessie bin ich je
untreu gewesen oder habe ich aus Ver-
sehen etwas gethan was hnen miß-
sitlltP O Sie machen da ich weinen
Inn-ji« . S
M treuen eele traten wirklich
hieme in die Augen. «
Muts-« sagte eisi- aufsiedend-
..daan vorwärts-. nsehen ist ja Uvch
its-chi- dortblciben. Nicht wahr Mai-h P«
«Be.leibe nicht Miß. Gewißnicht.«
««Nnn also gehen wir Mam. Wir
werden wahrscheinlich morgen Abend
wigder hier sein. »Komm !"——
wenige Minuten fpater fnyr Miß
gefferson in Begleitung Mo s- ihres
atels and des Qitor onnnins
ourch ihren Bari nach oer Eisenbahn-
fiatioa·. sesiiesprach kein Wort· skr
war nnsiigtich elend zu Muthe a d
wenn sie nie nie in diesem Leben wie-
der das-whiige Rauschen ihrer alten
Bäume von Wefthainpton Conrt hören
nie die « klagen net-gierigen Rehtiipfe
aus dem-schon diirren itnterlfolz hervor-
lkziifctzcn setzen nie all« die tausend
izißen Stimmen der Heimath mehr
isten toiirde.
Ein Hase lief über den Weg nnd
ein Pferd strauchette· Das waren böse
Zeicheni Ihr Onkel ichimpfte mit
desn topelifaften Kutscher der kein
Pferd im Zügel zu halten verstehe.
Dann waren sie da nnd stiegen in
den eleganten Salonwngrn ein worauf
der Zug gleich weiter fuhr. Sie mach-
ten fiel)’s bequem in dem Wagen als
ob sie zu Haufe wären. Doktor Com-
mino erzählte Geschichten und ihr
Onkel ranchte im Nebenfalon. Das
war ja eigentlich keine Reise sondern
nur ein inomentaner Wohnungswechfeb
Dei «Wagen hatte einen Solan ein
Eßzianney zwei Schlafzimmer nnd
ein Nitfwartezinnner. Die Schlaszim
mer belegten Miß Jesfie und Mannl
Die Herren fotlten im Satan oder wo
fie mochten schlafen.
Aber fo bequem die Einrichtung des
Wagens auch war f o ruhig er trotz der
angehen-en Geschwindigkeit mit der
er dnrch das Land raste auch ging
gessie konnte doch nicht schlafen-
Witte Traunibildek quälten unaufhör-
lich ihr Gehirn Und ließen fie oft aus
dem däimnernden Haldfchlas in dem
Janus ihrem Lager lag ausfahren
var denn mir to Schreckhaftea
was sie ans dieser Reise peinigte2 Sie
nahm sich asaninien so gut es ging
redete sich selbst vernünftig wie nur
inne-et möglich zu nm die ängstlichen
Träne-träger fznhiiåninen—--veritfiimdsaß
» ie e i amit zu tro« ten
Yes eben die erste Reife war die jie
ohne ihren Vater unternahm. Ja
damals konnte sie ruhig schlafen
damals war sie in seiner Hut so
sicher wie in Abrahams Schoosz und
die Reisen die sie mit ihm unternahm
—sie war in Italien Frankreich und
Egypten gewesen und hatte sich zwei
Jahre in einem Dresdcner Pensionat
aufgehalten um ihre Erziehung zu
vollenden-das waren Alles Lustreisen
gewesen die sie als fröhliches Kind
harmlos sicher im Schutz des Vaters
zurückgelegt hatte während sie jetzt
auf Schritt nnd Tritt wie sie wähnte
irr-lauert war wie ein einsamer Wan-
derer unter Wölfen.
Es war schon längfiMitternacht vor-
über. Sie hatten Liverpool schon pas-
sirt und Jessie fuhr endlich erschöpft
und keuchend von ihrem Lager aus
ging nach dem Fenster und bog die
Gardinen auseinander um hinaus-
zusehen.
Die Bahn ging gerade hart an der
Meereskiiste hin. Die Nacht war wild
und stiirmisch Finstere Wolkenmas sen
jagten am Himmel hin und ein hef-
tiger stoßweiser Wind wühlte große
Wellen aus dem Meere aus und warf
die weißen Wellenkämme hoch outs-
spritzend an die theils flachen thei s
felsigen Ufer hinan. essie kannte die
Gegend. Es war umherlandz sie
erkannte den Charakter der Landschaft
wieder denn sie war hier zu wieder-
holten Malen mit ihrem Bater gewe-
sen der leidenschaftlich gern auf die
Entenjagd hier ging. Aber welcher
Unterschied zwischen damals und jetzt!
Damals Alles in sonniger heiterer
Freude in lieblicher Sorglosigkeit und
unschuldigcm Glück und heute !-
Das Donner-it von Sturm und
Wogen übertäubte das Rasseln und
Brausen des pfeilrasch dahinsausenden
zuges; die hohen wilden Wellen des
eeres rollten heran wie gigantische
Gespenster die ihre langen weißen
Arme weit herausreckten aus dem
Meere ans den Küstensaud als ed sie
nach ihr greifen wollten sie hinab-
giehen möchten in den tosenden wir-
elnden Strudel der Nacht.—
Sie schloß die Gardine wieder. Der
Morgen dämmerte heraus ein öder
kalter grauer Wintermorgen. Alles
sah fahl farblos gespenstisch ans.
Bäume Felsen Meereswellen Wol-
ken-—Allcs nahm groteske abenteuer-
liche Formen an die sie erschreckten.
Sie wollte nichts mehr sehen nnd legte
sich wieder aus ihr Lager wo ein mit-
leidiger Schlummer sich endlich ihrer
erbarmte. «
.
Sie konnte indessen nicht lange"
geschlaer haben als Mary sie merkte
Es war noch immer dasselbe traurigöde
sarblose Bild in der Natur ein Bild
Grau in Grau.
»Wir sind da Miß Jessie« sagte
Munz.
. n Halssea Castle?’7
Mein in Greetown. Wir haben
s noch eine Stunde in der Equipage zu
« fahren bis nach Halfsea Castlr. Wol-
len Sie Toilette machen?«
Jesfie seufzte. Auch noch im Wagen
fahren bei solch’ einem elenden
melancholischen Wetter! Sie ließ sich
ankleiden und trat heraus ans den
Bahnsteisg. Greetowm wo sie momen-
tan war machte ihr einen geradezu
ekelhasten Eindruck schmutzig rauchig
mit von undurchdringlichem Dunst
erfüllten Straßen mit Leuten die
verdrossen und schlastrunken herum-
liefen.
Auch der Wagen den sie hier bestei-
gen mußten und den Doktor Commins
telegraphisch beordert hatte war ab-
scheulich ebenso der Kutscher mit einem
alten schäbigen lackirten Hut und
einem weiß und roth karrirten schmu-
tzigen Shan um den Hals. Ach Gott
wie war das Alles anders häßlicher
siirchterlicher als in Westhampton
Eourt das Jessie hier schon wie ein
stilles süßes liebliches Paradies
erschien. Am liebsten wäre sie wieder
umgekehrt! Ach hätte sie doch aus die
Warnung Doktor Strehlens ehört
und die Reise unterlassen! lZeiifzte
Zessie innerlich. .;:1..i-leiben? Um
Gottes willen! Cher sterben!
Und Doktor Commins war bei alle-
dem so lustig daß er Jessie schon sast
widerlich wurde. Zudem hatte sie
Buffet ein großes Glas Branntwein
mit Wasser trank. Pfui! KeinDiener
in Westhampton Court hätte wagen
dürfen vor Jessie Branntwein zu trin-
ken und hier trank es der Herr!
Welch’ eine trosilose Gegend.
l Nach einer kleinen halben Stunde
fing die Straße diesie entlang fuhren
an zu steigen und auf einer mäßigen
Anhöhe vor ihnen erschien ein kahles
einsames wie es schien etwas baufäl-
liges «aus das schon in seiner trau-
rigen erlassenheit einen elenden Ein-
druck machte. Durch eine hohe Mauer«
Idie es umgab und dadurch daß die
iFenster zum großen Theil mit Eisen-
sstäben vergittert waren wurde das
JHaus auch nicht freundlicher. Jessie
; hätte es am liebsten für eine Straf-
Ianstalh für ein Gefängniß oder der-
gleichen gehalten.
»Das ist Halfsea Castle« sagte
»Dein-r Commins auf das Haus vor
ihnen deutend.
»Wie?" rief Miß Iessie erschrocken.
»Ja das ist Halfsea Castle. O
JSie müssen nicht nach dem ersten
Eindruck urtheilen. Sie wissen das
ist immer falsch. Kommen Sie nur erst
hinein!"
» Wo waren denn nun die prächtigen
Wälder die herrliche Luft und all’ die
Herrlichkeiten des Prospektes von Dok-
tor Commins? Jessie wurde sich jetzt
rasch klar darüber wie Unrecht sie
Doktor Strehlen gethan hatte. Er -
hatte in seinem Eifer- ihr zu nützen
gethan was ihm möglich gewesen war
auch ohne daß sie ihn beauftragt hatte.
Wenn sie nicht beachtete was er ge-
sagt hatte ihn sogar noch verdächtigte
kfa war das nicht seine Schuld stin-
bern die ihrige gewesen
lgefeyem wie er in Greetown amf
To war gegen neun unr als man in
Halssea Ca’tle ankam. Eine schlampige
Magd die das derbe und feste Eichen-
thor öffnete und sofort wieder schloß
ein kahlen bainns und buschloser Hof
der so staubig und öde aussah wie ein
kleiner Exerzierplatz ein Bot-baue mit
schmutzigen Treppen und Gängen
noch ein schlampigeg Frauenzimmer
das sich als Frau Doktor Commins
entpuppte das waren die ersten Ein-
drücke von Halfsea Castle die Jessie
empfing-
Jn der Thiir stand ein kleines Mäd-
chen blaß bleichsiichtig verkommen
aber mit rührend schönen großen
Augen. »Sie bringen schon wieder
Eine" sagte sie halblaut als die Leute
an ihr vorübergingen
Herr Doktor Commins wurde furcht-
bar böse und fuhr die Kleine mit einer
abstoszenden Hestigkeit an: »Bist Du
schon wieder unten Du kleiner Balg?
Hat Dir Sam nicht gesagt Du soll-
test oben in Deinem Zimmer bleiben?
Ich will Dir helfen hier herumzugass
sen Dn—"
Goriietzung iolgt).
——..-.-.-——
seichte-Undene posinnug
stri- tten belebt i- cesctb des Oper-ernten- welcher
Ieise sesns ist« es stelle der Wende-contes- Ielche
th unt den Its-be- en die Ubslichleit der Lieder-
genesnng get-recht heben M bei richtigen Hierin-gl-
Isd Mesesbeilstttelh postetteeM Messubitterch sq
debitae-· Diese Ins Uslsasenitosseu sittsame-gesehn
Ins-et hilft del- Rhesnmtikeh det- styssevtileh dem
as sitt-Mist nnd Hinweis-Ase leide-den Patienten-
Lesten die vo- setdanangsbeichroersen geplagt wer-
den« lind die hthigery nicht nach medizinischen Grund-
ssses zubereiteten trieb est t- Ueber-III sei-offene-
»Sttsmlsnttes» direkt Music- DI. sittets iß ib-
nea alt Stisalaasatiitel iosohl rote wegen seiner bet
lesdes und reiniget-des Eisesichafteh bei Weiten
vorsnsie es. Besonders empfiehlt sich sein sehr-ach
seses eilest-; für schsächliche Und its-flicht Leute ist
et ein Quell set-er soc-str- Iad Stätte. Dreimal
Ists-? ei- Weisclas voll it die Iwecentsprechesre
· . -
.- . -...-.- —.... —
! unsa- vier-aussah
Man dat es feiner Zeit dem Staats-
Setretttr Blaine auf muckerifcher Seite
ielir verdacht als et in den Confulars
Betichten aus Pan · Amerika der Bier-
Statiftit besondere Aufmerksamkeit zu
Theil werden ließ. Und doch hatte der
Mann fo recht. Der hauptadfatz der
Brauereien in den Ver. Staaten findet
nach den centtal- und fiidainetilanifchen
Ländern statt wie nachfolgende Zusam-
menstellung ergiebt: Nach Mexico gin-
gen 74795 Dutzend Flaschen nnd 39-
200 Gallonen in Gedinden dann folgen
die SandwichiJnielm welche uns 59-
897 Dunend Flaschen und 56863
Gallonen adnadmenz dann Cada das
24184 Dugud nnd 80.274 Galionen
vertrankz dann Salvador das 27838
Dutzend erhielt; dann Ontario nnd
Quedec die 13154 Dupend nnd 77-
736 Gallonen vertilgten; dann Gua-
temala das 20162 Duyend nahm;
dann folgen Columbia mit 19659 Du-
kend und 8515 Gallonen; Nicaragua
mit 11797 Dujend Dayti mit 11-
415 anenh Domingo mit 11.188
Dusend Britifd-Colnmdia mit 6492
Dupend und 19244 Gallonenz Bri-
tiih - Weit - Indien einschließlich Bri-
tifchshondutaö mit 5959 Dukend und
12028 Gallonen Britiich - Australien
mit 6970 Dufend die canarifchen Jn-
feln mit 6955 Dutend Japan mit 6393
Dutzend Costa Rica mit 5777 Dutzend
Venezuela mit 5578 Dukend donglong
mit 4307 Dutzend. Donduras mit 3055
Dunend Porto Rico mit 2639 Duyend
assotiiched Rußland mit 2765 Dutzend
Braiitien mit 2573 Dutzend. Auch die
Bekmudas mitten noch zu erwähnen mit
1665 Dupend und 11935 Gallonen.
England und Dentichland bezogen
kaum mehr. als um einmal zu kosten.
-- —·-.·-—-
Vr. Price's cream Batin Pan-den
seltksysw Waise IT Title-.
i
Ein Bild der Einwanderung vor
150 Jahren.
f Jn den letzten Jahren waren die Ver-
thältnisse wohl kaum geeignet eine au-
- ßetordentlich starke Einwanderung ais
I besonders begehrenswerth erscheinen zu
lassen. Trotz dieser Ungunst der Ber-
hitltuisse war es dem Einwanderer be-
isonders dem deutschen Ackerbauer und
jFarmardeiter auch in diesen Jahren in
»den meisten Fallen möglich lahnende
Beschaftigung zu finden und ihm Gele-
Egettheit geboten durch Fleiß Stank-
samteit und Ausdauer die Grundlage
zu einer gewissen Unabhängigkeit zu
ilegen. Von wirklich-un Einwande-
ret-Clend« hört man nur selten. Es
mag interessant sein zu erfahren un-
ter welchen Umständen und unter wel-»
chen Enthehtungen die Pioniere der
deutschen Einwanderung die Ansied-;
ler von Ost-Pennsylvanien ihre Uebers »
fahrt nach Amerika bewertstelligten und
welches Loos ihrer harrte wenn das
Ziel ihrer Reise erreicht war.
Aus Anlaß des 130. Stiftungssestes
der Deutschen Gesellschaft in Philadel
phia die zum Schutze der deutschen
Einwanderet gegründet wurde theilt
der «Philadelphia Denn-crat« hierüber
Näheres mit. Bereits itu Jahre 1745
wurde die Zahl der Deutschen in Penn-
shloanien aus 110(.00 Personen ge
schätzt; wenngleich diese Zahlen viel-
leicht etwas ungeuau sein mögen so
steht doch fest rast die Gesammtbevdts
steruug Pennsylvauiens zu jener Zeit
aus einem Drittel deutscher Einwan-
derer bestand.
Die englischen Colonisien wurden
beunruhigt durch diese starke deutsche
Einwanderung aber auch durch die ir -
sche. Da erfolgte der Mißgriff der
»Assemblh« durch ein Gesep die Ein-
wanderun beschränken zu wollen.
»Die engli che Colonie sollte keine An-
siedlung von Fremdlingen werden«.
sagte der damalige Gouverneur der
Provinz. Man setzte hohe Eingange-
abaaben auf die Einwanderung eines.
jeden Fremdlinas. Da blieb aber diel
Einwanderung aus und schon im nach-
sten Jahre wurde diese Kopfsteuer auf
Einwanderer widerrusen. Und bald
erkannte man den hohen Werth beson-
ders der deutschen Einwanderer«. »Der
jepige blühende Zustand deprrovinzh
erklärte Gouverneur Thomas in 1783
«ist größter-theils dem Fleiß dieser
Leute zur verdanken und sollte durch
keine entmuthigende Weise fern gehal-
ten werden«-. «
Die Erschwernissen sür die Einwan-
derung »dieser Leute« waren ohnehin
schwer genug. Die Meisteu waren
nicht im stande die Uebekfahrtskosten
von 840 bis 850 zu bezahlen. Sie
verpflichteten sich deshalb durch Kon-
tract an die Schiffs-Eigenthümer ba-
stir durch Arbeit in Amerika zu zahlen.
Diese Kontracte waren überlraabar
und wurden am Landungsplape ber-
kaust un Solche die Arbeiter und
Dienstboten suchten. Die Lange der
Dienstzeit-hing von der Höhe der be-
treffenden Suatne ab betrug durch-
schnittlich 3 bis 4 Jahre konnte aber
auch 7 und mehr Jahre dauern; Kin-
der blieben bis zur Mündigkeit darin.
Die betreffenden Einwandeier konnten
aber auch von einer Person an die an-
dere abgetreten werden.
Solche Dienstuflichtige hießen osficäell
«Redembtioners« und »Seroen« in
Deutsch-Pennsylvanisch. Aber nicht
das »Serven«-Svstem war es welches
die größten Leiden der Auswauderer
verursachte. Denn im Ganzen wurden
dieselben aut behandelt; oft genug
wurden aber auch Mann und Frau
und Kinder von einander gelte-unt und !
kamen an verschiedene Herren. Vol
diesen ieulschen »Seroen«. die später
zu Land-E!genthuxn kamen stammen
viele der reichsten und angesehensten
Familien aus Pennsylvanicn und der
Union.
Das Schlimmste aber war der Trans-
bort dieser Aus-wandern auc- Deutsch
land nach Rocterdum und von dort per
Schiff nach Philadelphia damals der
Haupt - Einwanderungøbafea Dort
wurden die Schiffe medizinisch unter-
sucht die Cinwandeiek nach dem Stadt-
baus geführt um sofort dem König von
England den Treueid zu leisten und
dann zurück« nach dem Schiff wo sie an
den Meistbietenden betauctionirt wur-
den-»welche die Schisssngntrakte und
damit die Dienstleistungen der betref-
fenden Personen erstanden.
Dr. Deinrich Melchior Mühlenberg.
der Patriarch der lutberischen Kirche in
Amerika bat in den »dallitchen Nach-
richten« von diesem »Deutschen Handel-«
eine lebhafte Schilderung gegeben. Ei-
nen »Hundel« nennt er das Bei-steigern
der «Serven«; derselbe wurde in den
damaligen Zeitungen angezeigt. mit
Andre-jungen der »frischen Waare«
könnte man sagen. Da hieß es z. B.:
»beme am 9. November 1764 ist das
Schiff »Boston« mit etlichen 100 Deut-
schen angekommen mit Dandcuerkern.
Tagelöhnern- jungen Leuten Manns-
und Weidsderionen Knaben und
Mädchen. Wer sich mit dergleichen der-
feben will melde sich bei David
Nundle«.—Cin andere Anzeige lautete:
»Das Schiff »Poly« ist mit 250 deut-
schen Leuten angelangt. Seibige sind
alle überaus frisch und gefund. Manl
melde sich 2c. I
Obgleich die Schifjseigentbümer im
eigenen Interesse die Auswandeter in
gesunde-n Zustand nach Philadelbbia
u bringen suchten um sie gut »uerkau-
en« zu können waren die Leiden der«
llrinen beim Transbort oft genug-
»entseplich. Ja kleinen Schiffen
Hdicht zusammengedrltngt fast immer!
Jlchuplos dem Wind und Wetter ans-
gesent litten sie oft genug Mangel an
Wasser und Nahrung.
- Sehr haufia brachen Seuchen anfE
den Schiffen aus und es kamen Fallei
vor daß ein paar hundert Passagiere
unterwegs starben. An ibrein hinter-
lassenen Gevitck entschädigten lich die
Schiffeeigenthüknen oder es wurde von
den Agenten den Wittwe-i nnd Waisen!
gestohlen die nun fast nackt nnd ganz-(
lich mittcllos hier landeten.
Den listigen nnd uneigenniiiigen
Bestrebungen der deutschen Gesellschaft
in Philadelvbia ist ed zuzuschreiben
daß diese Uebeistiinde mit der Zeit ge-
mildert und später ganz abgestest
wurden.
Dr. Prices Creanisakirfg Powdec.
Pschstr Welt-LIABLE MKM
—- Mau schreibt aus Berlin: Der we-
sentliche anall der Gesetzvorlage gegen
den Unlauteren Wettbewerb« wird
nunmehr bekannt. Der Vorlage ge-
mäß werden unrichtige Angaben über
Waarenbeschaffenbeit. Preiebenicssnng.
Bezugsauelle Vorrathåmenge und Ver-
» lanfsanlaß mit Geldstrafe bis zn 1500
zMark oder sechs Monaten Gefängniß
E und die Verbreitung kreditfebitdigender
Angabe über Firmen wider besseres
Wissen mit einer Geldstrafe bis zu 3000
Mk. oder einem Jahr Gefängniß be-
straft. Dieselbe Strafe ftebt auf den Ver-
ratb von Geschäftsgebeimnissem Die
Vorlage ist den Dandelss und Gewerbe-
tainmern zur Prüfung und Rückilnßes
rung zugegangen.
Bäume! Bäume!1
Schickt Euer Gelb nicht nach dem
Norden für wettblofes Zeug sondern;
sauft Bäume Sträuchen Reben ec»«
die hier ohne Bemässetung auf tkyckesx
necn Lande gezoan und dem Kltma
angepaßt sind. Reichhaltigek Katalag
wird gratis versank-L
Otto Locke- Banmfchnl idem-er-
Neu-Bkaunfels Comal Co» Texas.
Photographien
Cadinet Grüße 84.00 ver Dutzend bei
Ca l la w a v 593 Dstsdaussonstraßr.
85.00 und mehr dauernden Ber-
dicnst pw Tag aatantiten wir Jedem
der eine Agentur für unsere neuen Bil-
der übernimmt Anstandiae Arbeit
ohne Risiko. O. S. Sieb-rennen
St. Paul Minn
Ieau deeeie W
jeden Monat Biederkebvem I-
neu Lindernns nnd l
lv g finden. wenn sie -
II Metcks »so-prieser I
I- soeiptionss ehrcnchex
csrequkmnn erleichtert
i« den monstjichen Wecs el
ltüftikt die erfchdp
Ichw chllche and abge-
Ittste Natur linderl
und verdrän t nec-
vöie Schn-
ucku euhysterie
ämpe Betreten-
II. w» bittre die funktiouellen
Me
ände das wiedergebe-the Gefühl « Rück-n-
chenerzem tanrrhaliiche Entzwei-Us- Eite-
temq und alle sh hnlichen Leiden
Zur use der Entbindun en egeus
Iehende Furt-neu M ei nubeznhl ar n es
vermindert see Scham-ten nnd Gefahren des
Oel-Creus kürze die Melken und die Onk-
Mmtq spe riode ab nnd fördert die reich-
liche Ihioudermtq nahrhaster Mattenan
thun-I Thielwekl von Rot-erte-
dale Pa» sagte »Ich kann Ihnen nicht se-
unq Dank sagen für die vortrefflichen Dienste
US Ihr «17s.voeiks Mptiod" III-Ists
Tochter geleistet hat.
Jn den letzten Monaten hatte sie gar keine
Schmerzen mehr und war immer guter
Inne. Von Kopfhängekeh wenn ihre Zeit
W II keine Spur mehr ds
L. WolksoPs Wmuth - Rufs-;
GroßerszAusverkauf um mit den Restbestäuden der "
" . Fest- und Winter-Waaren zu räumen! j .
Großer Ausvetkanf von Kleider-
stossw
die zu jedem Preise verkauft werden.
Sebästapvh 36 Zoll breit 25 Cents.
Wollene Semes 40 Zoll breit 42 Cents.
Kameelshaari Semes reb «c rt von 81.00
auf 84 CentQ
Ding-may rekucirt von 81.00 auf 88 Ets-
Gestreifte Vlaids redurirt von 81.00 aus
» 86 Cents.
Seideustosse!
China i Seide zu 29 Cents.
Bunte Busch-Seide zu 55 Geists-
Gemustetfe Seide zu 69 Cents.
Schottische Seide zu 84 Cents
Bunte Taffet-Seide zu 81 00.
Große Menge von Resten zum hal-
ben Preise!
Steppdeckeu und wolleue Decke-!
Die kalte Witterung erfordert W
Bettdeckeu!
10—4 weiße Blankets von smo an.
10—4 ll-4 und 124 graue Vlaakets hu
81.00 an-
Kindev -Bettdeckeu von II 25 au·
Pferde-Decken- von smö an. .
Farbige SateemQuilts vos Ohio as.
MänicTs Ausverkauf !
Elegante Pelz - Capes zu sä« 86 und Is.
Elegante Broadkloth Cur-es von 8650 bis s10.00.
Zacken und Mäntel für Mädchen von 81 60 und 82 aufwärts.
Winter - Schuhe und Stiefel !
Spring Heel - Schuhe zu 81 00
Dougssla s Schuhe zu 75 Ratt
Dongola Damen · Sä» uhe zu 89.50.
Große Auswahl voy Hauöfchabm
Damen- Unterzeug zu niedrigen Preise-!
Aermellofe Unterwesten zu s lo 20 25 35 und 50 Tuch
Westen mit Uecmeln von 25 bis 75 Muts.
Wollkne Unterröcke von 81.25 m.
Shawls uad wolleae Kinder-Kleider aller Art. - ·
Großer Räumungss Ausnutan von Taktik
Großes Lager von Corsetts für 40 Rats teducirt svf Es Genu.
Wer bald kommt hat vie Auswahl!
lBefonders reichhaltig ist Wolfsmks Lager von Anzügeu
für Herren und Knaben. .
! Herren - Auzüge.
l Ganzwollene-zu sl2.00.
Cassimek- zu 810·00.
Blaue Scotch Plaid zu 86.00.
Hmengarderobe - Artikel
aller Art in großer Auswahl
und sehr billig.
Handschuhe von 25 Cents an
Mütter-
die ihre Knaben gern hübsch su-
gczogen sehen sollten unser Lager
von Knaben-Anzügen in Augen-
schein nehmen.
Ueberzkehey
Glegante Utstetö von us w-
ducirt auf Ils.
Mäntet von 815 ahnet-i auf
sto. Die von sp» resueikt auf N.
GRlesEs ZWEIHsHEscHÆRJ Mk WESLBUWEMJE llllll WssWssL
l W ·
Brieflichen Anftrågen wird besondere Sorgfalt zugewendet Proben frei vekiandt
I. wohl-son. -7 »Am PLAzA
der Ton- Angel-et der Mode nnd der Preise.
----=LON E sTAR
BREWlNc MOOIIIPYF
Kapuzität 100 000 Faß. —- Kapuzität 100000 M
Liefcrt die folgenden vers-hinten sue in Fu- «uo v ruhen.
Erlanger Cavinet Pilseuer und Staudard.
-————
Gar-muri ybhe Biere absolut rein und frei vm auen KokasPcäparaten in irgend W
Fortu. Nur ne allerbesten Materialien zur Sathcation verwandt. »Dein-den RI. U.
Massenverwalters- Verkauf.
Große Reduktion in Grund- Eigenthum. Ungewdhnliches In-
gebote in Geschäfts- Eigenthum. Aus-verkan eines bauktvttm Ge-«
schäftoz keine raisonable Osserte wird zurückgewiesem Spezielle Bar-
gaino die Leute mit Geld interessiren werden.
REAGAN HOUsTONF ·
Massenverwalter.
Von allen Vieren in der Welt
»Im-e stu« am besten mit gefüllt !
Dr. Monds- ZZh nfaf rfzh Ofsiee .
317 W. Com. St. neben Tonhin Hul.
Upcoming Pages
Here’s what’s next.
Search Inside
This issue can be searched. Note: Results may vary based on the legibility of text within the document.
Tools / Downloads
Get a copy of this page or view the extracted text.
Citing and Sharing
Basic information for referencing this web page. We also provide extended guidance on usage rights, references, copying or embedding.
Reference the current page of this Newspaper.
Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 30, No. 3908, Ed. 1 Saturday, January 12, 1895, newspaper, January 12, 1895; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1081403/m1/1/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .