Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 36, No. 5505, Ed. 1 Saturday, June 9, 1900 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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sp Loka«les»"·
·T » Sonntagsbetrachttingeti:«
Drüben in Deutschland bereiten
sich unter den Anhängern des Soda-
lismus bemerkenswerthe Wandlun-
« gensvor — Wandlungen welche da-
rauikhindeutem daß die Socialisten
qsich"nmitten eines Häntungs - Pro-
cess-is- befinden um sich aus einer theo-
retischen Regierungs- und 11msturz-
V iin eine-zwar radikale-aber
doch-L f..dem Boden der gegebenen
Vechältnissesxitehende Reform-Partei
zu verwandeln
Es ist zwar noch nicht so weit
dennieimx vorerwähnte Häutung-Z-
« Proceß hat offenbar erst gerade be-
gonnen aber die Thatsache selbst
läßt-sich gar nicht verkennen. Sump-
tome der allerverschiedenartigsten Be-
schaffenheit deuten darauf hin.
Hat doch selbst der grimme Bebel
der sonst immer als der Radikalfte
unter den Radikalen galt und auch
als solcher gelten wollte kürzlich eine
Rede-gehalten in welcher er—wen:i
auch mit einigem Vorbehalte — die
Verschmelzung aller der verschieden-
sten "socialistischen Richtungen an-
empfahL Das wäre noch Vor Jah-
resfrist gar nicht denkbar gewesen!
Ferner im höchsten Grade bemer-
kenswerth ist es in welch ausfallender
Weise Eduard Bernstein——nach dem
Tode von Marx und Engels ohne
Fr der bedeutendste unter den
deu thensocialistischenTheoretikern—
Anschluß an die bürgerlichen Demo-
kraten und Resormer zu gewinnen
sucht. Jn einer Besprechung der
Broschüre Demokratie und Kaiser-
thum« aus der Feder des Pastors
Raumann des bekannten Führers
der National -Socialen pflichtet
Bernstein dem Verfasser insofern
völlig bei daß »eine geschlossene
Coalition von Socialisten Demo-
kratezi und sonstigen Refocmfreunden
unter Umständen eine Lebensfrage
für vWie . sreiheitliche Entwicklung
Detäfchlands werden könne« Nur
bezweifelt er daß der deutsche Kaiser
mit Hner solchen ..Partei der Linken «
werde regieren wollen oder regieren
vkou .» Das Haupt-Hindernis; für
eine » lche Möglichkeit erblickt Bern-
tetn’-«saber nicht in der Sache selbst
«ondcrn in dem traditionellen Ver-
hältdsß des Monarchen zu den Jun-
kern pstzElbiens sowie in dem
scharf ausgeprägten Regenten - Be-
wußtsein des Kaisers. —
Charakteristisch ist hierbei die per-
sönliche Stellung Bernsteins zur
« monMischen Staatsforin -s»Jch
ges esofsen«-—-sagt er — »für
mich-F ht die-Repnblik als bloße
FWicht so hoch daß ich mir nicht
« eine THEJ» «ernngsfreundliche Social-
" H ««e in einer Monarchie den-
. Aber dann müßten we-
" » die wesentlichen Institutio-
H Landes das Verfassungs-
lebenzjkxepublikanisch d. h. auf de-
; er Grundlage aufgebaut
»Ist "" fehlt aber heute in
--Deutschland noch unendlich viel.«
»Die Monden Einheiten großer
Völker die wir als-· Jmperien ken-
nen«s1-Tsofübrt»er an einer anderen
«Stellen " aus »sind heute im
ZÆerE " Verkehrs mehr als je
nothwendige Träger des wirthschaft-
lichenzFortschrittT wie sie die Vor-
stufen sind für die Verwirklichung
sder sites Friedensbundes der
"Völker.«. Das deutsche Reich ift
Ulso für die Sozialdemokratie meines
Erachtens nicht etwas bloß eine That-
sächlichkeit in die sie sich schickt son-
dern ols umfassendes Gemeinwescn
ehr ; "nwerthes. Zugleich
« e ’ ·"n’ t daß wir heute noch
mhtso weit sind lediglich von der
Einsicht und brüderlichen Gesinnung
. - « ng des Friedens zu er-
warten sondern seine Verbürgung zu-
Min der Erhaltung der Wehrfä-
suchen müssen.
« Ei ei das sind aber bedenkliche
»en! Wer noch vor ein paar
- . spindeetwgtzö hgesagt hgtteckder
Wand n ei en er euts en
WXWHJÆVMZ
r « n ie ne t un
’Vebekqoso»ogt-detselbe Bebel wel-
Ost sich ist für die Vereinigung
sller soeialistischen Elemente —- von
eben -·Socialen und Natio-
- III-Gordien bis zu der radikalsten
linken Seite erwärmtl
» »Ju- oen vemertenswerthesten Vor-
Wb der deutschen Sonat-
«" «e in neuester Zeit will uns
der vssene Uebertritt des bis-
·« national - soeialen Pfarrers
» We zur Socialdemokratie
HM
»Und zwar nicht nur dieser Ueber-
teilt-In si sondern vielmehr noch
- Ue tt un« Weise in welcher Gühre
— in lag die Frage: »Warmn
Mc ich maldepnokrat?« beant-
WF sowie ferner die Art und
Weise in welcher Göhres Ueber-tritt
von Seiten der Socialdemokrciten
emsan wurde. .
ist nicht nur eine grundehrs
lithe ut sondern er ist ein Mann
J M denMuth hat« mit der That
seine Ueberzeugungen einzustelieii.
- nd dabei ist er von einer bewun-
W Consequenz. Er hat
- Il- innser Theolage einmal drei Mos-
Iste Meiner Chemnitzer Eisengie
· G Arbeiter zugebracht da er
" Inst twar nur auf diese Weise
die Lage ers-arbeitenden Klasse wirt
lich praktisch kennen lernen zn kün-
ueu. Später wurde Göhre dann
Sektetär des Evangelisch Socialen
C sses — einer Vereinigiiim
diesocisale Frage lösen will
nach dem Matt-I: »Wasc1) mir
den Buckel Aber mach ihn mir nicht
JOHN Dann wurde Göhre Pfarrer
sein Amt aber bald wieder auf
er einsah daß er sich in demselben
·
Inicht ungehindert bewegen konnte
wie sein innerer Drang es verlangte.
Dann griindete Göhre mit Naumann
» zusammen die National-Sociale Par-
Itei aber auch dort war seines Blei-
bens nicht lange denn die National-
Socialen glaubten sich zwischen das
Unternehmer-thun und das Prole-
tariat stellen zu müssen also abseits
des großen Ringens und das ver-
anlaßte Göhre bald wieder seine
Wege zu gehen.
Gijlsre gestand feinen Cbemnitzer
zznbbrerm daß er sich Jahre lang
.dagcgen gesträubt habe sich der So-
cialdcmokratic anzuschließen dann
führte er aber die folgenden Gründe
an welche Jene Bedenken uberwun-
den hätten. rfgjs »Ist-UT
»Zunächst« sagte er »war es der
·Gedauke des Christenthum-. und
uch als Oocialdemokrat
werde ich den christlichen
Gedanken hochhaltcn. Man-
cher von Ihnen wird bei sich denken
das ist noch so ein Erbe von der Pa-
renzeit wie vielleicht manchem von
Ihnen in diesem Augenblick der
unglückliche Theodor von Wächter
in Erinnerung kommt. Aber zwi-
schen mir nnd v. Wächter ist doch
ein großer Unterschied. Jener wollte
auch als Genosse noch immer der
Prediger sein; ich aber sehe in der
Socialdemotratie die wirthschaftliche
und politische Partei die Partei des
Kampfes. Daran kann man mich
allerdings nicht hindern anch inner-
halb der Partei einmal über das
Christenthum zu sprechen aber nur
dann wenn ich angegriffen werden
sollte. Sonst ist das meine Privat-
sache. Aber gerade diese meine
christtich - religiösen Anschauungen
sind es mit die mich bei der Smal-
demokratie enden ließen. Re l i -
gion war in den Augen
des Nazareners die Liebe
zum Menschen und der
Illcexischen untereinander.
Jene Lehre von der Nächstenliebe
war nnd ist die Forderung der So-
lidarität aller Menschen. Wer also
Christ das heißt ein wirklkcher und
wahrer Christ sein will muß diese
Solitarxtät hochhalten und alle seine
Kraft Intelligenz seine sociale Stel-
lung furchtlos in den Dienst der So-
litarität aller Menschen einsetzen da-
mit alle Menschen Antheil nehmen
können an den Gütern der Kultur.
Jenes Christenthnm das in der So-
lidarität also in der Nächstenliebe
sein höchstes Ziel sieht ist heute in
der Soeialdemokratie verwirklicht
die den Gedanken der Solidarität
nicht nur propagirt sondern auch
praktisch zur Durchführung bringt.
Die christliche Wohlthätigkeit hat
sicherlich manches Gute an sich aber
sie trägt- den Almosencharakter und
entbehrt jenes hohen Solidaritätsge-
dankens den Jesus hatte Der
Solidaritäts - Gedanke
des Nazareners hat in der
internationalen Social-
demokratie seine moderne’
Auferstehung gefeiert.
Deshalb musz ich schon als Christ
um des Christenthums willen So-
cialdemokrat werden.
Als zweiten Grund führte Göhre
die socialistische Wissenschaft an.
»Aus der Traumwelt der Utopie«
sagte er tourde der Gedanke des
Socialismus heruntergeholt und
durch die socialistische Wissenschaft
in ein ökonomisches Princip umge-
wandelt. An Stelle des Privatei-
genthums soll das des Gemeinei
genthums treten an Stelle der Klas- !
senherrschaft die Glekchstellung So- H
llidarität und Nächstenliebe anstatt
Unterdrückung und Ausbeutung.
Die Socialdemokratie muß schon
deshalb siegen weil sie allein
über das geistige Rüstzeug verfügt
um die heutige Gesellschaftsordnung
umzuwandeln.«
Als dritten Grund führt Gögre
die Taktik der Socialdemokratie ie
Taktik dek- Klassenkampfes an.
»Ueberall in dieser Partei« sagt er
.ist ein mächtig pulsirendes Leben
ein furchtloses Vorwärtsdrängen.
Nur diese Partei hat die Eigen-
schaften die Kraft und Ausdauer
die Solidarität aller Men-
schen zu verwirklichen. Und um
dieses Endziels willen mußte ich
Socialdeinokrat werden.«
Schließlich wies Göhre darauf
hin daß er auch aus Vaterlands-
liebe sich der Socialdemokratie an-
schließen mußte. »Das Vaterland
lieben heiße in erster Linie das Volk
glijcklich»frei geistig nnd physisch
gesund machen. Taran hat die So-
cialdemokratie von jeher init Eifer
und Sachverständniß gearbeitet und
daher wahren Patriotismus gezeigt.
Daher lehnt die Partei auch mit
Recht die Weltmachtspolitik ab die
dem Lande nur Opfer auferlegt da-
gegen für die Ausgestaltung und
Besserung im Lande wenig übrig
läßt.«
---.«-.- .-.«
-- »Es-! s-««-(-1·sd —-e i-.
LJU
Ein Pfarrer der zur Socialde-
mokratie also zu den sogenannten
.Reichsseinden« und »Umstürzlern«
übertritt und der diesen Uebertritt
durch den Hinweis aus das Christen-
thuin und den Patriotismus knoti-
virt das ist jedenfalls etwas so ver-
bliiffend Neues- daß man geneigt
ist zu glauben daß die Zeit der
Zeichen und Wunder noch nicht vor-
bei fei.
Jedenfalls ist der Sonntags-Ide-
trachter äußerst gespannt ans deu im
September in Mainz stattfindenden
Parteitag der Socialdeniokratie
d. h. gespannt daraus ob dort Die-«
ser und Jener »siiegen« wird — und
wer? —- oder ob jener Process der
Häutung zur praktisch - politischen
Reform - Partei oifiisiell iauctionirt
werden wird !
—- Wie stehfö unt Ihrer Leber-?
Wenn sie biliös ist so versuchen Sie
»Großmutters Ti)ee««. Fürs-J-
Ets. bei allen hiesigen ApothekernJ s
Allerlei.
— Am Freitag Morgen starb hoch-
betagt Mrs. Martha Fulton Green
die Wittwe des Col. N. O. Greci
nnd Mutter des Distriktrichters Rob
Green sowie des zur Zeit auf de:
Philippinen dienenden Capt. Johi
F. Green.
— Das St. Lonis College ver-
sendet Einladungen zu seinem an
Montag den 18. Juni in der Beetho-
den-Halle stattfindenden Schulschlußs
und Gradujrungs-Feierlichkeiten.
— Zwei neue Schulhäuser sollei
gebaut werden eins an der Ecke voI
Hackberry und Nord - Centre Stree
und eins am Westend. Angeboti
für den Bau dieser beiden Schnlhäu
ser werden schon am nächsten Freitag
entgegen genommen werden.
— Jm Turn - Verein wurde eii
Wett-Turuen veranstaltet und zwa-
im Tau - Klettern Hochspringen
Stabschwingen und im Gewicht-He
ben. Als Sieger gingen aus den
Wettkampf hervor die Turnerx Jac?
Stevens H. McCormich J. Som
nier Chas. Herpel Chas. Herwec
und F. HenseL Das Ganze stani
unter der Leitung des Turnlehrerg
Herrn Arnold
; 1. Juli eine Zuschrift an die Beam-
- ten aller incorporirten Gesellschaften
bei denselben anfragt ob sie in ir-
E gendwelchen geschäftlichen Beziehun
- —
Texas.
—-- Gouv. Sayers hat das Be
« gnadigungsgesuch des zum Tode
verurtheilten Perrv Waggoner abge-
lehnt. Waggoner ist ein Jnsasse
des zs3uchthanses zu Rusk und hat
im vorigen Herbste den Mit - Straf-
ling Davis ermordet. Die Hinrich
. tung ist ans den 20. Juni festgesetzt
worden.
— Von Fort Wortl) aus wurden
am s. Juni wieder ki00 Maulthiere
nach New Orleans geschickt um von
dort aus fiir den Gebrauch der Eng-»
länder auf dem süd-afrikanischen
Kriegsschauplatze nach der Kapstadt
gesandt zu werden.
— Auf Grund des neuen Finanz-!
Gesetzes ist in Mount Vernon einei
Nationalbank mit einem Kapital von
IF80000 begründet worden. Die-
selbe hat bereits die Autorisatiou
vom Courant-Controlleur in Wash-
ington erhalten.
— Das von der letzten Staats-le-
gislatur angenommene Anti-Trust-
Gesetz sollte am Jl. Januar in Kraft
treten. Das ist aber bis ietzt noch
nicht geschehen und zwar wegen der
in dein Gesetz enthaltenen KlauseL
wonach der Staatssekretär an jedem
im Staate schicken soll in welcher er
gen zu einem Trust stehen.
— Der in der Nähe von William
Penn Washington County woh-
nende deutsche Farmer Fritz Bönker
wurde von seinem widerspänstigen
Maulesel zu Tode geschleisL Vönker
hinterläszt eine Wittwe mit 7 Kindern.
—- Mrs. White welche im 37
Distriktgerichte die Straßenbahnge
sellschaft auf Schadenersatz ini Be
trage von sk25.000 verklagt hatte
weil ihr 121ähriger Sohn von einen
elektrischen Straßenbahnwagen au
der Avenue C überfahren wordet
war erhielt vom Gericht IF5000 zu-
gesprochen.
— Gegen den von den County
Commissären zum Nachfolger des
kürzlich verstorbenen Connth-Schuls
superintendenten Breeding ernannt-ei-
Prof. Bonkin ist im 57. Distriktge
richte ein Verfahren auf Amtsenthes
bung anhängig gemacht. Herri
Bovkin fehlt danach die gesetzlich(
Vorbedingung für dies Amt da ei
nämlich nicht im Besitze eines Lehrer-
Zeugnisses ersten Grabes ist.
—- Jm Bundesgerichte wurde des
Contraktoren-Firma Katz Crandalj
83 Katz nach mehrtägigen Verhand-
lungen die Restforderung der Summ(
von M955 für den Ausfall-Sewer·
zugesprochen. Von diesem Betrag(
werden jedoch MOOO abgezogen
welche die Stadt verausgabt hat un
den thatsächlich sehr nachlässig ge-
banten Ausfall-Tand zu repariren
Es verbleiben den Klägern somit nu1
noch Möö als gerichtlich anerkannt(
Restforderung.
Tragischer Doppel:Sell-stmord.
Jn Giersdorf im Riesengebirge
wurde neulich ein Berliner Liebes-
» paar erschossen aufgefunden. Der
Fall hat nun feine Erklärung ge-
funden. -
Das in blühendfter Jugend frei-
« willig aus dem Leben geschiedene
Mädchen ist die szährige Tochter
Sidonie Theresia des Porträt- und
« Kunstnialers Fischer in Berlin und
der junge Mann ihr Bräutigam
- der 24 Jahre alte Colonialbeamte
oder Schutztruppenoffieier Bruno
Alexander Pietsch ans Berlin. Die-
ser war längere Zeit in Deutsch-
sSiidwestafrica thätig gewesen dort
schwer an der Malaria erkrankt und
vor ungefähr einem Vierteljahr nach
Deutschland beurlaubt. Hier erhielt
er die Gewißheit dasz seine Gesund-
heit völlig ruinirt war und er nach
Ansicht der Aerzte nur noch andert-
halb Jahre zu leben hätte. Sein
Gemüthszustand der ohnehin schon
durch die Zerrüttuug seines Nerven-
systems—-eine Folge seines längeren
Tropenaufenthaltes — gelitten hatte
verschliinmerte sich infolge dessen im-
mer mehr. Dazu mögen um die
Selbstmordgedanken in ihm reifen
zu lassen nun wohl noch Geldforgen
gekommen sein« Sein nicht unbeden-
tendes Vermö en von einigen 30000
Mark hatte er ei seinem Vater depo-
uiert mochte es aber da dieser in
schwierige geschäftliche Verhältnisse
gerathen war nicht zurückziehen. Er
selbst aber war erwerbsunfähig und
isah somit auch einer pekuniär keines-
wegs sorgenfreien Zukunft entgegen.
Aus all diesen Gründen scheint
Pietsch verzweifelt zu sein und den
Gedanken freiwillig aus dem Leben
zu scheiden gefaßt zu haben. Das
junge Mädchen das von ihrem Bräu-
tigam nicht lassen wollte ihm aber
im Leben nicht angehören konnte hat
daraufhin wie sie ihren Angehörigen
in den hinterlassenen Brieer mit-
theilt beschlossen gemeinsam mit ih-
rem Bräutigam den Tod zu suchen
»Boro - Formalin« lEimct öd «;
;Amend)- hält wenn es Morgens ·
sals Zahn- und Mund - Wasser ge- «
zbraucht wird Zähne und Mund
stoährend des ganzen Tages rein
E. F. Schmidt Houston Texas «
l.
Ageut.
— Der Schulrath hat die Petition
des Orden-Z der Hertnannssöhne um
Ueberlassung einer der Ward- Schu-
len ais deutsche Ferien- Schule abge-
lehnt und zwar trotz der energischen
Befürwortung des Herrn Fs. Groos.
Der Stadtanwalt hatte aber sein
Rechtsgutachten dahin lautend abge-
geben daß diefe Gebäude dem Ge-
setze nach für nichts anderes als
Zwecke der öffentlichen Schulen ver-
wendet werden dürften. ( Merkwür-
oig daß das »Gesetz« es früher Jahre
lang estattet hat! Und nun mit
einem ale nicht mehr? Anm. d. R.)
—- Herr W. Schuwirth nnd Frl.
Einmy Hertzberg wurden für das
nächste Schuljahr wieder mit dem
deutschen Unterrichte In den ftädtischen
Freifchuten betraut
— Das Leichenbegängniß des am
Donnerstag verstorbenen Charles
Rossy fand am Freitag Abend unter
ehr starker Betheiligung statt. Als
Fhrenbahrtnchträger fungirten die
perrem Alex. Sarior sen A Heu-
inger John C Beckmann Joseph
Bätz W. Schuwirth nnd E. Dofch;
ils aktive Bahrtuchträger fungirten
)ie Herren Chas. Horn B. Mauer-
nann O. Staffel A· Briam L.
Zuth nnd Max Bardenwerper. Der
Sarg des greifen Pioniers war nn-
er den prachtvollen Blumenspenden
iöllig verdeckt. Dr. Arthnr Rochss
Iielt die Grabrede.
ww
Schönheit des Gesichtes
md reiner Teint werden ost durch
Haut- Ausschlag Flechten Salzfluß
c. verhindert. Bucklen’s Arnica
Salbe wird die Haut-Farbe verschö-
1ern indem sie alle Hantkrankheiten
Ieilt. Beste-s Mittel siir Schnitt-
ind Brandwunden. 25 Ceutss die
Schachtel Heilung garantjrt Zu
saben bei F. Kalteyer F» Sohn
Blut ist dicker als Wasser-.
Wenn keiner unserer fernen Stam-
wes-genossen die Sprache des Blutes
ergäsze wenn auch hier m Deutsch-
Ind sich ein jeder der Blutspflicht
riuuerte dann wären das größere
Deut schiand und das große schon
inge einig Aber freilich -Ha1ner-
ngs Mahnung ist auch heute noch
icht überflüssig und sie möge auch
eute in die Herzen klingen:
u jede Rinde schnitt ich g gerne eiu i
us jede deutsche Thüre mocht ich »I!
schreiben
las besie Mitte- deutsch zu bleiben
deutsch zu sein!
(Col. z;tsci)r.«)
J .—s
Launen des Blitzes-.
Während der Gräberfchinückiings-«
feier in Byron Jll» brach ein hefti-
ges Gewitter ans nnd» die Versamm-
lung mußte sich vom Kriegerdenkmal
aus nach Gill’s Halle zurückziehen
um dort die Eeremonie zn beenden.
Als der Festredner gerade die Liste
der gefallenenSoldaten verlas trachte
ein furchtbarer Donnerschlag wäh-
rend gieichzeiti der ganze Ort
wie in ein Li tmeer getaucht zu
sein schien. Als das Gewitter nach
ließ entdeckte man daß das ans
weißem Marmor hergestellte Denk-
mal völlig zerstürt war. Der Marmor
war vom Blitz zum Theil pulverisirt
worden nnd eine Menge des weißen
Staubes bedeckte auf größere Ent-
innig hin die Straßen. Der ans
Stein gefertigte Adler der oben auf "
deinDenkniai gestanden hatte wurde .
unversehrt einen halben Block wei .:
ter anf dein Straßenpflaster ges
fanden.
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e«-«-«-.-—--»- -x.-»- --- -- .. . »- .—- - . . ---—--..-- - »s--.--.-.--—.----x-«·-o
HEÆ wie die Berge
Neuralgie
schei- Ipik die Steuern M die Heilung
die-st- Niden durch
Hi.
Jakobs Gel.
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sind die Schmerzen von - L
»« Nyeunmtismus und (
?
.- - - .- —-.s
HD4»x-«s
—-- I
Wird nur in tstumi
Paclæten verkauft
III jedem Fackel m
Lilie PkämiensriIIQ
Keiner echt ohne Löwenkopf
auf dem ymäei.
verlangt »Don come-- m
Eurem Srocm
WOOLSON sPlcE cO. TOLEDO 0.
Das Elend in Indien.
Das Elend in Indien ist ein trau-
riger Kommentar zu der Kolonial-i
Politik. Die Engländer rühmens
sich den Jndiern eine hohe Civilisa- s
tion gebracht zu haben und diese be-
steht in Pest Cholera und Hunger.
Die Rechtfertigung daß natürliche
Verhältnisse gegen welche Menschen- «
macht nicht anzukämpfen vermag-
das Unglück über Jndien gebrachtl
haben« wird durch fachwissenschaft-
liche Untersuchungen gründlich wi-
derlegt. Es ist erwiesen daß Hun-
ger und Pest nur dort grassiren wo
die Engländer hohe Steuern eintrei-
ben. Das erklärt Alles. Ein
Bauer der den ganzen Ertrag
seiner Felder ins Steueramt tra-
gen iiiiiß macht es sich zur Auf-
gabe nur das Nothdürftigste zu
produziren da er nicht Willens
ist fiir den Staat zu arbeiten-
Daraus ergibt sich das; fiir die
Nothiahre kein Ueberschusz vorhanden
ist von welchem gezehrt werden kann.
Daß solche hohen Steuern erhoben
werden ist der unvermeidliche Erb-
fehler der Kolonial-Politik. Da die
Koloniften systematisch von der Mit-
regierung ausgeschlossen werden muß
die ganze Verwaltungsarbeit von ei-
neni europäischen Beamtenkörper be-
sorgt werden. Dieser ist kostspielig
wegen der hohen Ansprüche welche
Beamte stellen müssen die nach ei-
nem die Gesundheit untergrabenden
Lande berufen werden. Daraus er-
giebt sich sür die gesammte Kolonial- -
Politik das unerfreuliche Dilemma
daß diejenigen Koloniem welche in
Folge des energischen und selbststän-
digen Karakters ihrer Bevölkerung
gedeihen können sich vom Muthew
ande unabhängig machen während
)ie anderen Kommen-und das sind
ille tropischen Besitzungen—sich als
eine schwere Last erweisen. -
--————---—«-.s-—— —————
— Großmutters Thee heilt
Berstopfnng und reinigt das Blut. ;
IFiir 25 Cts. bei allen Apothekern)
Zufriedenheit oder Geld zurücker-
tattet.
Schliififdessdeii unt 6 Uhr.
F r a g e: Wie kann man die Zeit
ivifchen 6 Uhr und Dunkelwerden
nn Besten anstiutzenP
Antwort: Man besuche die
curnichnle in der Turner-Halle
mter der fähigen Leitung des Herrn
Bros. H. Arnold. Man bedenke;
Jeden Dienstag Donnerstag nnd
Sonnabend ift Unterricht von 6 Uhr
Idends an für nur 75 Cents pro
Monat.
«SUKSI(A sPIlsscs"
Einer der schönsten Ausflugs- und
Zonnner - Aufenthaltsorte ist «Eu-
sekir Spi«i11gs". In den Blauen
Dzark-Bergen des nördlichen Arkan-
as gelegen hat es ein nniibertroffe-
les Minia. Beste Akkomodationen
n den .L)otels. Während des Innzen
kahres werden von der «l(’lk 800
LIXIlsP sehr niedrige Rundfahrt-
Iiaten ausgegeben Man wende sich
in den Geschäftsführcr des «(’-i-·xss—
sont Hut-IF Eurekii Springs.
nean neuer Panipblete
909
Brief - List-.
Roin Alexanderthjt T« Bogens-C an «
»ImitcsBomneyer-—W E Vraitci)-——Heiiru
kuschard1—s-A T Buche-n 421 sEdio Tot-n-
--B wrong-sit Waf; - I L Gemle sin
· Hausen Rings J Jordan »R- N Umnie
sfnnn C A Suec-Edit- Lirisnsg Iulm
nx «.Li T«ciiiiiitgel« -— T klIckaner -- Ver-Ihn
Treits;—- J E ))1’1101nqee--—O"« I Erinnader
«nnl Torpier - J E Liknlthe1"—-HI.I31- Wag-
insz Anna zierclmx
Auslandsschez
Mitkn- tsmiisnsnn Encil Pollets C C
Tok.
Versetzt-senke-
ktsianrr n Bru O Eckharot de Hohn.
.«.t:.-.-—-o(
s-
I
! Sau Antonio’s Stolz.
Gedfztc Brauerest südlich von St. Louis.
Letztjåhrige Verkåufe 250000 Faß mehr als irgend
eine Brauerei im Süden.
Ein durchaus einheimifches Justitntz
Sämmtliche Aktien mHanden von SanAntonioBiirgern. ·
Das «l.one- siaFY Bier Oan
pagne - Getränk.
Zu des Herbstes grosiem Kampfe
Rüstenv jetzt mit vollem Dampfe
Die politischen Parteien.
Laut nnd lauter tönt ihr Schreien
Hier nnd da nnd allerorten
Kämvft man schon mit grossen Worten
Für nnd gegen Exoansion
Eisert man gar hitzig schon.
Scharf bekämpft vaerialismns
Man-sowie Militarismns.
Denn sie bringen uns die thenern
Uebermäskig hohen Steuern
Welche selbst dem armen Manne
Den Schluck«1«oxk« sma» in der Kanne
So nnd so viel höher sei-rauben-
Wahrlich es ist kaum zu glauben!
Selbst bei hohen Ueberschiissen
Will in Washington Nichts wissen
Man von niedrigeren Steuern-
Ehcr will man sie verthenerni
Denn der neue Großmachts-Diinkel
Sprieth hervor ans jedem Winkel
Und man siihlet sieh jetzt schon
Als die nene Grande Nation!
Drum zu der Campagne Werke
Wird mark brauchen Kraft nnd Stärke;
Diese aber finden wir
Jn dem Lebens- Elixier
Welches heißet »Don-Z Musik«- Bier!
Sie beabsichtigen diesen Sommer
zu reisen und brauchen deshalb einen
Koffer? Wir führen ein großes La-l
ger davon in allen Größen und Ar-i
ten besonders große Damen Koffer
bis zu 42 zölligen. Ebenso führen
wir alle Arten von Kleider- Koffern
für Herrn Reise- und Handtaschen
nnd sogenannte Teleskopes«.
Unser Schuh- n: Id Stiefellager ist
oon imeireichter Reichhaltigkeit so-
wohl waj « Schuhe für Herren an-
langt wie auch für Damen und Kin-
oer. Soeben erhielten wir Damen-
Serge Congreß- nnd Oxford- Schuhe .
sowie Hausschub. I
an Bezug an Alles was in einen
Schuhladen er ter Klasse gehört !
vende man sich an uns! «
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 36, No. 5505, Ed. 1 Saturday, June 9, 1900, newspaper, June 9, 1900; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1084621/m1/4/: accessed June 30, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .