Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 45, No. 8566, Ed. 1 Saturday, May 7, 1910 Page: 4 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Lokales
Sonntagsbetrachtungen.
-Zu meinem Erstaunen las ich vor
einigen Tagen einen Artikel der
»Köln. Zeitung« in den mitgeteilt
wurde die Enkel des im Jahre 18—!.5
in der holländischen Stadt Dclft
gestorbenen llhrmachers Nauudors
der behauptete der Sohn Ludwigs
des Sechszehnteu des ungliirtlicheii
Königs Von Frankreich zu sein hat-
ten beim französischen Senat unt
die Erlaubnis uachgesucht nach
Frankreich kommen und dort woh-
nen zu dürfen. Sie nennen sich
Prinzen Bourbon bestreiten aber ir-
gend welche Prätendenteurolle spie-
len zu wollen. Jch war der Mei-
nung sie lebten schon seit Jahren
in Frankreich und seien auch nicht
durch das Llrisioeisutigsdel«ret das
alle andern Prätendenten verbannte-
betroffen worden. Es scheint aber
nicht der Fall gewesen zu sein. Ter-
sranzösische Senat ist durch dieses
Gesuch anscheinend in eine unange-
nehme Lage versetzt worden. Giebt
er den P·rirnzen Bourbou« die
Erlaubnis nach Frankreich zu tout-
meü so erkennt er dadurch die Lin-
sprüche ihres Großvaters grmisser-
maßen an giebt er sie ihnen nicht-
s so stempelt er sie zu Prätendenten
und erkennt jene Ansprüche dadurch
erst recht an. Die «Kölnische Zei-
tung« meint er werde ihnen wahr-
scheinlich die Erlaubnis geber- nach
Frankreich zu- kommen aber von ih
nen verlangen daß sie bis auf Wei-
teres den Namen Naundorf führen
müßten. Höchst wahrscheinlich wird
aber nun diese ganze Naundorf Le-
gende wieder vor’s Publikum ge-
bracht werden. Deshalb können mir
uns hier auch einmal ncit ihr be-
schäftigen um so mehr da ich Vor
längerer Zeit schon versprochen ha-
be an dieser Stelle einmal näher
auf sie einzugehen
Als König Ludwig der Sehszehn-
te am 18. August des Jahres 1792
auf Befehl dre « Nationalversaumi-
lang als Gefangener nach deni
Temple gebracht wurde folgt en ihm
seine Frau die Königin Maiie
Antoinette seine Schwester Ma
dame Elisabeth und seine Kinder
die vierzehnjährige Marie Therese
Charlotte die spätere Herzogin von
Auaoükeme und- der siebenjahrige
Louis Charles der bisherige Dau-
phin d. h. Kronprinz von Frank«
reich dahin. Am 21. Januar des»
nächsten Jahres " wurde der König
hingerichtet am 1. August wurde
die Königin . nach der Couciergerie
gebracht von wo aus sie im Okto-
ber die Todesfahrt nach dem Schaf-
fott antrat. Vorher aber schon im
Juni wurde der Knabe von den iilks
rigen Gefangenen getrennt und-
unter die Aussicht eines Schuhma-
chers namens Simon eines sona-
tischen Nepublikaners und rolien
Menschen gestellt. Dieser Mann und
seine Frau haben den Jungen an-
fangs wol recht schlecht behandelt
Der bis zum Wahnwitz gesteigerte
. Fürstenhaß ließ sie in dein Kleinen
etwas »Scheußliches Verabscheuendes
sehen dazu kam auch noch der
«;«»Kitzel den sie darüber empfunden
daß sie die einfachen Bürgerleute
den« ehemaligen Dauphin und jetzi-
gen König von Frankreichs —— denn
: das war der Junge nach dein Tode
- seines Vaters ja —- herumstoßen
s schlagen und wie einem Untergebe-
nen behandeln konnten. Trotzdem
« sind sie nicht solche Ungeheuer ge-
wesen als welche eine royalistische
sGeschichtsschreibung fie hingestellt
hat- Der Mann war brutal einge.
- W ein gut Teil übergeschnappt
W nicht schlecht; er betrachtete es-
- Falk eine große Aufgabe wenn er
den- Knaben Capet« zu einem rich-
:-— tigjtn Bürgerjungen und womöglich
znis einem fanatischen Republikancr
erziehe; die Frau scheint allmälig
" eine echt mütterliche Zärtlichkeit
für."den armen Jungen gefaßt zu
haben sie hat ihn offenbar oft ge-
s;-·gen die handgreiflichen Erziehungs-
- methoden ihres Mannes geschiirts
— Im Januar 1794 zogen die Simons-
aüs dem Temple der Mann hatte
eine Stelle als Munizipalbeamteri
erhalten «und der-Knabe blieb allein
Miick Man hielt ihn jetzt in ein-
"«- sämer - Zelle gefangen und ließ ilm
ILtatsächlich verkommen. Als sich die
"--«-«Mckchtkzaber endlich wieder Um iim
kiimmertem es war fechski Monat-.
später fanden sie einen verwitwe-
nen unförmlichen Knaben dei wol
hören aber nicht sprechen konnte-.
«»So erschien er anch andern Regie-
Irungskommissärem die ihn wieder
sechs Monate später aufsuchten Am
« s. Januar 1795 ist dieses unglückli-
che Wesen dann endlich gestorben
WDasist die offizielle Geschichte
M Königsknaben Louis Charlcs
Wen Beurbom des Königs Ludwig
ses Ziel-zehnten von Frankreich Da-
z-.neben.gielpts aber auch noch eine
T «"-tmossisielle und mit dieser haben mir
i uns hauptsächlich zu beschäftigen
. Schon stül) trat das Gerücht aus
der kranke stumme rhachitischeKnabe
»Ide: am 8. Juni 1795 im Temple
Epsgesmbew sei gar nicht der Sohn
fsiLndwigs des-s Sechszehnten gewesen
sondern ein krankes Kind das man
Yakckschok Der wirkliche Prinz sei
heimlich aus dem Temple fortge-
Hast worden. · Die einen behaupte-
an jenem Januaktage des Fah-
res 1794 als die Simon-Z abzo-
Tssseth die andern kurz vor der Zeit
als die-Behörden sich wieder um
den kleinen Gefangenen zzn beküm-
mem begannen. Man bezeichnete
verschiedene Personen als Mitbeteis
ligte an dieser Flucht vor allein
aber drei Personen: die zzsriti des
Schuhmachers Simon; Critnlnizeres
Napoleon’8 späteren Mitkonsnl nnd
noch später Erzkanzler des Kaiser-
reich-Z und Herzog von Parinnz und
als- dritte — Hortense von Beaulsais
nais die Gattin Napoleons Das
klingt geradezu nngehenerlich aber
es war damals eine Zeit in der
selbst das Ungeheuerlichste möglich
war.
Auf Grund dieses Gerüchis sind
nach einander verschiedene klliänner
aufgetreten die behaupteten dcr ei-
gentliche Sohn Ludwigs des Sechs-
zehnten zu sein. Der erste war ein
gewisser Jean Marie Hervccganlt;
andere waren ein gewisser Mathe-
rin Bruneau der pon der franzo-
fischen Regierung vielfach bestraft
wurde und der sogenannte Herzog
von Richemont der .184Z in Len-
don starb. Auch hier in Aucerifa
haben wir einen solchen Prätenden-
ten gehabt der bekannteste war aber
Karl Wilhelm Nanndorf Ter sich
Herzog von der Nori indie nann-
te ebenso wie der klei e Prinz ge-
nannt wurde bevor er durch den
Tod feines älteren Bruders zum
Dauphin vorrückte
Dieser Naundorf tauchte zuerst in
Spandan auf wo er ein Uhr-machen-
geschäft hatte. Er wird als ein
großer hübscher Mann gesehildert.
dessen Gesichtszüge eine entschiedene;
Aehnlichkeit mit denen der Vonrbwf
nen aufwies. Von Spandan zog erj
unbekannter Ursachen wegen nach
Brandenburg wo er in einen häß-;
lichen Prozeß wegen angeblichers
Falschmünzerei nnd Brandstiftnng
verwickelt wurde mehrere Jahre im?
sGefängnis saß dann begnadigt
iaber aus Brandenburg ausgewie
sen wurde Er ließ sich dann in
Crossen nieder wo er als geschick-»
ter Uhrmacher geschätzt und seines
angenehmen unterhaltenden Wesens
überall gern gesehen wurde. ;
Schon früh trat er mit der Ve-
hauptung auf er sei der Sohn
Ludwigs des Sechszehnten der aus«
dem Temple gerettet nach wunderba-
ren Abenteuern in einer deutschen
Stadt als Uhrmacher gelandet sei. !
Er fand stets Anhänger. Sein Arn-
ßeres schien seine Behauptungerc.z«
bestätigen sein Wesen nahm siir ihii
ein« Jm Jahre 1833 ging er nach
Frankreich wo damals Ludwig
Philipp regierte. Er trat sofort als
Herzog von Normandie auf sam-
melte einen großen Kreis von An-
hängern um sich darunter viele Per-
sönlichkeiten die dein Hofe Lud-
wig’s des Sechszehnten nahe gestan
iden hatten wurde anfangs von
der Regierung nicht belästigt dann
aber als er eine Gerichtsklage gegen
die ältere BourbonensFaniElie er-
hob als Betrüber verhaftet. Er
geschah ihm aber weiter nichts nur
wurde er ausgewiesen und ging
dann nach London. Dort wurde ein
Attentat aus ihn gemacht wie auch
in Paris schon zwei Mal Morden-
grifse auf ihn gemacht waren Jn
London veröffentlichte er seine Lei
bensbeschreibung der er später noch
eine ergänzende Darstellung hin-
zufügte. Während der letzten Jahre
muß er bedeutende Mittel Zur Ver-
fügung gehabt haben. Er lebte teils
in England teils in Velgien teils
in Holland immer unter dein Na-
men Herzog der Normandie nnd
völlig unbehelligt von den Regierun-
gen. Er starb in der holländischen
Stadt Delft. Die Inschrift aus dem
Grabstein nennt ihn: Louis Charles
Sohn Ludwigs des Sechszehnten
Herzog von der Normandie
Seine Kinder setzten seinen Kampf
um Anerkennung fort. Zwei Mat
1853 und 1873 leitete sein ältester
Sohn in Paris einen Prozeß gegen
den Grafen Chambord den Chef
des königlichen Hauses Frankreichs
ein und verlangte Anerkennung und
Herausgabe eines Teils des Fami-
lienvermöge11s. Beide Male wurde
er aber mit seinen Ansprüchen ab-
gewiesen trotzdem Jnles Essavre
sein Verteidiger war.
Man hat Ströme von Tinte ver-
schrieben um die Echtheit oder Un-
Jechtheit Nanndors’s nachzuweisen
ZWährend man die andern - Präten-
jdenten lange als Betrüger hat sat-
len haben bis in die neueste Zeit
viele an dem Glauben an Raun-
dorf festgehalten Tatsächlich spricht
auch vieles für ihn.- Jn erster
Linie ist es nie gelungen seine
Herkunft aufzuklären Dann hat er so
viele Details aus dein Leben mit
seinen angeblichen Eltern und seiner
Schwester mitgeteilt daß man eine
solche Kenntnis nicht erklären
kann wenn man nicht annehmen
will er sei wirklich der Sohn Lud-
wigs des Sechszehnten Und schliess-
lich die Familien-Aehnlichkeit die gr-
radezu scappant gewesen sein soll.
Andererseits hat er niemals wirk-
liche Dokumente für seine Echtheit
vorbringen können ist die Erzählung
seiner Abenteuer so phantastisch
daß man sie unmöglich als- wahr
hinnehmen kann; verwickelt er sich in
so viele Widersprüche dass dadurch
auch seine andern Angaben verdäch-
tig erscheinen und stellt er Behaup-
tungen aus die unmöglich richtig
sein können. Auch die Geschichte von
den auf ihn gemachten Attentaten
klingt sehr unglaublich Daß die
Bourbonen alle-n voran seine schme-
ster die Herzogin von Augonleme
nichts von ihm wissen wollten ist
selbstverständlich Und trotz alledem
kann Niemand mit Bestimmtheit sus-
gen ob er ein Betrüger gewesen ist
oder nicht.
Aber war denn überhaupt die
Möglichkeit sür seine Echtheit vor-
hande Jst es denn tatsächlich
—F-—--———.——.
zweifelhaft daß der Sohn Ludwigs
des Sechszehnten im Temple gestor-
ben ist? Diese Frage muß man ent-
schieden bejahen. Es ist sehr zwei-
seltsaft Die offiziellen Dotinnente
über den Tod des Knaben der dort
am 9. Juni 1795 gestorben ist nnd
der der Dauphin gewesen sein soli-
haben gar keine Bedeutung Sie
sind von Leuten abgefaßt die den
zPrinzen nicht kunnten. Andere die
den Prinzen konnten haben posi-
tiv behauptet er und jener Knabe
jseien nicht ein und dieselbe Person
gewesen. Und es scheint auch just
iunglaublich daß aus dem gesunden
»wolgestalteten Prinzen in io turzer
JZeit dieser verkommene uns-gestal-
stete allem Anscheine nach si· u 1nnt e
iKnabe geworden sein sollte. Auch
ihaben verschiedene hochstehende Per-
ssönlichkeiten positiv erklärt sie wuß-
kten daß der Prinz aus dem TemNe
entscührt sei. Auch die -Frau des
Schuhmachers Simon soll dies ans
dem Totenbette erklärt haben. Und
die Kaiser von Russland und
Oesterreich und der König von Pren-
szen sollen im Jahre 1814 tatsächlich
im Zweifel gewesen sein ob der
Prinz am Leben sei oder 11i.«i)t.
Aber ein französischer Dauphin
oder König kann doch nicht verschwin-
den? Wenn man ihn aus dein Ge-
fängnis errettet hat wird man doch
auch dafür sorgen dasz er erhalten
bleibt! Die Annahme liegt nahe.
Aber man muß die wilden erregten
Zeiten damals bedenken. Krng über-
all. Wie manchem Kinde ist da die
Jdentität verloren gegangen. Und
hier war ein Kind an dessen Unter-
gang gar Manchem gelegen war.
Vor allem auch feinen Onkels dein
späteren König Ludwig dem Acht-
zehnten und Karl dem Zehnten Unk-
ter solchen Umständen ist es doch
möglich daß selbst ein präsumptiver
König von Frankreich verschwindet
Jch habe mich ·- ohne jedoch mei-
ne Ansicht irgendwie durch· eingehen-—-
de Studien bekräftigen zu können-—
immer der Ansicht zugeneigt daß
der Knabe wirklich aus dein Tensple
Entführt sei nnd dann verloren ging.
Dies würde es auch erklären warum
die beteiligten Persönlichkeiten über
die Entführung beharrlich schwei-
gen. Sie konnten eben nicht mehr
sagen wo der Knabe geblieben sei
und konnten bei keinem die Identi-
tät mit ihm feststellen. So schwie-
gen sie und das Rätsel blieb unge-
löst. -
Heute ist seine Lösung wol nicht
mehr möglich.
A l l e i l e i.
— Jn der regelmäßigen Monats-
versammlung des Businesz Mens
Club am Freitag wurde-. das
Tiefwasser-Projekt Von Aransas Paß
eingehend besprochen und dessen Vor-
teile für San Antonio hervor-gehoben
EinKomite bestehend aus den Herren
sake Wolfs J.LH Halss Geo. Me-
Quaid B. Mauermann «F. L.
Hillyer und CWm L. Stiles wurde
ernannt-um mit der Kanal- und
Dock-Kompagnie von Aransas Paß
Hand in Hand zu arbeiten.
—- Der Streik der Brauereiarbeis
ter welcher am Donnerstag begann
wurde bereits am Freitag gütlich bei-
gelegt indem die Brauereibesitzer in
die Lohnerhöhung von 82 per Woche
einwilligten. Nachdem die Kann-ab
te unterzeichnet waren die nnn siir
3 Jahre Gültigkeit haben kam aller
wieder in sein gewohntes GeleiT Die
Saläre variiren jetzt von slä per
Woche für Fuhrleute die -die Tele-!
phoniBestellungen besorgen bis zni
523 für Ingenieure
— Ein Picnic welches die Lehrers
und Schüler der St. Marys Hall
Schule am Freitag in Landa’.sZ Park
abhielten kam zu einem tragisch-en
Abschluß. Zwei der Lehrerinnen
Miß Grace D Knox und Misz Sinnes:
Clara Nelson hatten eine Bootsahrti
anf dem See unternommen nnd in !
men ehe sie es gewahr wurden in
die Strömung welche nach dein
Mühldamm führte· Als sie unter
eine Brücke kamen gelang es Bei-
den sich an dem Brückengeländer
festzuhalten indem sie das Boot sci-
neni Schicksal überließen Leider
war die Stelle an welchem Fri.
Knox sich festhielt morsch nnd gab
nach sodaß die junge Dame herab-
stürzte und von der Strömung fort-
gerissen wurde. Als Frl. Nelsen die
Gefahr ihrer Freundin sah ließ sie
selbst ihren sicheren Halt los-.
um ihr zu Hilfe zu kommen trotzdem
diese ihr zuries sich selbst zzn retten.
Ein inexikanischer Arbeiter- welcher
in der Nähe arbeitete sah das Un-
glück und es gelang ihm mit eigener
Lebens-gefahr Miß Nelson zu retten.
Als Misz Knox gefunden wurde war
das Leben bereits entflohe-n nnd alte
Wiederbelebungsversuche vergebens.
Frl. Nelson war bewußtlos ais ihr
Retter sie an’s Land brachte- kam
aber bald wieder zu sich ist indessen
in Folge des Schreckens und der
Aufregung erkranktDas Pienir brach
sogleich auf und man kehrte unt dcr
Leiche nach Sau Antonio zurnck An
derselben Stelle sind schon mehrere
Ungliicksfiille vorgekommen und soll-
ten Vorkehrungen getroffen werden
das Hereintreiben von Buoten in
diese Strömung zu verhindern Tie
Leiche Von Frl. Knox wurde in St.
Math-» Hall aufgebahrt uIn die Ve-
stimmungen ihres- Vaterg welcher
in Anburn N. Y» wohnt abzuwar-
ten.
—- Der Milchmann D. J Ed—
wards angeklagt ve1·1niisser1-1Milch
verkauft zu haben wurde in 2 Fäl-
len zu je 810 Strafe verurteilt die
Strafe in dem einen Falle aber spä-
ter wieder erlassen Während der
Verhandlung gestand Edwardäy daß
die Milchhändrek den« MircrkJuspcks
tor dadurch hinter dass Licht führen
indem sie alle Milch verwässern mit
Ausnahme der vordersten Kanne-
aus welcher der Jnspektor gewöhnlich
seine Probe nimmt. Um die Stadt-
Ordinanz betreffs der Milch wirk-
lich- durchzuführen müßten alle Kan-
nen untersucht werden.
—- Am Freitag morgen wurden im
Korporationsgericht 3 Anklagen ge-
gen Personen welche elektrische Ar-
beiten ohne Erlaubnisschein des städ-
tischen Elektrikers unternommen ha-
ben Ver-handelt Richard Wrigljt nnd
John Kinney wurden zu je PS Str -
fe Verurteilt und Frank Schroeder
mit einem Verweis entlassen.
— Der »Jahrmarkt« der Studen-
ten der Hochschule welcher vorher we-
gen ungünstiger Witterung verscho-
ben werden mußte fand am Freitag
nachmittag auf dem Naseuplntz des-«
Hochschule statt. Er war gut besucht
und es schienen sich alle Befucher mif
das Beste zu amiisieren·
— Die Collins Company ist um
einen Charter eingekommen. Das-
Knpital beträgt 8125000; dic- Jn-
korporatoren sind: J C. Phelmr
Weir Labatt und A. Beattie Weni-
ley.
ROHR
Ein Mann will sterben
wenn eine träge Leber und schlechte
Verdauung ihn lebensmiide machen.
Dr. Kings New Life Pills entfernen
das Gift ans seine1n'System nnd
geben ihm frischen Lebensnmr 25e
bei allen Druggisten.
Die arme Prinzessin.
Roman von Fedor von
Zobeltitz.
(Fortjehnna.)
Der Leutnant sagte »Aha«. iourde
ein wenig verlegen nahm dann sein
Sektgliis neigte sich zu Grete herli-
ber und äußerte: »Es lebe die Burg-
.mühle! Auf das Wol ihrer Frau
Mutter! Seien Sie mir nicht böse
Jch sehe jetzt das Geschmeide ist uralt.
Jch bin ein törichterSpottvogel es ist
sicher ein Erbstück von 1402 bis 4.
Dann schwieg er. Man vernahm:
im großen Saale hielt jemand eine
Rede. Der alte Herzog hatte auf
das Brautpaar getoastet Fürst Jazik
sprach auf die Prinzessin Airneniarie;
noch einmal nahm auch der Pastor
Fresenius der bei Beginn der Tafel
das Gebet gesprochen das Wort
um seine beiden kleinen Konfirmans
tinnen zu feiern.« Hurras und Hoch
brausten durch die Räume; es war
ein großes Rauschen Knittern Stüh-
leriicken Gläserklingen. Unaufhiir-
lich empfing Graf Artern Lelegrams
me. Er gönnte sich wenig Vom Ge-
nus des Mahles; er war bald hier
bald dort und immer sah nian neben
ihm ein getreuer Schatten die Ge-
stalt des Herrn Schloßiutendanten
auftauchen: natürlich en grand
tenu« die Uniform war nagelneu
die alte hatte zu lange im Schranke
igehangem sie paßte nicht mehr-. Es
skamen Telegramine von mancherlei
shohen Herrschaften vom Prinzen
IKarl Ednard vom Prinzen Joachim
Hund Ernst Joseph; aber die Freude
Jwar groß als auch ein Drahtgliick-
Iwunsch aus dem neuen Palais ein-
Jtraf: Kaiserlich Majestät gratuliere-in
Jdern »Lentnant Bolka«. Für den
schneidigen Heerenreiter nnd sehr
tüchtigen Frontoffizier hatte der Kai-
ser der im Offizierkorps der vierten
Gardeulanen jeden einzelnen persön-
lich kannte viel übrig; den liederli-.
chen Leutnant hatte er gelegentlich
gehörig geriiffelt· Man erzählte der
hohe Herr habe bei der Nachricht vnn
der Verlobung Vvlkos zustininiend
geäußert: sehr vernünftig da ran-»
giert er sich wieders; der größte Strick
hat das größte Glück . .« John Frau-J
cis Simpson Esau. ließ das kaiserliche
Telegramm unbemerkt in seine Ta-»
sche wandern: das wollte er mit über
das Wasser nehmen; das wollte er
Bill Watson unter die Nase halten-
nnd auch dein langen Egertonx
Thumb; das sollte sie ärgern bis sie;
grün wurden diese großschnanzigens
Odd Fellows die sich Wunder wadräs
einbilden weil der eine einen italiiz ’
nischen Conte und der andere einen
französischen Edelmann mit zweifel-
hafteni »de« zum Schwiegersohn hat-
te. John Francis schinunze"lte; er
war rasiert er sah minder striippia
ans als sonst; er trug auch ein sae-
biges Bändchen im Knapfloxljs und
fragte ihn dieser und jener: »Wo
haben der Herr Oberst gedient?« sn
antwortet er kopfnickend: Unter Ge-
neral Lee—yes..« ans Einzelhei-
ten 1ieß er sich nicht ein.
US wurde rasch serviert. Seinon
der erste Knmmerdienerfersetzte den
noch fehlenden Haushofineister nnd
auch er machte seine Sache gnt. Er
kommandierte mit den Augen und
winkte mit dem kleinen Finger: die
Lakeien flogen. Aber. er war nicht
zufrieden mit den Anordnnnznkn dest-
Hofchefs: Durchlancht hatte zwin-
Wünsche lautwerden lassen doch mun
hiitte ihnen respektvollsten Widerstand
entgegensetzen müssen Es war nn-
glaublich das-z sich allerhand Pers-i-
nal an ’einem Tische znsnninnsnfand
Personal weiss Gott: der Nentniei-
sie1« die Jnspektoren die Volontiire
die Oberförster» Gehörte sili das
Dns war demokratisch das inm- ein
Plcbejischer Zug dass war eine-J Ben-
fuß wiirdig.. Lennox sletschte die
Zähne- wenn er Vehfnsi scihx den
Mann haszte ek. Er haszte nnrh Ar-
tern; er trug viel Haß iin Busen
Es war» ranszen noch ganz heil.
nehek dessenfnichm deu Blumen-
Parterres ein jungen Wipielgriin
lag leuchtender Sonnenschein Man
Erkennen es an.
i
«Snn Antonio beugt sich dem Unab-
änderlichem Viele Bürger be-
i ( zengen es.
Mrs. M. S. Freeman 434 Süd-
Presa Str» San Antonio Texas
sagt: »Seit einem Jahre gebrauche
ich Doan’s Nieren Pillen und erfreue
mich einer guten Gesundheit. Jch ha-
be das Mittel schon vielen andern
Leuten empfohlen Jch erneuere mit
Vergnügen das öffentliche Zeugnis
welches ich diesem Präparat in
1907 misstellte.«
Dieses Zeugnis welches Mrs
Freeman hier erwähnt lautet fol-
«gendermaßen: »Ich litt an Rücken-
schmerzen und fürchtete daß meine
«Nieren angegriffen waren; Als die
»iieren-Ausscheidungen anfingen nn-
regclniäßig zu werden war ich über-
zeugt und verschaffte mir eine Schach-
tel von der Bexar Drug Co. Sie hal-
fen sogleich nnd in kurzer Zeit war
ich frei von Niereuleiden.«
Zum Verkan bei allen Händlern.
Preis 50 Cents. Foster-Millburn
Co» anfalo New York alleinige
Agenten für die Ver. Staaten.
Erinnert Euch des Namens —
Doans —- und nehmt keine andere.
nahm den Kasse auf der Partteraffe
Jn das Bild kam Watteaustimmung.
Man setzte sich auf die Sandsteinstn-
fen der Freitreppe ein paar kecke jun-
ge Herren streckten sich in das Gras
man griff schon wieder zum Reisen-
Spiel die lichten Röcke der Damen
flatterten. Bolko rief Jost heran-
den er mit Velten im bunten Gewühl
entdeckte; er zog ihn die Säulenhalle
des Portiktis. -
Lieber Junge« sagte er ich habe
dir noch gar nicht so recht von Her-
zen gratulieren können daß du glück-
lich durchs das Examen gekommen bist.
Und nicht bloß glücklich- auch glän-
zend. Leuchte der Gotterneag5 dn
eröffnest eine neue Ara! Bis-Z in die
graue Vorzeit hinein hatten die Got-
terneggs einen Horror vor jedweder
Prüfung Nun ist der Bann gebro-
chen. Steht es fest willst Du nach
Göttingen?«
»Es steht fest Volko und Betten
kommt mit.« .
Bravo; dann bin ich beruhigt
sonst würde ich mich doch ein wenig
sorgen weiszt du—«
Jost lachte. »Bolko seit wann
denkst du meiner so väterlich? Seit
du Ehemann geworden bist? Du
kannst wirklich beruhigt fein du
kannst es. Sieh wie gesund ich bin.
Es war kein Winter des Mißvergniis
geris sondern der Abhaltung Mach-
tnal warf es mich hin aber ich stand-
wieder auf; ich glaubte es ginge nicht
mehr weiter Velten half mir auf die
Beine; ich bin nacktfüßig im Schnee
marschiert ich stand ohne Mantel im
Sturm ich badete bei grisnmiger
Kälte Gesegnet sei das Waisen es
lebe der Pfarrer Kneipl Sprüre mei-
ne Muskeln; wollen wir boxen?«
»Es muß nicht gleich sein. Tu
hast dich sichtlich erholt Jost das ist
zweifellos. Es hätte anders kommen
können aber ich beuge mich der Tat-
sache. Du siehst vortrefflich aus-.
Jch habe auch nichts gegen Gitt-
tjngen; du wirst vernünftig sein und
Telemach ist bei dir. Jch wollte dir
etwas anderes sagen. Es ist selbst-
verständlich daß ich nunmehr wo
mir reichliche Mittel zu Gebote ste-
hen——«
Eine rasche Handbewegung Josts
unterbrach den Fürsten »Pardon
Volke-ich weiß was du sagen willst.
Es ist nicht nötig. Onkel Herrfnrth
hat aus einer alten Erbschastsregus
lierung ich glaube noch von der Mut-
ter her eine Art Leibrente für mich
herausgeschlagen Sie geniigt mir
vollständig ich brauche nicht mehr---«
(Fortsehnng folgt)
Ein Löwe licbkojt-ein Kind.
Jn Pittsburg liebkoste ein wilder
Löwe die Hand eines Kindes- welches
diese in seinen Käfig steckt. Die Ge-’
fahren der Kinder sind oft größer-J
wie wir ahnen. Tausende sterben?
an Erkaltnngen Crup und Keuchhns
sten die durch Du Kings New DIE-
covery gerettet werden könnte-r 50
Cents und 81.00. Versuchflaschen
frei. Garantiert von allen DruggiH
Iten
Das Komm-L
Feldwebel auf dem Kasctuenhof
zu111Rekrnte11): »Dösselbcrgcr wissen
Sie wo die Wüste Saharn liegt?«
Dösselberger: .Zu Befehl Herr
FeldwebeL weiß fticl)t!« :
Feldwebelt Dachte ich’s Inkr der
Kerl weiß nicht mal wo er zu Haufe
ist!«
—---—O0.O.-—i———
Aus dem GerichtsfaaL
Richter: »Sie haben da einen ful-
fchen Wechsel ausgestellt auf 500
Mark —- warum taten sie dc«.-:I?« —-
Anaeklagter: »Ich brauchte du;
Geld notwendig zur Vegleichung ej-
ner Ehrenschuld.«
FKEsE’s
MMBWSER THEE
unfehlbar gegen
Magens-diesem Kopfschmoczsn
Appetlflosigselt. Verstopfuag etc.
PRElS 25 chTs.
Zu haben in allen Apotheke-w
Nur echt— mit dxn Namen
A. BAKTH Imponeur.
DIE 5 CENTS
Fahrgelegenheit.
Es ist nicht ein Jeder Besitzer sinke-J Automobilcx oder einer- Kul-
scknU aber spazieren fahren kann cr dochv Er braucht nur die
ELSKTKISCHE
Strassenbabn
zu benutzen die ihn durch alle Teile der Stadt und noch weit darüber
hinaus bringt. Beancmcs Sitzen frische Luft kein Staub kein Sonnen-
btand kein rütteln nnd stoßen.
Diese Fahrgeleguheit steht von morgens 6 bis nach Mitternacht
ston zur Verfügung und speziell am Sonntag wenn die ganze Fami-
lie spazieren fahren will· Hier heißt es: Gut und billig.
HÆNDLER IN
den beruhenden Faszs und Einsehen-Messen da
WI» D» EIYM BMWW EO. l
ST. LOUIS« MO.
··falstati" ums »Ah-a Pale«
sind die erlefeusten Erzeugnisse der Ort-Manch
office uns saloon Ecke Mission unel st. Wy stcasss
neben dem Majeftic Theater
j Warmer Lunch vorm. von 10—1»2. Nachm. von 4—-6.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 45, No. 8566, Ed. 1 Saturday, May 7, 1910, newspaper, May 7, 1910; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1086751/m1/4/: accessed July 6, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .