Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 29, No. 3484, Ed. 1 Monday, September 18, 1893 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 18 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Die
Die »
Saigtiche Freie Presse für Texas ! Wpchenmche kränkt-esse m
erscheint » .
mit Zunahme des Heim-tag- H je d e u Obst-state r g s I
und kostet -...«- un o e «
10.00 für das Jahr oder 82·50
— 82.50 fiit das Jahr oder ji«-s
iiir Z sicut-te 6 Its-nie in konnuezahtup
« · Jahrgang 29. . — Sau Antoniu Montag den 18 Ocsitembcr 1893 » —« Nummer 3484J
Drei Masken in Schwarz.
Roman von Paul Heller.
(Fertsetzung)».
»Aus Gefäiligkeit ?« srng Taumitler
ironisch zurück. »Eine saubere Gefal-
ligkeit einem jungen Mädchen gute nnd
sichere ypothekcn im Werthe von nahe-
zu fünzigtausend Gulden und ein blü-
hendes fast ans dieselbe Snnnne zu
schätzendes Musikinstitut zum Preise
von insgesammt fünfmcdzwanzigtau-
send Gulden abznkanfen. Ich nenne
das wucherischc Ausbeutung del-Uner-
sahrenheit seines Nächsten.«
Der rundliche Mann schob die Ach-
seln in die Höhe und schnitt ein unge-
heuer erstauntes Gesicht. »Es fragt
sich doch bei einem jeden Ge chäft wie
das Risiko beschafer ist. D as nützen
mir Hypotheken die noch zehn Jahre
und darüber fest liegen? Jch habe Nic-
mand meine Gefälligkeit nufgedrungcn
—wenn man mich aufsucht je nun
dann muß man si auch gefallen lassen
daß ich meine Vor chläge mache. Man
braucht sie ja nicht anzunehmen. Jni
Gegentheih ich dränge mein Geld Nie-
mand auf-man hat ja doch nie Dank
davon.« «
Das Alles kam gleichmäßig und ruhig
heraus.
Daumiller driickte die Brillengläser
fester gegen die Augen und schaute den
Mann an dessen Erscheinung ihm ge-
radezu widerwärtig vorkam. Er ver-
gegenwärtigte sich im Geiste wie Ellen
mit rührendem stehenden Blicken vor
dein Herzlosen gestanden und vergeblich
diesen mit Bitten bestürmt hatte. ihr
beizustehen.
»Nun-— darüber unterhalten wir uns
vielleicht ein anderma eingehender«
meinte er. »Ich werde von Amtswegen
den zweifelhaften Handel welchen Sie
mit Fräulein Ellen Ribbon abgeschlos-
sen haben der Staatsanwaltschaft zur
weiteren Berücksichtigung unterbreiten.
Bot mir stehen Sie heute als Zeuge in
der Untersn nngssache gegen diese
Dame. Erzä len Sie mir wie es ge-
kommen ist daß sie sich an Sie wen-
dete?«
»Was ist da viel zu e1·zählen?« gab
der Wucher-er zurück. »Sie belästigte
mich verschiedene Male. Ich hatte
nicht recht Lust das Geschäft abzuschlie
ßen der Handekkain mir von vornher- .
ein nicht zweifelsohne vor aber sie
dtaizåeunausgesetzt in mich. Zum letz-
ten-
an diesem Tage erschien sie sogar zwei-
mal in meiner Wohnung Nachmittags
vier U r und Abends kurz vor neun
ale war sie vorgestern bei mir-— "
Uhr. eim zweiten Male lieferte sie «
mir die Hypothekeninstrumente aus und
nahm von mir die Summe von fünf-
uzidzwanzigtansend Gulden in Em-
pfang.««
»Das können Sie beschwören?«
»Zu ’eder Zeitl« sagte Sternsdorf
und ho schon die Finger der Rechten
in die Höhe.
»Las en Sie nur« winkte Daumiller
ab w kend einiger Sekunden in den
vor ihm liegenden Akten bliitternd.
»Es wird noch behauptet« setzte er nach
turzem Besinnen hinzu »daß die junge
Dame noch ein drittes Mal bei ihnen
gewesen ist etwa zwischen zehn nnd
zwöl Uhr Nachts-« ·
Sternes-on sah ihn sehr iiberrascht
an. »Beiniir « srug er. »Sie scher-
zen wohl err Untersuchungsrichter.
Ich niu da entschieden in Abrede stel-
len. - enn das Fräulein der Wahrheit
die Ehre gibt muß sie eingestehen daß
ich mich bereits als sie«das zweite Mal
tain zur Ruhe begeben hatte. Um ihr
gefällig zu sein stand ich aus. Aber
halt« unterbrach er sich mit einein
Male »sagte das Fräulein daß sie
nochmals bei mir gewesen sei ?«
Der Untersuchungsrichter gab ihm
erst keine Antwort andern schaute ihn
mit verschlossenen iienen an. »An
Ihnen ist es meine Frage zu beantwor-
ten« versetzte er dann.
Sternsdors bedachte sich ein Weil-
chen. »Wenn ich es niir recht überlege
so ist es doch möglich daß sie hat zu
« mir kommen toollen« meinte er. "»"Jii-
dessen gesprochen habe ich sie nicht.
Um elf U r- hörte ich wiederholt Läuteu
an meiner Hausglocke. Aber da in der
Nähe meiner Wohnung eine vielbesuchte
Studentenkiieipe ist und die Herren
akademis enBürgck sich sehr oft den
Scherz er auben ihre Mustelstiirke an
meiner Hansglocke zu erproben so ach-
tete ich nicht sonderlich aus den Lärm
Am wenigsten sühlte ich mich veranlaßt.
aufzustehen nnd nachzusehen.«
»Wissen Sie noch in welchen Wer-
then Sie Fräulein Nibbon jene Summe
eingehitndigt haben ?«
»Ganz gewiß. Ich pflege in Geld-
angelegenheiten sehr vorsichtig u per-
fahren. Grundsätzlich gebe i teine
Bankuoten aus der Hand deren Num-
mer ich mir nicht genau notirt habe so
bin ich iu der Lage Jhnen Panz genau
nachweisen zu können weche Wer-the
Fräulein Ribbon von mir empfangen
at.« Erng ein kleines ab erisscnes
iotizbnch aus der Brusttafche nnd
blätterte xiuige Sekunden iii demselben
nach dann näherte er sich dein Unter-
su nngsrichter nnd zeigte diesem eine
an einein Platte desselben oermerkte
ahlenreihe. »Sehen Sie Fräulein
itibon empfing in Tausendguldeii-
cheinen«—hier nannte er seine Reihe
euuxmkm——»zusanune«n einniidzwaiizig
Stück außerdem erhielt sie vierzehn
Hundert nldeiischeine«——hier nannte er
ist-her mnietn—«iwöli Mittel-inul
denschcine nnd zwei Roller Goldstücke -
zu je tausend Gulden-«
»Sie werden die Giite haben mir
Ihre Aufzeichnungen hier zu lassen«
versetzte der Untersuchungsrichter.
»Mit dem größten Vergniigen« ent-
gegnete Sternsdorf.
Er beantwortete noch eini e unter-
geordnete Fragen des Untersuchungs-
richters und empfahl sich dann auf des-
sen verabschiedenden Wink ebenso höf-
lich und liebenswürdig wie er gekom-
men war.
Daumiller erhob sich von einem
Pla e und schritt mit umwiilkter tirn
die Jände über dem Rücken zusammen-
gelegt eine geraume Weile im Zimmer
aus nnd nieder. »Es ist nicht anders
ich glaube Sauer hat Recht« sagte er
nach einer Weile leise vor sich hin.
»Das Gebahren der Verhasteten läßt
sich kaum anders erklären. Freilich er-
Iväre möglich das; todtlich verletzter
Stolz nnd furchtbarer Schmerz um den
Bru mit dem Bräutigam ihr diese
komp ete Theilnahmlosigkeit und unsin-
nige Halsftarrigkeit eingiiben—aber
wahrscheinlich ist das nicht. Viel eher
wirkt das Schuldbewußtsein mit und
die Angst sich zu verrathen. Warum
war sie so furchtbar verstört als sie den
-Domino zurücklieferte warum gestand
sie überhaupt nicht gleich ihre Begegi
nung mit der Gräsin Korsakoff ein?
Sie mußte doch wissen daß Lengnen in
diesem Falle Alles aus’s Spiel setzen
hieß.«
Er brach kopfschüttelnd ab und wollte
eben wieder von Neuem den Gang dnrch
das Zimmer ausnehmen als an der
Thür geklopft wurde. Er erschrak
ordentlich als er in dem Eintretenden
den Staatsanwalt Stein erkannte.
Leo Stein war in den wenigen Stun-
den ein ganz Anderer geworden. Der
früher so hoch aufgerichtete stolz und
kühn blickende Mann trat zögernd
in müder Haltung über die Schwelle.
Die Augen lagen tief in den Höhlen und
ein bitterer Schmerzenszug prägte sich
um seinen Mund ans.
Ergri"en schüttelte derUntersuchnngss
richtet amniller seinem jüngeren Kol-
legen die Hand. Er wollte ihm scho-
nend zureden und es dabei vermeiden
die neuen schlimmen Wahrnehmungen
welche das letzte Ver ör gezeitigt ihm
mitzntheilein Aber Otein bestand dar-
auf Alles neu Vorgefallene zu ersah-
ren« so daß dem Untersuchungsrichter
schließlich nichts übrig blieb als den
Verzweielten den Gistbecher bis zur
Neiae leeren m lassen.
l
)
i
»Ja ich weiß jetzt daß Ellen .chul-
dig ist« murmelte der junge ann
nachdenklich mitschmerzerstickter Stimme
vor sich hin. »Aber dennoch werde ich
nie aufhören sie äu lieben-i kann
nicht anders. Sesen Sie« rie er in
plötzlicher Auswallung während jeder
Nerv seines Körpers erzitterte. »Mag
sie gefehlt haben dennoch bleibt sie
theuer meinem Herzen. Sie hat es
nicht aus schlimmen mörderischen Ab-
sichten gethan. Um einer Liebegthat
willen die sie selbst blos für der Schwe-
ster Glück ausgeführt vernichtete sie
ihre-meine Zukunstl Mag die Welt
sie schuldig nennen und verdammen
Ich der berufene Antläger vor dem Ge-
setz kann sie nur beweinen denn ich
Felix es sie ist noch nngliicklicher wie ich
e t."
Dximiller unterließ es dem Ver-
zweis ten Worte leeren Trostes wie er
es noch gestern ethan zuzusprechem
Lco Stein war o nehin eine unzn äng-
liche Natur-was hätten ilsm orte
sein können denen sein Herz doch keinen
Glauben schenken tonntel
Schmerzcrgrifsen nahm er von Dan-
miller Abschied nnd lenkte dann seine
Schritte heimwärts. Mit müder Hal-
tung schritt er nach seiner Behansun
nicht darauf achtend wie ans der Stra e
il u nimxciy verwundertcr nnd besremdeter
lick traf nnd nur mechanisch die Grüße
Einer Bekannten erwidernd· Wie im
raum bestieg er die eine Zu seiner Be-
ansnng emporfiihtende reppe. Aus
ein Klmgeln öffnete ihm die Mutter
elbt.
j Genesung folgt.)
-———-— —---. -..--- — -- s—-———
—·— Mit Nichts ans der Welt sind die
meisten Leute so sehr zufrieden wie mit
ihrembischen Verstand. —- Je wenigek
sie haben desto selbstzusttedenet sind sie.
Wie lie ausfchaut
das ist die große Frage
für jede Fran welche
fehlt-schlich» körperlich
- - lpernncev9etotmaen«
oder überarbeitet ist.
Jhre Augen sind glanz-
los ihre Wangen ein-
gefiuikexh blaß oder hel-
tultj getöthet7 sie ist
dünn wie eine Hoper-
stange und das verur-
- facht ihr Herzeleid.
» · Um wohl auszuieheu
· · muß sie wohl fein.
Und das Mutes zum Wohllein ist für ede
an genannten Symptomen kranlende rau
ver gewissenhafte Gebrauch von De. Werke-S
Davotito Presekiptiom Dasselbe ist die ein-
ige Medizin süe welche genannte wird
saß sie denv wetblxchep Organismus lräftigt
und die dem weiblichen Geschlechte eigen-
thsmsichen Krankheiten kurirt. Bei jegli-
ein »Franeullsiven«s« Unregelmäßigkeit
chwllche lm erschsöpfeem Zustand der sap-
ten Mutterorgane hilft oder lurirt es in je-
dem ein elaen Fall-. wenn lacht werd das
Geld dafür zurückgegeben.
—
Gegen Katarth glebt es unt eer Medizin
welche dieses Namens würdig ist. Dutzende
werden ougepriese.«.. Für Dr. Sag« G-«
tut-l- Itsmed ergeht die ijerte: »Wenn
wie Dich n« yt kuriren tdnnem so bezahlen
wir Dir Nov han«-«
Tages - Neuigkeiten.
J- n l a n d.
-—— Die Gegner der Vooi«l«rs.s-Wil-
son Bill im Senats lassen kein Mittel-
unversucht ucn die Abstimmung über
diese Bill binauszuschieben. Zu Ehren
des verstorbenen Senators Stanford
von Californien wurde die übliche Ge-«
dachtnißfeier abgehalten. l
—- Jm Repräsentantenbonse kamj
Tuckersz Wahlbill zur Verhandlung
gegen welche die Widersacher derselben i
mit Erfolg »Flibustier«-Maßregeln in
Anwendung bringen.
— Am 16. September wurde auf
dem Weltauesstellnngsvlatze in Cbicago
der »Tean-Tag« gefeiert. Der Haupt-
redner des Tages war der Ex-Gouver-
neur Hnbbard der über das Thema
»Die texanischen Frauen-« sprach und
großen Beifall erntete. Außerdem
fehlte es nicht an allerlei musikalischen
Vorträgen und Deklantationeu. Herr
G. Katzenberger (früher von San An-
tonio) leitete den Chor-Gesang und
seine Gattin sang ein Solo. Mrs.
Tobin begrüßte die Gäste im Namen
der Frauen-WeltausstellungS-Vereini-
gung. Ueber den völligen Mangel an
Ansstellungsobjekten im texanischen
Staatsgebäude der Weltausstellung
konnten freilich auch alle schönen Reden
nicht hinwegtäuschen l
— Jn der letzten Generalversamms
lungdder Aktionäre des «standakd Otl
Trost« wurde beschlossen diesen förm-
lich aufzulösen. Es wird gesagt daßl
oon ietzt an alle Gesellschaften bie bis-
her im Trust vereinigt waren unab-
hängi von diesem und von einander
ihre eschüfte betreiben werden. Es;
wird indessen keine Versicherung siege-s
ben daß sich dieselben Konkurrenz
machen werden. Die Aendernng ist
wie der Anwalt des Trust erklärte ge-
macht worden weil ein allgemeines
Vorurtbeil gegen Trufts im Volke vor-
herrschend war.
—- Jn Rich Hill Missouri wurde
der 25jährige Neger William Jackson
gelyncht der den Versuch gemacht hatte »
ein lljähriges weißes Mädchen zu vers j
gewaltigen. :
s l a n d.
-- Kaiser Wilhelm die Kaiseri11’
der König und die Königin von Würt-
temberg und der Kronprinz von Ita-
lien nahmen am lö. September in
Ludwigslust die Revuelüber die würts
tembergischen Truvpen ab. Nach einem
darauffolgenden Gala - Bankett trat
der Kronprinz von Italien seine Heim-
reise nach Rom an während der Kai-
ser stch zur Theilnahme an den öster-
reiähischen Manövern nach Ungarn be-
ga .
—- Die brasilianischen Jnsurgenten
erzielen bei Rio de Janeiro überraschen-
de Fortschritte. Die Haer - Vorstadt
Nictheroy ist in ihre Hände gefallen und
ebenso verschiedene Küsten-Forts deren
Garnisonen zu ihnen übergegegangen
sind. Auch das Haupt-Fort Santa
Cruz wird sich nicht mehr lange halten
können da es. der Besatzung an Pro-
viant fehlt.
—- Wührend der Manbver bei Metz
wurden in größerem Maßstabe Versu-
che angestellt das Zweirad zu verwen-
den. Diese Versuche haben ein sehr
befriedigendes Resultat ergeben. Be-
sonders beim Ueberbringen von Mel-
dungen hat sich das Zweirad außeror-
dentlich bewährt. Die das Zweirad
benutzenden Soldaten waren mit einem
Revolver bewaffnet und es besand ch
außerdem an jeder Maschine ein a-
jonet. Auch der Fessclballon mit tele-
phonischer Verbindung mit der Erde
versehen hat sich wieder bei Observa-
tionen des Feindes vorzüglich infolge
derb angebrachten Verbesserungen be-
wü rt.
— Jn Berlin sind 23 Delegaten der
Socialisten Preußisch - Polens behufs
Gründung einer deutsch - politischen so-
zialdemokratischen Partei zusammenge-
treten. Diese Partei beabsichtigt sich
als unabhängig von der unter der Füh-
rung von Bebel Liebknecht und Singer
stehenden deutschen sozialdemokrati-
schen Partei zu protlamiren und will
ebenso sehr national-polnische als so-
zialistische Propaganda treiben.
—- Der commandirende General der
an der deutschen Grenze manövri-
renden russischen Truvpen hat sich
vor ein paar Tagen mit hundert Offi-
zieren nach Willenberg im preußischen
Regierungsbezirk Königsberg begeben
um dort deutschen Kameraden einen
ssreundschastlichetz Besuch abzustatten.
s Die deutschen Ofnziere veranstalteten ein
ssolenneö Liebesmahh bei welchem es
! sehr hoch herging. Die Rassen toaste-
» ten begeistert auf die Kameradschaft
» zwischen deutschen und russischen Offi-
! zieren. Die Theilnehmer an dem Lie-
s besmahl sandten Huldigungstelegratm
- nie an den Czarcn und Kaiser Wilhelm.
; Morgen werden deutsche Osfiziere jen-
» seits der Grenze den russischen Kame-
raden einen Gegenbesuch abstatten.
Für die Franzosen die sich einbildeten
der ·russische Bär« gehöre ihnen mit
Haut und Haaren sind die deutsch-
russischen Liebesmahle eine sehr bittere
Pille.
— Allgenkcineö Aufsehen erregt die
vom Wolfschisn DepeschcmBureau ver-
breitete Nachrichh der Staatsanwalt in
Cleve habe auf die Wiederergreifung
des durch den Xantener Blutvrozeß be-
kannt gewordenen Schlöchterg Buschoff
eine Belohnung von 500 Mk. ausge
setzt. Buschosf ist belanntlich seiner
Zeit von der Anklage den Knaben
Hegemaun ermordet zu han«- freige-
sprochen worden.
—- Votn sozialdemokratischut Verti-
ner »Vorwärts« ist wieder einmal eine
Eutbüllung gemacht wordendies31nal
in Verbindung mit den Breølauer Ge-
fängniß - Skandalen. Das Blatt be-
hauptet Geheimrath Krohne der von
dem preußischen Ministerprbsidenien
nnd Minister des Innern Grafen zu
Eulenburg beauftragt war jene GI-
sctngnißiSkandale zu untersuchen habe
die Gefangenen anaebrüllt: »Und
wenn Jhr nur Wasser bekommt so
müßt Jhr doch arbeiten daß die Seele
Pfeist. Wäre ich hier gewesen ich hätte
Ordre gegeben scharf zu schießen.«
— Man schreibt aus Berlin: Für
die neuen Handels - Berathungen mit
Russland soll den deutschen Kommissa-
ren für die Dauer der Verhandlungen
ein ständiger Beirath zur Seite gestellt
werden welcher die im Laufe der Ver-
handlungen aufkommenden Fragen zu
prüfen und die Beschlußfassung vorzu-
bereiten haben wird. Dieser Beirath
wird aus Kommissären der betheiliqten
Reichs- und königlich preußischen Res-
sorts sowie der übrigen bei-dem Han-
del mit Rußland vorzugsweise heil-ei-
ligten Bundesstaaten zusammengesetzt
sein. Außerdem ist vorgesehen daß
mehrere dem Handels- und Gewerbe
stand angehörige Sachverständige wel-
che vorzugsweise über die Verkehrs-
beziehungen zu Rußland praktische Er-
fahrungen sich erworben haben an den
Verhandlungen des Beiraths theilneh-
men. Zu diesem Zwecke ist man regie-
rnngsseitia mit dem .Centralvcrband
deutscher Industrielle» und dein deut-
schen Handelstag in Verbindung ge
treten.
-—- ·-- h— ---
2228672.
Diese Zahl stellt die Anzall von Flasche-s var welche
von Dr. singö »Neuer Entdeckung für C liwtnd uchh
Hasses-. und Ertältung« in den Ver. Staaten voin at
1891 bis zun- März ISN verkauft worden sind. Zwe
Mitte-new zweihundert achtnnd wanstg tausend sechs-
hundert und zweiundsiebzlg Flaschen tn etneai Jahret
Und jede einz« e dteser Flaschen wurde unter der Ga-
rantie vers-nist daß das Geld zurücketstatiet würde
wenn das Mittel keine befriedigenden Resultate etztelea
sollte. Das Oe elinntsi dieses Erfolges lst letcht ent-
Füllti Es enttäu eht Niemanden und ederiiiaiin kann
ich daraus verlassen als auf das bestes rttel gegensa-
sten- Erkältungen u. s. w. Preis 50 Ceiits iind 81.00.
Zu haben durch dte Sein Antonio Deus Company.
s—————«.-———L———
Korrespondenz. —- Neu - Ba-
den den 17. Sept. ’93. —- Jch bin
nun auch 14 Jahre iii Texas oder
solch ein trockenes Jahr habe ich noch
nicht erlebt. Seit Mai hat es hier
keinen ordentlichen Regen gegeben
und vor dieser Zeit auch nur zwei
kleine Schauer; selbst· die Waldbiiume
können diese Dürre nicht mehr aushal-
ten und werden troekenk von Gras
keine Spur.· Das Vieh ist meistens in
einem traurigen Zustand; Garten-Ge-
müse giebt es diesen Herbst sehr wenig-;
nnr Korn welches zur rechten Zeit ei-
nige kleine Schauer bekam ist gutauss
gefallen. Die Bnumwollernte wird
sehr schlecht; es giebt Felder wo es
5 bis 6 Acker zu einem Ballen nimmt.
»Ich wünschte jetzt hker solch einen Pa-
itent-Rechenmeister der uns» ausrech-
Ineh was uns dieses Jahr ein Pfund
reine Faser zu ziehen kostet; am Ende
brächte er wohl gar blos IZs Cents
iheraus.
Herr L. Oertly in Dessau mag sich
trösten. Jch und viele Andere hier
sind ebenso mit der Southern Hohe-
Baumwolle hereingefallen; das ist ein
gewaltiger Schwindel. Dieses ist die
schlechteste Sorte Baumwolle für den
Farcner die ich nur kenne und will ich
des Näheren über diese Baumwolle und
andere Buhmerei in einer späteren Kor-
respondenz noch ausführlicher berich-
ten. Es wäre für Staat und Far-
tner besser wenn die Zeitungen halb so
viel duhmen würden. Allen voran
sieht die Galveston Neids-C Ich lese
Berichte aus letzterem Blatte schon seit
langen Jahren und nur mit dem größ-
ten Mißtrauenz zum Beispiel schrieb
dieses Blatt zu Beginn der Ernte: Die
Galvestoner Banken hätten Geldgenug
zur Bewältigung der Ernte und dabei
konnte man keine Baumwolle gegen
daar verkaufen außer unterm Preise-.
Ja Sand aus ihrer Sandbanl hatten
sie aber kein Geld in den Bauten.
Erst in den letzten Tagen ist eine Bes-
serung eingetreten. W. A dlo f.
I — Der baherische Prinz-Regent
Luitpold hat seine liebe Last mit seinen
Enkel-r Rudert und Karl welche Beide
abwechselnd mit einem Chorinadel da-
von laufen. Ja so ein Münchener
Chotmadel dem kann Nichts wider-
stehen! -
»s-—-·«.«-———————
—- Von Geistlichen so behauptet ein
Statistiker werden 42 Procent 70 Jahre
alt von Farrnern 40 von Kaufleuten
33 von Soldaten und Clerks 32 von
Advocaten 29 von Lehrern 28 von
Aerzten 24.
-——- - ---.·O-« ---—
—-- Der Geh. Justizrath Karl Der-
ger Rechtsanwalt und Notar in Ber-
lin früher nationalliberaler Reichs-
tagsabgeordneter für RinteanofgeiSs
mar und Landtagsabgeordneter filr den
Kreis Rinteln ist ant 25. Augustin
Berlin gestorben.
—--.-—. ·..—--«-- .- .
Deutsthe Jud-Ostia und Buch-
binderci.
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haben bei A. Heusinger.
Grsiedetterpoulgdieb.
Von einem Bienenzüchter geht uns
folgende Mittheilung zu: Derselbe
hatte unter seinen Bienenstöcken einen
im Herbst mit 100 Pfund Gewicht ein-
gewmtert. Wie erstaunte aber der
Besitzer als er den Bienenstand revi-
dirte und den gewichtigen Stock fast
vollständig leer fand. Zunächst war
es ihm unbegreiflich auf welche Art
der enorme Donigvorrath wie auch das
Bienenvolk iselbst dermaßen decimirt
sein konnte wie eö sich seinen Augen
darbot. Endlich entdeckte er an der
Seite des Bienenkorbes ein Loch.
Wie es entstanden uud welcher Bienen-
und Honigräuber durch dasselbe einge-
drungen war blieb ihm aber immer
noch ein Rütbseh bis er eines Morgens-
auf der Lauer liegend einen Specht
gewahrte welcher nachdem er sich scheu
umgesehen in den Bienenkorb schlüpste
und bald darauf mit einer Beute von
Honig und erstarrten Bienen auf einen
Baumast zurückkehrte wo er sie-ver-
zehrte. Der Specht hatte sich mit cei-
nem kräftigen Schnabel das Loch in
den Bienenkorb gebohrt und so seinen
Diebstahl ausgeführt. Jedenfalls sind
andere Vögel dann auch an diese Fut-
terstelle geflogen denn nicht weniger
als 86 Pfund Honig und Waben sind
von dem diebischen Vogel nach und
nach geraubt worden. Nur noch l4
Pfund waren bei der Revision oorråthick
Gi oIImtigei Meiimitngs—49erkauk
Dis-I- wOLPsON- :-.--.;j;;:;;;;j;;j -
Ueberall wirkliche Bargains. Wir haben die Preise unter die niedrigfteii
gesetzt Wir haben das populärstc Geschäft der Stadt.
Damen-Taillenu.Blousen.
Großartige Bargains Kein Konkurrent
kann uns gleichkommen. Fröhere Preise werden
gar nicht berücksichtigt
Bunte oder weiße Taillen zu 75 Cents und
85 Eritis- «
auf 65 Cents reduzirt.
Weiße Pl nnd S125 Taillen zu 85 Cenis.
Schwarze- ann - Tnillen früher zu 8125
nnd FULL
jetzt auf 81 reduzirt.
Weier Laivn - Taillen zu s2.00 52 25 und ;
M SO; reduzirt auf sus- I
Alle J3.00. 53.50 und 84110 Probe-Toillen
pracht-voll gestickt in allen Farben
zu 98250 pro Stück.
Seideuc Taillen
«auf Bestellung angefertigt
Mit den wirktichen Herstellungsuntosten
zum Stoffe gerechnet stellen wir in 24 Stun-
den stets passende Taillen her. Man besich-
tige dieselben im Schanfenster.
Damen - Schuhe
zunoch immer bedeutend reduzirtcn Preisen
l Man verjäiune nicht sich nach den Preise-i zu
l erkundigt-m
I J
l .
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Preiserniedrignng in Rouleauxl
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von 40 Cents bis 81.00 bringen
für diese Woche zu 25 Ceuts.
Dieses ist wirklich das billigste welches je
l
den Bürgern von San Antonio ungeboren !
wurde. - All— —
Teppiche! Teppiche!
Täglich erhalten wir neue Sendungen von
Teppichen.
Mo bel! Möbel. l
Eichene Schlafzimmet- Möb(l zu sl4.00
das Set. Man komme und besichtigg
Soeben erhalten: Große Auswahl »
Bilder Staffeleien ec.
Blazer - Anzügc f
haben wir augenblicklich in guter Aus-Ist
in blau lederfarben und Dameutuch fchbarz
und weiß besetzt
zu 84.50 pro setz-H
Dieses ist ein außergewöhnliches W ·
da das Ganze wohlfeiler ist alt bis Zeus
allein. Man versäume nicht unsere Lus-
wahl in Kleiderstoffen zu besichtigen.
36 Zoll breite Serse zu 50 Cents die Dars.
40 zölliger Ding-mal grau und braun
wird gewöhnlich zu 81.00 verkauft
Unser Preis mer 65 Ents.
Schuhe u. Kleidungsstiittr.
Jede Mutter muss Schuhe und Mut-unsc-
stücte für ihre Kinder kaufen wenn steife
Preise erfährt
Bis zum I. September W
Schnlssuziise nnd IW M ei-
Drittel ihres Werts-es wiss-it -
« Man komme bald da jept die Mist
noch vollständig ist
WohifkiEGugmezj
Wir haben Z Listen Ging-am ers-M-
welche zu 10 Cents die Iard äußerst bijis
wären wir verkaufen sie aber
zu unt sk Ceuts Ue York ;
HPreiic und Proben werden auf Verlangen verfandt. Briefliche Bestellungcn eer
L- WOLFSOUH
I der Tonangcber der Mode und der Preise.
Wir bieten Euch die Haud!
Jn Folge schlechter Zeiten ist das Geld knapp Und das Geschäft
stau. Wir fühlen wie jeder-andere diese bedanetnswerthe Lage.
Schlechte oder gute Zeiten verkauft muß werden!
Sonach haben wir uns entschlossen · -
Möbel auf monatlikhe Abzahluugen
zu verkaufen.
Kommt daher zu uns wir werden Euch ehrlich nnd coulant bebau
deln. Unsere Jnstallment - Preise sind so niedrig wie die cash · Preise
unserer Concurrenten.
klager 85 Hof-les
113 Alamo - Plaza und 14 Losoya - Straße.
Grund - Eigenthumf
.:—. cassenverwalters - Verkaufx
Ueber 81000000 Grund-Eigenthum in Sau Antontp muß Mut
;veckauft werden; der ganze Besitz wird in Theilen und Grundstücke-
Jangebotem wie sie der Käufcr wünscht. Große gut eingerichtete Brauerei
’mit gutem Absatz von Bier; weit unter dem wirklichen Werthe.
; Ausgedehntes Druckereii und lithographisches Etablissement weiches
:die beste Kundschaft im Südwesten hat.
H Gutgelegene Geschäftshäuser und Grundstücke und Baupläpe i-
rder Mitte und in den Außentheilen der Stadt. Große Auswahl.
Aehnliche Osserten sind nie vorher gemacht worden.
i KEACÄN EOIISION. Musseuvertvalter
WlIL ALLE-IRS W
W m. R c u t e r Cigenthümer.
Alamo Plazq ........ Ecke von Grotten-Straße ...... san Antoni-
D as ele ga nieste L oka tTTLZtavL Führt nur die besten Weine Osmia
Liquöke imppktirte und einheimische Cigarren. Stets kellerfrisches Bier direkt vom
w- Mtt dem Lokal ist ein fein eingerichtet-S Damenssiuster verbunde
Täglich Vormittags von 10———1-2- Uhr ausgezeichneter v I t m e t M.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 29, No. 3484, Ed. 1 Monday, September 18, 1893, newspaper, September 18, 1893; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1081766/m1/1/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .