Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 46, No. 8669, Ed. 1 Wednesday, September 7, 1910 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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--—.——-c ---.--.-.
Lokales.
fiik ctie Mich
Weiße Bohncnsuppc. — Die Boh-
nen werden leichter weich wenn sie
amAbend vorher eingeweicht nnd am
anderen Morgen mit kochendem Was-
ser aufgesetzt werden. Nebenbei kocht
Inan- einige Kartoffelstückchen mit
Sellerieblättern oder Kaum-in Giebt
die Bohnen wenn sie gar sind- hinzu
und schmälzt die Suppe mit ausge-
bratenem Speck in dein ganz wenig
Mehl hellgelb geschwitzt wird. Dann
läßt man Franksnrter Wiiiste in dei
Suppe ziehen oder legt eine frische
Blutwurst hinein.
Saucrbratcn. — Man nimmt dazu
schöne Fleischstücke mit wenig oder
gar keinen Knochen gießt ein Quart
Essig in einen großen Steintopf und
legt die passend geschnittenen Stücke
Fleisch dicht an einander hinein.
Steht der Essig nicht über deni
Fleisch so gießt man welchen zu.
Nachdem alle Fleischstiicke eingelegt
sind muß noch so viel Essig zugegoss
sen werden daß er einen Zoll hoch
über dem Fleisch steht. Zur Abhal-
tung der Luft bedeckt man den Topf
mit einem Teller oder Brettdeckel
und bringt ihn in den Eisschrank
oder eine kühle Stelle. Nach drei
Tagen kann man schon einen Braten
herausnehmen Zum Braten nimmt
man reichlich Fett läßt dasselbe in ei-
nem eisernen Topf recht heifz werden
legt das Sauerfleisch hinein nnd läßt
es über ziemlich starkem Feuer rund-
um schön braun werden giebt dann
das nötige Salz etwas Pfeffer- eini-
ge Nägelchen z wei Lorbeerbliitter
und einige rote Zwiebel ganz mit der
Schale hinzu. Nun deckt man den
Topf mit einer passenden Schüssel
fest zu — die gewöhnlichen Deckel
schließen meistens nicht dicht genug —-—
«und läßt das Fleisch langsam gar
schmoren indem man den Ton rück-
wärts auf den Herd schiebt So oft
es nötig ist gießt man einen Löffel
voll kochendes Wasser zu dein schmo-
renden Fleisch und wendet es einige-
mal um ohne mit der Gabel hinein-
zustechem da sonst der Braten das
Saftige verliert. Jst der Braten ser-
tig so nimmt man ihn aus dem
Topf giebt so viel sauren Rahm als
man Säure haben will in den Topf
und rührt über gutem Feuer alles
Festgebackene los· Jn Ermangelung
von Ruhm nimmt man Wasser und
einen Theelöffel voll Kochstärke Die
- durchgeseihte Säure bringt man zum
Fleisch und zu den heißen Kartoffeln
auf den Tisch. Der Sauerbraten ist
auch als kalter Aufschnitt ganz vor-
züglich
Käsegeticht. —- Man reibt 1-(3 Pfd.
gelben Käse — American clieese —
in einer Granitschüssel streut 14 Tre-
löffel feinen Sens 14 Teelicfsel Salz
14 Teelösfel Backsoda 1 Teelöffel
Mehl 1 Prife roten Pfeffer 1 Prise
Paprika darüber fügt dann 1 große
isTasse süße Milch hinzu rührt alles
mit einander durch und schmilzt es
dann auf schwachem Feuer un-
ter beständigem Umrühren bis
es etwa die Konfisienz von dicker
Sahne hat. Unterdessen hat man
Scheiben von Graham - Brot gero-
stet sie auf eine erwärmte Platte ge-
legt nnd anf jede Scheibe Brot streicht
man von der geschmolzenen Käse-
masfe. Man vergesse nicht das Mehl;
dies verhütet das Gerinnen des Kri-
sseå — Dies ist ein recht sättigendes
Gericht zumFrühstück und sollte kein
Fleisch nebenher gereicht» werden:
Man kann diese Mischung auch unge-
s kocht auf Crackers streichen die man
mit flüssiger Butter bestrichei hat
und sie dann in einem recht heißen
»Bucher backen. Heiß oder kalt zu
servieren doch dürfen sie nicht stun«
denlang stehen
· Ungarischer Schokoladeknchen. —-
Der Kuchen. Man schlägt 8 frische
Eiger so leicht wie möglich und giebt
41-2 Eßlöfsel Staubzucker -——« Powder
Sugar —- den man gesiebt hat unter·
beständigein Schlagen hinzu sowie
M- Teelösfel gute Vanilla und 372
» Eßlössel Mehl das man wenigstens
zweimal gesiebt hat. Jst dies einge
führt so fügt man den festen Schnee
der 8 Eiweiße hinzu mengt alles mit
Wäeichtw Schlägen gut durcheinander
" nnd streicht den Teig aus die mit But
ter dünn bestrichenen Psannetn Vor-
sichtig backen. Keine Butter kein
Backpulver keine Milch zum Teige
rühren.
Mann für den ungatischen Scho-
koladeknchen. — Man wäscht 1-2 Pfo.
reine Butter in kaltem Wasser- bis es«
so weich und glatt wie Wachs ist und
kein Tropfen Wasser mehr darin ent-
halten ist. Die Butter legt man in
eine Schüssel. Jn einem Doppelkess
sel giebt man 14 Tasse kochend Was-
ser und 12X2 Pfund bittere. geirielscne
Schokoladez man muß dies nicht rüh-
ren sondern in kochendem Waf·er aus
dem Feuer schmelzem ist die Schola-
lade flüssig so kommt 1 Tasse Staub-
zucker hinzu und die Masse wird so-
fort über 4 Eier gegeben die man zu-
sammen geschlagen hat. Jst alles
vermischt so bringt man die Masse
in den Doppelkessel zurück und bringt
sie unter beständigm Schlagen bis
zum Siedepunkt doch soll sie nicht ko-
chen. Man hebt den dicken Brei vom
Feuer giebt die ausgewaschene But-
ter hinzu und schlägt die Füllunq
bis sie glatt und dick also fast kalt ist.
Man bestreicht die Schichten wie be-
merkt fast so dick wie sie selbst sind
mit der Füllung legt die Schichten
aus einander. Die Oberschicht kann
man nach Belieben mit der Fiislung
verzieren.
Genusses-In :—CI-Jtt;tesi. : Eo-
bis-Mille
Heisatsscheinr.
Will A. Mufser und Frau Many
FSperrina l
oJarvis S Gundermazm nnd Pear
Cox.
Otto Emig u. Fauuy A BrassclL
John H Eschbach und Blanche
Scott. (
Charles Lang und Hattie Wauart
Luther F. Manning und May
Krafft.
i
i
GeburteiL :
G. W. Hauer und Frau. ein
Knabe; G. F. Goerges und Ftan
ein Mädchen; F. M. Rose und Frau-
ein Mädchen; Max H. Neymann und
Frau ein Knabe; F. G. Waxiizsoeben
und Frau ein Knabe-.
Todesfälle
Clarence H. Geßler 21 Monate
alt; Kind von Geo. Schulte. 2 Ta-
ge; Daniel Wolff 77 Jahre: Philo-
mena Weismeyer 3 Monat-ex Kind
von E. J. Menger 2 Monate
A l l e r l c i-
— Unsere Polizei geht jetzt euer-
gisch gegen sogenannte Mashers«
Straßenbummlers die anständige
Frauen belästigen vor. Sie hat schon
eine ganze Menge von ihnen einge-
locht.
—- Ein Neger namens Hart-eh
King wurde hier unter der Anklage
verhaftet und nach Seguin gebracht
dort einen Farmer namens Will
Vollmer überfallen nieder-geschlagen
und beraubt zu haben. Vollmer be-
findet sich in kritischem Zustande
·-— Das Jahrbuch der Chamber of
Commerce ist soeben ausgegeben
— Jm Alter von 55 Jahren starb
hier Fred Weidner ans-z Se-
guin.
—O..——-—
Verlangt — Eine gute Köchin
824 Ogden Straße Ecke Laute-L
T r x n d.
— Auch das Repräsentantenhaus
der Legislatur hat seine Zuchthauss
bill angenommen der Senat hat ihr
aber nicht zugestimmt und die Bill
geht ans Konserenzkomite ---- Das
Haus hat auch Mexiko seinen Glück-
wunsch zum Jubiliium ausgespro-
then
— Der Gouverneur hat die Ver-
sicherungsbill nnterzeichnet. Sie
geht erst in neunzig Tagen in Kraft-
—— Jn Del Rio Golthwaite
Vrownwood Cuero und andern Or-
ten hat es wieder gut geregnei i
— —- Aus Friedrichsburg wird ge-!
meldet daß Frau F W. Lange von
Langes Mill im Alter« von 93 sah-!
ren gestorben ist ;
—...-—-——
Inland-
—— Bei den Primärwahlen in
Wisconsin ist Senator La Fellette
wieder nominiert und sind die Kan-
didaten die County-Option befür-
worteten geschlagen worden. -
— Senator Burrows ist von den
Republikanern in Michigan nicht
wieder nominiert statt seiner haben
sie den Jnsurgenten Townsend auf-
gestellt.
—- Bei der Wahl in Vermont ha-
ben die Republikaner gesiegt aber
mit der kleinsten Pluralitiit die sie
seit 1870 gehabt haben.
— Roosevelt ist jetzt auch in St.
Paul und Minneapolis und dort mit
noch viel größerem Enthusiasmus
aufgenommen als Präsident Tast·
Er hielt ebenfalls eine Rede vor dem
Konservationskongreß in der er die
Notwendigkeit der nationalen Kon-
trolle betonte.
—- Jm Supremegericht des Staa-
tes Missouri hat Spezialkommissar
Theodore Brace einen Bericht abge-
legt in dem er die International
Harvefter Company für eine gesetz-
widrige Trustvereinigung erklärt
—- Mitten in St. Louis drang
Dienstag abend 9 Uhr ein Mann
in den Passagierzug der Chicago
Burlington ä Quincy Bahn- tötete
den »Flagman« und warf seine Lei-
che vom Zuge. drang in den Pull-
man Wagen plünderte vier Passa-
giere aus« und machte sich dann da-
Von.
—- Jn Charlotte N. C findet
zur Zeit die Nationalverssnmilung
der Farmers’ Union statt.
Das Texas Wunder
heilt alle Nieren Blasen und rheui
matische Leiden; bei allen Truggisien
oder 2 monatliche Behandlung per
Post für 81.«Dr. E. W. Hall 2926
Pläne Str» St. Louis Mo. Schreibt
für Zeugnisse.
—...-—-
-—— Jetzt ist der Bin-Präsident der
Republik Chili Elias Hiernandez
Albano«s der seit dem Tode des
Präsidenten Montt die Regierung
leitete auch gestorben. Der Justiz-
minister Figueros ist amtierendet
Präsident geworden.
—- Ter Prozeß gegen Tr. Erip-
pen hat in London begonnen Die
Staatsanwaltschaft erklärt daß man
in der Leiche die in Crippenb
Hause vergraben war grobe Mengcn
Gift gesunden habe. Frl Leueve ist
nicht des Mordes sondern nur der
Mitwissenschaft an dem Verbrechen
eingeklagt
—- Mit großen Ceremonien m in
Montreal Canada der eucbarisiisclie
Kongreß eröffnet worden.
s II- o w N » S
steck-cum Time-is
sin Miso-net Mittel siir Ousten und Ieise-kein Un-
schqu bei swachim und Langenleidm Lö 50 ice-.
und 81.0 die Scha M- Proben frei verfandi von
JOHN l. ZRO N C sON Bastar- Mit-.
Fürst Nikila’s Pariser Tage-. (
Es wird jetzt von Fürst kiiifiias ge-
sprochen weil er nun gerade Königl
des Landes der Schwarzen Berges
geworden ist. Auch ein alter Schul-.
kamerad von ihm Gaston Jollinet
wird durch das neuerregte Intereser
für den montenegrinischen Patriar-
chen angeregt seine Erinnerungen
an ihn zum besten geben. Im »Gan-l
lois« erzählt er daß Nifiia seine;
Schulzeit in dem bekannten Lyceum
»Louis le Grund« in Paris verbracht
habe in das der Fürst im Jahre
1858 zusammen mit einem jungen
Landsmann eintrat. Unter den
neuen Mitschületrn des jungen Für-
sten machte bei dessen erstem Erschei-
nen in der Schule das in lebhaften
Farben gehaltene orientalische Ko-
stüm mehr Eindruck als seine fürst-
liche Würde die der Direktor feier-
lich ankündigte Ganz besonders
imponierte ihnen aber der krumme
Säbel der am breiten Gurte hän-
gend die einzige Waffejn den
Schatten stellten über die die an-
deren Knaben versügtem die kleinen
Messerchen mit denen sie ihren Kä-
se und the Butter aufs Brot stri
chen.
Jn der nächsten Freistnndkl schon
war enge Freundschaft geschlossen
worden man nahm die beiden Mon-
tenegriner die natürlich sofort ih-
re Spitznamen aus dein neuesten
T«Schmöker« erhalten hatten. auf den
Hof mit veranstaltete ein höchst
interessantes Spiel »Bär und Jä-
ger« und ließ sie dabei gewinnen. Der
jetzige Fürst Nikita erwies sich sehr
bald als das was man einen rich-
tigen Jungen nennt. Er lernte das
Französische ziemlich schnell nnd er-
warb sich sogar in wenigen Mona-
ten eine gewisse Meisterschaft in dein
auf-der Schule üblichen Jargon
was daraus hervorging daß er Jols
livet eines Tages seine Hochachtung
darüber anssprach daß er einein
Mitschülfr soeben so meisterhaft »ei-
ne gekleb « habe. Nur eines war
ihm nicht klar: warum nämlich Jul-
livet dem betreffenden Genossen als
er ihn »unter sich hatte« nicht noch
»ein paar Versetzt« habe. Auf den
durch die Lektüre der Drei Muske-
tiere« eingegebenen stolzen Einwand
daß es nicht anständig sei den ani
Boden liegenden Gegner noch zu
schlagen schüttelte er bednchisaui das
Haupt und meinte: das sei allerdings
wahr-. YAber ich werde Mühe ha-
iben mich dieses Grundsatzes zu erin-
jnern wenn ich mich dereinst nut den
Türken schlage!«
Lange Jahre gingen dann dahin
aber Fürst Nikita vergaß Paris und
die dort verbrachten Tage der Jn-
’gend nicht« Jollivet sah ihn wieder
als er der französischen Hauptstadt
einen Staatsbesuch machte Da war
das bunte Nationalkostüm durch ei-
nen modernen schwarzen Fran- ersetzt
und der Träger war eben ini Ve-
griff sich zum Präsidenten der Re-
publik zu einemDiner zu begeben
Wissen Sie wohin mich heute inei-
ne ersten Schritte geführt haben?«
so waren seine ersten Worte an den«
einstigen Mitschüler »zu unserer
alten Schule Es hat mir wahrhaftig
das Herz beklemmt wieviel sich dort·
verändert hat. Man hat mich bei
dem Besuche mit schmeichelhaften
Auszeichnungen aufgenommen1md
wenns ich jetzt bei eurem Präsiden-
ten den Speisen keine grosxe Ehre
antun sollte so liegt das daran
weil ich eben einen großen Teller
voll Bohnen gegessen habe die inir
die gute Zeit wieder in’s Gedächtnis
zurückgerufen haben«
——44-4L
Bucht nicht zufammen.
Schwere Anforderungen an die
Lebensorgane verursachen einen Zu-
sammenbruch. Man kann Magen-
Leber Nieren oder Nerven nicht
üxberbürdem ohne Schaden zu leiden.
Electric Bitters ist das Schuiitzmittel
dagegen. Mer J. E. Van de Sande
Kirkland Jll» schreibt: »Daß ich un-
ter dreimonatlichen schweren Anstren-»
gnngen nicht zusammenbrach ver-
danke ich nur den Electric Bittre-M
50c ben allen Druggisten
i
—-- Nachstehend-e Anekdotis wu Im
(
fer Franz Joseph macht jetzt die Run-
de durch die Zeitungen: Als Franz
Jofef l. einst eine dringende Arbeit
zu erledigen hatte ließ er sich das
Mittagsmahl in seinem Arbeitszinss
mer anrichten. Jn dein Gemach ne-
benan fpeifte sein Adjutant Nach der
Mahlzeit öffnete der Kaise:: die Tür
und sagte zu ihm: »Sie können jetzt
aufbrechen ich werde asllein arbeiten
Wie denken Sie iiber das Essen das
man uns aufgetragen hat?« --— »Ich
stimme mit Eurer Liiajeftiix darin
überein daß das Diner nicht von er-
fter Giite war.« —— »Was tut Ihnen
dass schlecht gespeist zu haben » mein-
te der Kaiser. »Sie können sich in ei-
nein guten Hotel dafür entschiidiqen
ich aber bin vernrteilt mich mit die-
sem Futter zu begnügen denn ec- ist
mir verboten dahin zu get-en wohin
die anderen geben«
Der Schlag eines Teufels
würde A. Cooper Oswego N. Y»
ebenso willkommen geweer sein niie
der erbarmungslofe lunqenzerstfsp
rende Husten der Jahrelang jeder
Medizin widerstand. »Er war beson-
ders lästig in der Nacht« schreibt er
»und nichts half mir bis ich Tr.
Kings New Discovcry benutzte MI-
ches mich vollständig kuricrte. Jclsx
huste gar nicht mehr.« Ein Votsnch
überzeugt· 50c und 31.00· Versuchs-
flasche frei. Garantiert von all-er
Druggisten.
-----.O-c-———--»...
— Wer dient muß heucheln.
« Ihr einziger Bruder. J
Roman non W. H ei In b n r g.
(Fortsetznng.)
»Na mer hat nun recle Tente
Rose?« fragte er. Er stand neben
ihr nnd sie sah daß sein Gesicht leb-
haft getötet nnd sein ganzes- Wesen
erregt war.
»Recht? Worin FilaIiCZ?«
..iit Deiner Behauptung iiber
Anne Marie. Sie liebt ihn nicht;«
»Juki« sie das? O Inein Heu-
es ist noch gar nicht ansgetnachi
d0f3- wenn ein Mädchen behauptet
sie liebe jemanden nicht sie möge
ihn nicht daß sie damit die- Wahr-
heit gesprochen Jch habe hundert-
Inal das Gegenteil erlebt; die so sa-
gen verstecken eine heisze Neigung
»unter kalten Worten.«
i »Diesnml nicht Tante Rose; Lin-s
ne Mai-je hat ihn definitiv nisgewie-I
sen!« ;
Die alte Dame sank erschreckt in;
den nächsten Stuhl. »Klans est-ji
possible2 Hat er denn bereit-Z ge-»
sprochen?« «
»Nicht zu ihr aber zu nur Laute.
Er kam so gegen siins Uhr heute
Nachmittag; Anne Marie saß am
Fenster als er in den Hof ritt und
sie stand sofort aus und ging in ihr
Zimmer. Stiiriner ließ mir herein
sagen daß er mich allein zu sprechen
wünsche; und da —- ——— wahrhaftig-
Tante Rose Du verstehst Dich aiis
xdas Beobachten da sagte er mir daß
er Aime Marie liebe daß er glaube
seine Neigung werde erwideri nnd
was man bei dergleichen Gelegenhei-
ten niehr zu sagen pflegt: betonte
auch sein Alter und daß er ihr nicht
nur Gatte sondern auch Vater sein
werde. —--— Jch versicherte ilm meiner
vollsten Hochachtung und Freund-
schaft wie es ja auch der Wahrheit
gemäß ist nnd ging nach einer Stun-
de ungefähr zu Anne Marie. ihm die
Antwort zu holen. Jhre Tiir war
unverschlossen sie saß am Fenster vor
dein Nähtisehchen und sah in den Gar-
ten hinaiisz iii der Hand hielt sie ihr
neues Testament legte es aber so-
gleich hin als ich mich ihr näherte
Jch glaubte sie habe geweint nnd
bog ihr Gesicht zu mir herum aber
die Augen waren trocken nnd bren-
nend und die Stirn sieberheiß. Als
ich anfing zu sprechen wandte sie den
Kopf wieder zinii Fenster nnd blieb
wie ein Bild von Stein unbeweglich
sitzen-J Wol dreimal iinnzie ich sie
fragen: Anne Marie was soll ikli
ihm antworten? Willst Du es- selbst
tun? Soll ich ihn Dir shicken?«
»Nein nein!« iief sie endlich nicht
·chicken! Jch kann ihn nicht scheint
sag’ Du ihn-i dasz ich -— « Er sof-!
mir nicht böse sein ich liebe iliirnichtt
Kliiii«—3 ich kann nicht fort iien hieri
Laß mich bei Dir bleiben!« Und da
siprang sie ans schlang die Arme um
meinen Hals und hing an inir wie
seine K«;lette aber ihr ganzer Körper
liebte und ich meinte ihie heissen Hän-
ide durch meinen Tuchiock zu fiitilen
’Mit vielem Ziiiedeu nnd dein Ver-
sprechen sie niemals zwingen zu wol
len brachte ich sie endlich so weit daß
sie sich wieder ruhig hinsetzte; —- ich
)miißte doch dem armen Junqeii Ant-
swort sagen wahrhaftig —- nnd das
war keine Kleinigkeitl«
s »Um Gotteswillen Klaus was
ssagte Stiiimer?«
«Kein Wort Tante; ich teilte es-
iihiii so schonend als möglich init abei
ei wurde blas; wie dei Kalt an der
Wand Endlich fragte ei: Kann
ich Anne Mai-je sprechen?« Jch bei-
sneintih ihrem Wunsche neniäß; da
nahm ei Hut nnd Reitpeitsche nnd
empfahl sich zwai ebenso herzlich als
Jsonst aber die Hand die er mir gab
zitterte Arme-r Keil! Wahrhaftig
zer dauert mich —-—l« v
I .Und Arme Marie?« « -
»Ich kann sie nicht finden Taute-
nieder in der Wohnstube noch in ih-
rem Zinuner.«
s- - is
Jm Gatten von Hegewitz stand
ganz am Ende eine alt nealte Linde;
ider Platz Ich etwas erhöht nnd eine
Rasenböschnng zog sich bis zu der
sprossenden Lignskerhecke hinunter
die den Garten begrenzte Unter der
Linde stand eine Sandsteinbank nml
ebenso alt nnd verwittert nnd oon
dort- konnte der Blick weit hinaus-
schweifen in das märkische Land. nn-
iibersehbar weit über Kornfelder nnd
gräme-Wiesen dunkle Fichtenioiilder
nnd sandige« Heideslächen
Dort stand Anne Marie nnd sah
auf die Wiese jenseits des Weges mit
den zahllosen frischen Mauhmtcfshiis
geln und ans den nassen Beg der sich
längs des kleinen stillen Flnises hin-
zog an dem die Weiden selten gelblich
schimmerten Wie oft hatte sie in
letzter Zeit hier gestanden wie aft ge-
wartet bis zwischen den Weiden ein
brauner Pserdekonf anftancbte tun
sich dann hastig zu wenden und in
das Hans zn eilen; er durfte es- ja
nicht sehen das; sie auf ibn gebarrt
mit aller Sehnsucht einer ersten bei-—
ßen Liebe. Und h e u t e? Sie wußte
selbst nicht wie sie hergekommen nnd
sie starrte hinein in den dnstigen
Friiblingsabend als sähe sie nieder
die Goldstrahlen der untergehenden
Sonne noch alk- höre sie ans der
Ferne das aneln der Darstinder
Veranschend weich war die Lust nur
leise benseat spielte sie mit Auue Ma-
ries schwarzem Spitzenschleier. der ihr
vom blonden Haar geglitten war —
sie merkte es- nicht. Dann wandte sie
hastig den Fiopfx das Schnauben nnd
Treten eine-s Pferde-Z erklang längs
der Hecke: »nur-i Stiirnnsek« fliisterte
sie und machte eine Bewegung zum
Geben Aber sie blieb docb nnd sah
ilxll Ruhe kommen. sah ibn ver-illust
N
reiten in den rosigen Abend hinein;
er hielt den Blick tief.gesenkt wie
konnte er auch wissen wer hier oben
ihm nachschaute mit Augen die fast
erstarrt waren im heißen Sclnnerzl
llnbennsglich stand sie da und sah ihm
nach; der Hufschlag des Pferdek-
schallte dröhnend an ihr Ohr als es
die kleine hölzerne Brücke betrat die
dambitzer und hegewitzer Flur inct
einander verbindet; sie blieb auch noch
regungslos- als die Weiden den ein-I
sinnen Reiter ihren Blicken entzogen·
hatten.
Dass Abendrot war indes zum
höchsten Purpur aufgebläht und wie-
der verblichen; stärker kam der Wind
und wiegte die knospenden Aeste der
Linden nnd trug den Schall einer
Elliiidchenstimme mit sich; ein altes-
Lied das da an Anne Marie vorüber
hinaus schwebte in das Land:
Wiir’ ich lieber doch gestorben
Eh’ ich mir ein Lieb erworben
Wär’ ich jetzt nicht so betrübt ———
Da wandte sie sich um Und eilte
wie gejagt durch die frühlinasfeuchi
ten Weges des Gartens; an! Weiher
blieb sie stehen« »so dicht daß ihren
Fuß das Wasser benetzte und sah in
den dunklen Spiegel. Da drinnen
hatte Marieken Vergessen suchen wol-
len als sie ihren Gottlieb nicht haben
sollte! Ob es wirklich solch ein Wahn-
sinn wäre wenn man — —'«.? Und
Anne Marie breitete die Arme aus
und sprang in den kleinen morschen
Kahn am Ufer. I
. Anne Marie! Anee Marie! 'I
; schallte da der Ruf einer Männer-stim-
; nie durch den abendstillen Garten.
I Klaus!« murmelte sie wie erwa-
:chend; sie setzte zum Antwoiten an
Iaber es kam kein Laut über ihre Lip-
Ipen Sie schanderte zusammen nnd
Istieg hastig ans dem schwankenden
Boot und schlug die Richtnna nach
dein Hause ein.
tsoilseunna solaU I
T W Wann-IS Will
ist seit über 50 Jahren Von Millio-
nen von Müttern beim Zahnen ih-
rer Kinder mit völligem Erfolg ge-
braucht worden. Es beruhigt das-
Kind erweicht das Zahnflecsch lin-!
dert alle Schmeren kuriert Wind-
Colic und ist die beste Arznei gegen
Diarrhoe Von allen Drnggisten
in jedem Teil der Welt verkauft
Seid sicher und verlangt »Mit-Zu
Winslows Soothing Syrup« und
nehmt nichts Anderes-. 25 Ets« die
Flasche.
Humoristisches.
Unniitige Befugnis
Maler: »So nun tragen Sie das
Bild zur Ausstellnngl Aber nehmen
Sie sich in Acht -—- die Farben sind-
noch frisch!«
Dienstmann: »J lassen Sie man-
det macht nischt -— ick hab’ ’n oan
Rock an.«
Das Schreckenskind.
Fritzcheu (zum Onkel der »zum Be-
such gekommen ist): »Onkelchen blas
nur die Suppe erst tüchtig!«
»Warum denn Junge?«
»Papa sagte neulich Du verbrenn-
test Dir so leicht den Mund.«
Zufrieden.
Frau A.: »Nun wie sind-« sie mit
dem neuen Mädchen zufrieden- «
Frau B.: »Sehr; das ist ein wah-
rer Engel arbeiten wie ein Pferd
schweigen wie ein Fisch nnd essen so
wenig wie ein Spatz.«
Zattcr Wink.
Gatte: »Du Frauchen ich habe
zu heute Abend meinen FreJnd B.
eingeladen«
Junge Frau: »Ach das paut mir
aber gar nicht; die Köchin geht heute
ans die Eßzimmerkrone ist nicht in
Ordnung und außerdem koiisnst Ma-
nia heute Abends«
Gatte: »Na darum habe ich ihn
eben eingeladen der Esel will näm-
lich heiraten« l
Religiotcsversolgusm.
Der kleine Moritz kommt zum
Schulvorstand. »Herr Rektor sie ver-
folgen mich wegen meiner Religion«
»So was haben sie denn gesagt?«
Erst lange keine Antwort. aber imif
nochmaliges Fragen heult er schliess-
lich: »Sie haben gesagt: Hat der n
Nas’!«
Undankbare Geschichte.
Bauer (zn seinem Bruder bei dem
eLJ gebrannt hat): »Ich hua geheeri
»Du hoast den Kerl gekriegt nnd ver-
droschen?«
»Freilich: n hoat mich ja schon ver-
klougt!«
»Verkloogt? Und erseht hoat a Dir
de Schein oangezind’f?«
»Ach red’ doch keene Dnnnnheeten
nich —— der’-3 löschen wnllt’!«
Hungernde Liebt-.
Gnädigez »Sie wollen geben
Minim? Aber warum dennW
Köchin: »Gnä’ Fran Ihr Wirt-
schafts-gelb steht nicht auf der Höhe
meiner --— Herzensbediirfnisse.«
Bei-taugt
eine Köchin in einem Haushalt von
drei Personen Gute-r Lohn. Nachzns
fragen in der Osfice der Freien
Presse«.
M
Wahl - Anzeng
Wir find autorisiert Herrn Julius
R e al als Kandidat für Wiederwahl für
den Staatssenat anzukündigcn
Das Straßen-bahnnetz
dehnt sich inmIeI mehi aus - Jibej Ill qiebt e: neue Linien. Wenn
Ohr Cuch von dem Wachs 411 n der Stadt überzeugen wollt so
besteigt eine clektrische —
sTRAssENBAHNcM
nnd macht eine R·undfahrt. Für wenig Geld könnt Jhr· stunden-
lang unterwegs sein. Das Vergnügen ist billig und genußreich.
sinnige angenehme Mehle. staunt-sie fah-L
Die Straßenbahncar übertrifft alle andere
Beförderungsmittel.
— - —. -..». . .«-. ---. --. »a« ..«-. -.-.. -.. -- m.«.-8--» Ums-«-w«-u-«-Iq.-s-«-Uk-.w«-I«
vio sommoc-Ausnrkaufsacaisa gelten noch im-
mer im sinnen-Un
Seht unsere Waare verstirbt unsere Preise ehe Ihr anderswo
kauft. s wird sich bezahlen.
Männer - Oxfords alle Facons und Sty!e. wert S3.i30 jetzt-» 82.45.
Männer Patents-Ovards alle Größen und Style wert 84 jetzt 82.9
Knaben Patent Gunmetal Tan und VicisSchuhe » 83 ösjth 82.4 .
Damen Gunmetal Patent Blücher und Knopf-Oxfords. 2 95
wert-FOR jåtzh . .t. . . .d. .V. . .;B ......... t ..... ß . . . .».ch.l. .f ..... ·
amen aten un ici- umps mi gto en O ei en
wert 83.50 jetzt ........................................... SLISSI
Patent und VieisKid Pumps für Mädchen wert 81 75 jetzt. . »Ist 45.
Kinder sSlipverS rot weiß und Tan Größen 2 bis 5 25
wert 40 Cenfs jetzt .......................................... c
Tlnd andere gute Burgains im ganzen Hause-.
s-«.gnkx·1.4-»20nIs-iionis- nun-sten
DIAMANTEN
die wir vor 25 Jahren verkauften haben heute den doppelten
Wert. Warum? Weil wir nur die beststen Steine verkaufen. Ihr
könnt uns volles Vertrauen entgegenbringen. Wir- wiegen die
Steine hier und verkaufen sie nach Größe Schliff und Farbe. Sie
sind ein gutes Anlage-Kapital
cKlTZER SKOTHSRQ
304 West-Commerce-Straße.
Die leitenden gluweliere der stadt Frau Zntonim
RAUCHT
0P71M0
sANTASLLAS-
LAWRENCE SARRSTT
TOM KSENT.
WATT cchARRElNL
- —- Zueknige Ztgeuten
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 46, No. 8669, Ed. 1 Wednesday, September 7, 1910, newspaper, September 7, 1910; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1085388/m1/4/: accessed July 18, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .