Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 45, No. 8568, Ed. 1 Tuesday, May 10, 1910 Page: 2 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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R. F. D. No. l. Seguin Texas.
L.—..«
nykcic Pressc für Texas-« «
Herausgegeben von
MS PMB W MS PllllIIslllllL co.
Robert Hanscbke. Präsident
Dienstag den 10. Mai 1910.
ntex ed at the Post Oküoe M san Anto-
njo Texas as Second class matten
Die »Frcie Presse für Texas« hat von
allen deutsch-texanischen Zeitungen die
größte AbvnnentenzahL
Die einzige täglich erschei-
nende deutsche Zeitung in Texas.
Jnländische Wochenumdschan
Auch während der vergangene-n
Woche haben sich beide Häuser mit
der Eisenbahnbill der Regierung lie-
schäftigt. Das- ist für das große
Publikum eine recht langweilige
Geschichte Denn wenn die Sache
auch von großer Wichtigkeit und all
gemeinem Jnteresse ist so ist es fiir
die Außenstehenden d. h. fiir die-
Tjenigen die weder Politiker noch
Fachleute sind doch schwer ja fast
unmöglich fich ein klares Bild von
den verschiedenen Entwicklungspha-
sen welche die Bill im Kongreß
durchmacht zu machen. Auch tun die
Depeschen ihr Beste-T das Publikum
in Verwirrung zu halten. Einen
Tag melden sie die Bill sei ganz
zerznpft und zerrissen und von der
ursprünglichen Regierungsvorlage
Tsei überhaupt nichts mehr übrig
geblieben und den nächsten -Tag
die Administration sei mit dem Gang
der Verhandlungen sehr zufrieden.
Tatsache ist jedenfalls daß die bei-
den Häuser sich mit der Fassung
die sie der Bill geben weit von ein-
ander entfernen und daß es sehr
fraglich ist ob sie in der Konserenz
überhaupt noch wieder zusammen-
»kommen können.
- Jm Senat ist ein fester Zusam-
menschluß der regulären Republikas
nrr durch Aldrich zu Stande gekom-
men und im Weißen Hause wird.
wie es« heißt eifrig daran gearbei-
tet einige von den Jnsurgenten her-
über zuziehen. Dieser Tage findet
nun die Abstimmung über die Ei
senbahnbill statt da wird sich zei-
gen welches Resultat alle diese Ve-
swegungen und Gegenbewegungen ge-
zhabt haben. Uebrigens sind die Bah-
Jnen eifrig daran ihre Raten in
Ordnung zu bringen ehe die Eisen-
bahnbill zur Annahme gelangt.
Die Hausbill welche die Veröf-
fentlichung der Campagnesseiträge
verlangt ist vom Senatskomite fur
Privilegien und Wahlen dem Senat
szur Annahme empfohlen worden al-
lerdings ist die Bestimmung daß
die Namen vor der Wah! verdi-
fentlicht werden müssen herausgestri-
chen. —
s Der Skandal 1111 Staate Illinois
sbei dem es sich um Bestechung
der Legislatur-Mitglieder in der
Bundessenatoren - Wahl handelt
scheint wieder eine bösartige häßk
liche Geschichte zu werden. Die
Groß-Geschworenen haben neulich ih-
ren ersten Bericht geliefert und ge-
gen verschiedene Legislatur-Mitglie-
der Anklagen erhoben. Der erste
der in Anklagezustand versetzt wur-
de war Lee O’Neil Vrowne der
demokratische Führer im unteren
Hause der Legislatur. Er wird be-
schnldigt einen KorruptionssFonds
aufgebracht zu haben durch den die
Crwählung Lorimers zum Senator
gesichert wurde. Robert E. Wilfon
und Michael Link zwei weitere Le-
gislaturmitglieder wurden beide
;des Meineides angeklagt Sie sollen
Hlaut Aussagen mehrerer Zeugen bei
sder Verteilung des Korruptionsi
fonds im Southern Hotel in St
ILouis ihren Anteil erhalten vor
jden Geschworenen aber eidlich aus-
Igefagt haben daß sie kein Geld er-
;halten hätten. Außerdem wurde
noch William J. Heulen ein früherer
Anwalt der Chicago 8r Western Jn-
diana Bahn in Anklagezustand ver-
setzt Er war es der den Vermittler
zwischen der Bahngesellschaft nnd den
koruinptenLegiszlaturmitgliedern spiel-
te und die 8212000 behufs Be-
ftechung der Mitglieder über-gab
Auch dieselben häßlichen Erschei-
nungen wie bei früheren ähnlichen
Skandalen treten hier wieder
aus. Vor allem die Feigheit und
Gemeinheit der Spitzbuben die sos
wie das Messer am Kragen fühlen
nur darauf bedacht sind ihre eigene
Haut zu retten und als Preis sür
solche Rettung nun fo viele ihrer
Mitschuldigen verraten wie sie kön-
nen. Drei der Angeklagten haben
bereits Geständnisse abgelegt und
andere werden folgen. Die Staats-
anwaltschast ist bis jetzt äußerst zu-
frieden und hofft den ganzen Schwin-
del bis ins Kleinfte aufdecken zu
können-.
Präsident Tast ist während der
vergangenen Woche fast immer ans
Reisen gewesen. Er hat Bitt-sbürg-
Cincinnati St. Louis und andere
Städte besucht ist überall glänzend
ausgenommen worden und hat über-
all interessante Reden gehalten Tie
interessanteste oder vielmehr die am
Meisten Aufsehen erregende in Pas-
saic N. Y. Er sprach in ihr über
die EisenbahnbilL die jetzt dem Kon
greß Vorliegt und über die nir oben
schon Näheres mitgeteilt hoben. Tie
Vorlage erklärte er würde unbe-
dingt angenommen werden nnd
zwar in einer Form die inan durch-
aus nicht verstümmelt nennen thun-!
te sondern in der die Hauptbestian
rnungen der ursprünglichen Vorlage
in ihrer ganzen Wirksamkeit zunc
Ausdruck kämen.
Er verbreitete sich dann auch noch
iiber weitere Gesetzgebung und er-
tliirte er sei davon überzeugt daß
nachstehende Mast-regeln ebenfails
vollzogen werden würden: die Uni-
wandlung Arizona’s und Neu-Mexi-
ko’s in Staaten; die Einrichtung der
Post-Sparkassen; die Annahme einer
Anti-Jujunktions-Bill; die Annahme
einer Bill durch welche die Schritte
die man zur Durchführung der
sogenannten Konservierungspolitik
getan hat gesetzlich gemacht werden;
die Annahme einer Bill welche die
Veröffentlichung der Canipagne-Bei-
träge anorduet·
Der Präsident sprach bezüglich
dieser Gesetzgebung mit einer solchen
Bestimmtheit daß er seiner Sache al-
so wol gewiß sein muß. Von ande-
rer Seite wird gemeldet es sei ihm
tatsächlich gelungen mehrere Instit-
genten-Senatoren zn sich herüber zu
ziehen. Unter andern werden die Se-
natoren Gamble und Crawford von
Süd-Dakota genannt. Das würde
ihm allerdings eine ziemliche Sicher-
heit geben.
Ein Löwe licbkoft ein Kind.
Jn Pittsburg liebkoste ein wilder
Löwe die Hand eines Kindes- welches
diese in seinen Käfig steckt. Die Ge-
fahren der Kinder sind oft größer
wie wir ahnen. Tausende sterben
an Erkältungen Crup und Keuchhu-
sten die durch Dr. Kings New Dic-
covery gerettet werden könnten. 50
Cents und 81.00. Versuchflaschen
Frei Garantiert von allen Druggi-
ten.
?
per Altar-.
;
·- Von Nahm-nd Darsiles.·)’
Garn Autor selbst aus dem Frcmzöfischen
übersetzt)
Unter dem bleiernen Himmel dehn-
ten sich die weißen Felder Hügel und
Wälder von dunkeln Punkten über-
säet. Jn einem scharfen Ostwinid
wehte die bitteve Kälte schneisdenxdj
til-ers Land Rabenfliige krächzen in;
der Luft zieh’n ihre Kreise enger und
einger und schießen her-ab aus die
hunteln Punkte in der weißen Oede.
Querfeldein schreitet Hans Volcker
die Uniform mit Blut und Koth be-
sprißt ohne Waffen- ohne Helm die
Schulter mit seinem Tiaschentuche
nothdürftig verbunden Jn seinem
Kopfe schwärmen wie iisber ihm die
unheimlichen Vögel schwarze Ge-
dicmken
Was treibt er hier? Wir-d nie ein
Ende kommen der Leiden- die noch
gewachsen sind im Froste des schreckli-
chen Winitersl Und ach was für Lei-
den auch für dieses Volkl Jn Volckers
irn empören sich gegen die
chriecksen des Krieges die Ideale die
er aus den Werken der Dichter und
Denckser geschöpft hat-
Gewiß als man von den frechen
Fonderuncgen dies Kaisers Napoleons
hörte als mcm erfuhr wie gsallischer
Leichtsinn es wagte Odem alten König-e
Wilhelm den Krieg zu erklären da
flammte der alte deinsche Stolz wie-
der cui- und Mem Muthes zog
mmv wus um den Schwindelköpfen
mit einigen Kugeln Verstand beizu-
bringen Man Ihoffte bald mit ihnen
fertig zu sein. Die Wiwdbeutel aber
mehrten sich wie Löwen! War eine
Arm-see vernichtet so entstanden neue
und immer tiefer mußte man in’s
feindliche Land hinein- immer weiter
fort vom lieben Vaterlande
Traute somitig bunte Bilder ver-
scheuchten die dunkeln Gedankenras
ben-. Ein zartes blondes Mädchen
mit blauen Augen taucht auf. Sie
hofft und harrt; denn- nach dem
Kriege soll Hochzeit sein. Hei-math!
Wir-d er das Städtchen wiedersehen
wo ihm des Leben-s Frühling blühte
wo er zum Jüngling wurde neben
dem Vater dem alten ehrwürdigen
Meister mit weißem Haar und Bart
neben der .Mutter sder bescheidenen
sorgsamen Hausfrau? Die Alten lie-
gen nun im Grabe Die Schwestern
leben noch Gattinnen und Mütter —
einige vielleicht in diesem Augenblick
Wittwenl —- Die Brüder sind wie er
in Frankreich Der schreckliche Krieg!
Fieber kommt ein schwarzer Raben-
ug.
Liebes altes W lder Volcker ani
Ufer des Minin wo neben der Liebe
die Schönheit weilt-eile die herrlich-e
Mist deren begeisterter Jünger er
geworden war. Schaffens Schaf-
fens Große Werde bessere als die
mit denen er sich asuf den Ansstellun-
gen isn München unsd Dresden einen
Nmnen gern-acht hatte drängen in
ihm zur Entfaltung Ob sie Blumen
sind die der Schnee erstickt? Dieser
harte Schnee Marschiren kämpfen
tödten und vielleicht morgen schon
selbst getödtet werden! Warum kann
man ishn selbst nicht vernichten sden
Krisng Unid wen-n er ein von unserer
schwachen Menschheit unzsertrsennliches
unld unheilbarcs Uebel ist warum
kann man nicht wie Schopenhauer
I) Rahmond Darin-IT Pseudonym für H»
Variat hat sich niilvssiiier Erzählung »Tai
Ulan« an einein Pieisnii·:s-l)rcibrn der Pariser
Zeitung »L«Arlion" bellte ·iin:s slik sie den
reis erhalten mir ims- isi issis Erzählung
darum interessant list-il i list eilt Franzosc
das Schicksal eines denn« « . dei- 1
seldsuse 1870-—71 sein bcii nein-Ort eil
mensch ch behandeln t allein daß ejii
stanzose eine solche irr s n ins-Gen loniii..
mich daß ..e von ei . »«nii-siisiichen Zeilnnn
drämiirt worden ist« zeugt davon daß eine ar-
-:esitere Beiiriheiliing des Rinde-; lioii l«70——71
n Spanlreich Alan greist Allerdings ist Variat
Der lön eie Zeil in Deiilsiiitand aelebi und auch
U Ha e studirt bal ein besonderer Verehrer
deutschlandg und seiner Literatur aber er hai
noch manchen Gesinnungsgenossen im langan
rankreich. Er selber ist eisriii bemüht mil
eisuiragen zu einer Ekml emsig der beim-n
n
kal
T(
Nachbars-bitten indem· O ekle deutscher Ge-
lehrter und Dichter i tanadsilche til-erseht
und in Zeitschriften bei en Franzosen Vei-
tündniß zu werten sucht fut»deuische5 Wesen
ksi lürslich bat er dem stanfosilchen Volke eini-
po uläre Goethebioravhie neroeiilt lind soeben
er cheint von ibineine frailzpsische Uebersetzung
bon Euckens »Geis»tifen Ordnungen-H Solche
mit nach der Vers-on lichiina einer oben dec
der la auch die Anstellung lranölschek iiiilt
des lis. nderl in der Be sinke Weniie
der Klnte d enen soll. Strebens-e enseiiz deg-
Rbeines lassen los- qetn sen Wo c usw«-«
Zwischen ihnen-und ans be e t schon eistis der
unb dein Viele die volitis e malt was als
mitente triviale-« stellst-.
—--—-—P-k-—s-
sagte- in tmisensd Stücke die-se Erdkus
gkl spl«-En»ge11 auf der unsere elenden
Begierde-n wimmeln! . . . s
Sterben! Schon hat er dem Tode
in’s Æge «geseh’n.f Es war in einer
SchIAchL Idort unt-en; er weiß nicht
mehr wo. Ein Kugel warf ihn vom
Pferde- und Alles sverschnoamsm vor
seinen Aug-en. Wie Lan-ge blieb er so
liegen? Er könnte es nicht sagen.
Endlich kehrte ihm das Bewußtsein
wieder. Er war allein. Wo befan-
den sich kdie deutschen Truppen2
Gleichgültig Sie hatten ihn da ver-
gessen. Mächte er wie ein Hund ver-
recken. Was liegt ihm daran ob er
sein Regiment wiederfindet Tiessertii
ren! Er ist dies-es entsetzlichen Krie-
ges müde-. Er würde sich irgendwo
verdievgsen er würde versuchen sich in
die Schweiz zu flüchten und von
dort on sein Mädel schreib-en sie solle
zu ihm kommen. . . .
Seine Wunde an der Schulter
schmerztr. Er hat Viel Blut Verloren.
Mühsam kommt er vorwärts gebt
aber weiter immer weiter dem Sü-
den nach.
Hans Volcker — .Deserte11r!«
Verdammt! Wer hat da gespro-
chen? «
Oede Leere rings umher. Nur die
Raben krächzen oben in der Luft.
Hans Volcker hat Kehrt gemacht.
Er weit- nicht mehr wo er sich besin-
det. Es ist fast Nacht Nach welcher
Richtung soll er sich wenden nm Le
Mans zu erreichen das- die Deutschen
jetzt wohl eingenommen haben? Wel-
chen Weg einschlagen? —- Die Wege!
Sie sind verweht Vom Schneesturm-
Er läßt sich an der Ecke eines Wal-
des nieder von Müdigkeit und Gram
überfallen Idie Ellbogen auf die Knie
gestützt den Kon in den Händen.
Sinnt weint oder schläft er?
Da tritt jemand ans dem Wald
uan kommt näher. Hans Volcker rich-
tet sich auf und sieht in der Dunkel-
heit einen Mann der mit einem
Reisigbündel auf dem Rücken sicli ihm
nähert ohne ihn zusehen. Leise um
den Mann nicht zu erschrecken oder
gar sein Mifitrauen zu erwecken redet
er ihn an:
»Mein Herr um Gottes willenl«
Der ander-e bleibt plötzlich stehen
läßt sein Bündel auf die Erde fallen
und erwartet den Menschen der sich
ihm naht mit nach vorn gestreckten
Händen als ein Flehender. Er er-
kennt einen Ulanen und zieht eine
Axt aus seinem Gürtel
Hans Volcker hat diese Bewegung
gesehen unid fällt auf die Knie.
»Seien Sie barmherzig Herr! Jch
bin Verwundet. ohne Waffen ver-
irrt. Sie werden einen Wehrlosen
Unglücklichen nicht tödten!«
Der Bauer brummt unverständliche
Worte und steckt die Art wieder in
den Gürtel
»Was wollen Sie?«
»Ich bitte Sie iagen Sie mir den
Weg nach Le Maus-. Oder besser
wenn Sie Zeit haben führen Sie mich
eine Strecke. Ich werde Sie bezahlen-
icks habe Geldl«
UnOd Hans holt einige Goldstücke
hervor
»Nun meinetwegen . . . " spricht
der Mann plötzlich milder gestimmt;
er läßt sein Bünidel liegen usnsd geht
mit Hans Volcker in der Richtung auf
Le Maus weiter.
»Sie sintd kaum zehn Kilometer
von dort entfernt Jch will Sie nur
bis Ponitlieue begleiten denn weiter
sda werden Sie sielf ja leicht zurecht-
tincden. Wieviel aber geben Sie mir ?«
»Was Sise wollen.«
»Gut. Also vierzig Franken«
»Da haben Sie fünfzig nnd ich
danke Ihn-en von Herzen-P-
Sie gehn weiter und sagen nichts
mehr. Hans Volcker überkommt ein
Gefühl der Befriedigung und Hofs-
mmg Seine Pflicht erfüllen das ist
die Hauptsache! Alles wird gut en-
den
Durch den Kopf des Bauern- flie-
gen die Gedasnckew wie die schwarzen
Raben hin und her. Wie er sie haßt-
disese »Preußen-l«7 Welche Greusel ha-
ben sie im Lande verübt! Welche
Kämpfe gestern auf den Straßen von
Le Maus-! Flüchtlinge haben ihm
davon erzählt und er schaudert vor
Entsetzen bei ihrem Bericht. Was su-
chen sie denn hier diese verfluchten
Kerls? Und er hat’s angenommen
einen zu führenl Der »Preuße« hat
ihn ja bezahlt und zwar gut bezahlt.
Fünfzig Franken! —Sie haben Geld
die»Räuber unser Geld während wir
fast vor Hunger krepiereni
Geld! Um Geld hat er sich zum
Führer eines Preussen« erniedrigt-
und wohin führt er ihn jetzt? Nach
Le Mans damit er wieder zu seiner
Bande Xommti Himmelsakramentl
Er hält still. Hans Bolcker bleibt
ebenfalls steh’n. Nun geh’n sie wie-
der weiter·
Ein Preuße«. Er ist doch auch
ein Mensch-. Und der da ist verwun-
det ohne Waffen. Nun begleiten
wird er ihn wie erss versprochen hat
bis Pontlieue. Wenn aber die slinfs
zig Franken nicht wären ließe er ihii
hübsch im Stiche· — Nal T
Es ist völlig Nacht. Man sieht nie-
der Mond noch Sterne. Der Wind
bläst scharf und srostig.
Schauernd vor Kälte denkt der
Bauer an seinen ältesten Sohn seinen
Jean Wo der Bursche jetzt sein
kann? Seit Monaten hat man keine
Nachricht von ihm. Wo ist er? Stiel-
1eicht drüben in Deutschland ais
Kriegsgefangener — vielleicht todt —-
vielleiiht ist’g eben der Schurke der
da neben ihm geht der ihn —- —— —-
Vor Freude spürt Hans Volcker fast
keine klikiidigkeit mehr. Er träumt-
ja es- wird bald enden nnd dann
kommt er in die Heiinath zurück: nnd
er wandert wieder den Main ent-
lang —— —- sie geh’n —- sie nnd er —
Arm in Arm und küssen einan-
der — —- —
Ein entsetzlich-er Schlag auf den
Hinterlon — er stürzt zusam-
men ——————————
lllll W M ll.
Doppelschraubeu Expreßs
Und Post:Dchk-Dicust.
Von New York via Plymomh und
Ebers-cum nach han«-usw
'.GrafV’alde1-see« .«. ............ IS. Mai
Kaiseri11 Angusie Vcctoriw (neu) . Il. Mai
»Viüchcr' ...................... Lö. Mai
.Teutschlandj« .................. 28. Ma.
.’Bräsjdcnt Ltncoln« kneu ...... 1. Juni
» Les-um« ..................... L. Juni
.Ameri(a« (neu) ................ 4. Juni
Präsident Gram (ncu) .......... 8. Juni
Cincinnati« (neu).. ......... 11. Juni
Penniylvania« .............. 15. Juni
»Kaiferin Auguste Viktoria« lneu) 25 Juni
»B1i«1cher« ..................... 29. Juni
« Nur nach Hamburg.
III III-It nach sihrslisr. Insel u. Sonn-.
»Moltke« . .................... 31. Mai
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»Der wird nicht mehr schaden!«
grinst der Bauer der seine Axt im
Schnee abwischt und wieder in den
Gürtel steckt.
Wenn nnsn aber die Feinde zurück-
kommen und den Todten da auf der
Straßen liegen feh’n! lSie werden
ihn rächen. Der «Preuße« muß fort.
Er nimmt den Leichnam auf »den
Rücken und eilt in einen Tannen-
wald. Da zieht er dem Ulanen die
Uniform ans und ver-brennt sie nach-
dem er die Taschen durchsucht hat.
stann baut er mit kräftigen Axtschläi
gen in den hartgefrorenen Boden bis
er eine Art Grube gegraben hat in
die er den entseelten nackten Körper
legt. Mit Erde bedeckt er ihn wieder
fegt nnd ebnet den Schnee darüber
und eilt mit langen heftigen Schrit-
ten in die Winternacht
Jn der fremden Erde schläft Hans
Volcker nnd träumt nicht mehr . . .
——— Stärker als der harte Zwang
Iist oft der sanfte.
schonet lce z- Brening co. :
Es hat feine Gründe- weshalb sich unser ·
Faß- und FlaschewBier
allgemeiner Beliebtheit erfreut und überall Eingang findet.
vWW
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sUIw-qi-«s»us»-«s»m-sp«- - sp« - .- »s- .»-. . -
D IAM ÅNT EN:W
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 45, No. 8568, Ed. 1 Tuesday, May 10, 1910, newspaper, May 10, 1910; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1085454/m1/2/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .