Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 45, No. 8568, Ed. 1 Tuesday, May 10, 1910 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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——l
» «szLokales.
Ausflug nach Aufritt.
Vor einigen Tagen folgte ja) ei-
ner Einladung des deutschen Studen-
tenvereins Germania« in Ausnu-
an einem Bankett den er zrnn Ab-
schluß des Termins Veranstaltete
teilzunehmen Es war mein erster
Besuch den ich unserer schönen
Staatshauptstadt abstattete nnd ichj
muß gestehen das; meine Erniart1m-
gen noch übertroffen wurden HEL ist
in der Tat ein wunderschön gelege-
ner Ort. Und auch die Stadt selbst
ist schön. Das Hiigelige verleiht ihr
etwas ungemein 1nalerische5. Tie»
Straßen selbst bikden anmutigeI
Landschaftsbildek und üben-irr hatt
man herrliche Aus-blicke Auch die
Geschäftsstraßen können sich sehen
lassen. Die breite Kongreß-Avenue
mit dem Kapitel im Hintergrund ge-
währt ein Straßenbild von einer
Großartigkeih wie es keine andere
Stadt jn Texas aufzuweisen hat. s
Der Verein »Germania« wird von
v Studenten der Staats-Universitat
gebildet Sein Zweck ist Studium
und Förderung der deutschen Spra-
che und Litteratur. Die Mitglieder’
halten regelmäßige Zusammentiinite
und veranstalten auch deutsche Thea-
tervorstellungen. Vor einigen Mo-
naten machten sie eine Kunst-reise ver
der sie auch unserer Stadt einen
Besuchabzustatteten Ihre Bestre-
bungen sind in jeder Beziehung an-
zuerkennen und man kann mir wün-
schen-; daß die Vereinigung stetig
wachsen und gedeihen möge.
Das Bankett fand im Dristill
Hotel statt und verlief in zwanglos
heiterer Weise Herr Romberg führ-
te den Vorsitz und fungierte auch
als Toastmeister. Auf dem Pros(
gramm standen Herr W. A. Trencksl
mann Herr Prof. CI Ebsetzenthiw
und ich als offizielle Festrednerz
Herr Trenckmann wurde während
»der Tafel leider von einem Untoolsein
befallen und da Herr Metzenthiu
verhindert war zu kommen so blieb
ich allein als sogenannter Festredner
übrig. Die jungen Damen und Hei
ren waren aber liebnswiirdig ge-
nug mich die Enttäuschung über
den Ausfall der andern Reden nicht
entgelten zu lassen und meine Au-
sprache sehr freundlich aufzunehmen»
Nachdem ich fertig war ging eins
allgemeines Redehalten los beis
dem Ernst und Scherz toll durchein-i
ander w-irbelten. Auch die Professoren
Dr Primer und Dr. Kuehne hiel-
ten Ansprachen.
Am nächsten Morgen besuchte ich
- unter Führung der Herren Emil und
Henrh Stieler und R. L; Biesele die»
«. Universität und besichtigte dort vor
allem die Universitätsbibliothek die
seer reichhaltig ist und für die jetzt
ein besonderes Gebäude gebaut wird.
Die Bibliothek besitzt auch eine vor-
zügliche Sammlung deutscher Bü-
cher. Nur ist in dem jetzigen Lokal
alles viel zu eng und unbequem.
Gegen 12 Uhr fuhr ich nach Sau
Antonio zurück hoch befriedigt von
meinem- ersten Besuch in Austin
H. M.
- ·- Etat-tratst-erhandlungcin
. Die Drdinanz zur Erwe terms-g
der Mmerce Straße kam zur zwei-
ten Ænng und wurde ihr auf Au-
s- s trag-II des Mayors das Amende-
s menis beigefügt eine Wahl fiir eine
Bondsausgabe anzuordnen sobald
die Mantie der von Eigentümern
lder RTordfeite zugesagten 8850c20
« vorhanden wäre.
Wen Wickeland teilte dem-
» Stadttor mit daß das Feuer-Komi-
- te W Vauplatzs an Buena Vista
"StrM. zur Errichtung einer Feuer-
"· ’"«ans-Prospect Hill für 3600
»von M Rve und Lewis Ulrich an-»
gekauft habe. Der Deed« ist zur«
Unterschrift nach Battle Creek Mich «
gest-M nnd wird mit dem Bau be-
s - gemiGez werden sobald derselbe zu
Moment
Dag- Spezialkomite für Telephon- s
- Raten erhielt weitere Zeit einen
Bericht einzureichen bewilligt (
Eice Einladung der Catholic
Gent-II Union der Mayor und der
Stadt-Tit möge sich an dem Empfang
des Mchbfs Shaw beteiligen wurde
YWEWUL
Eine Kommunikation über die Ent-
fernung von »Hc1cks« und anderen
am Alamo Plazu wurde
emem Rost-ite welchem schon ei ie
Petitisy von Geschäftsleuten dei- Alci-
mo Plezas vorliegt überwiesen
- Diesssahlung von 8110330 an A.
L. Singer von Chicago für gelieferte
Frühjahrss Uniformen der Polizisten
Und son s27. 50 an E. A Qucisso
für Aesderungen an denselben wur-
de angeordnet
DieG. H. St S A. Bahn erhielt
Erlmcbniss Hans- Straße während
des Beier des dortigen Vindukts zu
schließen- "
· Der; Plan der Noreissa Addition
nahe dee Pack wurde an-
genomjäeu da alle Vokschristcn iii
Bezugi quf solche neuen Additionen
ersiiillt waren.
Eine-Anzahlv Petitionen wurden
den betreffenden Komites übergeben
W
Das Texts Wunder
heilt aTe Nieren Blasen und rheus
mattsche Leiden; bei allen Druggisien
oder 2 monatliche Beathandluiig per
Post Mr sl Dr E. WHall 2926
Oliye Str St. Louis Mo Schreibt
für Me
— J JKing General- Si perin
tendent der San Antonio Traction
Tompany starb am Montag Morgen
- in feiner Wohnung 32·-3 Locust
- Straße an wphöser Pneuinonia I
«—«l
.—-..-— -—.-.-.».-.—..-.—..--—.—..-—- —- -»-....
A l l c r l c i.
— Ein Teil des neuen Postoffice-
Gebäudes ist bereits bezogen. Die
Office des- Postmeistevs befindet sich
dort und das Mo11ey Orden-Te-
partement befindet sich links von-.
westlichen Eingang des alten Gebäu-
des. Da die Gänge welche das alte
Init dem neuen Gebäude verbinden
noch nicht fertig sind kann das Letz-
tere nur von Avenue E aus betreten
werden.
—- Eine Versammlung des-« Col-
quitt-Anhänger ist auf Mittwoch
nachmittag ELZO Uhr in der Office
von Claude V. Birkl)ead im 4. Stock-
werk des HGB-Gebäudes zusammen-
berufen um einen Colquitt-Club
für Bexar County zu gründen.
Otto Charles Gerde5 Eigen-
tümer der Owls Baker-Z Co» 1205
West-Com1nerce Straße erklärte sich
im Bundesgericht als bankerott. Er
gab seine Verbindlichkeiten mit
8243505 und seine Guthadeu als
83680 an von dem 83000 iu Ver-—-
ficherungs-Policen bestehen. Von dem
Guthaben waren 8630 als
vom Zwangsverkauf ausgeschlossen-
lex-klärt
s- sc s- s-- -.-- .-« -
—- Uutc zwiqu ljiefcgcr etc-urt-
ter und Händler in elektrischen Appa-
raten beschwerten sich beim Nayor
Callaghan über die Methoden des
ftiidtischen elektrischen Departements
Der Mayor riet ihnen ihre Be-
schwerden schriftlich einzureicheii wo-
rauf er sie dann dem Stadtrnt vor-
legen würde.
— Das Subkomite welches mit
den Beamten der Wasserwerks-K0m-
pagnie zu unterhandelen hat be-
steht aus den Herren W. W. Lug-s-
comb als Vorsitzenden Albert Hoh-
rath J. A. Callagher und den Alver-
men John Wickeland und E. A. Bra-
den.
sich als Ausgleicliungquuxschusz für
S--teuer Assessements in Sau Antoiike o
gund Bexar County organisiert nnd
mit ihren Arbeiten begonnen.
— Auf sein Geld pocheii ist uned-
Ier als es verklopfen.
—-...-—
Die höheren Lehranstalten unseres
Landes.
Die Anzahl der Universitäten
Colleges« und technischen Schulen
sunsereg Landes betrug ini letzten
jJahre nach dem Berichte des Erzie-
hungskoinmissärs 606 worunter Mi-
Colleges ausschließlich fiir männliche
Studierende und 349 gemischte siir
männliche und weibliche und 113
nur für weibliche Studierende 89
dieser Anstalten stehen unter staatli-
cher oder städtischer und 517 unter
privater Leitung Alle zusammen er-
fordern ein Lehrpersonal voii 26-
369 Personen; an den 11 Frauen-
!Colleges unter-richteten 56 Männer
und 2027 Frauen während der Rest
!von 493 Lehranstalten einen Lehrer-
stab von 20 961 Männern und 2722
Frauen zusammen 28 683 erfordert
IDie Anzahl der Studierenden an
tsäinmtlichen Anstalten belief sich auf
t308163 Die 493 gemischten Schu-
’len allein wurden von 2802()9 Stu-
dierenden besucht 204301 männli-
chen und 75908 weiblichen. Davon
widmeten sich die meisten höheren
wissenschaftlichen und technischen Stu-
dien 36347 bezw. 31748 eine ver-
hältnismäßig große Anzahl 6510
der Landwirtschaft 5405 der Han-
delswissenschaft 6868 der Musik
und 2212 der Kunst. Jn letzter
Hinsicht ist eine große Abnahnie ge-
gen die vorhergehenden Jahre zu ver-
zeichnen.
Die 493 Anstalten besaßen Grund-
teigentuin im Werte von 3603102-
969 Büchereien von zusammen 13-
s338 230 Bänden im Schätzungswcrs
te von 821 450 810 wissenschaftliche
Einrichtungen im Werte von sssk
756 034 Gebäude im Werte von
8219 997 873 zinstragende Kapita-
lien in Höhe von 8260l736369. Die
Einnahmen dieser Anstalten setzten
sich folgendermaßen zusammen: Lehr-
gelder der Studierenden 319178
953; Zinsen aus Kapitalien 810
948702; Beiträge von Staaten oder
Städten 816470745; Beiträge der
Bundesregierung s4261030; Pri
!vatschenkniigen s16697977: sonstige
fEinnahmen s9 055 039 Alles in
inllem 876 -650 969
; wie yrauenieoueges zersauen u-
izwei Abteilungen von denen die
erste 16 die zweite 97 Anstalten uni-
faßt. An den 16 Anstalten waren
942 Lehrer und 8610 Studentinnen;
an den 97 anderen 1744 Lehrer und
19344 Studentinnen. Das Eigen-
tum der erstgenannten Anstalten be-
lies sich auf 830428965 das der
letztgenannten auf 815222402 die
Einnahmen der ersteren auf S422·7-
362 die der letzteren auf 8805)0445·
Der Lehrplan dieser Anstalten unk-
sasZt einen weiten Kreis von Wissen-
schaften die alten und neuen Spra-
chen vorzugsweise Latein nnd Grie-
chisch Englisch Deutsch und romant-
sche Sprachen Philosophie Geschich-
te Mathematik Rechtswissenjchaft
. Erziehungswesen Landwirtschaft
Musik und Kunst u. s. w. u. s. w. Ein
näheres Eingehen auf die verschiede-
nen Lehrpläne sowie die Beteiligung
der Studierenden an den verschiede-
nen Unterrichtsgegenständen würde
hier zu weit führen und durch die
Häusung der Zahlen nur verwirren
Auch auf die Verteilung der Anstal-
ten iiber die einzelnen Staaten und
Städte unseres Landes können wir
uns hier nicht näher einlassen Ter
Bericht über alle diese Dinge umfaßt
an 123 enggedruckte Seiten deren
Zahlenmassen auf das Auge derartig
verwirrend wirken daß man nach
längerer oder kürzerer Zeit das Le-
sen einstellen und seine Neugierde be-
zähmen muß.
Die arme Prinzessin.
Roman von Fedor von
Zobeltitz.
tFortsetznngJ
»Das geht doch nicht weil ich
nicht adlig bin. Ach das ist ein
elendes Leben! Mein süße Mie nicht
wahr wir vergessen uns nicht —-
nns sind die Standesnnterschiece
wurscht nicht wahr?«
»Ganz wurscht Grete wir bleiben
immer Freundinnen Wenn ich nur
einen Ring hätte den ich dir als An-
denken geben könnte aber ich habe
keinen. Wenn ich nur wüßte nsus
wir als Erinnerungszeichen mitein-
ander austauschen könnten ——«
»Halt« rief Grete— und krainte in
ihrer Tasche; »ich weiß was. Va-
ter hat mir zwei blanke Pfennige
geschenkt eben geprägt; uon diesem
Jahr funkelnagelneu sie glitzern
wie Gold. Den einen behalte ich-
den andern schenke ich dir; wir lassen
ein Loch durchschlagen und tragen
J ihn um den Hals.«
7 »Ja« sagte Annemarie und nahm
das kleine Geldstück »das soll uns
ein Glückspfennig sein. Wenn mir
ihn sehen oder fühlen seinen Druck
dann denken wir aneinander. Mein
Gott ich habe gar keine Tasche in
meinem Kleide ich stecke ihn in den
Strumpf; er kratzt aber es schad’t
nichts. Wer schlägt mir denn nun
ein Loch hinein? Vielleicht lasse ich
lieber ein Henkelchen dran machen;
ich werde in Berlin zu einem Gold-
arbeiter gehen ich bekomme ja nun
Tafchengeld Grete zu Michaeli se-
hen wir uns wieder und Weihnach-
ten feiern wir im alten Hause ich ha-
be es Madame versprochen. Ach wie
wird alles werden!«
»Wirst du mir schreiben?«
»Aber ja. Alle acht Tage aus-
führlich du auch. Lebe wol Grete
es ist der letzte Kuß für lange ——-«
»Wir wollen nicht weinen Anne-
mie ——«
»Nein wir wollen nicht meinem
man guckt uns sowiefo immer so frech:
ins- Gesicht. Aber ich könnte schonl
heulen heulen könnt’ ich- —-—(. Grete
adjö sonst geht’s doch noch los-J
Adjör liebe liebe Gretel« ;
Adjör Mie adjö liebe- liebe;
Mie. . . Sie umschlungen und küß-?
ten sich. Annemarie schluckte an ih-’
ren Tränen Gsrete wgr tapferer sz
Busch schlug der Häufling dunkle-H
wurde das Rot der Sonne und die!
ersten Schatten fielen-. Nach einmal!
umarmten sich die Mädelchen. »Wir
wollen uns ewige Freundschaft schwö-
ren« flüsterte Annemarie. »Bei al-
lem was uns heilig ist« wisperte
Grete zurück; ewige Freundschan
Ewige Freundschaft!. Dann
huschten sie davon. Einmal noch
blieb die kleine Prinzessin stehen;
der Glückspfennig im Strumpfe
kratzte arg. Aber das machte sie
glücklich. —-
Mit der Dämmerung begann die
Jllumination des Parks. Feuerwerk
krachte in die Lust bengalische Lich-"
ter erglänztenz Fürbringer mar-
schierte mit seiner Schule an alte Kin-
der trugen Papierlaternen man sang
eine feierliche Weise. Dann kam der
Kriegerverein und brachte einen
Fackelzug; die Heuer aus den Gru-
ben bei der Himmelsleiter solgten
mit Magnesiumlichtern und schritten
zu seiten des Zuges der Knechte
und Arbeiter aus allen Bezirken der
Herrschaft: sie trugen ;Sensen- und
Feldgerät und führten Ochsengespau-
ne die Wagen und die Hörner der
Zugtiere waren mit Tannengriin
umwunden die Leute trugen ihr
Festgewand; von Zeit zu Zeit rie-
fen die Vogte und Meier im Vor-
iiberschreiten zur Terrasse herauf:
»Wir grüßen die gnädige Herr-—
Lfchaft. . .
" Es sah hübsch aus von hier oben;
das sürstliche Paar saß auf Damm-:-
sesseln unter einem Baldachin.
rechts von Bolko stand Graf Artern
-links Beyfusz; wie ein Gefolge um-
gab die Hochzeitsgesellsehast die
Neuvermählten. Unten flimmerten
die Linien der Lichter; in den Baum-
wipfeln hingen gelbe Ballen-Z wie
große Goldorangen die Bosketts und
die Blumenrabatten umgaben Gir-
landen kleiner Flämmchen in der
Ferne verglühten die Leuchtfeuerz
auf der Höhe des Gotzenbergs gleiß-
te beständig ein weißes bengalisches
Licht tiesschwarz stand der Tannen-
kranz gegen die Helle
»Ein TeufelskerL der Artern«
sagte ein königlicher Kammerherr
halblaut zu seinem Nachbar-; « hat
er das nicht geschickt arrangiert?«—
Der Nachbar war Fürst Nikolaus
Bura-eddin; er gähnte und meinte:
»Potemkinsche Dörfer. . . .«
Der Festzug war lang; Voll-o be-
gann unruhig zu werden. Artem
wir müssen fort« sagte er den Kopf
zu dem neben ihm Stehenden he-
bend.
»Noch elf Minuten Durchlancht:
die Förster beschließen den Zug. Dass
Gepäck ist besorgt ich habe das An-
spannen beordert die Salonwageu
warten aus der Station. . .
Eine Viertelstunde später donnerte
eine Reihe von Equipagen durch
das Dorf. Mit dem jungen Paare
das nach der Riviera abfuhr ver-
ließ auch eine Anzahl von Gästen
das Schloß. Andre blieben über
Nacht. Jn der großen Halle spielte
eine Zigeunerkapelle; da tanzte man;
auf der Terrasse waren im finden
Friiblingsabend die Soupertische anf«
geschlagen; die Windlichter brann-
ten. —
Der Burginiiller seine Frau Otto
nnd Grete gingen zu Fuss nach Han-
se. Jm Parke Verloich die Jllumina
—I
·
tion Glanz um Glanz erlosch die
Schatten wuchsen und spannen sich
aus. Wie sonst buschte iiber die
Wiese ein Nebelgestreif an dem;
Wehr rauschten die Wasser-. Dies
Hennchen zirpten und es schrieen die
Frosche Vom Schlosse her klangen-J
noch die Geigen der Zigeuner-: aller-!
band Töne gingen durch die Lust. (
·Die weiße Weste des Bin-giniilleis»
glänzte »Von sage ich« io erklin-
te Herr Gottlieb. »Nicht alles ge-
lang; manches Gesicht mirs-Fiel knir;
unser Schwiegervater anin Jl-neri"ka
bat eine infame Jisagm sat) ich den
neuen Kammerdieneiy so tribbelten
mir die Finger. Aber es war doch
ein würdiges Fest. Beyfnsj schritt
umher als habe er ein Lineitl ver-
schluckt Ich glaube ich habe zn biel
getrunken Kinder. Da war ein Bur-
gnnder wie hieß er? Jch weiß nicht
der hatte es in sich. Aber die Schwal-
benuester! Nein Kinder-» das war
Jnx. Es sah aus wie Leh111b1«iihe
nnd es schwamm etwas darin. Ich
habe es nicht gegessen Grete hebe
den Rock auf es fällt feucht-"
Fortsetzung folgt-)
WH-
Katarrh kann nicht kuriert werden
durch lokale Applikationen da iie
den Sitz der Krankheit nicht erreichen
können. Katarrh ist eine.Blut- oder Kon-
stitutions-Krankheit und um sie zu bei-
len müßt Jhr innerliche Heilmittel neb-
men. Hall’s Katarrh-Kur wird einge-
nommen und wirkt direkt aus das Blut
und die schleimige Oberfläche shall-Z
Katarrh-Kur ist keine Ouacksalber-Medi-
in. Sie wurde seit Jahren von einem
er be ten Aerzte dieses Landes verord-
net un ist ein regelmäåiges Rezept. Sie
besteht aus den besten e annten Tonica.
Verbunden mit· den besten Blutreini-
gungsmitteln die direkt auf die Schleim-
oberfläche wirken. « Die vollkommene
Verbindung der zwei Bestandteile ist es
was solch' wundervolle Resultate bei der
Heilung von Kaiarrh- hervorbringt
F. g Cheney ö: Co. Ei ent. To-
ledo Verkauft von allen pothekern.
Laßt Euch Zeugnisse umsonst geben.
Preis 75 Cents.
SallLs Familien-Willen find die besten.
— Eine Depefche aus- Wien mel-
det: Das Geständnis des Ohr-Heut-
»nants Hofrichter bedingt als- Stra-
’fen den Tod durchs den Strang De-
Fgradation und Ausstoßung ans den!
iHeeic Nach verbürgter Mitteilung
list er seit dein Geständnis vollstän-
idig gebrochen Frau Hofrichter er-
holt sich langsam von den seelifclien
Erregniigen der jüngsten Zeil. Sie
hat das Bett verlassen an Oelcheiks
sie gefesselt war seitdem das rigo-
liose Verhör sein Ende gefunden hat-
te Von Personen welche-der Frau
nahestehen wird versicheit daß- sie
die Absicht hat die Scheidung der
Ehe herbeizuführen nnd den Jdamen
lHofrichter abzulegen Zugleich heißt
les daß sie nach Breslau ziehen und
idort ein Pensionat eröffnen will
l Ein richtiger Wildfiuig
war Susie und trug immer Verletii
ungen davon Aber die Mutter ge
brauchte Bncklin’s Arnika Salbe
nnd Alles« heilte rasch 25 Cis-. bei
allen Druggisten
— Ein merkwürdiger Aiifrnhr hai
sich wie soeben hier bekannt ge-
Hvorden ist in der AussätzigensKolo-
nie auf Robben Island ereignet
Die Unglücklichen die auf der Jnsel
Jsind fanden ein wahrscheinlich von
zeinein untergegangenen Schiffe stam-
nnendes Faß mit 64 Gallonen Rian
Hain Strande und veranstalteten ein
.Trinkgelage. Jn der Trunkenheit
begannen sie die Wohnungen der Be-
amten nnd ihre eigenen Häuser zn
deinolieren. Ersfnach langen An-
strengungen gelang es der Polizei
Jder Jnsel die sich wie wahnsinnig ge-
bärdenden Aussätzigen zu biindigen
Drei von ihnen sind infolge der
Orgie an Alkohol-V«ergiftnng gestor-
ben.
— Die fleißigsten Arbeiter ha
ben Anfälle einer Müdigkeit die aus
Unordnungen im Magen in der Le-;
ber und in den Nieren entstehen. Ein
paar Dosen von Prickly Ash
Bitters helfen dem all reinigen;
das Blut und bringen neues Leben
in die Adern-
M .
Ihr zweiter Grund.
Sie: »Schwacher Bartwnchs ist
ein Zeichen von höherem Jntelleli
sagt Drf Holines und das ist einer
der beiden Gründe warum ich die
starken Schnurrbärte nicht leiden
kann«
Er: »Und was ist der andere
Grund wenn ich fragen dar-.i —«
Sie: »Sie kitzeln so.«
-—-—-.O.0.———-———
Prediger gesucht.
Jn der evangelisch- protestantischcn
Gemeide zum heiligen Geist in
Friedrichsburg wird ein guter Pre-
diger gesucht für die am 1. August
1910 vakant werdende Stelle Ge-
halt 8600 per Jahr· Näher-es zu er-
fragen bei dem Sekretiir der Ge
meinde Aug. Jost
Friedrichs-barg Texas-
W-—
Gedicht —- Eine junge Dame
wünscht Stellung als Lehrerin oder
Reisebegleiterin in einer Familie
kann deutsch und englisch unterrich-
ten. Beste Empfehlungen stehen zur
Seite Box 83 Nordhcint Texas.
—O.O-————
Stellegesnch. Zwei junge Deut-
sche suchen Arbeit auf Farin. Im
Farmbetrieb bewundert· Man adress
siere Wilhelm Marx-
Alire Teva
O.-———-——-
Gesuclyt: —Miidchen und Frauen
zum Hund« und Maschinen-Nähere
Näheres bei A. B. Frank Co. Quer-
all Fabrik 404 Market Strafze
——--.
—- Zwei zu entzweien twnchr’»
oft einen dritten.
W
Urinzefj gilt-im
Ein modernes Märchen von Roda Reda
Prinzeß Lilian schmollte —- und
das aus einer Ursache die alle ande-
ren Mägdeleien im Lande mit
Freude erfüllt hätte: weil sie den
Prinzen Oskar heirathen sollte.
Sie saß in »ihrem« Winkel im
rosenverschleierten Erker. —"— Die
Frau Obersthofmeisterin stand neben
ishr und konnte gar nicht schnell gar
nicht zahlreich genug die dünnen
Tüchlein aus der Kommode zureichen-
mit denen das kleine Mädchen höchst-
eigenhändig ihre Dhränen trocknet-e.
»Wenn Durchliaucht nur aufhören
wollten zu weinen« sagte die würdi-
gse Dame. »Durchlaucht bekommen
eine glänzende Nase und rothe Au-
genlider. Durchlaucht sollen aber
heute Abend so reizend aussehen wie
nur je.«
»Nein ich will n"icht« rief die
Prinzeß entschieden zurück »Ich
wollte ich wäre so häßlich wie eine
Rübe oder wie . .. Prinz Osskar.«
»Aber Durchlaucht liebstes Prin-
zeßchen Prinz star ist ein schöner
Mann-«
»Wohl beksomm’s Gräfin! Wenn
Sie in Jhrer Jugend keinen besseren
Geschmack entwickelt haben sehe ich!
wirklich nicht ein warum Sie noch
immer um Jhren verstorbenen Gras (
sen trauern.« .
Die Frau Oberhotmeisterin hatte
der Prinzeß diplomatisch das linke
Ohr zugewandt Damit hörte sie
nämlich nicht so blieb ihr die Ant-
wort erspart. .
»PrinzOskn-r ist vder liebenswürdig-
ste eleganteste Kavalier den es je ge-
geben hat « sagte sie nur. »Er liebt »
unsere Durchlaucht und wird sie aus !
Händen tragen Ach. . und wie
die Bückenitzer von- einer so liebreizenis »
genIErbprinzessin entzückt sein wer- ;
en.« .
»Hören Sie aufl« » :
»Und der Empfangl Grandio«i8»
Durchlauchtl Die durchlauchtigste I
Cousine Prinzeß Kleinentine wirdI
; vor Neid vor Neid. Sie wäre so
glücklich wenn Prinz Oskar sie ge-
Hwiihlt hättet«
i
»Mag er doch!« (
«Geruhen nur Ida-s herrliche Bukett
mAugenschein zu nehmen das der
Prinz eben hergesandt hat Und i
»die Brillantenl Entzückend Durch-
Jraucht1«
Prinzeß Lilian wandte sich insi
Zimmer zuriick und riß den Rosen- ;
Lstrauß mit einer ungestümen Bewe- «
; gung aus der Vase.
»Ich brauche die Blumen nicht.
Hören Sie Gräsinf Jch brauche sie :
. sskcbfi« i
- Ehe sichs die alte Gräfin ver-I
sehen waren dieJBlumen zertreten (
Prinzesz wollte höchstihre Kraft auchs
noch an dem Halsband erproben dies
Oberhofmeisterin brachte es aber
rechtzeitig in Sicherheit. (
»So« rief Lilian zornglühend»
Jetzt möchte ich aber allein sein. Ganz«
allein. Das wird mir doch Niemands
verwehren wollen«-? Oder doch?« s
Beruhigen Sie sich Durchlauchtl« s
»Ich will nichts mehr hören!«
Dars ich Durchlaucht einige Bal-
driantrosen auf einem Stückchen
Zucker bringen ?«
« »Ich will nichts —- gar nichts.«
Zur Beruhigung der Nerven?«
»Ich habe keine Nerven.«
Die Oberhofmeifterin zog sich seuf-
zend zurück. —- Du lieber Himmel
was wird das wenden kund heute
am Abend soll Verlobung sein . . . .
— Wenn sie das der Frau Mutter
berichtet. die wird ohn-mächtig.
. I I
Lilian saß noch immer im Erker-
chen den Kopf trotzig auf die Hände
gestiiht Sie war stets so —- hm —
energisch. »Von ausgesprochenem
Charakter« nannte man es vor fürst-
lichen Ohren.
Am Himmel verblaßte die Sonnen-
gluth unsd langsam sank die Däm-
merung. Die kleine eigensinnige Li-
lian schaute mit milden brennenden
Augen ins Abendroth und dann als
der Funkentanz zu grell wunde in
den schwarzgriinen Park unter dem
Fenster. Thriine um Thräne perlte i
ihr über die Wangen. ;
Da schwirrte plöylich feiner sum-
mender Flügelschlag durch die Luft
wie von einer großen Brummfliege.
Lilian sah mit maßlosem Erstaunen
daß diese Fliege eigentlich ein klein-
winziges Persönchen war das sich
gelassen auf einen Kamelienzweig
setzte und mit klugen Aeuglein um
sich blickt.
»Was staunst Du Prinzeßchen?"
»Ja . .. wer bist Du denn?«
ftagte Lilian.
»Oh das weißt Du nicht?« —-
Aufrichtiges Bedauern mit beleidig-
tem Stolz gemischt klang aus der
Antwort.
»Nein. Jch habe nsiie gedacht daß .
es etwas so Kleines überhaupt gibt.« i
»Ich bin die Maiblumsenfee Jchi
habe Dich weinen gesehen da bin ichg
bei Dir eingekehrt.«
»Bist Du eine gute Fee?«
»Ja! Jch erfülle meinen Lieblin-;
gen gern sdie geheimsten Wünsche und (
Du . . . bist mein Liebling.«
»Warum kleine Fee?«
»Warum? Das ist doch wohl gleich-
gültig. Genug daß Du es bist. —-
Nun klage mir Dein Leid«
Und die Prinzessin klagte ihr Leid.
Die Fee schüttelte das Köpfchen
»Das ist ein schwerer Fall mein»
Kind. Da kann ich Dir nicht rathen.« !
(Fortscunna folgt.)
-——-—.0.0.
Gesucht. — Guter deutscher Mann
nnd Frau um die Pflege und das
Melken von Jersey Vieh zu über-i
nehmen. Gutes Heim guter Lohns
Telephoniert an W. J. Schtnidt 555
beide Telephone ;
s
DIE 5 cENTs
Fahrgelegenheit.
cj ist nicht ein Jeder Besitzer eines Automobils oder einer Kut-
sche aber spazieren fahren kann er doch Er braucht nur die
ELSKTRIZCHE
trassenbalm
zu benutzen die ihn durch alle Teile der Stadt nnd noch weit darüber
hinaus bringt. Bequemcs Sitzen frische Luft kein Staub kein Sonnen-
brand kein riitteln und stoßen.
Diese Fahrgelegnhcit steht von morgens 6 bis nach Mitternacht
stets zur Verfügung und speziell am Sonntag wenn die ganze Fami-
lie spazieren fahren will. Hier heißt es: Gut und billig.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 45, No. 8568, Ed. 1 Tuesday, May 10, 1910, newspaper, May 10, 1910; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1085454/m1/4/: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .