Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 29, No. 3478, Ed. 1 Monday, September 11, 1893 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 18 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Lagtiche Freie Presse für Tean Wächeutliche Freie Dust if I-
erscheint « etfcheitt
mit zuguahme dr- Lsonntogz jeden Heut-»Ist
und kostet « und tostrt
-10.00 iår das Jahr otet 82430
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v Jahrgang 29. · « «—« Sau Antoniu Montag den 11. September I893. P WAGN- "— mä— mNummer 3478
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« ---»-— i I
UIUI TIDUUIILII III quullstus
somit von Paul Heller.
(thtlctzung).
Der Untersurhungsrichter Tanniiller
eilte auf den jungen Staatsanwalt zu
und faßte diesen bei der Hund« »Stei1i
—Frennd—ich bitte Sie fassen Sie
sich« murmelte er voll Theilnahme.
Ellen war als die Stimme ihres bis-
herigen Verlobten an ihr Ohr gestan-
geu nervös zusammengezuckt. Einen
fast irren erloscheneu Blick hatte sie
noch auf den Mann geworfen der bis
dahin ihr Höchstes gewesen war dann
ging ein konvulsivischer Schauer durch
ihren schlanken Leib und mit einem gel-
tenden Weheschrei stürzte sie an den
Männern vorüber auf die bleiche zit-
ternde Schwester zu. Vor dem Ruhe-
lebt der Letzteren Iant sie nieder-.
Mit liebenden Händen umschlang
Beatrice den Nacken der vor ihr Knieeni
den. »Cllen mein Liebling was sagt
Dein Bräutigam i« brachte sie mit zu-
ckenden Lippen hervor.
Da schrie das junge Mädchen auf
und schüttelte mit wilder Energie den
Kopf. Nenneseiuen Namen nicht-—
ich will ihn nicht hören-es ist zu viel
der Schmach« stieß sie mit heftiger
Stimme hervor während eine hohe
Röthe ihr Angesicht bedeckte und ihre
Augen vor Entrüstung glühten.
»Aber was sagte er nur ?« fragte
Beatrice wieder die kaum noch die
isHerrschaft über ihre zitterndeu Glieder
ehaupten konnte. »Weier bcfchnldigt
er Dich ?«
»Da Mordes« entgegnete Ellen
und ein bauges Aechzen ging über ihre
Lime .
ann indem sie mit einem scheuen
VII-h hö- --..I- du«-·- ....I.-»---i:.t. tun-«
»H.
- bebenden Lippen während ein verklä
« die Beiden welche bis dahin in heißer
-..-.- -....-.. .............. g«...«......- .
den Männer streifte beugte sie sich zu
dem Ohre der Schwester. »Es ist we-
en ge tern Abend« sliisterte sie mit
aum vernehmbarer Stimme »die Grä-
fin ist in ihrer Loge eriiiordet worden.«
»Eiitsetzlich l« stöhnte Beatrice auf.
»Meinen Fächerdolch hat nian neben
der Leicheder Unseligcn gefunden-man
befchuldigt mich des Mordes.« «
Nöch immer starrte die junge Frau
sassnngslos in die Augen ihrer Schwe-
ster. Dann ging ein erneutes Zittern
durch ihren Leib. »Mein Gott-« stöhnte
sie fplötzlich wie gebrochen ans. »Nun
ist Alles ans-nun ist mein Lebensglück
dahiu.«
Indessen das junge Mädchen das
neben ihrem Lager auf den Knien lag
dachte nicht an den Egoismus welcher
in den trostlos hervorgeftoßenen Worten
Beatricens lag. Sie hörte nur die ver-
zweifelten Klagen und zitternd vor Cr-
regung umschlang sie die Schwester.
»Ruhe Fassung« sliifterte sie niit
render Zug ihr rührend bleiches Ange-
ficht erhellte. »Berrathe Dich nicht
elbst— ich schweige wie das Grab bis
die Zeit zum Reden gekommen ist.—
Lieber sterben als Dich unglücklich zu
wis«en. Vertraue auf inich.«
n diesem Augenblicke fühlte Ellen
sich aii der Schulter berührt. Mit
theilnahinsvdllers diene stand der Unter-
suchungsrichter vor ihr. »Bitte Fräu-
lein Nil-bon haben Sie die Güte sich
u Mnk«tverietzte er in gediimpstem
one. »Ich habe iidthgedrungen einige
Fegan an Sie zu richten.«
erwirrt und verstört erhob sich
Ellen..wie«iai luge sing sie noch einen
beschwöreuden lict der Schwester auf;
dann wendete sie sich plötzlich mit starr
werdenden Gesichtszügen an den Be-
amten. »Ich stehe zu Ihren Diensten«
murmelte sie. .-
Der Untersuchungsrichter faßte sie
leise bei der Hand und führte sie in der
Richtung nach dein iioch immer unbe-
weglich verharrenden jungen Staatsan-
walt bin.
»So nun lassen Sie uns inaller
Ruhe das Ver ängnißvolle besprechen«
meinte er in m dem fast väterlich klin-
gendem Tone als er wahrnahm daß
Liebe aneinander hingen fremd und kalt
sich gegenüberstanden nnd es ängstlich
vermieden einander anzuschauen. »Sie
werben sicherhch aus irgend eine unver- .
dächtige Art und Weise an eben kön-
nen wie die Griifin Korsa oss in den
weiitz oes J nen gehörigen Fächers
Lei- nneh der Zussage Ihn-es Verlobten
noch am gesteigen Abende in Jhren
Händen gewesen sei gelangt sein kann.«
Ellen schüttelte den Kopf. »Nein
ich kann es nicht sagen« stieß sie her
vokeäie kunnten die Gkäfin KorsakvsL
ni t wahrt-« srng der Untersuchungs-i
ri tet wieder. »
ine jähe Röthe stieg in die Wangen.
M Mii Its Ikni -.i wieder der
vvki en L chenbliiiic dssnu zn geben.
« kein-« stieß sie mit rauher Stimme
hervor während sie den Blick plötzlich
Hi Boden senkte als ob sie in diesem
ugenbliet keines Menschen Augen zu
begegnen vermöge.
’·Liebes; bestes Fräulein« rief der
Untersuchunggtichter vergeblich ihre
Hand die sie ihm vorhin entzogen wie-
dex zn ergreifen versuchend bedenten
Ste es hängt sürchtbar viel von Ihrer
Antwort Fikt- Sie ab. Sie sind zn jung
nnd nner ehren um den ganzen schreck-
lichen Ernst voll erkennen zn können.
Sagen Sie mir die volle Wahrheit . . .
Noch bin ich Ihrs Freund noch darf ich
s«sein ·n wenigen Sekunden aber bin
feh nur eaintetxts
. » verlange keine Schonung«
ngt an jnnge Mädchen stolz und
« ist«-like « seinen Blick bestens-id
»Der schlimmste Pseu der mein Pekz
verwunden konnte hat mich bereits ges
troffen. Nun machen Sie mit mir
was Sie wollen. Ja ich räunie es nu-
umwunden ein ich weilte heute Nacht
stundenlang außerhalb dieses Hauses-«
aber ich werde mich eher in Stücke reißen
lassen als Ihnen angeben wie Gräfin
Korsakoff iu den Besitz meines Dolches
gelangt ist !«
»Ich enthalte mich eines jeden Ur-
theils« unterbrach sie der Untersu-
chungsrichter Daumiller nun schon in
ungeduldiger klingendem Tone. »An
Ihnen ist es wenigstens Aufklärung zu
eben Fräulein Ribbou. Wann weilten
ie gestern Abend in der Lege der
Gräfiu Korsaroff?. » .Jeh setze natür-
lich voraus daß Sie den Maskenball
besucht haben P«
Es schiert dem Beamten als ob das
junge Mädchen nur mit Mühe seinen
forscheuden Blick aushalten könnte.
Nochmals wiederholte sich das jähe Er-
röthen und nachfolgende Erdlasscn auf
Ellens Wangen. Aber sie schwieg.
»Fräulein Ribbon zwingen Sie mich
nicht deu Beamten herauszukehren«
bat Daumiller nochmals in eindring-
lichem Tone. »Ich glaube klar zu
sehen. Irgend eine Angelegenheit die
vor uns zu erläutern Ihnen vielleicht
peinlich ist hat Sie mit jener Hochstaps
lerin in Verbindung gebracht. Die
Gräsiu Korsakvff eine abgefeimte
durchtriebene Per ou hat irgend ein
Vorkommniß das zufällig zu ihrer
Kenntniß gelangt ist derartig auszu-
nutzen verstanden. daf: Sie vielleicht
durch Drohungen eingeschiichtert wor-
den sind. Sagen Sie vertrauensvoll
was Sie zu der Dame geführt hat
zwingen Sie uns nicht das Letzte zu
unternehmen denn nachdem die Sache
soweit gediehen ist kann es sich nur um
eine völlig einwands reie Aufklärung
Ihrerlseits oder um hre Verhastungs
hande n.« '
Bei den letzten schrecklichen Worten
erzitterte Ellen und warf einen raschen
verstohlenen Blick nach der Schwester-.
Ellen athmete schwer anf. Wieder ver-
klärte ihr Angesicht der Ausdruck sele -
loser Liebe. »Ich kann nichts sagen «
murmelte sie nur schwer ihre Thritneu
zurückhaltend. »Ich musz bei meiner
Behauptung bleiben. Was gestern
Abend geschah das-das istntein Ge-
heimniß. Ich werde mich eher tödten
als es mir entreißen lassen.«
Der Untersuchungsrichter athmete
tief; dann sagte er in gepreßtein Tone-
während er zugleich mit der Rechten die
Schulter des jungen MädcleUs be-
rührte: »Dann sehe ich mi) in die
traurige Zwangslage versetzt Sie mein
Fräulein vorläufig verhaften zu müs-
en.«
Ellen zitterte am ganzen Körpern
Ihre Thränen versiegten zwar aber
ein Ausdruck namenloser Verzweiflung
prägte sich dafür in ihren Gesichtsziigen
aus.
Der Untersuchungsrielkter sing die
Wankende anf. Nochma s stellte er ihr
das Schreckliche vor das ihrer wartete
wenn sie sortsühre jede Erklärung zu
verweigern.
Indessen Ellen schüttelte nach wie
vor den Ko f. »Ich habe den Leidens-
telch schon ast bis zur Neige geleert«
murmelte sie einen erloschenen Blick
auf i ren noch immer mit abgewendetem
Auge icht dastehenden Verlobten hef-
tend. »Es kommt niirxnicht dar-auf an
auch noch die le ten wenigen Tropfen
g kosten. Ma Jen Sie mit mir was
ie wollen ich bin Ihre Gefangene-
Herr Rath.« -
»Ellen Elleu!« schrie da platzlich
Frau Beatrice aus verzweiflnngevolls
die Pände ringend. »Neiii—-—nein—sie
dür .en Dich nicht zum Aenszersten dritt-
gen
Das junge Mädchen eilte aus sie zu
und umschlang den Ratten der innu ge-
liebtenSchwester· .!:·?«L-uvcige stid es
ist besser so als dasz wir Beide unglück-
lich werden« Noch let-i ja der liebe
Gott« flüsterte fie. Es muß si? ·a in
Kürze herausstellen das; nur ein ihr-eck-
liches Unre tangethanist. Lieber leide
ich wenige age als Dich unglücklich zu
wissen. Und was ist es auch so Furcht-
bares« setzte sie gleich daraus hinzu.
e»Wie ·viel ungleich teplere Menscheu·als
Iuj quocu cciokll luuncll lllll clllck Buch-«
that willen. Und ici t ne es ern um
Deinetwillen. Gräme ich ui t Bea-
Bände könnte
man siillcn
mit den Zeugnissen
vonFrauen welche mit
Hiilse von Dr. Mem-V
Puvorito Presckjpiiog
stark nnd gesund ge
Es ist eine Arznei
die speziell zu dem Zweck zubereitet ist-
dem weiblichen Organismus Widerstandss
krast zu verleihen und Frauenleiden zu ku-
rireu — eiu stärkendes restanrirenbes Sti-
nmlanzmitteh welches das Nervensystem be-
ruhigt unh ihm gleichzeitig neue Spannkraft
einsliißt rein vegetabilisch keinen Allohol
enthaltend und ganz unschädlich. Bei allen
sunktionellen Störungen peinigender Unre-
gelmäßigkeit nnd chemischen Schwächezw
ständen welche ja nit vie Frauen befallen
ist das «Povoriis Pkaaoription" das einzige
Mittel sür welches g a r n n t i r : witdz
Es m u s; die rechte Arznei siir die Frauen
sein semst könnte es nicht unter solchen Be-
dingnnsen verkaust werden-
Halite es nicht auch die rechte Arznei sük
S i e sein« ? Zu haben in allen Apoll-eisu
OWNde
RLD RENOWNED
W"·»
« LEMPsi
Lager-Bier
att LZaIJf
und in Flasche-II
Freie Ablieferung nach irgend
einem Theile der Stadt
Telephon 2)8
Ernst Bist-he
Algent
triee—getvisz in wenigen Tagen schon
müssen diese Männer erkannt haben
welcher Wahnwitz es ist mich eines
Mprdes anzuklagen !«
Beatrice hatte ebenfalls beide Arme
Um die Schwester geschlungen. Lange
weinten Beide Wange an Wange ge-
lehnt; dann plij lich riß sich Ellen ent-
schlossen los. »Nun bin ich JlneGes
angene mein Herr« sagte sie mit scstcr
Stimme vor den Untersuchungerichtec
tretend.
Dautniller schaute sie erschüttert ai-.
»Mein Gott« versetzte er in dnnipsem
Tone »wer hätte das geglaubt. Fräu-
lein noch einmal beschwöre ich Sie — «
Nein« unterbrach ihn Ellen. »Ge
ben Sie sich keine Mühe meine Her-
ren-Gestatten Sie tnir nur tnich zum
Fortgehen fertig szn inachen.«
Da trat aber herber Ernst in die Ge
« sichtsziige des ilrttersuchuttgsrichters.
»Das kann ich in diesem Falle nicht«
meinte er. »Hei-en Siedie Güte dem
Mädchen zu klingeln daß es Ihnen
Mantel nnd Hnt bringt. Jhre Fran
Schwester wird die Güte haben dafür
zu sorgen das; Ihnen alle sonstigen Be-
dürfnisse in das llnterfnrlninasaefiina
niß nachgesendct werden.«
Beatrice schrie verzweiflungsvoll auf.
fZum ersten Male schaute sie mit ab-
cheuvollem Ausdrucke aus den jungen
Staatsanwalt «Stein—und Sie-—
Sie brechen meiner armen Schwester
das erz« schrie sieans. »Sie können
zuge en daß diese unerhörte Schmach
ihr angethan wird-lebt denn kein Er-
barmen in Ihrer Brust? O Ellen
Ellen mein siiszer Liebling geh’ nicht
von mir fort-«
Ueber die Lippen Strins kam nur
ein schwacl)e8 dumpfes Stöhnen. Seine
Züge schienen in wenigen Augenblicken
um Jahre gealtcrt zu sein·
Ellen hatte inzwischen die Tischglocke
in Bewegung gesetzt. Mit verstörtem
nengierigem Gesichtsausdrucke trat das
Dienstmädchen herein nnd ganz ver-
wundert seinem Befremden offen Aus-
druck verleihend kam es dein Befehle
Ellens nach.
Wenige Minuten später war die
junge Dame zu der verhängnißvollen
Fahrt bereit.
Ellen—Ellen l« schrie die« Schwester
wieder auf. Noch einmal hingen die
beiden Schwestern in letzter innigcr
Umarmun aneinander- dann riß sich
das Mäd en willenskrästiger als die
andere entschlossen von dieser los·
»Bei)iit’ Dich Gott nnd vertraue
mir« murmelte sie leise einen letzten
langen Kuß auf die todtenblasse Stirn
der Schwester drückend-
»Cllen Ellen« schrie diese noch ein-
mal mit schwacher erloschener Stimme
dann sank ihr Kon tief in die Kissen
uriick. Eine wohltätige Ohnmacht
zielt sie umfangen. esorgt eilte das
Stubenmädchen hinzu während di-
beiden Herren mit der nngliicklichen
Ellen das Zimmer und gleich daraus
das Haus verließen.
Fortsetzung solgt.)
--....-.--. .——.s.- —.- .
Die Obst-nicht tu Freisinn-O
Einer Korrespondenz des Herrn
Theo. Bühring im »Bellville Wochen-
blatt« die uns sür unsere Farmer von
größtem Interesse zu sein scheint ent-
nehmen wcr die folgende Mittheilung:
Daß unser Staat nicht nur Baum
hqlls Eos-.- M-4--ZL- Duj-— .. e
----- asswssiz Its-»san« Haue-I- u. I« W.
ais Stapelarttkg zu ziehen bestimmt
ist sondern als bst-Staat in der Zu-
kunft mit Californien rivalisiren wird »
ist von competenter Seite namentlich
in letzter Zett vielfach behauptetund
von den betreffenden Ferren (String-
fellow Locke Laute eyendecker Wai-
son und A.) thatsitchlich bewiesen
worden.
Der Norden Osten Süden We-
sten jeder Theil unseres Landes ist
geeignet Obst in reicher Fülle hervor-
ziåbringem Hier ist es hauptsächlich
ein der mit unerwartetem Erfolg
gezogen werden kann dort sind es
Beerenfrüchte welche eine nie gekihnte
Ausbeute geben. Aepfel und haupt-
sächlich Birnen Pflaumeu Persimonen
sund Quimn (Pfiksiche seihsikedeud fast
Iüberalh geben dem Ziichter einen Er-
;trag der drin durch Getreide Korn
oder »Cotton« erzielten nicht nur nicht
nachsteht sondern ihn bedeutend über-
-flügelt. «
Unsere Former die gegenwärtig mit
schwerer Arbeit Baumwolle uls den
einzigen ihnen Geld dringenden Arti-
kel ziehen und bei den niedrigen Prei
sen dieses Artikels nichts ausstecken
können sehen sich schon längst nach
. einem Ersatz um. Ihnen besonders
möchte ich dringend ang Herz legen-
Obstbäume (viele Obstbaume!) zu
pflanzen. Thatsachltch enthusiasmirt
Isür den Obstbau bin ich durch das
was ich am Mittwoch gehört und gese-
Ihen habe und da ich von der Gemein-
Inützigkeit dessen überzeugt bin- theile
ich den werthen Lesern des Wochen-
blaites Folgendes mit:
Jn einer meiner Korrespondenzen
erzählte ich von einem Birnbaume in
Freund Jungmanns Garten an dessen
einem Ast ich 28 ausgewachsene Früchte
gezählt hätte. Herr Frels in Fals-
bnrg ein eisriger Leser unseres Blat-
tes ließ mir nun durch Freund L.
Baring folgende Offerte machen: Falls
ich im Stande sei die Früchte an ei-
nem bestimmten Birnbaume in seinem
Garten zu zählen sollten alle Birnen
mir gehören. Billiger dachte ich-
könne ich nicht zu den von mir sehr ge-
schützten Früchten kommen und gern
nahm ich ene Einladung des Herrn
W. Haberlah sen. mit ihm (der Obst-
bäume und Birnen laufen wollte) nach
Frelbsurg zu fahren an. Am ver-
gangenen Mittwoch machten wir die
Reise wohlversehen mit Säcken«..
für die Birnen die ich zählen wollte.
Wir arbeiteten uns glücklich durch den
meilenweiten knietiefen Sand und ka-
men endlich am Orte unserer Bestim-
mung dem Hause des Herrn Frels an.
Leider fanden wir den Hausherrn nicht
anwesend (er war mit einer Ladung
Birnen nach Columbus gefahren) doch
dessen liebenswürdige Gattin und älte-
Ister Sohn-entsprachen recht gern unse
rein Wunsche den Ohitgarien besichti-
gen zu dürfen. Aber lieber Leser was
wir dortgeschaut renztan’s Unglaub-
liche; Birnen Pf aumen und Persi-
monen in solcher Menge und Größe
an einem Baume habe ich nie vordem
gesehent Auf die Frage nach nicinem’
Baume führte uns die Dame zu einem
Birndaume von der Kiefer-Art —- die
Zeit der Le Conte war vorbei nur ein-
zelne Früchte hingen noch an den Bäu-
men-und sagte daß sei Er. Ein
Blick genügte um mir zu sagen daß
ein Zählen all der Birnen eine Unmög-
lichkeit sei; dennoch versuchte ich die
Früchte an einem Aste zu zählen kam
indess nur aus 66 — da hörte ich aus.
Also mit den Birnen war es nichts.
Um jedoch nicht ohne solche heim zu
kommen kauften wir uns welche den
Eimer zu 50 Cents und daß wir nicht
zu kurz lamen dafür sorgte Frau
Frels.
Von den Krallen
des Ianeruden Feindes des schleichenden Fieber-Z er-
faßt riu en nur ost vergeblich um uns aus dessen
Banden rel zu mache-. Sogenannte Valliativmitiel
dagegen giebt es zu hundertm; willst Du aber eine
wirkliche Abhiilse gegen diese schreckliche Krankheit was
sicherlich der Fall setn wied wenn Du an ihr leidest io
reife schleunigst ein und gebrauche mitxonseauen ho-
setteps Magenhitters. Folgst Du diesem Nat so
wird dauernde Wiederherstellung der Gesundheit Dein
Lohn sein. Malaria in jeglicher Gestalt wird durch
das Ritters ebenso permanent kurirt tote die derselben
verwandten und ähnlichen Krankheiten. Nicht allein
aus die ein Kontinent sondern auch unter ten Tropen
ist es a s beste S uns-Iehr- gegen die giftigen Miuemen
in Wasser und Lu t anerkannt. Nicht weniger heilsam
wirst es bei Störungen des Magens der Le er und dkk
Singen-ein« bei Rheumatismus Nierenletden und
Retoosität. Niemand der ezioungenisy in malkski«- ;
schwangeren Gegenden zu le en der bei rauhem Wet-
ter sehn los dessen Einflüssen preisgegeben ist oder sich
auferoi entlichen körperlichen und geistigen Anstren-
« nagen unterziehen muß sollte ohne dieses. die Wider-
ikandöilrast des Sostenis erhobeude Stimulanzmitiei
ein«
Der «Cobnrger« nnd Vismarcks
Sturz.
Die Münchener »Allgemeine« wel-«
che gewöhnlich gut unterrichtet ist
kommt heute mit einer Enthüllung zu
welcher ihr dfls DIENSka ftp-X bannt-in
Ernst von Coburg und die Thronbe-
steigung des Cdinburgers die Feder in
Hand gedrückt hat. Herzog Ernst eilte
so erzählt die Müncherin—als ihm die
Nachricht von dem unabwendbar bevor-
stehenden »Nücktritt« Bismarcks zu Oh-
ren kamsosart nach Berlin um den Ab-
gang des eiserneu« Kanzlers zu ver-
hindern; er kam aber leider zu spät
sein Einfluß reichte nicht mehr aus
das bereits Geschehene wieder unge-
schehen zu machen. Kurz darauf kam
auch der Prinz von Wales nach Bet-
lin und bei dieser Gelegenheit wurde
die seitherige Spannung-welch«e besan-
ders seit der Mackeuzie-Atsaire und seit
der mit starken Pointeu gegen den
Prinzen von Wales durchlesen Fragt-
surter Denkmalsrede des Kaisers ziem-
lich schars hervargetreten war. beige-
legt· Damals hatten sich die Bezie-
hungen derartig zugespitzt daß der
Prinz von Wales schleunigst uach
Wien abreiite als der Kaiser ankam.
lDamals stattete auch der Prinz vor
Wales dem abgesetzten Bismarck einen
stundenlangen Besuch ab. Später
als Graf Herbert Bismarck sich ber-
lobte sandte· der Prinz in einem lan-
gen deutschen Briefe seine herzlichsten
Glückwü1.sche.
Weiter weiß die Münchener »Allge-
meine-« bestimmt daß das Programm
der leider nur 99 Tage währenden Re-
gierung des Kaisers Friedrich vom Co-
burger inspirirt war.« Er und der ver-
storbene Kaiser Friedrich waren voll-
kommen einig in der Ueberzeugung
daß ein energisches Vorgehen gegen dir
damalige Hofcamarilla und das Ver-
sbleiben Bismarcks im Amt bis zum
letzten Athemzuge im Jnteresse des
Reiches unbedingt nothwendig war.
Herzog Ernst war ferner eisrigst be-
müht gute Beziehungen mit England
und Rußland zu erhalten. Manchmal
war dies allerdings äußerst schwierig
indessen wurde er in· diesen Bemühun-
gen von der Kaiserin Augusta sowie
dem Fürsten Bismarck kräftig unter-
stützt soweit es eben ohne Schädigung
der deutschen Interessen möglich war.
Bismarck war niemals ein grund-
sätzlicher Gegner Englands er konnte
aber auch kein Freund desselben sein«
nachdem England im Jahre 1866 aus
der Seite der Gegner Preußens gestan-
den. Später haben sich die Beziehun-
gen wesentlich gebessert.
Bismgrck leiste-te England ·wied·er
wir uukzeroroeuuluj wichtige Julkmlh
allerdings nur bis zur Grenze der
wohlerwogenen Interessen Deutsch-
lands er hat aber oft vergeblich eine
Gegenleistung von Seiten Englands
erwartet.
Weiter bedauert das Münchener
Blatt aufs tiefste daß damals kein
Reichsgesetz erlassen wurde welches
die Thronfolge fremder Prinzen in
Deutschland ausschließt. Der Edini
burger sei ja sicherlich ein guter Fürst
aber alg nunmehtiger Bundesflirst
werde er in die intimste Politik des
Reiches eingeweiht und es sei die Frage
wie er bei großen internationalen Poli-
tischen Berwicklungen sich stellen werde. -
H - ——-—
IS- A. Heusinger hältdie be-
rühmten Deering Mähinaschinen nebst
einer vollständigen Auswahl Cxtras
für dies elben. Ebenso Beurechen Any-
gmcskeks ec. Man spreche vor dieselben
zu besichtigen und die niedrigen Preise
sn notiren.
CHroIInrtiger III a«e11n11111gI-M1«-kauk
Ueberall wirkliche Bargains. Wir haberc die Preise unter dieniedrigsteus »
gesetzt. Wir haben das populärste Geschäft der Stadt.
Damen-Taillenu.Blonsen.
Großartige Bargains Kein Konkurrent
kann uns gleichkommen. Fröhere Preise werden
gar nicht berücksichtigt
Bunte oder weisse Taillen zu 75 Cents und
85 Ents
auf 65 Cents reduzirt.
Weiße 81 und 5126 Taillen zu 85 Cents.i
Schwarze Lawn - Taillem früher zu 81.25!
und Skl.50 »
ietzt auf 81 reduzirt.
Weiße Lawn - Taillen zu 52.00 82 25 und
82 50; reduzirt auf 81.75.
Alle s3.00 33.50 und 84.00 Probe-Ti:illen
prachtvoll gestickt in allen Farben
zu 82.50 pro Stück.
Seidene Taillen
auf Bestellung angefertigt.
Mit den Dwirhichen Herstellungsuntosten
zum Stoffe gerechnet stellen wir in 24 Stun-
den stets passende Taillen her. Man besich-
Sige dieselben im Schaufenster.
Damen - Schuhe
zu noch immer bedeutend tednzitten Preisen.
Man versäume nicht sich nach den Preisen zu
erkundigen.
Rouleaux! Rouleaux!
i
Preiserniedrigung in Rouleauxk !
Alle Farben wunderfckön dekorirt welche !
von 40 Cents bis 81.00 bringen « -
für diese Woche zu 25 Cents.
Dieses ist wirklich das billigste welches je
den Bürgern von San Antonio angeboten
wurde
TcppichJWTeppichc !
Täglich erhalten wir neue Sendungen von
Teppichen.
Möbel! Möbel!
Gichene Schlafzimmer-Möbel zu Ist-Mo
das Set. Man komme und besichtige.
Soeben erhalten: Große Auswahl
Bilder Staffeleien ec.
Blazcr - Anzuge
haben wir augenblicklich in guter Auswahl
in blau ledersarben und Damentuch schwarz
und weiß besetzt »
zu 84.50 pro Auzup
Wiese-s ist ein außergewöhuliches WILL-
da das Ganze wohlfeiler ist all I« Zeus
allein Man versäume nicht« unsere Aus-
wahl in Kleiderstossen zu besichtisem
36 Zoll breite Sei-se zu 50 Cents die Darb-
40 zölliger Diagonah grau und staun
wird gewöhnlich zu 81.00 verkauft
Unser Preis mir 65 SM. -
Schuhe u.K1kiZuugsstii-te»
Jede Mutter muß Schuhe und Kleide-ass-
stücke für ihre Ktnder taufen wenn sie die
Preise erfährt. »
MS zum I. September W.
Schnls ssuziiqe Ins Ochs-e ist si-
Drittel ihres Werts-Es v Mit.
Man komme bald da jeyt die such-U
noch vollständig ist.
Wohltat-Muhme
Wir haben 6 stiften Giuqham erbittexy
welche zu 10 Ceuts die pas-d äußerst M
wären wir verkaufen sie aber
zu nur sk Ceuts die Sm.
Preise und Proben werden auserlangen versandt. Briefliihe Bestellungen eer
L- WOIYFSO
der Tonangeber der Modeund der Preise.
Wir bieten Euch die Hand!
Jn Folge schlechter Zeiten ist das Geld knapp nnd das G
stan. Wir fühlen wie jeder andere diese bednunnswnthe Lage. -
Schlechte oder gute Zeiten verkauft mnß werdml --·
Sonach haben wir uns entschlossen
Möbel auf monatlikhe Abzuhlnngenq
zu verkansen.
Kommt daher zu uns wir werden Euch ehrlich nnd conlant behan
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 29, No. 3478, Ed. 1 Monday, September 11, 1893, newspaper, September 11, 1893; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1081804/m1/1/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .