Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 30, No. 3818, Ed. 1 Saturday, September 15, 1894 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 18 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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mit Ost-schm- des Inmitng 7" - « " Z "" jedes YVUUUIII
und kostet· . und kostet
10.00 Mk das Jahr stct 82.50 82.50 Mk das III-r oder sh2s
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Jahrgang 30. San Antoniu Sonnabend den 15 September 1894 Nummer 3818.
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Unschuldig verurtheilt
Roman von M. Mindan
Fortsetzung-)
4. Kapitel.
Jack zeigte sich während unserer
Rückreise nach London nicht sehr ge-
sprächig was mir sehr lieb war da ich
mich meinen eigenen Gedanken hin-
geben konnte. Wir erreichten unseren
Bestimmungsort fast ohne ein Wort
miteinander gewechselt zu haben und
verabschiedeten uns sofort denn Ich
hatte die Absicht mich zu den Verthei-
oigern meines Schützlings zu begeben.
Ich wollte mich möglichst bald mit
dem schwierigen Fall vertraut machen
die Akten studiren und die Meinung
meiner beiden Kollegen hören.
Miß Moore tserdächtigte die Wirth-
schafterin Gret das Verbrechen be-
gangen zu haben aber ich wollte mir
diesen Verdacht aus dem Kopfe schlagen
und mir lieber ein eigenes Urtheil "
bilden. Wenn Jemand unschuldig unter
so schwerer Anklage steht so ist es doch
natürlich daß er Jemand anders ver-
dächtigt die That begangen zu haben.
Es war mehr als wahrscheinlich daß
Miß Moore sich auf falscher Fährte be-
fand. Aus jeden Fall mußte ich aber
Frau Towlinson und den alten Diener
enuen lernen denn vielleicht war doch
einer dieser Beiden der Schuldige·
Die Wirthschafterin hatte zwar alle
Ursache dem alten Manne ein langes
Leben zu wünschen da sie als Repräsen-
tantin seines Hauses eine selbststän-
dige Stellung einnahm zweihundert
Pfund Sterling Gehalt bezog und das
shmsnpfnncko Oele-n non has- Mkvlk Gibt-ev
Die Herren Newbond und Drafter
befanden sich beide in ihrem Bureau.
Da der erstere gerade eine Unterredung
mit einem Klienten hatte wurde ich
in's Zimmer des Herrn Drafter ge-
führt. Er hielt meine Bisitenkarte in
der Hand und sah mich erwartungsvoll
an; wahrscheinlich vermuthete er daß
ich ihn in einer Berufsangelegenheit
aufsuchte. Ich fiel auch sofort mit der
Thüre in’s Haus.
»Wenn ich nicht irre" begann ich
»waren Sie der Vertheidiger Miß
Moore’s in dem Bromley-Hall-Fall.»
»Jawohl" entgegnete er und fuhr
sich mit allen fünf Fingern durch’s
Haar. »Hat sich vielleicht etwas Neues
ereignetl Mein Theilhaber hat dies
stets erwartet. »
»Leider nicht aber ich habe mich ent-
schlossen wenn irgend möglich die Un-
schuld des jungen Mädchens zu bewei-
sen und-»
»Das wird Ihnen niemals gelin-
en« unterbrach er mich. »Nicht weil
sie schuldig erklärt wurde was sie auch
un weifelhast ist. Durch die Geschick-
li keit der Vertheidiger sind schon un-
zählige Leute die den Galgen verdient
hätten freigesprochen worden und haben
die Anklagebank verlassen ohne daß es
ihrem Ruf weiter geschadet hätte. Aber
Sie werden nicht im Stande sein
Miß Moore’s Unschuld zu beweisen
weil sie selbst in ihrem Tagebuch sich
schuldig erklärt hat oder vielmehr ge-
steht die That begangen zu haben.
Es ist ein Jammer mein lieber Herr
Dickenson daß die meisten Weiber
nicht nur nicht ihre Zunge im Zaume
halten sonnen sondern sich auch noch
schriftlich kompromittiren und dadurch
ihr häusliches Glück und ihren Ruf
auf’s Spiel setzen. Das Beispiel der
Einen wird niemals die Anderen ab-
schrecken. Hätte Miß Moore nicht das
verd ..... Tagebuch geführt es wäre
uns gelungen ihre Freisprechung durch-
zusetzen. Mir thäte es herzlich leid
wenn Sie ein Verwandter von dieser
Dame wären l»
«Jch bin kein Berwandter" ent-
gegnete ich leicht erröthend »aber ich
interessire mich siir sie und kann nicht
glauben daß sie wirklich das Verbre-
en begangen. Sieht sie wie eine
istcderin aus«-«-
»Nein sie gleicht einem Engel. Ich-
habe nach kein Weib gesehen das sich
an Schönheit und Anmuth mit ihr nies-
sen könnte aber trotzdem bleibt sie eine
Mörderin und wäre sie eben nicht so
wunderbar schön gewesen sie läge
wahrscheinlich längst in einem Ber-
. brechergrab.»
Mir schauderte bei diesen Worten·
Mit Mühe unterdrückte ich meine Er-
regung und fragte:
» ält auch Herr Newbond sie sür
· schu disp»
«Dieser hält nie einen Klienten sür
schuldig" entgegnete er lächelnd. »Sein
Glaube an die Güte der menschlichen
Natur ist unerschiitterlich; selbst wenn
die Angeklagten ihre Schuld freiwillig
eingestehen sucht er sie zu entschul-
digen. Er selbst ist ein edler guter
Mensch und beurtheilt Jedermann nach
sich. Er hätte kein Bertheidiger werden
dürfen sein Herz ist zu weich. Er be-
schiistigt sich denn auch hauptsächlich
damit Ehekontrakte auszustellen Väter
mit ihren Söhnen die es ein bischen
zu bunt getrieben haben auszusöhnem
ehrliche Zwistigkeiten gütlich beizulegen
und dergleichen mehr. Er hat Miß
Moor-e keinen Augenblick für schuldig
halten ; er gehört sogar zu denjenigen
Ins Herren die ihr während des Pro
zesses einen Heirathsantrag machten. i
Und als er endlich sah daß auch nicht
der Schein einer Möglichkeit vorhanden
sei ihr das Leben zu retten war er
esder auf den Gedanken verfiel Wahn-
sinn vorzuschritzen."
»Lagen außer dem unglückseligen
Tagebuch von welchem Sie«vorhinf
sprachen noch andere Beweise gegen
die Angeklagte vor?« fuhrich in meinen
Fragen fort. »Ich befand mich zurl
Zeit der Verhandlungen im Auslande«
daher ist mir der Fall entgangen. »
»Alles sprach gegen sie. Ihr Mor-»
genkleid war über und über mit Blut
befleckt im Zimmer des Ermordeten
fand man auf dem Teppich ihren Ring ;»
kurz nicht ein einziges Glied fehlte in«
der Beweiskette. »
»Und wurde sonst Niemand der That
verdächtigt?"
»Niemand. Herr Dickenson wir sind
Berufsgenossen Sie sind ein junger
Mensch und ich habe eine langjährige-
Erfahrung hinter mir nehmen Sie es«
mir nicht übel wenn ich mir erlaube
Sie vor unüberlegten Schritten zu
warnen. Verderben Sie sich Ihre
Zukunft nicht indem Sie Ihre Kraft
an eine verlorene Sache wenden· »
»Armes Mädchen i» rief ich seufzend.
»Sie hat keinen einzigen Freund ins
der Welt! Jch——»
»Ach ein armes verlassenes Mäd-
chen!" hörte ich eine sanfte Stimme
hinter meinem Rücken mitleidig aus-v
rufen. Ich wandte mich erstaunt um
und erblickte einen überaus gutmüthig
aussehenden älteren Herrn. »Das geht«
nicht« fuhr er fort. Kolt·ege. stellen
Sie mich dem jungen Mann vor undJ
wenn das arme Geschöpf in Zukunft
nicht wenigstens einen Freund haben
wird s -. ich nicht John Newbond
heißen.« -
Drafter stellte uns vor.
»Entschuldigen Sie mich nur einen
Augenblick Herr Dickenson; ich habe in
meinem Zimmer einen hartherzigen ·
Vater der seinen etwas leichtsinnigen
Sohn enterben will; wenn der Alte
auf seinem Willen beharrt werde ich
den Fall Ihnen Drafter übergeben.
Sind Sie einverstanden?«
»Iawohl!" entgegnete dieser lä-
chelnd. »Der Sohn verdient wahr-
scheinlich nichts Bes s eresl«
»Was fällt Ihnen einl» ereiserte
sich der ältere Theilhaber der Firma.
»Der Junge hat wohl ein ziemlich tol-
les Leben geführt aber sein Vater hat
es in der Ingend auch nicht besser ge-
trieben. Das habe ich diesem auch
unter die Nase gerieben; es schien
ihm aber nicht recht zu sein. Niemand
wird gerne an vergangene Sünden und
Thorheiten erinnert. Ich habe dem
Alten fünf Minuten Bedenkzeit ge-
geben und ich hoffe daß er sich nach-
giebig zeigen wird denn Blut ist
schließlich doch kein Was ser. Aber nun
zu dem armen freundlosen Mädchen
von dem Sie sprachen. Was ist’s mit
ihr was können wir für sie thun?"
Ich sagte ihm so kurz als möglich
welche Aufgabe ich übernommen aber
bevor ich noch halb ausgesprochen hatte
drückte er mir die Hand und rief:
»Gott helfe Ihnen bei Ihren Unter-
nehmungen junger Mann. So manche
Bhlaslose Nacht habe ich schon wegen
iiß Moore verbracht und viele viele
Stunden seit fünf Jahren darüber nach-
gedacht wie ich ihr helfen könnte. Der
Schöpfer erzeugt nicht Engelsgesichter
um ihnen Teufelsherzen zu verleihen!
Wenn es je eine Märtyrerin gegeben
so ist es unser Schützling."
»Aber mein lieber Iohn» unter-
brach ihn Drafter »denlen Sie doch
an die Beweise-»
»Ich frage nicht so viel nach den
Beweisen!" rief er verächtlich mit dem
Daumen schnippend. »Und wenn ich
mit meinen ei enen Augen gesehen-
hiitte daß das « iidchen den Mord be-
gangen so hätte ich mir gesagt daß
diese mich täuschten-»
»Wer hat also den Mord begangen
etwa Frau Tawlinson?" rief Drafter
iiraerlich.
Mortfebuna folgt).
.»»—.- —-
7— Jn Bombay find ernste Unruhen
zwischen den Hindus und den Moda-
medanern ausgebrochen.
Isai Viola «"(II«rl1-sill
Seit langer als einem Viertel-Jahrhundert
hat DI-. Pierces «Golden Mediosl Dispos-
oky" dei Brauchst-h Haig- und Lungenleb
den vollständige Kuren bewirkt. Sausen-
khwiichy Lungenblutun en Branchitis
sthma hartnäckiger Hu n Unssehrnnq
oder Lan enfcrofel nnd ähnliche Leiden wer-
den dur das «l)isooveky" tu ri ri
Zmu Stelett abgemagert.
Frau Mira Mille von Sardis Cis ;
Stane Ca. Minn. schreibt: »Mir einein
Jahre war ichzvon meinem hausarzt nnd
meinen Freundinnen
« aufgegebenwardeic; alle
meinten ich sei untert-
har dem Tode verfallen·
Meine Lunge war stark
aificirhmeinsörperznm
Stelett ad emaserd
Meine Un e dri ensu-
enanmir ht« old-
edit-II Discoursin u
geben nnd begann
- Eiichd wieder ziä erkalem
s anerte ni ji anse
senkt-Ja LIMF io war ich wieder-neigt
meinen aus rauen- i en
Mäskchen utönnem H f Pflch
· eine iederhekstellnn verdanke ich Dr.
Pieress «Golden Medi Djsoovoky."
Papst-Neuigkeiten;
J n l a n d .
— Jn Omaha Nebraska fiel am
14. September der erste Schnee in die-
ser Saison.
—- Jn dem Wahltreife des Col.
Breckinridge in Kentucky wird die
Wahlkampagne mit furchtbarer Erbit-
terung ausgefochten. Breckinridze hat
seinem Gegner Owens vorgeworfen
er sei ein vrofessioneller Hazardspieler
und in moralischer Hinsicht sei der Un-
terschied zwischen ihm und Owens nur
der daß seine Sünden alle an die
Oeffentlichkeit gekommen seien wäh-
rend Owens sie zu verbergen verstan-
den habe. Es isi übrigens trotz alles
Geschehenen nicht unwahrscheinlich daß
Breckinridge doch die Nomination da-
vontragen wird. Es heißt. in diesem
Falle werde Owens als Unabhängiger
laufen und dann auch wahrscheinlich ge-
wählt werden.
— Jn Cleveland Ohio hat der
Jrländer McCarthh im Zustande sinn
loser Betrunkenheit seiner eigenen Mut-
ter die Kehle durchschnitten.
— Jm Distrittgerichte zu New Or-
leans ist eine Klage auf Amtsenisetzung
gegen den Mahor Fißpairick erhoben
worden Die Klage ist von 25 ange-
sehenen Bürgern unter eichnei und sie
macht dem Mahor Unfähigkeih Rebp-
tismus und ähnliche Beschuldigungen
zum Vorwurf.
Ausland
— Der .Hamb Korresp. « veröf-
fentlichtdie Crwiderung der deutschen
Regierung auf die von der Wiener
»Poliiischen Korrespondenz« ausge-
hende Anregung daß ein Demut-Pro-
tektvrat über die Samva-Jnseln errich-
tetywxerden svlle EFZ wird da erklärt
oan Deutschland an oen Bestimmungen
des Samoa - Vertrages festhalte und
keine neuen Forderungen erheben wolle.
Es würde Deutschland nie einfallen
Großbritannien zum Ausschluß der
Ver. Staaten von der Controlle über
Samoa aufzufordern denn dadurch
würde man indirect zugeben daß die
Anstralischen Colonien ein Recht hüt-
ten in dieser Angelegenheit ein Wort
mitzusprechem
— Miß Carroll die reiche Amerika-
nerin welche in lehter Zeit durch ihre
Cxcentricititten viel von sich reden
machte hat sich mit dem bayrischen
Grasen von Fünfkirchen verlodt.
— Mans reibt aus München: Un-
ter dem noch ischen Eindruck der Kö-
nigsberger Kaiserrede muß ein Vor-
gang welcher ch während einer soci-
aldemokratischen Versammlun; hier
adspielte von doppeltem Juteres e sein.
Der Socialistenführer Bebel und Pro-
fessor Quidde der bekannte »Caligula
Quidde« haben sich im Rededuell ge-
messen. Bebel verglich die christliche
Bewegung der ersten Zeit und die s ocias
listische Bewegung unserer Tage. Beide
hätten unsagbare Versolgungen zu be-
stehen gehabt wie die Sache der Chri-
sten so würde auch die socialistische
durch Kampf zum Sieg führen. Wäh-
rend aber auf den Trümmern der
Macht der alten römischen Bedrücker
ein neues Kaiserthum sich ausdante
welches sich aus das siegreiche Christen-
thnm gründete würde ein soctalistischer
Kaiser auch wenn der nächste letzte
Kampf geschlagen wäre nicht entste-
hen. Professor Quidde entgegnete da-
rauf daß der Cäsarismus edensoviel
Chancen hätte wie der Socialisniues
und prophezeite daß nach dem nächsten
Kriege der Cüsnrismud triumphiren
würde.
-— Jn Galicien starben am 14.
September 120 Personen an der Cho-
lera und 187 neue Erkrankungen tu-
men zur Anmeldung.
Der schönste Augenblick
Ost legt sllh dee Mensch dle Frage vor: Welches Ist
derschbaste Ungerbltch den Du erlebt beste Hat der
Leser desse- llasmerksantelt wlr mtt blesen Zellen
zu sesiela hoffe- jemals hber das Thema Dass-erste
elne Kontroverse nett set-ern Magen gehabt? Hat er
überzeugt davon dai dleses Verdauasgsargaa aus alle
Fälle zae Nalson gebracht werden müsse daaa zu ho
etter"s Myeabttters seer Zuflucht genau-neue Wenn
les der a lit so ertanekt er sich ohne wet el auch
der sehba en Stande selaes Dasela0 der tun ensur-
llch la welcher er d e natnrzemäße Fähigkeit nach
Derseuslust sn essen and das eaosseae gn verdauen
ohne Verdaanagsbleöchwerbea befürchten a müsset-.
Ipteder erlangte. eau dte Tlschglocke le schönste
Musik süe dea gesunden Menschen ertönt rüsit der
Zbrer den wtllkostaeaea klang und beetlt sl threar
ase zu olgem Das als Mageaellzlr unübertres lche l
Btttees ewältt tat-eh malaelaartlge dtltöse und te- ·
renletdeu nnd turlrt Rheumatlsmac Nervosität und
gastrtscheö K orsweh.
— Bring Albrecht von Preußen der
Regeat von Braunschweig hat in
Deutsch - Ostasrika Grundbesitz erwor-
ben aus welchem Plantagen angelegt
werden sollen. Auf diese Weise soll
die wirthschastliche und commercielle
Entwickelung des Kolonialhesiszcs ge-»
fördert werden. ;
Drittens Irr-ten Salbe
Im be e Salbe der Zelt sbe s ame Ouestua
seu0es wire tebers and ant- asschla Flechtca.
essen-gelte HÄ- e Frostbes e- nnd alle åaattraats
Tetesz tnrlr Dämmhotdea oder ketae esahlung.
slll e asktedeahett gar-met oder das celd wtrd
Irr-n er attet. Bceut dte Schaqteh Zins seen-s
a alea hethetem Idol-h Meth Ihn-ess- « co. .
Ihelesale
-— Der nächste deutsche Militllr-Ctat
wird dadurch daß die Löhnung der
Unterosfizlere erhöht werden soll eine
bedeutende Steigerung erfahren.
Dr. Price’5 CreZITt Zaking Powder.
selbsusslellnnss seieer nnd Dust-m
—— Wer von ääxsiosigkeit geplagt
ist« trinke zur Abendmahlzeit anstatt
1Tbee oder Kassee CacaosTher.
l
Die Frau im deutschen Reichstag.
Wir haben jüngst nach dem Neuen
Wiener Tageblaii aus der von Tisza-
Franin herausgegebenen Citatensamm-
lung aus dem deutschen Reichstage ei-
nige besonders drastische Beispiele un- »
freiwilligen Humors mitgetheilt. Heute
sei notiri. was die deutschen Abgeord-
neten in ihren Reden vou Liebe Hei-
rath und Ehe sagen. Jch glaube nicht«-
sagte ein Abgeordneter daßjedes Mit-
glied dieses Hauses das einmal geliebt
hat den Gegenstand seiner Anbetung
vorhergeuaugenuggekannthat«-. Noch
skeptischer äußerte sich Fürst Bismarck
indem er am 14. März 1877 sagte:
»Es ist ja ein außerordentlicher Vorzug
für die Carriere wenn Jemand ohne al-
les weibliche Gepäck sich durch die Welt
schlagen kann«. Jn wohlthuendem Ge-
gensatze hierzu steht v. Stephans Wort: l
»Das Heiraihen ist am Ende kein Gott
ungefälliges Werk.« Dazu behauptet
Bebel: »Es ist eine sehr oft gehörte
Klage daß gerade die Herren Offiziere »
es verstehen die weiblichen Goldfischs
lein den Herren vorn Civil wegzusin-
geln.·· »So mancher Mensch wird
ohne Rittergut geboren« sagte Eugen
Richter. Der Fürst von Hohenlohe
sagte: »Nur ungern habe ich den
Storch in das Verzeichniß der zu schli-
tzenden Vögel aufgenommen weil er1
vom Landwirih sehr schwerer Verbre-
chen gezieheu wird. Allein meine
Herren ich war zu schüchtern densel-
ben auszuschließen da es bekannt ist
mit welcher Anhänglichkeit dieser Vogel
namentlich von der Damenwelt be-
trachtet wird.-« Graf Caprivi der
selbst der Ehe Rosenketten nicht trägt
wesß doch die Annehmlichkeit weiblicher
Gesellschaft zu schätzen. »Der spazie-
rengehende Soldat» sagte er »ist an
Pochentagen von der Straße ver
cywunoen5 an oen Sonntagen
kann man vielleicht noch den einen
oder anderen sehen und dann auch
nicht mehr immer in so angenehmer
Gisellschafh weil ihm eben an den Wo-
chentagen die Möglichkeit gefehlt hat
Beziehungen anzuknüpfen.« Selbst-
v rständlich fehlen auch Bosheiten
nicht; so z. B. behauptet Fürst Bis-
marck die Frauen seien mehr geneigt-
zuschmuggeln als die Männer- Graf
Behr spricht von der »drasiischen Art
in der viele Frauen auf ihre Männer
einwirken«. Dr. v. Schwarze stellte
die bereits erwähnte Hypothese auf:
»Nehmen Sie den ganz gewöhnlichen
Fall daß die Ehefrau ihren Liebhaber
d«ttet den Ehemann zu tödten mit
dein Versprechen ihn dann zu heira-
then«-—die Gefühle des verheiratheten
Mannes spiegeln sich aber in den Wor-
ten des Abgeordneten Dr. Gerhard
wieder: »Meine Herren Sie wissen
ja wie schließlich in jedem Hause das
Wort der Frau einen mächtigen Ein-
fluß übt wie schließlich jeder Mann
mehr oder weniger unter dem Pantof-
fel steht.«
du Pkicess Creiäkij spVaking powderx
Das vollkomwystedas gemacht wird.
Eine afrikanische Garte.
Jn Westafrika ist eine Art rother
Gurke (e-u0nmis madem-spratanus)
heimisch deren eigenthümliche Wirkun-
gen Adans on während seines Aufenthal- !
tes in Kionk tun Niger kennen zu ler-
nen Gelegenheit hatte. Er berichtet:
Jedes Stück Land war mit einer beson-
deren dornigen Hecke umgeben iiber
welche sich eine Art wilder Gurken hin-
wegschliingelte die man hierzulande
Moimoi zu nennen pflegt. An dieser
Pflanze hingen kleine korallenfarbige
Früchte in ihrer vollkommenen Reise.
Verschiedene dieser Früchte waren
sogar von den S langen Eidechsen
und Vögeln angefres en. Meine Leute
welche sie tvahrnahmen pflückten davon
einen guten Vorrath ab wovon sie erst
Iosteten hernach aber mir etwas anzu-
bieten beliebten. Jch kannte diese
Frucht schon seit langer Zeit: ich hatte i
gesehen dasz die Landleute sich deren
fleißig bedienten ich selbst sie schon
mehrmal Dutzendweise ohne üble Fol-
gen zu mir genommen und sie wider
die allzu strenge Hitze verzehrt; sie
hatten mir niemals geschadet. Heute
siel es mir ein mich recht satt an sol-
chen Früchten zu essen. Jch speiste
Mittags und Abends mit größtem
Appetit von diesen rothen Gurken ohne
von dem was mir bevorstand auch nur
die mindeste Ahnung zu haben. Es
dauerte bis um 9 Uhr des Abends ehe
diese Frucht anfing ihre Wirkung zu s
äußern· Ich ward plötzlich von einer
heftigen Erstickung befallen hernach
aber zu einein so starken Erbrechen ge- .
reizt als ob ich das heftigste Brech-:
mittel welches die Natur zu lieserni
vermag genommen hätte. Fast acht-
Stunden lang blieb ich in dieser ängst- !
lichen Verfassung Einer von meinen »
Negern ein Kerl von etwa 20 Jah-?
ren der viel mehr als ich von dieser -
Frucht genossen hatte bekam gegen!
Mitternacht einen gleichen Anfall. Er
mußte seinen unzeitigen Appetit aber
viel theurer als ich bezahlen denn bei J
ihm wirkte dies Brechniittel iiber 24 «
Stunden und noch dazu so gewaltsam
daß er in dieser ganzen Zeit alles Be-
wußtsein verlor und beinahe das Leben
zu leich eingebüßt hätte. Wenn eins
so cher Versuch mit Vorsatz angestellt E
worden so hätte man sich wirklich
keinen stärkeren Ersoög davon verspre-
chen können. Das 8 erkwiirdigste bei
dieser ganzen Erfahrung war daß
Jeder nach dein Verhältniß des von
dieser Frucht anfgezehrten Vorrathes
leiden mußte. Wer nicht über ein
Dutzend gegessen hatte fühlte davon
gar keine Beschwerde.
Eine Studie über die Na-
tionalhyinnen welche von einer
englischen Zeitschrift veröffentlicht
wird stellt fest daß eine Anzahl von
sogenannten »National»-gymnen mehr
als Verherrlichungen der Fürsten anzu-
sehen sind. Dahin gehören die Natio-
nalhymnen Englands Oesterreichs
Preußens Däiiemarks Poistugals
Rußlands und Schwedens. Wirkliche
»National«-Hhinnen sind die der Ver.
Staaten von Nordamerika die von
Holland Ungarn und Not-wegen. Eine
dritte Klasse bilden die revolutionären
hinnen wie die »Marseillaise» in
zrankreich die »Braban9onne" in
Belgien Und »God Save Ikeland.«
Von einem großen Dichter stammt
nur die norwegische Natian hhmne
»Ja vi Etsker«— »Ja wir lieben
dieses Land"); ihr Verfasser ist
Björnstjerne Björnsm Von einem
großen Komponisten ist bekanntli die
österreichische Nationalhhinne ver aßt
von Haydn. Die portugiesische Natio-
nalhynine hat einen Fürsten zum Ber-
fasser nämlich Pedro den Ersten von
Brasilien. - »
Liqnidations-Verkauf.
Um einige Geschäfte schnell abzu-
wickeln. verkaufe ich während der näch-
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Zevhyr Gyngbams herabgesetzt auf 15 Cs.
Farbige Dimity Muster zu 81.90.
Französische Organdies herabgesetzt von
40 auf 28 Cents. -
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mportirte farbige Battiste herabgesetzt
von 36 und 40 Cents auf 28 Cents.
35 und 40 Ceats Monsselines zu 18 Ets.
Gemusterter Crepon zu 19 Gent-T
Jmportirte wollene Challies zu 65 Cents.
Ganz wolle-te Challies zu 46 Cents.
Wasch - Seide !
Jetzt ist die Zeit. um Geld zu sparen. War-
tet nicht mehr länger sondern kaust jetzt-
Der Preis der Seidenzeuge ist ausd:m der
Cotton - Wxare herabgesetzt worden. Kommt »
zeitig um die erste Chance zu haben-
Surab und Jndia Wasch- Seide herab-
gesetzt von 75 aus 55 Cents.
Wasch-Seide herabgesetzt von 60 auf 40 Es. ;
Gemusterte Chinas herabgesetzt von 40
aus 29 Cents.
81.00 Seide herabgesetzt auf 63 Cents
und 60 Cents Seide jetzt zu 47 Cents.
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Fancy und weiße Servietten zu 8 Cents
das Stück.
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Marseiller Vett-Ueberzüge zu 72 und sus
Bade-Anziige ! Bade-Anzijge !
Kommt und besichtigt unser großes Lager
von fertig gemachten Bade-Anziigen.
Damen - Kleidetstoffe.
Fertig gemachte Damen Percale - Kleider;
früherer Preis zl.50 jetzt 81.20.
Fertig gemachte Damen - Kleider herab-
gesetzt von z4.00 aus s2.50.
Fertig gemachte Damen - Kleider herab-
gesetzt von 85.00 aus ss·50 s6 00 Kleider zu
84 00 und 87.00 Kleider zu 85.00.
Damen- und Kinder-Mnslm·8eng.
Damen PercalesTaillen werth 81.25 her-
ajgcsetzt auf 81.00.
Soeben erhalten 200 Dutzend Damen
Ganze Jucken die 40 Cents bringen » sollten;
wir haben sie auf 25 Cents herabgesetzt
Wolssons ausgeputzte Damen-Hüte
werden jetzt zum halben Preise verkauft-
Hult Euch jetzt einen sAILOR-Hut während
er so billig ist. Beseht unsere neuen Reise-
Hüte. Laßt Euch auch unsere neuen Colum-
bia Jickson Part Leenard und Knox Hüte
in any Brown und schwarz zeigen die für
15 20 35 Cents und aufwärts zu haben sind.
Verschiedenes.
Herrkn Tafel-entstehen 2 für 25 Cents.
Herren Valbriggan Unterhemden 25 Gent-K
Einfache gesäumte Herren - Taschentücher
Z für 25 Gurts-
Hauptqnartier für seidene Unterlvaare.
Soeben erhalten ein neues Lager welcher
Manitoba Hüte lie wir für 82.00 verkaufen·
Unser Verkauf von 83.00 Derby - Hüten
dauert fort.
Seidene Windsor Schlippse fiir Knaben
und Männer zu lb Cents. -
« Ein elegantes Lager von Regenschirmen.
Herren - Kinderwangen
Einige bea tenewerfe Osserten in Klei-
der - Waaren ieiet L. olsson während der
nächsten Tage und wenn es Euch um spar-
samkeit und bequem sitzende Kleider zu thun
ist so benutzt die jept gebotene Gelegenheit
Kommt und beseht unsere Ill 81350 und
814 25 Anziige die an Schönheit Arbeit re»
alle zu oiesem Preise ansgestelltem über-
treffen.
Unser Verkan von 810 Anziigen zu sub
sür Jünglinge dauert fort.
" l i
; Hosen . Hosen l Hosen .
’ Jn Herren- und Knaben-Hosen wovon wir
ein großes und ausgewähltes· Lager siibrem
hoben wir ebenfalls eine Preis-Verabsesung
eintreten lassen-
Eine Lot leinene Hosen zu 81.25 bat Seit-L
Unsere 81.50 Hosen herabgesth aus ius.
s Unsere 52.25 Hosen herabgesetzt ovs 81.50
nnd sl.75.
. Unsere t2.75 Hosen herabgesest aus QUV
und 82.25.
Unsere 84.00 Hosen herabgesetzt ans Qs.00.
Möbel Teppube Matten tr-
Um ein neu eingerichtetes Heim stir- die
Einziehenden comsoktabel nnd ich In
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 30, No. 3818, Ed. 1 Saturday, September 15, 1894, newspaper, September 15, 1894; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1082704/m1/1/: accessed June 28, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .