Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 45, No. 8567, Ed. 1 Monday, May 9, 1910 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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-Lokales. :
’ A l l c r l e i.
—- Auf Ersuchen von Mavor
Callaghan wurde in der fiödtischen
Jngenieursoffice eine klassifizierte
Liste aller Straßenpflasterungen in
San Antonio die jetzt oder unter
früheren Adlninistrationen ausge-v
führt wurdeu aufgestellt Die Lisle
teilt die Straßen nach ihrer Pflafte-
rung ein'; in ncacadamisierte AS
phalt Backstein und Holzblöcke Keine
Daten sind angegeben auch nicht ob
die Pflasternng aus dem allgemeinen
Fond durch Bondausgabe durch Pri-
vatpersonen in Subdivisionen oder
vom County bezahlt wurde. Die Li-
ste enthält alle gepflasterten Straße
einerlei aus welcher Quelle die Zah-
lung gekommen ist. 368 Straßen
oder Teile von Straßen sind maca-
damisiert im Ganzen 183.2 Meilen
lang. 25 Straßen·nnd Alamo Plaza
sind mit Asphalt gepflastert im
Ganzen 149361 QuadratsYardå
«2 Straßen find mit Backsteinen ge-
pflastert — 1490 QuadratsYardå
9 Straßen sind mit Holzblöclen ge-
pflastert — 28211 Qual-brat-
Yards. Seit der Anschaffuna der
neuen Asphalt-Maschine sind fol-
gende Straßen neugepflaftertt Ave-
D von Travis bis Houfton Straße
Alamo Plaza und Süd-Manto bis
zur Commerce Straße. Jn Bearbei-
tung seit Mai 1910« sind ange-
führt: Militär-Plaza 10894 Qua-
drat-Yards; Main-Plaza 9065;
Dolorosa Straße von Main bis Mi-
litärsPlaza 416; Galan Strasse Von
Main bis Militär-Plaza 49«0; Tre-
vino von Main bis Militär-Plaza
687; West-Commerce Straße von
Main bis Militär-Plaza 531; St.
Mary Straße von Houston bis Tra-
vis Straße 1463; Lofoya Straf-ze
von Houston bis Travis Straße
2834; Soledad Straße 1675; Main
Adel-due 1500 Zusammen 29605
Quadrat-Yards.
—- Die Commission Government
League« hat jetzt beschlossen selbst-
ständig vorzugehen und am 7. Juni
eine Abstimmung über die Frage
ob eine Kommissionsverwaltung hier
eingeführt werden soll oder nicht«-
abzuhalten. Das Arrangement die-
- sek Abstimmung ist den Herren C.
A. Goeth Geo. D. Robbiiis E. R.
Richardson Dr. Eaffery und Lunis
Heuermann überwiesen worden.
— Samstag morgen gegen 6 Uhr
erschoß sich in seinem Hause an der
Labor Straße ein deutscher Be-
wohner unserer Stadt namens- Gn-
stab Adolf Schmutzler.
Schmutzler war Müller von Beruf
und sehr tüchtig in seinem Geschäft
Er arbeitete jahrelang in der Gän-
ther’schen Mühle hatte sich aber seit
ungefähr einem Jahr in den Kon
gesetzt daß er nicht mehr nötig ha-
be zu arbeiten. Offenbar war er
geistig gestört. Dies trat in den letz-
ten« Tage so stark hervor daß seine
Frau sich fürchtete bei ihm allein zu
Hause zu bleiben und daher bei
Nachbarn schlief. Samstag morgen
hörte sie in dem Hause einen Schuß
fallen und als sie hinüberlief fand
. sie »die Leiche ihres Manne-T
Wer war 51 alt Jahre u. kam
tjdrspvngefähr 25 Jahren Von
-Mtschland nach San Antoniu. Er
weit Mitglied des Ordens- der Her-
Mnssöhne Kinder hinterlästh er
Mit
’ sk-— Ein vor einem Milchwagen ge-
spanntes scheu gewordenes Pferd
Ante am Samstag nachmittag in
M Mantel-eh Str. mit dem Buggy
den MrsJWm Barke 128 Smith
Straße zusammen und wurde bei
dem Zusammenstoß getötet. Das
My wurde vollständig demolietrt
ugsdie Jnsassin herausgeschleudert sie
erlitt mehrere Verletzungen an Arm
M«»Schulter die aber nicht gefähr-
M zu sein . scheinen. Das Pferd
M dem Buggy blieb unverletzt Das
. Mtete Pferd war Eigentum von
J.’M. Cooper einem Estolizisten
.k »He-in gener oeuen ursacye no a)
W festgestellt werden konnte- brach
am Samstag abend in einem Kost
Und Logirhause 414 West- Iocnst
« Spaße aus. Es entstand in einem
Mschrcmk des oberen Stockwerks
Was Wäsche aufbewahrt wurde und
sich-Weder elektrische Leitungen noch
Wndbare Stoffe befanden. Das
M wurde im Betrage von
und der Jnhalt im Betrage
M 8200 beschädigt Das Gebäude
Wirte Herrn Frank Harris md es
wurde von W. S Minuqh als Kost
und Logirhaus benutzt. Die Kostgiins
gier waren meistens Angestellte der
Traction Company.
--—-— Ysabel Fuentes 1104 Mate-
moras Straße wohnhaft wurde am
Sonntag morgen gegen 4 Uhr in
del-Nähe des J. 85 G; N. Bal)nhofes
nahe dem Bahngeleise gesunder- den
linken Arm oberhalb des Ellbogetis
vsllig zerguetscht Der Verwundcte
wurde nach dem städtischen Hospjtal
gebracht wo der Arm an: putiert
. wurde Aller Wahrscheinlichkeit nach
geriet er mit dem Arm un ei die
Räder des östlich fahrenden Morgen-
doch ist er noch nicht in der
« assung einen Bericht übe-r den
Vorgang zu machen
—- Frank Wahrenoergci
Sohn des bekannten Architekten
MS Wahrenberger starb am
Samstag morgen im Hause seines-
VMT 825 Garten Straße im Al
tex. von— 32 Jahren. Derselbe mai
Sekretär der »State Architects Asso-
eiation«.
—- Der Turnverein machte an-
Sonntag einen Ausflug nach Vibc
und hielt dort ein erfolgreiches Pic-
pig eb
L
— Win. T Leiter Repräsentant
der Cha.-3. J. Strobel Lastschiffe und
Flug-Maschinen von Toledc Ohio
hat mit der International Fair As-
onciation einen Kontrakt abgeschlos-
sen fiir Ansstellnng seiner lenkbaren
.Luftschisfe auf der Fair im nachsien
IHerbst vom 5 bisJ zum 2l) Neuein-
’ber. Der Kontrakt bestimmt drei
Aufstiege täglich nnd wird kein Bo-
nus von der Jan-Gesellschaft ver-
langt-
— Ein großartiger Empfang ist
für den Bischof Shaw welcher am
Mittwoch abend hier eintreffen wird
geplant. Alle hiesigen katholischen
Gesellschaften werden sich daran be-
teiligen ebenso wie die Schulkinder
ans öffentlichen oder Privat-Schulen
— Albert Friedrich hat 400
Acker Land an der Frio City Rorid
gekauft und beabsichtigt dort einen
Jagd- und Fisch-Platz einzurichten
Künstliche Seen sollen angelegt nnd
ein Klubhaus soll gebaut werden.
— C arl J ona s 59 Jahre alt
starb am Samstag nachmittag in
seiner Wohnung 303 Lasitte Straße.
Er hinterläßt eine Witwe und 4
Kinder drei Töchter nnd einen Sohn.
--———--...0.-«-—» .
Texas.
— Sonntag nachmittag wurde in
Oenaville acht Meilen von Temple
gelegen einem Fartner namens
Rufus Elliott der Schädel eingeschla-
gen. Man hat seinen seclsszels11jijh-
rigen Stiefsohn und dessen Onkel
Albert Watts als mutmaßliche Tri-
ter verhaftet. Es scheint eine allge-
meine Rauferei stattgefunden zu ha-
ben. Watts hat mehrere Messer-
wunden im Gesicht.
— Aus Neu-Braunfels wird der
Tod von Frau Christine Holz einer
bekannten deutschen Bewohner-m
jener Stadt gemeldet. Die Verstor-
bene war im Jahre 1886 in Dres-
den geboren nnd kam 1854 nach
Neii-Braunfels wo sie sich noch im
selben Jahr verheiratete Jhr Gatte
ein Sohn und vier Großkinder über-
leben sie.
—- Jn Fort Worth hat eine Kon-
ferenz zwischen den texanischen Mi-
nenbesitzern und Minenarbeitern
stattgefunden in der über die Wie-
deraufnahme der Arbeit in den Mi-
nen beraten wurde doch hat sie zu
keinem Resultat geführt
—- Jn Painceton unweit MeKin-
neh wurde am Samstag die Bann-
stenkirche vom Sturm zerstört Auch
ist in der Gegend noch anderer Scha-
den durch Sturm und Vlitzschlag
angerichtet worden.
—- Samstag abend hat es in vie-
len Gegenden unseres Staates
schwer geregnet. Aus einigen Or-
ten wie Victoria Marble Falls Al-
pine Floresville u. a. wird auch von
Hagel gemeldet
—— Jn der Gegend von Moulton
soll durch Hagelschlag viel Schaden
angerichtet sein. Auch in Heut-ne
und Umgegend ist ein schlimmer
Hagel gefallen.
— Bei einem Automobil-Unfall in
der Nähe von Houston wurde ein
gewisser John Hamilton schwer ver-
letzt.
W
Ein Mann will sterben
wenn eine träge Leber und schlechte
Verdauung ihn lebensmüde machen.
Dr. Kings New Lise Pills entfernen
das Gift aus seinem System und
geben ihm frischen Lebensmut. 25c
bei allen Druggisten.
.s ——...-—
Drakonische Maßnahmen
Aus Rockford Jas» wird berichtet-s
Da die Stadt bei der letzten Lokal-
Option-Wohl naß« gestimmt hat so
bestimmte der Stadtrat daß vom 13.
Mai an die Wirtschaften wieder in
Betrieb gesetzt werden können. Die
hochweisen Väter der Stadt denen
sehr-viel an dem Wolergehen der
Bürger liegt nahmen gleichzeitig
eine Ordinatiz an welche gewisse Be-
schränkungen für die Wirte auferlegt
und darauf berechnet ist den Gästen
den Aufenthalt in den Wirtschaften
so ungemütlich wie möglich zu mas-
chen.
Dieser Ordinanz zufolge ist das
sogenannte Spendiren oder Treaten«
bei Strafe verboten. Desgleichen
Freilunch oder irgendwelche Art von
Musik. Singen und überlautes
Sprechen ist verpönt. Das Wirt-
schaftslokal smuß aus einem einzelnen
Raum bestehen der mit keinen ande-
ren Zininiern durch Türen verbun-
den ist. Es diirfen weder Tische noch
Stühle in dem Lokal vorhanden sein
nur hinter dem Schanktisch darf ein
Stuhl für den Besitzer resp· Scheint-
kellner plazirt werden. Irgend wet-
che Spiele sind verboten nnd einein
Betrunkenen oder mich nur Ange-
säuselten« dürfen keine Getränke ver-
abfolgt werden. O welche Lust Wirt
in Rockford zu sein!
—- Die amerikanische Kunstaus-
stellung in München welche vor meh-
reren Tagen eröffnet worden ist-
erweist sich nach dem übereinstim-
menden Urteil der Kritik und des
Publikums als ein überaus glim-
zender Erfolg. Ter Andmng ist ein
Mal schon so stark gewesen daß eine
zeitweilige Schliesxung der Ansstel-
lnnq fiir notwendig befunden wurde.
w
—--— Dass- Gliick manches Lilienschen
besteht darin fiir glücklich gehalten
zu werden.
« s II 6 w N S
streut-um Indem-.
Ein wirksam- Minei für Hast-n und heiser-sit Un-
fchåhbar bei Bronchtlis und Lungenleideih 25 5060
und Il. 00 Ue Scha tel. Proben frei veriandt von
JOHNI .BRO NO QSOVL Bester-. Mus.
s —
Die arme Prinzessin. I
· E
Roinan von Fedor von
Zobeltitz.
cIortjetzunaJ
Bolko fuhr ein wenig new-Eis auf-
und seine Finger zupften an den
blonden lZSchnurbartspitzen. »Was
heißt das-eine Art Leibrente2. .Da.-
von müßte ich doch auch wissen..
Aber-aber selbstverständlich ich
zwinge dir nichts aus; wenn du mei-
ner bedarfst schreibe mir-eine Zeile
genügt-«
»Seht« gütig Bolko. Jost nickte
ihm freundlich zu nnd zog sich rasch
zurück; ihm lag daran dies Gespräch
abzubrechen Er suchte Otto den er
schließlich hinter einem Pfeiler ent-
deckte im Begriff sich eine.Ziga1-re
anzustecken.
Mich wuchert-« sagte Otto; »Hier
die fürstlichen Havannas sind mir zi-
schwer; da tobake ich mir in aller
Heimlichkeit ein eigenes Kraut au
O Jost welche Herrlichkeit! Mir
schwirrt mein armer Kopf. Jch has-
be beim Diner Dinge gegessen die
mir noch nie vor Augen und Mund
kamen; ich speiste das Dessert von
silbernen Teller-m die Diener flüster-
ten mir Weinmarken in das Ohr
daß ich mich innerlich vor Hochach-
tung verl:eugte. Jch komme mir nn-
endlich adlig Vor.«
»Spotte nicht« antwortete Just
finster. »Mich ekelt das alles au.
Jch weiß nicht warum es kommt niir
wie Vlendwerk vor. Vielleicht weil
der Glanz nur Reflex ist vielleicht
auch weil ich ihn nicht liebe und er
mich unbehaglichstimmt. Ah-— diese
diese Frau die ich Schwiigerin nen-
nen soll—«
«Jost iibertreibe nicht: sie ist eine
prachtvolle Erscheinung-«
Sie ist die gebotene Vühnenprin-
zessin die Operettendiva wie sie im
Buche steht. Jch kann sie nicht leiden-
sela. Otto mein Junge übermorgen
geht es nach Göttingen! Besten hat
schon durch einen Freund ein Quar-
tier besorgen lassen; zwei Schlin-
zimmer und ein gemeinsames Wohnt
gemach. Otto ich juble vor Freude
Keine Fiirstenkrone aber ein Stint
goldener Freiheit. Sakri da fäilt
mir ein: ich habe deinem Vater das
alte Hausbuch noch nicht wiedergege-
ben—«
»Du sollst es behalten solange du
willst: es sei in guten Händen bei
dir läßt er dir sagen-«
»Schön. Jch nehme es mit. Jcti
wittere Jnteressantes dahinter- ein
Unikum irgend ein verschollenes
Druckwerk. Hain führt es nicht an
ich finde es in keiner der Bibliogra-
phieen. Aber die Untersuchung will
Zeit haben. Wann reist du wieder
zurück?«
Morgen früh. Wir haben eine
neue Sammlung topographischer
Präparate bekommen deren Einrei-
l)ung eilt. Dann andre pathologi-
sche ganz wunderbare Jost die noch
behandelt und gefirnißt werden mits-
sen; das ist meine Arbeit und sie in-
teressiert mich so daß ich kaum die
Zeit erwarten kann wo ich wieder den
Kittel überziehe. Aber man tust
dich. Heut bist du noch fiirstliche
Gnaden übermorgen der Student.
Leb’ wol Jost sollten wir uns-« nicht
wieder sehen. Und lieber Kerl die
Heimat bleibt dir: ist es nicht dass-
Schloß so ist’s die Burgmühle. Ta
finden wir uns immer wieder-. . .
Sie driickten sich die Hände Miste-c
Lennox kam schaute Otto riber die
Achsel an und meldete Jost unterwür-
fig: Seine Durchlaucht der Herzog
wünschten Seine Durchlaucht zu spie-
chen.—
Ein paar hundert Schritte weiter
sagten sich noch zwei Lebewol. Anne-
niarie war von einem ganzen Rude!
jungerOfsiziere Diplomaten und
Gutsbesitzer umschwärmt Ter-
Strom der Gesellschaft nmslutete sie.
Man brachte ihr einen Stuhl ein
Fußkissen Kafsee Liköre Zigaretten.
Vefehlen Prinzessin einen Curas-
sao?«——Wie viel Ziickerles Durch-
laucht? Eins zwei drei vier?»-
»Durchlaucht diese Fußbank ist be-
qnemer; eine Kyriazi Durchlaucht
oder eine Laferme?«—— «Durchlaucht
meine Schwester war auch im Elisas
bethstift; sie sagt da wäre es ganz
samos aber Schuhe ohne Absätze
und glatten Scheitel und wer Sonn-
tags ausgehen will kriegt seinen Ur
laubszettel. .« Es schwirrte um fie
her. Sie sah lustige Augen ausge-
wirbelte Schnurrbärte Epanlettens
monde und farbige Kragen; sie hörte
das Durcheinander zahlreichee Stim-
men und hörte eigentlich gar nichts.
Sie war wie ein verschiichtertes
Lämmchen in ihrem weißen
Kleide und mit dein nich-
blonden Strudel iiber der Stirn.
Was fragte man sie denn alles-Pf
Die ganze Terrasse mit ihren darben-i
slecken und ihrem schillernden Hin
und Her schien sich plötzlich drehen
nnd kreisen zu wollen.
Da fiel ihr Auge auf Grete. Tie
drängte sich ungeniert zwischen den
Gruppen hindurch hatte die Hände
erhoben und winkte ihr. Ohne wei-
teres sprang Annemarie auf nnd
gab der bequemen Fuszbanf einen
kräftigen Stoß.
«Untertiinigst——das war mein
Schienbein« sagte ein schlantrr Ritt-
meister.
O——pardon.
»Meine Ursache- Durchlanrht ek-
lvar dennoch ein schönes Eknpfinden.«
»Wo wollen Durchlaucht hin..·.-«
Darf ich Durchlaucht hegteite112«««
Aber sie war schon auf und davon.
»Eine Feldrose« sagte der Ritt-
meister.
l—— -—.
»Sie wird sehr hübsch werden«
meinte ein anderer.
»Noch zu viel »becmte de diabke«
nnd zu Viel Waise von Lowood« ur-
teilte ein Kmnmerherr und wiegte
seine Glatze.
»Ein süßer Fisch diese neue Cou-
sine« bemerkte Fürst Kola; »gibt es
denn hier keinen Kognak?. und
winkte einem Diener.
Grete und Annemarie flatterten
die Treppe hinab. Man wich den
jungen Damen respekttwll aus« ein
paar Fragen tönten ihnen nach. Sie
hörten nicht. »K01nnl« wisperte
Grete »in die Bosketts und dann
rechtsab unter die große Esche. .«
Jhre Füße stampften den Kies die
kleinen weißen Stiefelchen knirschten
über den Sand.
»Ilch Grete « stöhnte Vinneinarnh
»ich bin tot! Wenn dass die Gesell-
schaft ist wenn dass ebenso geht bci
derPrinzesz Neue-das hatt ich nicljt
aus-. Die Leute reden ja nicht sie
schwabbeln Sie fangen Satze un
nnd beenden sie nicht- Und alle la-
che1n; wenn sie etwaj ganz ernsthaf-
tes sagens sie lächeln«
»Das» ist der gute Don « entgegnete
Giete belehrend »Ich habe mich so-
fort hineingefrniden Ich habe mich
ausgezeichnet aniiisiert. Ich hatte
einen Leutnant als- Tischnachlnir ei-
nen zxrciherrn auf itz oder wiss das
war ein frecher zs ach-Ti. cinnial gab
ich es ihm gehörig sage iclj dir; er
erstarrte; es saß. aber es war ein
unterhaltsainer Mensch insr freili.
Das scheinen sie vielfach zu sein. Anne-
mie meine Mie ich fahre ja morgen
schon: Otto bringt mich bis jiieul)au5;
morgen ist alle-Z zu Ende wann wer-
den wir uns wiedersehen2.
Sie standen unter der Esche; schräg
fiel das Rotlicht der scheidenden Son-
ne durch das knorrige Anat-hänge
und oben zwitscherten die Vögel. Der
frohe Lärm der Gäste schal te ge-
dämpft und wie abgerissen herüber-
ein leiser Wind bewegte die Zweige
Sie standen dicht am Stanun und
hatten die Hände in einander Ver-
schränkt.
»Gott Grete es- wird inir so
schwer « sagte Anneniarie niiihsaiu
gegen die Tränen kämpfend »es wird
mir so schwer mir ist immer als wa-
re e» ein Abschied fiir ewig. Mir ist
so ich nieisz nicht wie mir ist· :
ist ein großer und feierlicher Tag:
erst die Einsegnnng nnd dann die
Hochzeit und morgen geht es hinaus
in das feindliche Leben. Es ist ein
unvergeßlicher Tag. Jch wollte du
könntest mit in das ekliche St1st.«
sFortsehnng salgU
-...-——-——
Ein Löwe licbkost eiu Kind.
Jn Pittsburg liebkoste ein wilder
Löwe die Hand eines Kindes welches
diese in seinen Käfig steckt- Die Ge-
fahren der Kinder sind oft größer-
wie wir ahnen. Tausende sterben
an Erkältnngen Ernp und Keuchhu-
sten die durchD r Kings New Tig-
coverh gerettet werden könnten. 50
Cents und 81.00. Versuchflaschen
frei· Garantiert von allen Druggi-
sten.
—————0.0-—-——
Karnewals-Nachweheu.
Vorüber ist der Karneval
Mit Allem was er brachte.
Von dem ein jeder der hier war
Viel Kurzweil hat’ und lachte.
Die schöne Rosenlönigin
Mit ihren Herzogiunen«
Die haben kurze Zeit regiert
Und zogen dann von binnen.
Das Blumenscst war auch ganz nett
Wie es ja- zu erwarten
Es glich ganz San Antouio
Mem wunderschönen Garten.
Und auch die neue Lustschisfahrt
Befamen wir zu sehen "
Doch mußte bis zum »Fair«-Plaiz«e
d’rutn
Man fahren oder gehen.
Auch was noch sonst geboten ward
Man als gering nicht achte
D’runr es uaeh Sau Antonio
Auch viele Gäste brachte.
Die Straßen waren til-erfüllt
Mit-Leut’z von nah nnd ferne
Denn nach der Stadt der Alatno
Da kommt ein-Jeder gerne
Dach wenn man so gewandert hat
Straßen auf und nieder
Su t man auch zur Erholung aus
Mc Kneipe gut und bieder.
Man will mit einem guten Sohlnct
Die müden Glieder stärken
Der wahre Mann friigt nichts danach
Wenn es die Mucket merken.
Und wollt Ihr guten Nat so las-i
Euch A la m o-B i e r« geben
Es ist das Beste was ihr je
Genossen habt im Leben.
Und schwelgt Jhr in Erinnerung
An diese schönen Zeiten
So soll Euch das »Alatno- Bier«
Auch dabei treu begleiten.
—..-—..——
Gefucht — Guter deutsche-: Mann
und Frau um die Pflege und das-
Melken von Jersey Vieh 31i über-
nehmen. Gutes Heim guter Lohn
Telephoniert an W. J SchmidL 555
beide Telephone.
-.-0.———«---— «
Stellegefuch. Zwei junge Deut-
sche suchen Arbeit auf Far111. Jm
Farmbetrieb bewundert. Man adress
siere Wilhelm Marx
Alice Texas
—
FassE7s
HWWRSER THEE
unfehlbar gegen
Magsnloitlem Koplsohmaczem
Appelltlosiglelt Verstopiunz etc-.
PREISMEEFSIITQ
Zu haben in allen Apothekew
Nur echtJEtHthlc Namen
A. SAKTkL lmpotsteur.
Präsident da Fonseca.
Das neue Oberhaupt der Repuilll Brasilies sk-
aufkichtiger Freund Deutschlaan
Hernies da Fonseca der neue Prä-
sident Von Brasilien entstammt einer
alten angesehenen brasilianischen Fa—
milie. Sein älterer Bruder Deo-
doro da Fonseca hat eine entschei-
dende Rolle in der brasilianischen
Geschichte gespielt da er an der
Spitze des Lanldheeres stehend im
.?ovember 1889 die Umwandlung
Brasiliens in eine Republik herbei-
führte.
Der neue Präsident war im An-
sang dieses Jahrhunderts Kommun-;
dant der Garnison von Rio de Ja-
neiro. Als gegen den damaligen.
Präsidenten Rodrigues Albes in derl
Landeshauptstadt ein Ausstand aus-
brach ging Fonseca mit den Trup-
pen gegen die Aufständischen mit sol-
cher Energie vor daß die Bewegung ?
im Keime erstickt und jo eine den’
Staat gefährdende Revolution ver-;
hütet wurde. Pflichttreue und unis
ter Umständen bis zur Rücksichts-’
losigkeit gesteigerte Energie sind;
überhaupt die hervorstechendsten Eisi
genschaften Fonsecas. Diese Energie»
entwickelte er als er im Jahre 1907
Kriegsminister geworden war. Er-
batte in seiner langen militärischeui
Laufbahn erkannt daß der Verlots
terung der Armee nur durch die Eins i
führung der allgemeinen Wehrpflicht
ein Ende bereitet werden könnte und :
er brachte deshalb Ausgangs 1907E
ein umsassendes Gesetz über die Re
organisastion der Armee auf der-I
Grundlage der allgemeinen Wehr-’
pflicht ein. Dies Gesetz war den hoch- »
mögenden Herren in der Kammer-!
und im Senat sehr unbequem weil
dadurch auch die Söhne wohrh.aben-’
der Leute zum Militärdienst heran-
gezogen werden sollten. Es wurden
deshalb im Parlament so viele Ab-
änderungen beschlossen daß schließ-
lich nur die Arbeiter als Wehrpflich-
tige übrig blieben. Da hatte man
aber die Rechnung ohne den Kriegs-
minister gemacht. Fonseca erklärte-
daß er sofort zurücktreten würde
wenn seine Vorlage nicht unverän-
dert angenommen werden würde-
unsd nunmehr gaben Kammer und
Senat klein beiz «
Haue oer Kriegsmimner fomn
einen großen Erfolg erzielt so hatte
doch sein energisches Durchgreifen
ihm viele Feindschasten zugezogen
Bald nach der Annahme des Armee-
gesetzes wurden zwei Attentatsvert
suche gegen ihn unternommen: dass
erste am 14. Februar 1908 durch ei-
nen Korporal der den Minister er-
schießen wollte das zweite am 25.
Februar durch einen Vergiftungsvep
such. Beide Attentate mißglückten
da der Kriegsminister vorher ge-
warnst worden war.
Eine Wandlung der Stimmung
gegen ihn trat erst ein als der Mar-
schall zu den deutschen Kaisermanö-
vern eingeladen wurde. Als er auf
dem ihm von der HamburgSüds
amerikanischen Dampfschifffahrtsge-
fellfchsast zur Verfügung gestellten
Dampfer «Cap Blanco« mit seinem
Gefolge Rio de Janeiro verließ hat-
ten sich Tausende von Menschen am
Hafen eingefunden und brachten ihm
eine lebhafte Ovation dar. Während
seines Aufentihaltes in Deutschland
brachten die brasilianischen Zeitun-
gen aussührliche Telegramme über
die ihm zutheil gewordene Aufnah-
me. Und als er am 3. November
1908 aus Deutschland zurückkehrte
wurde er von einer ungeheuren Men-
schenmasse ’.enthu-siastisch begrüßt Alle
Minister viele Scnatoren und De-
putierte waren zum Empfange er-
schienen und Hermes da Fonseca
weiß ganz genau daß seine Volksi-
thijmlichkeit von dem Tage seiner
Entsendung nach Deutschland datirt.
und man muß es ihm nachsagen daß
er dafür aufrichtig dankbar ist. Wo
und wann er es nur irgensd konnte
hat er seine deutschfreundliche Gesin-
nnng bewährt Nach seiner Rückkehr
hat er in begeisterten Worten vom
Deutschen Kaiser vom deutschen
Heere und den deutschen wirthsch.:ft-
lichen Einrichtungen gesprochen. Als
der-inzwischen leider verstorbene-—
Gesandte Graf Arco nach Rio kam-
wurde er zuerst bei seiner Ankunft
von Hermes da Fonseca telegraphiich
auf das herzlichste beglückwünscht.
Jm Frühjahr 1909 schickte der
Kriegsminister seinen Sohn Leut-
nant Marrio da Fonseca nach
Deutschland um dort militärische
Studien zu treiben. Man kann also
gewiß sein daß die deutschfreundliche
Richtung welche die brasilianiseknI
Politik in den beiden letzten Jahren
genommen hat unter der Regent-
schaft Fortsecas innegelialten werden
wird was schon im Interesse der
Hunderttausende Deutscher in Süd-
lircrsilien höchst erfreulich ist.
— Vor-gebeugt »Wes«halb haben
Sie denn hier im Hause axlles so eng
baue-n lassen: die Fenster- sdie Thü-
ren tdas Thor die Treppen?« —-
Ja wissen Sie sonst «könmt’ mir
leicht ein Klavier ’reingeschleppt wer-
den«
— Gartenkresse läßt sich mit ErsI
folg ebenfalls im Herbst oder Winteer
kultiviieren Man sät zu diese-m!
Zwecke den Samen in Hand-Fristen
oder Töpfe usnod stellt diese in der
Küche oder sonst an einem warmen
Orte sanf.
Ein richtiger Wildfung
war Susie und trug immer Verletz«
nngen davon. Aber die Muster ge-
.brancbte Vuckliikss Amikci Salve«l
nnd Alles heilte rasch. 25 Cts.sbei
nllen Druggisten
Grsuchi: --—Mädchen nnd Frauen
zum Hand- und Maschineistkähenl
Näheres bei A. B. Frank Co. Oder-
als Fabrik 404 Market Straße. l
DIE 5 echt-ts
Fahrgelegenheit.
Es ist nicht ein Jeder Besitzer eines- Automobilss oder einer Kul-
sche aber spazieren fahren kann er doch Er braucht nur die
SLSKTRISOHE
Strassenbabn
zu benutzen die ihn durch alle Teile der Stadt und noch weit darüber
hinaus bringt. Bequemcs Sitzen frische Luft kein Stank- kein Sonnen-
brand kein rütteln und stoßen.
»Diese Fabrgelegnheit steht Von morgens 6 bis nach Mitternacht
stets zur Verfügung und speziell am Sonntag wenn die ganze Fami-
lie spazieren fahren will. Hier heißt es: Gut und billig.
r- le HEBZST T
HÆNDLER IN
den berühmten Faszn und Flatschen-vieren dkr
WMO M LBWP BBBWUMG GO»
ST. LOUIS. MO
··7alstaif" ums »Zum Pale»
sind die erlesen-stets Erzeugnisse der Brenta-ji«
office uml saloon Ecke Ioaston uml st. luäcy stcasss
neben dem Mai-für Theater
Warmer Bauch vorm. von 10—12. Nachm. von 4-—6. J
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 45, No. 8567, Ed. 1 Monday, May 9, 1910, newspaper, May 9, 1910; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1085053/m1/4/: accessed July 12, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .