Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 54, No. 1343, Ed. 1 Friday, December 20, 1918 Page: 3 of 4
four pages : ill. ; page 20 x 14 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Besonders beim
winterlichen Wetter
ist eine Fahrt in der Straßenbahn zu empfehlen.
Man benntze die Straßenbahncar wo immer man
kamt und schützt sich gegen rauhe Luft und Er-
kiiltung. Das Fabkgeld ist so niedrig daß es
kaum in Betracht kommt nnd dann giebt es ja
auch noch llmftcigctickets. Man kann also für fünf
Cents durch die ganze Stadt von einem bis zum
anderen Ende fahren.
Die Straßenbalmear bietet aber auch dem Fahr-
gaft Sicherheit; - er ist keiner Gefahr ausgesetzt
oder die Möglichkeit einer solchen ist anf das ge-
ringste Maß beIchrånkt.
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des einzelnen von Tag zu Tag steigert Eingang durch die Refund-I
PERCY TYRHLLL MANAGER.
multek nncl Sohn.
Linn A. G o di n.
iFortietzungJ
Mein Zol)n!« sagte Genoveva niit
einein Blick auf den im halben Wege
ftehengebliebenen Knaben und wich
etwas zurück. Fiigen streckte beide
Hände nach Siegmund ausz- und be-
trachtete.ihn während er ihn festhielt
mit so spähender Liebe als stünde
sein eigener Sohn vor ihm. .Wie
hatte sich Siegnnind verändert! Vei-
gebens forschte Zügen nach einer
Spur der seiner Erinnerung so leb-
haft eingepriigten iifindlichen Züge
Selbst die Augen blickten ihn nnd-ers
au; noch hatten sie ein fenrigesss nlan
aber das Tränmerische welche-J einst
init so spriihendeni Glanze abgewechs
selt war einein bewußten-n Angsdrnrk
gewichen Fein etwas- zurückhaltend
erschien der Ausdruck des festen Ge-
sichte-I- treu der offnen Stirn dem
Lächeln welches eben jetzt tun den
Mund des Knaben spielte. Der zart
geoante not-per verriet ein Vorherrs
schen desJ dlierinnisustenics ohne doch
non Schwache zu zeugen. Leicht-e
wenn auch selten nur rasche Bewe-
gungen nnd eine stolze Haltung des
Kopfes verliehen der ganzen Erschei-
nung etwa-J EllIIOgr-«3eicl)ii(-tiss.
»Und dag- wiire also der kleine Zi-—
gi« sagte Zügen »Schon jetzt mir
beinahe über den Kopf gewachsen;
was soll dac- gelien Wenn wir zusam-
men hausen!« ;
»Sie bringen uns thr Jal« rief
Genoveva erfreut. Doppelt will-;
kommen mit so guter Botschaft!« i
»Wenn Telemach einstimint
Mentor ist zufrieden."
»Ich hätte Sie überall erkannt«
sagte Sieginund freundlich »und
weiß noch gut wie viel Sie mir zu
Liebe taten. Wohin könnte ich lieber
gehen als zu Ihnen dem Freunde
meiner Mutter dem — Meister« setz-
te er mit leisem Nachdruck hinzu.
Zügen verstand ihn sogleich.
»Du liebst die Musik nachs« rief
er voll Freude.
»Sie ist mein Leben« sagte Sieg-
mund mit. flüchtigem Seitenblick aus
seine Mutter.
Der leicht bewegliche Mann war
bezaubert. Jn raschem Impuls inn:
faßte er die Schultern des Knaben.
»Wir werden uns verstehen-« sagte
er nnd mit lebhaftem Blick auf Ge-
noveva: »Ich danke Ihnen-'
Eg- eutstand eine kurze Pause des
Schweige-ris in deren Stille leise-J
Klirren ans dem anstoßenden Zink-
mer hineintönte.
»Maxi ruinort und Jana —-— war- i
tet« sagte Frau von Riedegg lii i
chelnd. llehrigens3 nian unser Reis-i
sender hungrig sein. zin Tische alsols
Morgen verhandeln wir Ernsthasteäs
heute aber wollen wir vor Allein der
Freude leben Sie wieder zu habend
Wir behalten Sie doch einige Zeit'.«-«
»Ich habe acht Tage llrlaub« sag-l
te Fügen »Spätestens am Erstens
muß ich wieder in die Pflicht. Acht
Tage aber! da gehen viele Stunden
hinein vorausgesetzt daß Sie mich
so lange beherbergen wollen« ’
Er folgte Genoveva welche schon
die Tür zum Eckziminer geöffnet
hatte aus welchem heller Lichtschein
drang. Da inzwischen Dämmerung
eingefallen waren dort bereits die
Läden geschlossen und die Ampel ent-
zündet worden. O wie es ihn anhei-
melte diese-Z dunkelgetäselte wohlver-
traute Gemach über dessen unverän-
derter Einrichtung sich das weiße
Licht ergoß! Sein Blick streifte wie
liebkosend darüber hin während er
auf der Schwelle zögerte vor Freude
gebannt wie das Kind beim ersten
Anblick seiner Weihnachtsbescheeruag-
Elastischeu Schritte-J eilte ihm eine
helle Franengeitalt entgegen ( Ja
na’—:- sympathisches Gesicht erhob sich
Ju ihm.
«Endlich« tief sie innig endlich
suchen Sie uns heiml«
Wie das in ihm nachhallie «
Endlich!« dachte auch er und stannte
heimlich wie er doch so lang hatt-
fortbleiben mögen. Stilles frendesJ
volles Staunen beherrschte überhaith
sein Empfinden während sich Minn
ten zu Stunden Ieihten War ihm
doch als wäre die Zeit stille geston i
den seit er zuletzt on diesem runden
Eßtisch gesessen der auch damals als
die ersten herbstkühlen Tage kamen
im Wohnzimmer gerüitel worden
Die Majoliken blickten vom Sehran
ke nnd drüben auf dem Eichentische
anc Ofen schimmerten silberne Nit-
ter. Alles wie sonst —-——s nur der
Kreis war vergrößert Jugend an
Stelle der Kindheit getreten mit ih-
rem eigenen Leben nnd Streben da-
ran mahnt-nd wie manche-:- Jcihr ver-
gangen nnd das; Jahre mnli nin die
Menschen Ringe ziehen wie non
Bäume
Dass Gespräch flos; leicht nnd heiter
dahin on Vergangene-J anknüpfen-U
zu Gegenwärtiinsin iiberserinaend
Obgleich eg- nnr Tatsachen lieriihrlky
nnd Fiigen voll nnd ganz dein gliicl
lichen Augenblick lebte ohne an Prii
fen nnd Vergleicht-n »Hu denken iiel
ihm doch schon in dieser Stunde ani
welche bestimmten von einander ais-
sonderten Judioidnalitäten hier mit
und durch einander lebten. Dis-H
Freie Presse für Texas
St Etabliert 1365 Riss
Wir richten die freundliche Bitte an alle unsere
merteu Leser und Freunde uns liei der Verbreitung
der »Freje Presse fijr Texas« bebjjlflirh zu fein.
Macht Eure Freunde Nachbarn und Bekannten-auf
die »Freie Presse« aufmerksam und empfehlt dieselbe!
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Einliechd s. . . . .. ..
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Poftoffue . . ( .....................................
Frkeie presse kär« Texas
» publishing company
O«—f-fice: 216 Ost-Commcrce· Straße
Telephon Crockett 630. Sau Autouio Texas.
galt wesentlich für die junge Genera-—
tion. .
In Lois schien der künstlerische
! Hang welcher sein frühe-Z Knabennls
ter bezeiclmeterloscl1en oder bez wnni
gen; mchts Unmittelbares kam zu
»Tage während er mit freier beschei-«
» dener Sicherheit am Gespräch Anteil.
nahm; Alle-Z erschien überlegt g.—-
wollt. Eiemnnnd der im engstcn
llutfxejs mtfqewachsen kaum meins
»von! Leben wissen konnte als et ge
sehen hatte setzte Rügen durch man »
che hingeworsene Aeußernng in Er-
staunen; er sprach nicht oft in sedemz
seiner Worte lag aber etwas Frische-J;
und Bedeutendess dessen Kern seine-ins
Atter vorauseilte und dennoch selbst«
im Munde eine-:- Kindegi einfach ges-Z
klungen hätte Am schweigsamstens
erwies sich Maxi welche während derj
Mahlzeit ein und aus- huschte dies
Speisen anftrug nnd die Gäste mit
flinker Gewandt-en bediente Erst
nach beendeter Mahlzeit als die klei-;
ne Gesellschaft nach dem Eichentischeo
iiliersiedelte setzte sie sich dort zwischen
die Anderen nnd begann an ihren
Vlnmen zu arbeiten Bei jedem
flüchtigen Blick ans das Mädchen
war Fiigen von Neuem srainiiew
Kein Wunder das; er sie nicht erkannt
hatte —-— wer hätte in diesem reinen
LnaL der warmen aber klaren Fär-
bung diese-J schönen Gesichte-z wohl
des Wildsangszs rundes dunkle-:- sinns-
cien wiedergefunden?
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 54, No. 1343, Ed. 1 Friday, December 20, 1918, newspaper, December 20, 1918; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1088341/m1/3/: accessed July 12, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .