Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 30, No. 3862, Ed. 1 Tuesday, November 6, 1894 Page: 1 of 4
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10.00 für das Jahr pde Its-Ho « 82.50 stir das Jahr oder sue-s
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Jahrgaitg 30. Sau Antoniu Dienstag den 6 November 1894 » Nummer 3862:
Sandkr öc Sahn.
Roman von M. Yrbarr.
(ertietzung.)
Cäcilie fand Niemand der sie an- «
melden konnte. Es liefen wohl Leute
hin und her aber Keiner schien Zeit
zu haben oder es der Mühe werth zu
halten sie nach ihrem Begehr zu.
fragen. So betrat sie denn endlich
unangemeldet das Privatkomptoir des
Konsuls. Sie fand darin einen Poli-
ieiwachtmeister in Uniform vor. Herr
Sander selbst stand bleich ernst äber
entschlossen und energisch am Tele-
phon und horchte in das Instrument
hinein. .
Cäcilie blieb bescheiden an der Thiir
stehen. Sie fühlte wohl daß es sich
hier um sehr ernste Dinge handle denn :
obgleich der Konsul ihr Eintreten be-
merkte that er doch nichts wag wie
ein Groll oder eine Ueberraschung über
ihr Kommen zu so ungewöhnlicher Zeit
ausgesehen hätte. Er war offenbar
ganz in Anspruch genommen von den
-Mittheilungen die er aus dem Tele-
phon erhielt.
Es vergingen Minuten unter laut-
loser Stille. Endlich sprach der Konsul
in den Apparat hinein: »Es ist gut »
Janssen. Ich danke Ihnen und Ihrem »
Sohne. Kommen Sie jetzt so rasch wie »
möglich hierher um mir mündlichen
Bericht zu machen. Schluß.»
Dann wandte er sich zu dem noch
immer stumm dastehenden Beamten
nnd cis-sh- - Such-« msfhos »sc- usqu
sss ---------------------
Instiektor dass die Versammlung mei
ner Arbeiter durch Uneinigkeit gesprengt »
worden ist ohne einen Beschluß in der
Strikeangelegenheit gefaßt zu haben-
Herr Wachtmeifter. Für diese Nacht
also ist alle Gefahr vorüber."
»Sind Sie dessen sicher Herr Kon-
sul?" fragte der Beamte.
»Ia. Ueberhaupt habe ich die Ueber-
zeugung daß eine unzeitige Cin-
rnischung der Polizei die Aufregung
unter meinen Arbeitern eher verweh-
ren als verringern würde. Vestellen
Sie dem Herrn Polizeidirektor meine
Empfehlungen und danken Sie ihm
für die Fürsorge die er mir und mei-
nem Etablissement bewiesen hat aber
sagen Sie ihm auch gleichzeitig daß
ich vor meinen Arbeitern keine Furcht
habe und hoffe in jeder Lage selbst mit
ihnen fertig zu werden«
»Herr Konsul ich habe nicht nur den
Auftrag Ihre geschäftlichen Anlagen
und Ihr Haus gegen gewaltsame An-
griffe zu schützen sondern ich habe
Ihnen auch mitzutheilen daß die Po-
lizei unter Ihren Arbeitern schon seit
einigen Wochen eine wachsende Gäh-
rung bemerkt hat. Ueber die Ursachen
derselben werden Sie sich leicht besser
unterrichten können als wir es im
Stande wären. Wir haben aber die
Gewißheit daß diese Gährung zu einer
Explosion führen muß wenn die Ursa-
chen nicht gehoben werden«
Der Konsul sah den Beamten scharf
an.
»Sie meinen Herr Wachtmeister
daß meine Arbeiter Ursache zur Unzu-
friedenheit hätten?"
Der Beamte zuckte die Achseln.
»Ich sagte schon Herr Konsul daß
die Ursachen leichter von Ihnen zu er-
forschen s ind als von uns" antwortete
er. »Ich kann nur sagen daß die toll-
sten Gerüchte unter Ihren Arbeitern
umlaufen die in hämischer.Weise von
den jungen Leuten benutzt werden um
»die Aufregung zu fördern. Wie viel
Wahres und Falsches unter diesen Ge-
rüchten ist können wir nicht Ivissen.»
»Gut ich werde mich über Alles
informirenLHerr Wachtmeister einst
!l-- L
IUDIIDOI VIUUP III oqslkll VIII-such Lan-T
its-Ihre Hilfe und für Jhke Warnun-
gen aus. »
»Ich thue nur meine Pflicht Herr
Konsu .«
»Ich dante Ihnen auch dafür. Gute
Nacht
Mit militärischem Gruß ging der
Beamte davon.
Nun war Frau Cäcilie mit ihrem
Schwiegervater allein. Er sah sie noch-
mals langsam von oben bis unten und
nicht erade freundlich an. Sie hatte
den opf etwas gesenkt als ob sie
Scham iiber ihre Situation empfände.
Es konnte aber auch sein daß sie er-
mattet war. Nicht einmal einen Sitz
bot er ihr an.
»Was wollen Sie?» fragte er sie
kurz aber nicht gerade schroff. »Wi)
ist Siegfried?"
» u Hause Herr Konsul.«
»Do? Er läyt mich in einer solchen
Nacht allein? Er kann schlafen wo ich
keine Minute sicher bin daß mir die
Arbeiter das Haus über dem Kopfe
anzünden?«
Ja wenn er nur geschlafen hätte!
In der Villa Cäcilie tanzte man viel-
leicht jetzt noch.
»Herr Konsuh ich komme in einei-
sehr wichtigen Sache-J
»Jhnen mag sie wichtig sein ob sie
mir wichtig ist das wollen wir erst
sehen. Warten Sie."
Damit ging er hinaus in das Komp-
toir das nur halb erleuchtet war. Er
ah hier Niemand. Aber durch ein Fen-
ter das nach dem Hof ging bemerkte
er einen Markthelfer.
»Geber« rief er ihn an.
i QM-«Wspl l-«
»Er-wie Jnsrsettor Ianssen kommt
soll er eintreten chrstanden?"«
»Dort kommt Drehen sein Sohn
Herr Konsul !« antwortete der Mann.
»Bringen Sie ihn sofort herein-«
Sandcr hatte seinen Geldschrank
offen gelassen. Frau Cäcilie konnte
hineinsehen. Wanderliche Gedanken
durchzuckten ihr Hirn als sie für einen
Augenblick im Privatkomptoir ihres
Schwiegervaters allein war. Mit
einer raschen Bewegung konnte sie
ihren Vater ihre Stellung ihre Ehre
retten.
Da kam Sander auch schon zurück.
Ermattet sank sie auf einen Stuhl.
Ihm auf dem Fuße solgte der junge
Ianssen. Er sah nicht sehr salonmäßig
ans. Sein Hut war nur noch der Idee
nach ein Hut nicht der Form nach
so hatte man ihn zugerichtet. Ein
Roekä1«1nel hing buchstäblich in Fetzen
am Arm herunter so daß das Hemd
durchsah seine Haare hingen ihm
unordentlich um den Kopf Shlips
und Hemdkragen waren zerrissen er
selbst in athemloser Aufregung. Als
er Frau Cäcilie bemerkte stutzte er.
»Ich bitte um Verzeihung—" be-
gann er.
»Das ist nicht nöthig Herr Ians-
fen" unterbrach ihn der Konsul.
»Setzen Sie sich. Sie werden ermüdet
sein. Sie kommen ans dem goldenen
HutPJ »
»Ich wollte mir nicht erst Zeit las-
sen Toilette zu machen-»
»Sie thaten Recht. Wo ist Ihr
Vaters-«
» In der Fabrik. Er wollte sie nicht
verlassen und so sandte er mich um
Ihnen zu berichten-«
»Gut. Zunächst sagen Sie mir
Herr Iansseih wie war es möglich
daß so zu sagen aus einen Schlag die
Arbeiter eine so bedrohliche Stellung
gegen mich und die Firma einnehmen
konnten? So etwas war ja bei Sander
u. Sohn so lange sie bestehen noch
nie da !"
»Wenn ich recht gesehen und richtig
beobachtet habe Herr Konsul so haben
wir uns bisher Alle täuschen lassen
insoweit wir annahmen daß die Arbei-
ter Ihrer Fabrik durchaus zufrieden
wären. Jedenfalls konnte ich heute in
der sogenannten Volksversammlung-—
eigentlich war es ja nur eine Vers umw-
lung Ihrer Arbeiter-feststellen daß
die Idee eines Strikes bis in das
Frühjahr zuriickreicht. Nur waren die
Aussichten filr eine allgemeine Bethei-
ligung so gering daß sich die Unzufrie-
denen nicht mit ihrer Absicht heraus-
wagten. Das tä«ischte uns.»
»Nun und jetzt? Ist das so plötzlich
anders geworden?"
»Plbtzlich nicht. Aber es ist doch
anders geworden. Ich bin überzeugt
daß Ihnen ein Strike Ihrer Arbeiter
bevorsteht weil ich heute in der Ver-
sammlung gesehen habe daß minde-
stens drei Viertel aller Arbeiter einen
Strikc wollen. Er wäre schon heute
ausgebrochen wenn es mir nicht gelun-
gen wäre die Versammlung zu spren-
gen ehe sie zu einem Beschluß kam."
»Ja aber weshale« fragte Sander
hastig und drängend »weshalb? Was
wollen meine Arbeiter? Haben sie
nicht Alles was sie gerechter Weise
verlangen können? Wollen sie mich
gerade jetzt durch einen Strike zu Lohn-
erhohungen zwingen die weder ihnen
noch mir zum Guten ausschlagen kön-
nen?" .
Der junge Mann riickte verlegen auf
iseinem Stuhl hin und her und sah bald
aus den Zionsuh bald auf Cäcilie.
Es trat eine kleine Pause ein die end-
lich Ianssen mit den Worten abkiirztex
»Herr Konsul——wir sind nicht allein.»
Cäcilie sah auf. Sie glaubte fast
zu wissen was jetzt kommen würde-
Sie hätte fortgehen und draußen ab-
warten for-nein bis diese Unterredung
vorüber was. Aber sie wollte sich
andererseits auch vergewisfern ob ihre
Befürchtungen richtig waren und
blieb. .
»Wir sind allein Herr Iansfen"
erwiderte der Konsul »und ich bitte
Sie ohne jede Rücksicht die volle und
ganze Wahrheit u sagen-»
Gott etzuag folgt).
site Schimmel-·
gest fast-»und Hälse-u
ap e aus a e n.
Gastrisches Stopsweh
kommt nicht aus dem
Gehirn sondern ans
dem Magen- Wer die-
sen nnd die Eingeweih-
« regnlirt ist davon ver-
schont. uvielskopss
arbeitvn geistige Au-
ster-gnug erzeugt Blumen-maye nach dem
Kopf-Kopfweh chwindelund aseabluteck
Jet. Bertha Wolse
von Das-roth Takte-kau-
sus Eo» N.Y. schreibe:
»Ich litt an Ap em-
mangeh Verstop ung
Neuralgie und großer
Schwäche. Sehr hänsig
hatte ich schreckliche An-
sälle von gastri chem
Kopfweh nnd essen-
Piutlemb Kur ich weni-
o e en da i we
Jahre lang keineqsåzulc FU« vol-«
besuchen konnte. Ich get-tauchte dann Dr.
Pierce’s «Ploas8ut Pause-« und « Gold-u
Uedioul Discoveky0 und wurde in kurzer
Zeit gesund und stark. Viele meiner Freun-
dinnen nehmer its-t nachdem sie den guten
Eesoig Ihrer Medizinen bei mit gesehen
haer auch badete-«
Buntes Allerlei aus Deutschland
— Die relativ stärkste Garnison des
deutschen Reiches hat das lothringische
Städtchen Mörchingen. Die Cidilbe-
vdlterung belief sich 1890 nur auf 1100
Seelen ist jetzt aber auf 2000 gestiegen.
Dieser Civil-Bevblterung steht aber eine
Garnison gegenüber die aus zwei Re- »
gimentern Jnfanterie. einer Abtheilung 7
Feldartillerie und einer Schmadron
Ulanen im Ganzen rund 5000 Mann
besteht. Die Garnison bezieht den
höchsten Servissatz und außerdem jeder
Stabsofsizier täglich 5 Mk» jeder
Hauptmann 3 Mk» jeder Lieutenan
2 Mk. und jeder verheirathete Unter-
offizier 08i) Mk· Kommaudozulage.
Also scheint Mörchingen auch die
theuerste Stadt Deutschlands zu sein.
— Major v. Wißtnann beginnt im
Militär-Wochenblatt« eine Reihe von
Artikein allgemeiner Art über Colonial-
Fragen. Dieselben sollen von Kriegs-
und Lagerdienst und dem Feld-Monter-
dinst in Afrika den Angriffsgefechten
regulärer Truppen gegen Cingeborene
und afrikanische Befestigung- ferner
über die Fragen was der- Europäer
insbesondere der Offizier bei Erfüllung
seiner Pflichten in den deutschen Colo-
nien besonders zu berücksichtigen habe
wie sich der Offizier und Beamte in
den Colonien auch für die Wissenschaft
verdient machen könne ec. handeln.
Die beiden zunächst verdsfentlichten Ar-
tikel sind überschrieben »Anweisung
über Ausrüstung des Europäers« und
»Vorbereitungen zum Colonialdienst
in Afrika-.s
— Von den neuen deutschen Kata-
nialmünzen welche die Neu-Guinea--.
Kompagnie prägen läst sind jetzt auch
IFünfmarkstücke in Silber erschienen.
sie zeigen aus dem Averg den Para-
diese-vogel auf dem Revers inmitten
eines Kranzes die Werthangabe »Fünf
Neu-Guinea-Matk«. Die Stücke ent-
sprechen in Größe nnd Silbergehalt ge-
nau den deutschen Fünfmarksttlcken.
Goldmünzen die für Neu-Guinea
gleichfalls angefertigt werden soll.n
find noch nicht geprägt.
— Graf Hönsbrdch dessen senfatio-
telle Austritt aus dem Jesuiten-Orden
seinerzeit viel Staub aufwirbelte be-
findet sich jetzt in prekärer Lage. Als
er dem Orden Jer beitrat vertheilte
er atl sein Hab und Gut unter feine
Verwandten und die Kirche. Nun
tritt die Noth des Lebens an ihn heran
und er bewirbt sich um eine Anstellung
im Staatsdienst. Gras von Häus-
brdch war dereinst ein sehr vermögender
Mann. J
— Der vielgebrauchte Ausdruckt
»Principienreiter« hat unlängst dasi
50jtthrige Judiläum seiner Entstehung
gefeiert. Am 12. October-1844 erließ
nämlich Fürst Heinrich Ill. von Muß-
Lobenstein und Ebersdorf von feinem
Schlosse Ebersdorf ans das folgende
wunderliche Decrei:« »Ich befehle hier-
mit Folgendes in s Ordrebnch und in
tie Special - Ordrebiicher zu bringen.
Seit zwanzig Jahren reite ich aus
einem Princip herum b. h. ich ver-
lange daß ein Jeglicher bei seinem Ti-
tel genannt wird. Das geschieht ftets
nicht. Jch will daher etne Strafe
festsetzen der in Meinem Dienste ift«
sund einen Anderen der in Meinem
Dienste ist nicht bei seinem Titel oder
Charge nennt.«—Die hier gebrauchte
Redensart war die »Wiege« des seit-
dem fo beliebt gewordenen Ausdrucks
»Principienreiter.«
—- Bon einem ganz seltsam bean-
lngten »Quellenfinder« schreibt man
aus Neuftadt an der Saale: »Jn
dem seit Urzeiten wasserarmen hochge-
l genen Dorfe Dürrnhof (der Name ist
schon bezeichnendl) das fein Wasser
oft in dem drei Viertelstunden entfern
t-- O--I- mIL-I--.-- -- -L-- --— -.
sku »Da-II- Isuvbsuluthb Vol-b sus- II
Saalthal holen mußte und dessen Trink-
tvasser täglich vom Bürgermeister ver-
theilf wurde hat Quellenfinder Fünsch
aus thhnnsen bei Künigshofen auf
Grund eingehender Untersuchung starke
Quellen entdeckt die gutes Trintwasser
in hülle und Fülle liefern. Ebenso
fand er Quellen in Holstadt Brendlo-.
renzen Unterebersbach und Windshau-;
ien insgesammt zehn Quellen in un-1
seretn Bezirk.«
— Nach einer in Crfurt vorgenom-
menen Zahlung befinden sich dort an-?
nähernd 3000 Klavierel Da kommt-
bei einer Einwohnerzahl von 76000-
ein Klavier schon auf 26 Kopfei «
—- Jn einer süddeutschen Schulef
unterrichtete kürzlich der Pfarrer int;
Religiousunterricht über das Almosen-
geben. Unter Anderem führte er dabei
das reiche Almosen des Pharisäers und
das »Scherflein der armen Wittwe«s
als Beispiele zur Erläuterung an. Aufi
feine Frage wie viel wohl das Scherf l
lein der armen Wittwe betragen haben
könnte gab eine Schülerin ganz
prompt zur Antwort: 12 Mark 43
Pfennig«. Ueber dieie seltsame Arst
wort befragt erklärte sie: »Im Kate-
chistnus steht: Das Scherflein der ar-
men Wittwe. Mart. 12 43.«
—- Von der »Sonntags-Ruhe« er-
zählt das »Rochlitzer Wochenblatt« die
folgende niedliche Geschichte: »Ein
biederer Handwerksmeister hatte an ei-
nem Sonntage in seiner Werkstatt mit
seinem Gesellen eine dringende Arbeit
zu verrichten. was freilich im Hinblick
auf die gefeylichen Bestimmungen über
die Sonntageruhe eine nicht ganz un-
bedenkliche Sache war. Um sicher zu
gehen gab der Meister seinem Lehr
ling der seit Ostern bei ihm ist den
Auftrag sich aus die Straße zu bege-
ben um zu sehen ob kein Schuymann
sich in der Nahe befinde. Meister und
Geselle machten sich an die Arbeit und
waren gerade im besten Zuge als nach
etwa zehn Minuten die Thürzur Werk-
statt sich öffnet und der Lehrling mit
den Worten hereinstürmte: »Meister
endlich habe ich einen gefundenl« wo-
bei er mit sichtlicher Genugthuung auf
einen ihm unmittelbar folgenden Schutz-
mann wies- der mit malitiösem Lächeln
sein Notizbuch zog und dasselbe mit
einem Eintrag Uebertretung der Sonn-
tagsruhe betr» bereicherte.
— Ein Stück krassen Aberglaubens
spielte sich kürzlich in Gaisbach bei Ba-
den-Baden ab. Dort ist ein Haus
von dem die Sage geht daß es darin
»spuke«. Die Bewohner abergläubi-
sche Leute sind auch davon überzeugt-
daß es bei ihnen nicht geheuer sei wo-
rauf eine Zigeunerbande spekulirte.
Die Zigeuner veschwatzten die Bauers-s
leute ihnen Geld zur Hebung eines
Schatzes zu gebeu der in dem Hause
verborgen sein solle; sie erhielten nach
und nach 1849 Mark. Auch Kleider
und Eßwaaren im Werthe von über
200 Mark ließen sich die Mich-gläubi-
gen ablocken. Ein Gendarm vernahm
von der Sache worauf die Zigeuner
bis auf einen festgenommen werden
konnten. Die Bauersleute haben ihr
sauer erspartes Geld verloren.
Dr. Price’5 CreZnYFaking Powder.
Welt-Ansstellunas Medaille und Dämon-.
— Na ch r ufl Am 27. Oktober
starb zu Welcome im Hause seiner Toch-
ter Frau Clara Giebel Herr Georg
Fricka sen« 71 Jahre alt. Seit dem
Tode seiner vielgeliebten Gattin welche
im Jahre 1880 starb war er gebrochen
an Leib und Seele nicht mehr der hei-;
tere lebensfrohe Familienvater der er
fes-Thos- mkns in fisb insova Esaus-näh
l----- »s-- --- --- .-s-.-- ·
sein Ende erwartend um mit seiner
edlen Gattin vereint zu sein lebte er
dahin der einzige Trost war noch seine
za.lreiche Familie welche er tieftrauernd
in auten Verhältnissen hochgeachtet von
all-.-u Freunden und Bekannten hinter-
laszt. Er war einer der alten ehrlichen
braven Deutschen denen unser Staat
und die deutsch - amerikanische Jugend
so viel zu verdanken hai. Nach Texas
gekommen im Jahre 1845 machte er
noch den letzten mexikanischen Feldzug
mit siedelte sich dann in der obern La-
badie in Wash. Co. an betrieb eine
Farin und wurde Lehrer als welcher
er Bedeutendes geleistet hat- gründete
zugleich Gesangvereine welche mit Bei
gessterung ihm zugethan waren und
und ihm die letzte Ehre erwiesen. als
sie am Grabe auf der Farm Nassau bei
Round Top wo die Familien-Begrab-
nißsiiitte ist ein Paar ergreifende Lie-
der sangen. Die tieftrauernde Familie
und ein trauernder Freunden- Kreis
umstand seine Ruhestäite wo Herr Pa-
fior Neuhard ergreifenbe Worte sprach
Manche Thriine wurde dein thzuren
Todten nachgeiveint. Er ist erlvst
sein Wunsch ist ersüiltl Friede seiner
Asche! VieleFreunde.
Dr. Price’5 Cream Baking Powder.
Höchste Welt-Ausstellnngs Ausschl-nimm
cfikiiszlu—ngrnrr Scherz.
Der wegen seiner Liebhaberei fiir
geistige Getränke in ganz London be-
kannte Lon clpons dem es seine Zeit
erlaubte- si eh öfter als andere Men-
schen ein mäßiges Spaßchen zu leisten
begab sich eines Abends zu einem Uhr-
machet
»Mein Besten-« fragte er »kiinnten
Sie mir nicht den Namen der kleinen
runden Maschinen nennen die in
Ihrem Laden aufgehäugt sind?"
»Das wissen Sie noch nicht?" erwi-
derte der Uhnnachern »Wo kommen Sie
denn her! Das sind Uhren."
»Ah Uhren! Und zu was dienen
diese lbcn. «
»Um die Zeit anzugeben.«
»Aber gehen denn diese hübschen
kleinen Maschinen ganz allein?«
»Ja wenn sie aufgezogen sind."
»Und wie zieht man sie auf?"
»Mit diefem kleinen Schlüssel den
man in dieses kleine Loch steckt und
herumdreht bis er nicht mehr weiter
eht.«
»Ach wahrhaftig das ist wunderbar-.
Wann und wie viel Mal muß man die
Uhren ausziehen?"
»Alle Morgen."
»Und warum nicht Abends?"-—
Jetzt aber erfolgte zur großen Ent-
täufchung des Lords der geglaubt hatte
sich auf Kosten des Uhr-wachem belusti-
gen zu können eine sehr unerwartete
Antwort: »Die Uhren werden des
Morgens aufgezogen weil die Auf-
zieher da nüchtern find während sie
Abends oft betrunken zu fein pflegen. »
Der Lord verspürte daraufhin keine
Lust mehr die Unterhaltung fortzu-
setzen; er riickte ein wenig an seinem
Hut und trottete über die Stufe stol-
pernd ab.
V e r s i th e r i
Euer Haus und Eigenthum in dem
beimischen Jnstitut der Alamo Feuer-
Versicherungs Gesellschaft die Euch
sichere Garantie bietet und alle ehrlichen
Verluste vrotnpt bezahlt.
Sprecht vor in dem Gebäude der
Versicherungs · Gesellschaft Navarra-
; Straße nahe der Brücke.
i Neue Herbst-Waaren! ?
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oeston täglich 9:00 Vorm. und .-·:5(-
Nachm .........................
Von San Franciscm Cl Paso unt
Eagle Paß täglich 1:55 Nachm. ...
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A b s a h r t.
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Nach Corpus Christi Arunsas Paß and
Beeville täglich ...... 2:20 Nachm.
Nach Kerrville täglich. . .8 Uhr Vorm.
Ankunft.
Von Galvefton Honston und Cueto
täglich .............. 7 :10 Abends.
Von Corpus Christi Aransag Paß und
Beeville täglich ....... 1:45 Nachm.
---- ————.—o—.-—-—-s -——
Unvermuthete Antwort. (Ein fein
gekleideter Herr läßt sich nach dem Ge-
richtsgebäude fahren) K u t s ch e r:
»Soll ich vielleicht so lange warten
bis der Herr wieder herauskommt?« —-
H err: »Meinetwegen wenn Sie so
lange Zeit haben« —- Kutscher-:
»Dauert’s denn lange?« — H err:
»Nein nur zwei Monate.«
Wann soll man heirathen? In
einer Gesellschaft wurde Voltaire von
einem Herrn gefragt wann man eigent-
lich heirathen solle. »Das will ich
Ihnen ganz genau sagen« erwiderte
er schalkhaft »und ich wünschte Sie
hielten sich daran: bis 40 noch nicht«
nach 40 nicht mehr.«
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 30, No. 3862, Ed. 1 Tuesday, November 6, 1894, newspaper, November 6, 1894; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1082328/m1/1/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .