Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 29, No. 3567, Ed. 1 Tuesday, December 26, 1893 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 18 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Lagciche Freie Presse für Tean Wöchentliche Freie Me f- —
erscheint » H erscheint
mitzusuahmedts Zentim- -’ jeden Dunst-II
und kostet s· -.- und kostet
I0..00 für das Jahr oker 82·50 82. 50 für das Jahr im II II
fik- 3 Monate.
6 Monate la Bot-usw
— . » »- WM — -- «.-» .——.» — - III-M
Jahrgajng 29; . Sau Antoniu Dienstag den 26. December 1893. Nummer 3567.
Ew. Mohigelmrkir
humoreoke von Viktor Istäthgem
ins-Medium-
»Ew. Wdhlgeboren wollen meinen
devotesten Glückwunsch in Empfang
nehmen. Dem Verdienst seine Krone!
Sicherlich Ew. Wohlgedoren werden
sich trotz mangelnder Erfahrung in kur-
zer Zeit irr-die Materi einarbeten——ich
bitte ein Mann von Ihrer Intelligenz l
Ich habe in der Stille das Meinige
Thau-davon rede ich nicht weiter-
i kein sehnlichster Wunsch ist in Erfül-
luiB gegangen das genügt mir-J
as ist Ew· Wohlgeboren.
Und nun
s-
II I
»Wissen S’ schon» Herr von Sze-
pansti: der Basztany ist narrisch wor-
den« sagt seine -’Wirthschasterin· als sie
ihm früh den Kaffee bringt.
»Was sa eins-der Basztanyi Seit
wann denn «
»Seine Frau hat’s heit in der Fruh
der Welzlischen zugerufen wie ich vor-
bei gangen bin.«
»So so.«« sagt Ew. Wohlgedoren
und seine scharfen grellgrauen Augen
oerzröfzern sich während um die ma e-
ren Lippen ein spötticher Zu von e-
- nugthnuug spielt. r ist en kleiner
Mann in den Vierzigern mit etwas
Embonpoint das wie ans Versehen an
ihn gekommen ist denn im Uebrigen ist
ers-dürr mit großem Kopf sehr ka ler
Stirn nnd einer. Adlernase. Da ein
Bartwuchs an keiner Stelle genügend
ansgzise so geht er stets glatt rasirt.
» i enS«ii Näheres Z« m kor-
dialen erkehr müht er ich n cht mit
ebildetem ochdeutsch. » chhab’ schon
ean dacht g’habt.« —
»staa; Nitheres weiß ich nix.«
Die Sache geht ihm im Kopx herum.
Er sieht nach der U r und fin et daß
wenn er rasch früht ckt er vor der Bu-
reauzeitu eine iertelstunde gewinnt
M in dem ngliickshause Nachfrage zu
en.
Dieser Basztanh i Er kann ihn nicht
leiden wiewohl derselbe zu einer Wirths-
hausrande gehört der Ew. Wozlgeboi
ren die Ehre erzeigt die freien ende
mit ihr zu verbringen-. Dieser Mann
der ein Schnittwaarenges iift hat saß
— stets mit einer überlegenen iene da und
hatte eine gewisse wegwerfende Art zu
lächeln und zu urtheilen die Ew.Wohl-
geboren atal war. »Er hatte den Bei-Iz-
tauy ent chttden in Verdacht daß er sich
innerli und inter seinem Rücken iiber
Eos-»in w k-— .
Ycllll III llcc llllkclscy gclllllcllcll 1 Vajcll
recht so. Aber wie mag das ngegangen
ein und wie mag das ausseheni Es
seit ist-ii sich mit der nächsten Zukunft
dieesd annes zu beschäftigen es er-
sii tihn mit Behagen zu denken daß
er sein weiteres Schicksal in die and
nimmt über ihn versügt ihn am nde
in’s Narrenhaus abliefern
»Der arme Kerl-· sa t er mit feiner
Krokpdildmiene zu sich elber.
Er ieht seinen grauen Havelock au-
es ist erd t—nimmt den Bambnsstock
mit der di en gemusterten Silberkugel
gaxaus und geht zu Baaztanhs in den
a
en.
Die Frau Bad any ist eine stattliche
Frau aber sie sie t nun sorgenvoll nnd
übernächtig aud.
»Ah Frau von Basztanh« sagt Ew.
Weh ebaren kopfschüttelnd »was ist
denn est das-Ps-
» recklich ist’s Herr von Sze-
panski—haben’s schon gehört ?«
»Eden jetzt; an alter Freind hab’ ich
mir denkt da mußt nur gleich vorspre-
M und schau’n wad da zu helfen ist.
« hat denn das geschegn können?
Wo abeu S’ ihm denn P«
» riiben sitzt er ans’m Divan im Eck
und thut nix als wie vor sich hin
schaun redt ais-«
»Za- htire set gestern ?«
» h gestern das war a viel viel
Klimmen G’ chichte. Alles umg’stellt
ter m der tuben nnd nachdem ist
er aus an Stuhls g7stiegen und hat a
Predigt g’halteu daß alle Menschen nix
tangen thun-J
» den S’ denn an Arzten g’holt?«
« d ist ja das Unglück«—hcer fängt
sie zu weinen an—»i hab ihm g"sagt:
Leon ich will zum eringer schicken-
was uben S« Herr von Szepandki.
da i er anz außer sich worden er
wird ihm htnauswersew 1agt er. Ich
hab i m nur zugeredet daß er ruhig
gtwoe ist. Nachdem hat er die
auze Nacht ’legen und nix geschla-
eu—-ich in me ner Angst hab natürlich
auch ca Au nit ug’macht.«
« da sts on:das Einzigste daß
er ortdracht wird in’s Narrenhaus.
M deuten S’ denn was so an Kran-
ker anrichten kann wann er die Wnth
kriegt. Nit an Augenblick sind Sie
Lebens sicher. Wissen S’ wad
von Basztany ich werd ihn mir
an chau«n das and-re wird sich nachdem
Er thut ein paar Schritte gegen dit
innere Ladenthür--ed ist selbstverständ-
lich daß Fett-tu Baeztany ihn sosort zu
des-Frau führen wird.
Das geschieht denn auch nnd da sitzt
nun der rngiiickliche Schnittwaarens
« hdndler uni- hebt einen dunklen stem-
den leeren Blick zu ihm an .
»No Freinderl« a t . Wohlge-
"hcten ld betrübt hal vorwurssvoiL
zwai st denn das seht mit Jhneni
hist- daß Jhuen nit gut worden is
itzt Jnill doch schau’n was Jhnei
ich zug’staßen ist. Müssen sich ·
erl herausrappeln a disseri in di(
irr che Luft hinaus-« . -
s
s
Der Kranke hebt wieder die Augen-
der nämliche Blick.
»Kenuen S’ mich denn nit ?«
»Jawohl« sagt der unglückliche
Schnittwaarenhiindler mit tiefer Stim-
me »ich kenne Dich. Du kannst mir
am Buckel ’"nanf steigen.«
Ew. Wohlgeboren lacht gezwungen
auf. »Haha—das ist schon recht nur
den Humor nit verlieren. Wird sich
schon alles wieder machen. Nur an
ordentlichen Arzten fragen nit den Be-
ringer oder so an and-ten Pfuscher da-
hier. Lassen S’ mich amal sorgen ; in
der Notlå da muß aam a Freind beiste-
hen.« -r sieht nach der Uhr. Ietz’
gcly ich iu die Kanziei nachdem komm
ich chon wieder.«
er Kranke geht aus als dämmere
es in seinem opfe mehr und mehr
während jener spri t.
»Es geht mir sch echt mein ich« sagt
er jetzt und faßt nach dem Kopfe. »Da
ist was drinn was heraus möcht.«
»Es so an Arzt was mit so was zu
thun at weiß on wie er das besei-
tigt. Halten ’ sich nur heite tap er;
morgen da ist a Sonntag da fa ren
wir amal zu so aarn hinüber. Al
behüt’s Gott na dem. Kommen ’a
bisserl noch in en Laden Frau von
Basftantn ich möcht mir was mitneh-
men «
Das ist natürlich nur ein Vorn-and
»No das sieht mer ja Frau von
Basztanh« sagt Ew. Wohlgeboren drü-
ben. »Mit sei’m Hirn is nit in Ord-
nung. Wissen S’ was ich schreib so-
fort an den Direktor von dera Anstalt
nnd meld uns an und wann morgen
der Basztanh a bisserl licht im Kop ist
dann fahr ich einfach mit ihm hin· ber.
Wann’s» freilich bis rnorgeusählimmer
wird dann gbt das mehr msiänd
dann schicken ’ nur zu mir auf’s Amt
oder in die Wohnung.«
Er empfiehlt sich und geht. Am
Abend erscheint er au ’s Neue.
·- »Es geht ihm a bsserl besser« sagt
die Fran. »Er hat was «gessen und
redt iiber seiuZuftand. Am Abend gibt
sich’s wieder Herr von Sze ansti.
Möchten S’ nit derfiir sein dax wir’s
noch abwarten thaten ob’s nit von allei-
nig åut wird ?«
» h wo denken S’ hin Frau von
Basztanyt Das kann in» a Stand
wieder umschlagen—rasend kann er wer-
den nnd Sie verschlagen oder demüt-
gen. New-wir sind schon amal avisikt
und der Wagen bestellt. Der Direktor
wird ihm ans au’n und das Ri tige
anotdnen. J kenn ihm ja un er
weiß schan bis erl Bescheid c...;-;s Eris-
Schxzibenxj · f- .
»Qui- haoeu V- ocnu g1cyncuen
nachdem P«
No—das vom gestrigen Abend daß
er das Mobilar durch einand’ g7worsen
hat und Reden g’halten. Der Anfang
von so an Uebel das ist das Wichtigste.
aben S’ ihm denn d’rauf vorb’reitet
aß er morgen mit mir fahren wird ?«
»Ja weni stens ha ich-s g’sagt;
nur nix vom tarrenhaus ich dacht mir
das könnt ihm aufregen.««
»Recht haben S’ ’habt. Sa en S’
nur: zu an Arzten n aPrioats ernen-
an talt.«
m nächsten Vormittag ält ein Wa-
en vor dem Hause des S nittwaaren-
ändlers und Ew. Wohl eboren steigt
eraus im avelock und hlinderz den
ambus lii ter im Wagen.
Es ist keine Nachricht weiter von der
Frau Basztanh an ihn elangt so
nimmt er an daß alles in rdnung.
Und in der That-Bas tanh ist ernst
und ruhig besteht den chreiber von
oben bis unten und sagt: »Meine Frau
sagt was von a Nervenanstalt—wa
wollt’s mich denn da hinschafsen?«
Ew. Wo lgeboren ist einen Augen-
blick in Ver egenheit. Endlich kehrt er
den Spie um: »Z: in was für eine
möchten ’ denn einderl P« Er weiß
wahrhaftig im Augenblick keine zu nen-
nen. (
»No das müssen doch Sie wiseu.
Schlagen S« nur eine vor. Na al o-
da wissen S’ kaanr. Jn’s Nacken aus
wollt’s mich schaffen-« —
»Ja das müssen S’ doch nik denken
daß Sie da drin bleiben sollen. Wann
wir denn doch dahin fahren wollen da
g’schieht’s doch unr um zu fra eu was
mit Jhnen los is . So g’scseidt wie
S- je t sein können’s doch mt glauben
daß d e iait Sie glei da behalten wo
s’ ghgedeni so wenig laß haben-«
lang die fclflinunftenin fero löer
Wunden n nd Gefchmäl werden
durch dasselbe gründl und auf
die Dauer kuriri.
Anders wie die qevsbnlichen
JrühjahrbiMedi inen« oder Sen-
spanllas äußert as «D
ne Jahr hindurch fe ne
glei mä ise Wirkun fo das nuå
erentie dafst jedes-Fett
übernommen wild nnd
bleibt. Ja allen Fällen wird
das dafür bezahlte Geld hekuriutqegebem wenn
eedeen Körper nichtd efen over ihn nicht
kuciken follte. Man zahlt nur fur wirklich
erhaltenen Werth.
Jst man somit nicht berechnet zu faser
das kein anderes Blutreini uns mltte »ge-
tedefsg ntHstP Wem-e fo wäre wurde
es nichtg ebenfe verlaqu werdens
Von der Wurzel bis zum
Gipfel wird das Gift la eurem
Blut wie es auch bineingeratheu
fein nnd in welcher sorm es darin
enthalten fein mes durch ka
; Pierce’s Golds- Uecllqcl Dies-ov-
! sey aussen-keck Dasselbe ist elae
Medizim welche jedes Organ zu
sefunder Thätlgleit anregt du
Blut rctnt t nnd be
dadurch das anz e Stadt-fest Keb-
pnst nd kräft t. Nil eude stech-
ten s eGrind Not Wallf
len Aar unteln Drufemn chwels
»Gleichviel« sagt der Schnittwaaren-
handle- »ich bin trank im Kopf das
weiß ich und nachdem saht« ich mit
Jhnen.«
Ew. Wohlgeboren nnd die Frau
Basztany athmeten aus« Der Kranke
nahm ruhig Abschied von seiner Gattin
’und schloß: »vafentlich aus Wieder-
sehn Otte« woraus die beiden Män-
ner den Wagen bestiegen.
« Die Fahrt ging gut von Statten.
Der Schnittwaarenhändler war wart-
karg nnd zeigte wenn er antwortete
den satirischen Zug welcher dem Schrei-
ber sonst so satal war. Heut nahm er
natürlich keine Notiz davon. Hingegen
wurde er immer lebhafter und gesprächi-
ger je näher man dem Ziele kam.
Wenn er der Frau Basztanh gesagt
hatte er kenne den Direktor der An-
stalt so hatte er gelogen; er hatte ihn
noch nicht mit Augen gesehen. Jeden-
salls war derselbe eine mit staatlicher
Autorität bekleidete Person« welche den
tiefsten Respekt beanspruchen konnte;
wenn auch Ein Wohlgeboren in einer
gewissen vertraulichen Mission kam und
sich als Vorsehung fühlte war er doch
entschlossen sich in der allergewähltesten
Form einzuführen. «
Nach einftiindiger Fahrt tauchten die
Gebäude der Anstalt ans.
»Schaun S’ da sind wir gleich« rief
Ewt Wohlgeboren froh glücklich so weit
mit seinem Schiiizling gekommen zu
ein und geladen mit der Absicht sich
ier möglichst bedeutsam in Scene zu
Wen-
Ueber das Gesicht des Schnittwaaren-
äudlers ging in diesem Moment ein
ng von ausgesuchter Bosheit und seine
ngen streiften den unglücklichen Schrei-
ber mit einem Schlangenblick.
Der Wagen hielt an einem Portieri
häuschem und der Cerberns der Anstalt
nahm die Visitenkarte in Empfang
welche Ew. Wohl eboren ihm reichte
nachdem er mit Bleistist daraus gekri-
tzelt: mitHerrtiBasztanh. Der Mann
führte die Beiden über den Hof in ein
Wartezimmer verschwand durch eine
Thür und sagte dann als er zurück-
kehrte: »Der Herr Direktor werden
aleieli erscheinen-«
Bald darauf traten zwei Männer
herein höflich grüßend. Sie machten
zwar keinen fonderlich imponirenden
.Eindruck wiewohl sie gut gekleidet wa-
ren. Sie hatten etwas sehr. Stäm-
miges an sich. Dennoch zweifelte Ew-
Wohlgeboren keinen Augenblick in
einem derselben den Direktor begrüßen
zu müssen.
»Es ist mir eine ganze unendliche
Ehre« sagte er von seinem Stuhle auf-
sprin end »Ew. Hochwohlgeboren mei-
nen efpekt bezeigen zu dürfen. Der
err Direktor wollen die hohe Gnade
aben—« -
»Der Herr Direktor kommen so ort
nach« schnitt ihm der Angeredete hö ich
das Wort ab indem er ihn mit einein
eigenthümlichen Augenzwinkern mu-
sterte. »Wir sind Assisienten der An-
ftalt.« Worauf er den Kon ein wenig
zu feinem Kollegen hinwandte nnd kaum
merklich nickte.
. »Ach so« meinte Ew. Wohlgeboren
lin stark verändertem Tonfal knickte
nur noch zweimal mit dem Nacken ein
und ging u· seinem Stuhl guriich
ire
»Der Herr tor haben ewß viel
« u thun in einem so fgchivierigen
mte.«
»Natürlich das können Sie fich vor-
stellen. Ka Ruh geben-s ihm nit amal
die Nacht« sagte wohlwollend der An-
gredeth wobei er die eine Hand in der
eitentasche seines Lodenjacketts be-
wegte und ein leises blechernes Geräusch
darin er eugte.
Die hüre that sich auf. Zugleich
erhob sich der Schnittwaarenhiindler und
schritt auf den Eintretenden zu. »Mein
Name ist SzepanskyM sagte er gedämpft
mit ruhigerBerneigung - »Jehbitte—«
Ader wie eine Elfter kam im Augenblick
der Stadtschreiber angefchoffen machte
ein paar unge eure Verbeugungen nnd
sagte: »Ew. ochwehlgeboren erlauben
gütigft daß ich dem Gefühl von Hoch-
achtung gebührend Ausdruck gebe die
mich beim Anblick eines so hochverdien-
ten Mannes erfaßt. Mein Name ist
Szepanski ergebenst aufznwarten. Ein
kleines Licht ein ganz kleines Licht im
Vaterlande wohingegen der Name von
Erim. Hochwohlgeboren von Segen
t e t.«
r fchloß mit einein Vtickling welcher
noch tiefer und andauernder'war als
die früheren-
(Schlufz folgt.)
— ---— — ——-.- .—
kncklens Urniea Salbe.
Die be e Salbe der Welt fir S nttte Onetschnns
gences wäre lebet-nnd ane- usschla Flechten
espensgene Hin e Frostbeu en nnd alle Hin-Mant-
äeitenz kuritt cumorrbotden oder keine ezablung.
dsi e Zufriedenheit iaraatirt oder das Geld wird
wen erstatten Bcent die Schachtel« Zum Ver-ans
in allen IIotbetem Ildolnb Dreis Tdsmnson Q co»
d se
— Wie die Berliner Blätter mitthei-
len soll ein Erlaß in Aussicht stehen
der das Tragen von sog. Cxiraunifor-
nien für Unteroffiziere Einjudrig Frei-
willige und Gemeine aller Waffengai-
tungen durchweg verbietet. Nur Offi-
ziersafpiranten sollen von dem zu er-
wartenden allgemeinen Verbot nicht be-
troffen werden. hingegen wird Unter-
offizieren Einiiihrigen und den übri-
en Mannschaften freigestellt werden
ch bei den betreffenden Regiments-
oder Bataillonsfchneidern eigene Uni-
forinen aus etwas besserem Stoff usw·
anfertigen zu lassen die jedoch im Sitz
und Schnitt den Kommifz - Anziigen
vollständig entsprechen müssen. A.ich
das Tragen von ExiraiSeitengewehrem
Degen und Extra-Deinem soll verboten
werden
- - - ------ -———-—
Buntes Allerlei aus Deutschland.
— Der Kaiser Wilhelm hat den Für-
sten von Pleß auf dessen Wunsch von
seiner bisherigen Stellung als Jnspec-
teur der freiwilligen Krankenpflege bei
der Reichs-Armee im Felde enthoben
und den Fürsten Wilhelm zu seinem
Nachfolger ernannt. ·
— Durch einen jetzt ergangenen kai-
serlichen Erlaß sind die neuen grauen
Militär-Mantel für das gesammte deut-
sche Heer vorgeschrieben worden. Die
Mäntel die bisher bereits von den Ge-
nerälen und probeweise auch schon von
Mannschaften in einzelnen Regimen-
tern getragen wurden sind jetzt bei Er-
gänzungen anzuschaffen und sollen die
alten Mantel nur noch aufgetragen wer-
den. Für die Offiziere ist der Termin
bis zu dem sie sich mit dem neuen Man-
tel zu versehen haben auf den ersten
Januar 1896 festgesetzt.
— Der Lieutenant von Battenheim
der Gatte der Prinzessin Elisabeth von
Bayern ist ans dem bahrischen Heere
in das österreichische übergetreten.
— Der Domkapitnlar Dr. Franz
früher einer der Führer des Centrums
und Chef-Redakteur der Germania«
stellt den Bericht in Abrede daß er die
Absicht habe zu heirathen. Er erbte die
Millionen der Gräfin Düren und des
Grafen Gyrdt worauf er aus dem
öffentlichen Leben zurücktrat. Seitdem
ist die Aufmerksamkeit dadurch auf ihn
gelenkt worden daß die katholische
Kirche seine Erbschaft für sich in An-
spruch nahm. Er bot der Kirche
2000000 Mark für ihre Ansprüche.
— Schon unzählige Male ist in
Deutschland der Wunsch ausgesprochen
worden die gesetzgebenden Organe
möchten doch bei der Formulirung der
Paragraphen die deutsche Sprache und
den deutschen Stil nicht bis zur Unver-
ständlichkeit vergewaltigen. Wie er-
folglos alle Bemühungen find beweist
d e soeben dem Reichstag zugegangene
Vorlage zu dem § 41 der Concursord-
ordnung Dieselbe soll nunmehr fol-
gende Fassung erhalten: »Vermietber
in Ansehung der eingebrachten Sachen
sofern die Sachen sich-noch auf dem
Grundstücke befinden wegen des lau-
fenden und des für das letzte Jahr vor
der Erbsfnung des Verfahrens rückstän-
digen Zinses sowie wegen anderer
Forderungen aus dem Miethverhalt-
nisse jedoch mit derEinschrtinkunO daß
dem Vermiether soweit erseine solche
Forderung in Folge der Kündigung
des Verwalters (§ 17 Nr. 1) geltend
machen kann wegen dieser Forderung
der Anspruch auf abgesonderte Befrie-
gung nicht zusteht.«——Wenn alle Para-
graphen des Concursordnung eine ahn-
liche Klarheit der Sprache auszeichnet-
dann haben die professionellen Con-
cursmacher leichtes Spiel-denn in sol-
chen Satzlabhrinthen wird sich weder
gin Richter noch ein Gläubiger aus-
Intell
—- Der Besuch der Berliner Univer-
sititt hat in diesem Winter wieder eine
Steigerung erhalten. Die Zahl der
Studirenben beträgt 4970 103 mehr
als im Vorfahr und 1089 mehr als im
letzten Sommer. Neu immatrikulirt
wurden 2244. Die stärkste Fakultät ist
zur Zeit die juristische mit 1625 Studi-
renben dann folgen die philosophische
mit 1544 die medizinische mit 1279
endlich die theologifche mit 531.
— Jm Alter von 92 Jahren ist in
Berlin der Professor Michelet gestorben.
Michelet war seit 64 Jahren Professor
der Philosophie.
— Bei Göttingen wird ein Aussichtss
thurm auf dem Hainberge gebaut wer-
den. Er soll den Namen »B i B m a rit-
Thurm« tragen. Der Altreichdkanz-
ler hat seine Zustimmung zu der Na-
mengebung ertheilt. Der Vorstand des
Vismarcksthuerereins zu Göttingen
wendet sich an alle ehemaligen akade-
mischen Bürger Göttingens mit der
Bitte ihrerseits ein Scherflein zu dem
geplanten Unternehmen beizutragen.
Das Verzeichniß der Spender soll mit
den Thurmbauatten im Bismarck-Zimi
mer des cJthurmes aufbewahrt bleiben-
—- Jn Berlin starb Professor von
der Gabelenz im Alter von 58 Jahren.
Gabelenz hatte viele Jahre in Ostasien
zugebracht und beherrschte die chinesi-
sche Sprache in einer bei Europäern
nur sehr seltenen Vollkommenheit.
-— Jn Erfurt starb in hohem Alter
der Justizrath Pinkert ein Veteran der
liberalen Partei und einer der letzten
noch lebenden Mitglieder des Frank-
furter Parlamentes.
—- Jn einem sensationellen Prozesse
wurde am 30. November nach 14titgi-
ger Verhandlung in Düsseldorf das
Urtheil gesprochen. Der Deutsch-Ame-
rikaner Feldmann hatte sich im Jahre
1882 als Rentier mit etwa einer Mil-
lion Vermögen dort niedergelassen. Ei-
ner Geistestrankheit wegen erfolgte
seine Entmündigung. Seine als Vor-
münderin bestellte Chefrau unterhielt
ein Liebesverhaltuiß mit dem Cement-
waaren Fabrikanten Hemmerlina dem
sie gegen einen bloßen Schuldschein
460100 Mart aushänbigte. Felb-
mann entsprang wiederholt der Irren-
anstalt aber alle Versuche seine Ent-
miindigung aufzuheben schlugen fehl.
Hemmerling verwirthschaftete die 460-
100 Mark und gerieth in Concurs.
Frau Felbmann wurde wegen Untreue
zu zwei Jahren und drei Monaten
Hemmerling wegen Beihttlfe zur Un-
treue zu vier Jahren Gefängniß ver-
urtheilt.
i
i
i
»Hessen von dessen Nachkommen schon
W
—·Das Amtsgericht zu Wachterss
bach im Regierungsbezirke Kassel hat
über· das Vermögen des Vrinzen Ma-
ximilian zu Yfenburg-Büdingen-Wüch-
tersbach den Konkurs erbssnet. Der
Prinz hatte vor einigen Jahren in
München unliebfames Aufsehen erregt
war auch mit dem Strafgericht dort in
Berührung gekommen und wurde dann
auf Veranlassung feines Vaters des
Fürsten Ferdinand Maximilian we-
gen Verfchwendung entmündigt. Er
ift e n Enkel des letzten Kurfürsten von
manche in nicht vortheilhafter Weife
von sich reden gemacht haben.
— Eine graßliche Verftümmelung
hat kürzlich ein in der Jdioien -An Ftalt
zu Dalldorf bei Berlin verpflegter Is-
jlihriger Knabe fich selbst beigebracht.
Derselbe hatte unlängft Gelegenheit die
Sezirung einer Leiche zu beobachten
bei welcher der ihm bekannte Leichen-
diener der Anstalt den Aerzten an die
Hand ging. Der Knabe verfchasste sich
darauf eine Scheere nnd schnitt sich da-
mit die Nase ab. Trotz der furchtba-
ren Schmerzen die er erdulden mußte
erklärte der Jdiot den Aerzten daß es
ihm »großes Vergnügen« bereitet hatte
einmal den »Leichendiener spielen-« zu
können.
—- Das Riefenfaß in Heidelberg er-
hält ein ansehnliches Seitenstück in ei-
nem Faßungethüm das in einer Faß- ;
fabrit in Frankenthal jetzt für eine
Weingroßhandluug in Neustadt a. H.
gebaut wird. Das Faß hat eine Länge
von 530 Meter eine Bauchhöhle von
5 Meter und nimmt die Kleinigkeit von
etwa 86000 Liter in sich auf. Wenn
das Faß fertiggestellt ist wird es eine »
Schwere von etsva 250 Centnern und
i
wenn gefüllt eine solche von etwa 10-
000 Centnern halten«
— Eine sojiihrige Frau in Stottoff
bei Lübbenau hatte ihren Mann mit
dem sie die lange Reihe ihrer Ehejahre
friedlich und still verlebt hatte durch
den Tod verloren. Die Leiche fchon im
Sorge gebettet stand im Zimmer auf-
gebahrt. Am Abend vor dem Begräb-
nißtage sang nach der Sitte des Ortes
der Lehrer mit den Schulkindern vor
dem Trauerhaufe ein Todtenlied.
Während des Singens schlief das alte
Mütterchen auf ihrem Stuhl den Kon
auf das Bett gelegt ein. Als man«
nach einigen Minuten näher nach ihr
sah fand man daß sie ihren AthemH
still ausgehaucht hatte und ihrem Gat-
ten in den Tod gefolgt war.
— Feinste California Weiß - Weine
bei Louis Kunkel.
«
Man lese unsere Preislifte und mache sie sich zii Nutzen!
Erstauylich niedrig sind unsere Preise fijr Kleiderstosse.
« Ausverlauf
in schwarzen Stoffen. Günftigste Gelegen-
heit zum Einkauf eines schwarzen Kleides.
Blos fünf Minuten
genügen zu einer Besichtigung unserer 34 Zoll
breiten changirenden Sei-ges die wir jept von
25 Cents herabgesetzt haben auf
18 Cents per Yard.
36 Zoll breite
ganzwollene Damenkleider- Stoffe in allen
Farben. 50 Cents werth herabgesetzt auf
38 Centso28 elegante Modell- Kostjjmc
neue Muster Fagons und Stoffe. Hopsacking Veragua und Epingaliue von ils rebuecrt its
s 1 3 2 5.
15 feine französische- Modell - Kostiime
.n Loie Falles- Jaccard und in prachtvollen farbenschillernden Mustem von 818 seht-riet M
S 1 5.8· 5.
13 elegante« Epingaline Modell - Anzüah
reducirt von 822.50 und 825.00 auf 819.75.
Stripes und Plaids
in schwarz und weiß und grau und weiß früher zu 85 und 75 Cis jetzt zu 65 Its. few «
Special-Ausnutan in wollenen Decken und Bettdeklen.
Wollene Decken ganzwollen zu 11—4 werth 86·50 zu 85.00· Desgleichen in braun und
grau statt 85.00 zu H3.50. Ganz feine reimvollene Decken sonst 810 jetzt zu s7.50.
Große Reduktion für Eiderdanm nnd sonstige Bettdecken.
Gestriekte Damen - Untetrökke
in allen Farben mit Seide garnirt von 66 Cents bis 82.50. Atlas-Unterröcke met Stiefe
reien ec. von 50 Cents bis 82.00. Flanell-Unteeröcke zu den verschiedensten Preisen-
Großer Ansverkanf in Unterkleidern zn den niedrigsten Preisen.
Mäutel und Pelze.
Mantel für Damen junge Mädchen und Kinder von 82.51) aufwärts. Tausende schon
verkauft aber noch Tausende zu erstaunkich niedrigen Preisen übrig. Feder-Boas und Kra-
gen in schwarz und in changirenden Farben. «
Man komme nnd besichtige dieselben.
Teppiche und Möbel.
Die vortheilhastesien Gelegenheitskäufe zu- machen. Teppiche Bett- und Kamin-Votleger
Gardinens und Gardtnen - Stangen Rouleaux Schlafzimmer - Garniturem Schreibtische
Stühle 2c. Alles zu herabgesetzten Preisen. ·
Man besichtige nnser Lager bevor man anderswo kauft.
Plaid - Stoffe
ganz wollen 36 Zoll breit ne alle-M
nnd Schattirungetr. Diese Woche wieder
ducirt von 50 Cents ans -
34 Genie per Ver-. « «
Wollene Strump «
Zu den verschiedensten Preisen. cis-III-
ßeö Lager von KaschmivStrmnvswaatets sit
Kinder. -" .
Handschuhe »e-
soeben erhalten in den neuesten satte-z -
Weiß- witdceveme Mpsige Mi-
zn 81·00.
. P
· Elegaute Schuhe ) h
für Damen Junge Miide nnd M
Gamaschen zu allen Preisen.
Putz-Wann
Jm Pnhwaareni Departement werden sie
das brillanteste haben was je hier
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der Tonangeber der Mode und der Preise. " « «
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Garantnstdas beflejaß und Flatschen-Dieb
B rd in allen Theilen der Stadt auf das pünktlå chße frei abgeliefert
Grund - Eigenthum.
TMassenveW - Verkauf.:
Ueber sl000000 Grund-Eigenthum in Sau Antonio muß sofort
vekkauft werden; der ganze Besitz wird in Theilen und Grundstücke-
angeboten wie sie der Käufer wünscht. Große gut eingerichtete Brauerei -
mit gutem Absatz von Bier; weit unter dem wirklichen Werthe.
Ausgedehntes Druckerei- und lithographischeg Etablissement welches
die beste Kundfchaft im Südwesten hat.
Gutgelegene Geschäftshauser und Grundstücke und Baupläye in
der Mitte nnd in den Außentheilen der Stadt( Große Auswahl.
Aehnlichc Offerten sind nie vorher gemacht worden.
KIIÄCJAN EOISION. Meissner-erwecken
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 29, No. 3567, Ed. 1 Tuesday, December 26, 1893, newspaper, December 26, 1893; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1082223/m1/1/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .