Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 37, No. 6020, Ed. 1 Wednesday, February 12, 1902 Page: 3 of 4
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M
Ein »Todtenvolk.«
Noch frisch in rscr Erinnerung uns .
ferer Tage ist der russische Feldzug Na-
poleons des Ersten in 1812 wobei
Hunderttausende der Soldaten des kor-
fischen Eroberers der Winterkiiite er-
lagen. Ein ähnliche-S chrxrksiches Un- I
i
glück das aber ziemlich der Vergessen-— I
·heit anheimgefallen ist nnd fast nur
noch in einer ergreifenden Ballade «
»Todtenvolk« weiterlebt hat Schweden «.
in seiner Geschichte zn verzeichnen I.
Jm Sommer 1718 hatte Karl der -
Zwölfte von Schweden einen Feldng
gegen Norwegen das damals noch dä-
nisch war begonnen. Mit dein größ-
ten Theile des Heeres fiel Karl-selbst
von Süden in Norwegen ein während
der kleinere Theil unt r dem Befehle
des Barons v. Armfel nördlich über
das Gebirge in Norwegen einriicken und
Drontheitn nehmen sollte-. Karl ge-
langte in einem kühnen Zuge rsor Fre-
derikshall Und begann trotzdem der
Winter schon angefangen hatte ie Be- «
lagerung dieser Festung th den -
Mauern von Frederikshail fand Karl
der Zwölfte am U. Dezember 1718
durch eine feindliche Kugel einen schnel-
len Soldatentod; trauriger war das
Ende des unter Armseld stehenden Hee-
res.
Als dasselbe nach der Ueberwindung
zahlreicher Schwierigkeiten vor Drom-
heim ankam erwies es sich alk- ganz
unmöglich die auf drei Seiten von
Wasser umgebene Festung einzunehmen
Das Beste wäre ein sofortiger Rückzug
gewesen aber die dahingehenden Be-
richte Armfelds an den König wurden
stets mit dern Befehle beantworten nn- »
ter keinen Umständen nach Schweden
zurückzukehren Dabei litt das Heer «
fortwährend durch die Franz ungewöhn-
lich ungünstige Witterung nnd die
fetndfelige Stimmung der Bevölkerung «
die alle im Lande vorhenngnblr Lebens-« i
mittel auf der Flucht mitgenommen
hatte. Mit der zuneymenden Kälte
wurde auch die Bellen-Ha lder Zrnppen
allmälig Unbrauclkkmn nnd
Krankheit nahmen zu « nngzncht »
wurde locker nnd « « ) zwang J
die Soldaten is zxi dzfrrtireu
oder zum Feind-;- -- « käm 30.
November JT s- einer
Zahlung »dan -i-:.
denen Armsel-
noch 5527 Vorl;
noch fvagte er
den zurückz;
den letzten zugn «
sichere Nachricin Drin ir-« 1 »
nigs erreichåe trat
5250 Mann starken Heere den Rück-
zu an.
ls Armfeld aufdreer war der nor-
dische Winter in feiner fruchtbarsten
Strenge eingetreten um schon auf dem
ersten Marfche erfroren mehrere Solda-
ten. Zwischen dem letzten notwegifchen
Dorfe Tydalen und dem ersten schwe-
dischens Orte Handöl führte der Weg
acht Meilen lang über das Tydals-
gediege. Dieses Gebirge ist eine schlach-
tenrerche und selbst im Sommer rauhe
bene. Ein scharfer Nordwind
ejte ein und in Folge der großens
Kälte erfroren in den ersten Stunden
mehrere hundert Leute und Pferde.
Das Unglück wollte daß auch der nor-
mgische Führer erfror der den Schwe-
den den Weg über das Gebirge zeigen
sollte. Es kam dann ein tagelang an-
ltender Schneesturm der jeden Ans-
lick unmöglich machte. Jn ihrer ent-
feslichen Lage suchten die Schweden
mni bei ihren Feinden Hilfe. Sie lie-
U einige dänifchr Gefangene frei die
Befehlshaber von Drontheimi von
Der Rot des Heeres in Kenntniß setz-
ten. Dieser sandte auch sogleich 300
S hläufer mit 150 leichten
S ttten den Schweden nach aber ihre
Dtl kam zu spät; Die Läufer fanden
nur die traurigen Spuren des im «
Mestiiber und Eise verloren ge
s gen Heeres.
« caåiakerst hatte die Ordnung im schwe-
Æz e noch aufrecht erhalten
« " k· en. Mit dem Beginne des
Schneegestiibers aber hörte sie auf. Jn
der baum- und strauchlosen Schnee-
Miiie treten die Soldaten umkre ohne
Dunk- o ne Naht-MS und ohne aus- ’
W »- JOHN-Cz ..Peksebl«ich jtxchte
. i «
r i .
verboten.
Its-u uuso Mmyrsqunm unu nullw ;
lafetten Feuer zu machen um sich s
kennemärmere Ganze Haufen Solda- »
wurden vom Schnee verschüttet I
viele litten von den bereisten Klippen
ab u Zegejmetterten in den Abstän-
den des Wägez Nur etwa 1500 «
Wien en zwar lebend aber mit
W oder verstümmelten Glied-
M das erste schwedische Dorf
Mk Handöl bestand damals nur
· drei Bauerngehö ten. Die vorhan-
hänser und sonstigen Gebäulich-
leiten konnten deshalb nicht alle ankom-
menden Soldaten fassen. Mancher
den die Hoffnung in Hanle Rettung
In sinden-tagelang in Mühe und Noth
aufrecht erhalten hatte erfror noch im
Indltck des Dorfes das ihn nicht auf-
nehmen konnte. Nur etwa 870 Solda-
ten von den 5250 mit denen Armseld
ausgebrochen war erreichten die näch-
sten Ortschaften s waren meist ab-
ehärtete finnische « oldaten. Jhr Le-
sen war erettet aber das erlittene
Elend und er Frost hatte sie sitt-immer
zu Krüppeln gemacht. Auch Armseld
selbst erreichte nur mit Mühe und durch
den Frost verstümmelt seine Heimath.
In Kamschatta hatdierus-
tsche Regierung um einer völligen
usrottung des Zobels vorzubeugen
das Fangen von Zobeln für drei Jahre
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 37, No. 6020, Ed. 1 Wednesday, February 12, 1902, newspaper, February 12, 1902; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1085226/m1/3/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .