Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 33, No. 4704, Ed. 1 Thursday, August 12, 1897 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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- —-—— f ffwffq ·«"I«- —.
Die- Tägliche
Freie Presse für Texas - " .
erscheint mit Ausnahme des Sonntags «
und kostet
sl0.00 für das Jahr oderI s
82.50 für 3 Monate. «
Die Wöchentliche
Freie Presse für Texas
erscheint jeden Donnerstag und kostet
H 82.50 für das Jahr oder
81.25 für 6 Monate im Voraus.
Jahrgqu 33. f Sau Antoniu Donnerstag den 22 August 1897: » Nummkk 4704 «
— -... -. -- . -- - SI-»
Man versuche
das Tele hvu ans weite Distauz nach
denveri iedenen Ctadten des Staa-
tes. Neue Stativnen werden fort-
während errichtet nnd neue Verbesse-
rnn en eingeführt Man frage an
der entral-Stelle nach der gewünsch-
ten Adresse.
Subscribenten
können durch ihr eigenes Telephon
Verbindung erhalten.
Andere
durch die Telephon - Statt-wem
Ul. I-'. THOMAs
Hiesiger Geschäftsführer.
Um Millirsnm
Roman von Bald. Möllhausen.
(Fortsetzung).
»Das steht in ihrem freundlichen
Ge icht geschrieben und so will ich
Eu Beiden ein getreuer und gewissen-
hafter Gefährte sein. Wann brechen
Sie auf?« "
»Sobald wir gesattelt und gepackt
halten«
»So erwarte ich Sie drüben. Mein
Zatteln und Packen erfordert nicht viel
eit.«
»Gut nach Ablauf einer Stunde bin
ich da« versetzte Vierte nnd mit einem
Händedruck schieden sie von einander.
s Die Stunde war noch nicht abgelau-
fen als Pierre mit seinem Gefolge in
das Lager der Minetarehs ritt wo er
von diesem und jenem als alter Be
konntet begrüßt wurde. Joachim belud
unterdessen mit Hilfe einiger India-
ner feine beiden Packpferde die denen
Pierres beigesellt wurden und nach
einem freundschaftlichen Abschied von
den bisherigen Gefährten schwang er
fich in den Sattel.
Eine kurze Strecke hatten sie zurück-
gelegt als Pierre plötzlich in die Worte
ausbrach: »’ne ordentliche Ursache muß
immerhin vorliegen daß Sie den Weg
nach Taos einem kürzeren vorzogen.«
»Mehr als eine « bestätigte Joachim
bereitwillig »znniichst beabsichtige ich
mein Pelzwert beim alten Basil in
blanke Dollars umzusetzen-«
»Der richtige Mann dem nichts
ferner liegt als «nen rechtschaffenen
Jäger auch nur um ’nen Kupfercent
zu prellen« warf Pierre begeistert
etn.»aoer des Henker-S will ich fein
wenn die beiden Ballen nicht mehr
Bill e enthalten als mit Ihren fun-
gen rfahrungen im Einklang stehen.«
Joachim lachte nnd fügte nachlijssig
Ynzm »Mir indem einen befindet sich
el merk; in dem anderen brachte ich
For en Pinsel und sonstige Maler-
geriithe nnter.«
»So sind Sie ein wirklicher leben-
diger Künstler-P«
»Im vollen Sinne des Wortes ein
Maler.«
»Da hörte ich von Ihnen. Sie
sollen hier und da einen Wilden abton-
terseit haben.«
»Seitdem die guten Leute sich von
der Ungefährlichkeit des Porträtirene
« überzeugten möchte jeder gern wissen
wie er ausfieht.«
»Vielleicht würden Sie mir ein
Bildniß von meiner Fireflh anfertigen.
Aus einen Otterbalg sollte es mir
nicht ankommen. «
»Mit Freuden jedoch unter der Be-
dingung daß ich nicht ein Haar aus
dem mittelmäßigsten Balg dafiic
nehme.«
»Das wäre freilich danienswerth«
meinte Pierre befriedigt und tniipfte
an das znrgor abgebrochene Gespräch
—14 h
mu- obu Muttcu uuä »Aus Uull Ulc
andere Ursache die Sie nach Taoti
führt.«
»Die kenne ich selber nicht.«
Pierre warf Joachim einen miß-
tkanischen Seitenblick zu und erklärte
anscheinend verletzt: »Deinen Sie ge-
sagt: Das geht Dich nichts an« sc
wat’s aufrichtig und höflich· Der Hen-
ker traue Jemand der behauptet seine
eigenen Zwecke nicht zu lennen.«
»Ich wiederhole: mir ist vollkom-
men fremd weshalb ich dieses Wege-:
iehe. Da mir aber an Ihrer guten
einung gelegen will ich deutlicher
sein als es sonst meine Gewohnheit.«
Er zog die an seiner Seite hängende
breite Lebertasche die dao Skizzenboch
barf nach vorn nnd einen Brief heis-
vor uchend sprach er weiter: »Dieses
Schreiben ist siins Monate unterwegs
gewesen und stammt von der Schwester
meines Vaters einer Frau über deren
Lippen noch nie eine Unwahrheit zu
Tage kam-«
»Viel behauptet von einem Frauen-
z:mmer« schaltete Pierre ungläubig
e n.
»Aber nicht zu viel von der Bom-
booiwachtel-so heißt sie nämlich unter
Freunden-ohne deren Treue vier ver-
. waiste Geschwister wahrscheinlich sein
schlecht gefahren wären.«
» hre Geschwister leben cbenfallt
in d esem Lande?«
»Mir eine Schwester« gab Joachin
trtibseli zu »sie schläft in der Erde
ohne bog wir je erfuhren wo ihr Grai
sesYuselt wurde. «
· as trieb Sie über-G Meer wem
Sie eine gute Heimstiitte desaßen?«
Grasen Sie die ugvdgeh weshall
: « « ::"s Ke- nicht Ins einer un derselben Schallt
· hera
Ueibeth nnd Sie oben meint
WDH Wut ich setzest
fremde ränder nnd Volker kennen ler-
nen nnd das tsiefehene durch Bilder
auch anderen zugänglich machen. «
»Sie scheinen eine verdammt leicht-
fertige äiiatnr zn sein«
»Ich gebe es zit siilile mich deshalb
aber nicht weniger glücklich. «
»Was fagt lere Vatersfchwestet
dazu?«
»Die schreibt mir die zärtlichsten
Briefe nnd ermahnt mich jedesmal
dem wilden Getlzier recht weit ans
dem Wege zn gel)en« erwiderte
Joachim und: »Wenn sie nnr wüßte !«
fügte er laut anfinrbend l)tan; doct
hören Sie.« Er lzob den entfalteten
Brief nnd iibersetzte niiilirend des
Lesens: »Hoffentlich erreicht diese
Nachricht Dich friib genug unt zu An-
fang ded Sommers in Taos versprechen
zu können Da haust nämlich ein den-
sionirter Förfter oder dergleichen Ita-
mens Bafil Monjoye. Der handelt
mit Fellen Und allerlei issxd besitzt
außerdem eine Gastwirtbidknfr Bei
dem lege Dich nor Anker-die Lilie ist
Seetnannsmitttve —- und restri: das
Weitere mit Geduld ab· Verfchenke
Dein Vertrauen nicht übereilt; denn
die Welt wimnielt von Gannernz
davon weiß ich ein Liedchen zu singen.
Und nochmals: die Sache ist schrecklich
wichtig-Das Weitere sind Familien-
angclegenijeiten die jedem Tritten
gleicljgiltig« schloß er sprechend indem
er den Brief wieder verwahrte.
Pietre war nachdenklich geworden.
Plötzlich fragte er wie eines besonderen
Umstandes fich entfinnend: Kennen
Sie einen jungen Gentlenian Namens
George Braddon?«
»Ich höre den Namen zum ersten
Mal. Was soll es mit il)rn?'·
»O nichts. Es fiel mir nur ein
weil ich selbst einst einem George
Braddon begegnete. Wir wurden bin
nen kurzer Zeit recht befreundet mit
einander. «
Weitere Fragen schienen ihm auf
der Zunge zu schweben; allein er be-
sann sich und lenkte das Gespräch auf
andere Dinge über. Hegte er den Ver-
dacht daß Joachims Besuch beim alten
Bafil in irgend welcher Beziehung zu
den beiden verfchallenen Tracys stehe
so glaubte er andererseits Braddon
schuldig zu sein keine Dinge zu berüh-
ren von denen er den Eindruck gewon-
nen hatte daß sie wie für ihn selber
in erhöhtem Grade fiir Andere Ge-
heimniß bleiben sollten.
Wenn Menschen nach der ersten kur-
zen Bekanntschaft jemals herzliches
Vertrauen zu einander saßten so durfte
das mit Recht von Vierte Joachim
und Firefly behauptet werden. Trotz
des guten Einvernehmens das ihnen
die sechs langen Tagesmiirsche gewisser-
maßen verkürzte kamen die unbestimm-
ten Zwecke die Joachim verfolgte-
nicht mehr zur Sprache. Wie seine
Lippen durch der Bumbootwachtel Bor-
sicht geschlossen waren scheute Pierre
Neueierde zu verrathen und Schliisfe
ehen die noch werthloser als die
Berzmuthnngem aus denen sie bewar
in en
g g Fortsetzung folgt
»s
ctstt Ohiw Stadt Stolen
stets Gewinns s.
staut J. cheney seschtvört das ee
dee ältere Parmee der Firma F. J. E
etp te c o- ist welche Geschäfte in
Stadt Ioledo in oben enanntem Cpunty
Ins Staate thut und da besorgte Firma dte
stimme von e inhuudett Dollats
E ideden Eza all von Katatth bezahlen wird
ur m Gebrauch von Halm Ka-
ea r e h- I e nicht geheilt werden kann
Zes waren vor mir und unter-
schrie en in meiner Gegenwart am
W
6 September-X D. ’8tz
Il. W Gluten
RI--«;x-- NT-4
· sus------7s- --·-u
hakt Katarrh sur wird innerlich genom-
Imz und wirkt direkt auf das Blut und die
Eigme Dbetslächen des Systems· Laßt
umsonst Ecugnisse kommen.
F. J. lxe ne is cis C o. Toledo O.
»- Berkau t von Apotheke-m 76 Ets.
OW
.— Das Leipziger Stodttheater hat
die neigfte Musikkomädie »Das höl-
zerne Schwert« von einrich Zöllner
dem Ditigenten des etv Yotker Ge-
fangnereins »viede:kranz« der durch
die treffliche Leitung des jüngsten Fest-
konzetteB der »Pauliner« in Leipzig in
der Musitwelt viel von sich reden
machte zur Ausführung angenommen.
Die Premiere deg Musikwekkes wird im
Monat November stattfinden.
»
Selbst-Hulfe.
Sie sind-schwachabgearbeitetdie
Gesundheit ist erschüttert Stärke
abnehmend. Uerztc nennen ihre
Krankheit ungemis- — es ist ein
Fettmangel in Ihrem Blute.
soc-Wo Smulslon von
Leberthran mit unterphosphors
saurem Salz ist das beste Nah-
rungsmittel Ihre Kräfte wieder-
Wer-langen-
Jhr Arzt wird Ihnen dies sagen.
Er weiß daß wenn die Ver-
dauung schwach es besser ist den
Teberthran aus dem Körper her-
aus utreiben als die überbürdete
Ver aaung zuiiberladen Scott-
Emulsion locer dies.
so ceatl und sum-
M s Mus· cbesztsto. Net- Yes-)
contes Allerlei aus Deutschland-.
—- Aus Thüringen wird geschrieben:
Die preußische rote auch die sachsische
Staats - Latier-te werden vom Höchsten
Jahre ab eine sehr erhebliche Einschrän-
kung ihres Absatzeebietcs erleiden da
vom l. Januar 1898 zu Gotha die
thüringisch- anhaliische St aats- Lotteri e
in Wirksamkeit tritt. Nach der im letz-
ten Stück der Gesetzsammlung fiir
Schw.-Soiidershaufen enthaltenen Mi-
nisterialBekanntniachung vom 6. Juli
erlischt mit Ende dieses Jahrees das der
königlich-sächsischen Staatsregierung
flir den Betrieb ihrer Loose ertheilte
Privilegium auch ist vom 1. Januar
·1898 ab das Spielen in einer anderen
ials der thüringisch- anhaltischen Staats-
ldtterie in den an dieser betheiligten
Ländern Anhalt S.- ·Weirnar Eisenach
S« -Meiningen S. -Altenburg S --·Ko .
I barg- Gotha und den beiden schwarbur-
igifchen Staaten verboten und ebenso
wenig dürfen Zeitungen dieser Länder
toie es ja auch in Preußen der Fall ist
Anzeigen Anweisungen und Beilagen
über andere Lotterien bringen.
—- Das Amtsblatt der Reichspost
veröffentlicht die Ernennung von vier
pensionirten Offizieren zu Postdirekto
ren. Sollten sich wirklich die Befürch-
tungen der Postbeamten bestätigen daß
i die höheren Poftstcllen künftig eine Ver-l
forguna für höhere Milititrantvörter
sein sollen? Am Ende glaubt man
die pensionirten Offiziere billiger zu be-
Jkomtnen als die technisch vorgebildeten
’Beamten und will damit dad angekiim
digte Sparfhstem bei der Postverwali
tung beginnen. Solche Ersparnisse
können aber dem Verkehr recht theuer zu
stehen kommen.
— Der Lieutenani Figueira d’Al-
niedia vom«13. Uianen- Regimentin
PUU IIUUcc Isl uUV Ullcll Uculsbycll Null-
tar- und Unierthanenverhältnissen ent-
k lassen worden« Berliner Blätter schrei-
ben dazu Folgendes: Der junge Offi-
zier ist der älteste Sohn eines portugie-
sischen Großgrundbesitzers der früher
ais Osfizier in preußischen Diensten
stand nach dein deutsch « französischen
Kriege den Abschied nahm sich mit ei-
ner Griechin verheirathete und in der
Nähe von Athen niederließ. Der ehe-
malige preußische kaizier brachte auch
seinen ältesten Sohn zur militärifchen
Erziehung nach Preußen. Der junge
Mann wurde in der Hauptladettenam
stalt zu GroßiLiehterfelde ausgebildet
nnd bestand mit 16 Jahren als Selec-
taner irn letzten Frühjahr die Offi-
ziersprtisung. Hiernach dem Königs-
Ulanenregiment als Secondelientenant
zugeiheilt erhielt er den üblichen Ur-
laub und reiste nach der Heime-th.
Seitdem hat er nichts mehr von sich hö-
ren lassen. Da vor Ablauf seines Urs
laubs der griechisch-türkische Krieg aus-
gebrochen war so hat er sich wohl in
das griechische Heer einreihen lassen
und vielleicht im Kampfe gegen die
Türken den Tod gesunden. Aus dem
Preußischen Miliiarverhaltniß mußte er
entlassen werden da er sich ohne Er-
laubniß von seinem Truvdeniheile fern
hielt nnd mit der Entlassung aus dein
Militårverbande verlor er auch die
preußische Staatsangehdrigkeit die er
durch die Ernennung zum preußischen
Offizier erworben hatte.
— Die ersten weiblichen Fabrik-Jn-
snektoren wird das Großherzogthnm
dessen haben wo in den Voranschlag
des Etais flir die Finanzperiode 1897-
1900 die Mittel fltr die Anstellung
zweier Aisistentinnen der Fabrilinsvek-
toten eingestellt worden sind. Sie
werden den Beamten der beiden in
Hefsen bestehenden Aufsichtsbehörden
unterstellt. Die Aufsichtsbefugnisse
noli-n pinfimaiipa mir fiir nnns sha
zielle bie Frauenarbeit betreffende Ge-
biete unb solche Betriebe in denen aus-
schließlich Arbeiterinnen beschäftigt sind.
Die anderen Bundesstaaten verhalten
sich noch immer in dieser Frage mehr
ober weniger ablehnend obwohl in ib-
·nen die Anstellung weiblicher Fabrik-
inspektoren mindestens ebenso noth-
wendig ist wie in Dessen.
—- Jri großen thben befand sich
kürzlich der Oberbürgermeister Jäger
in Solingen. Er war schon ganz früh
im Rathhaufe in Amtsgeschitften tnütig
unb in die Arbeit so vertieft baß er
ganz übersay daß die Stunde wo
Prinz Leopold zu den Eiriweihiings-
feierlichkeiten an der Müngstener Rie-
senbrücke abfuhren wollte bald geschla-
gen hatte. Da bie libchste Eile gebo-
ten war so warf er die Arbeit bei Seite
nnd eilte hinaus um mit dem nächsten
Straßenbabnwagen nach seiner Woh-
nung zu fahren. Aber o webt Die
Straßenbabn kam nicht; es war eine
Betriebsstörung eingetreten. Kurz ent- «
schlossen stieg ber Oberbürgermeister in
den «grünen Wagen« den Gefange-
nentronsportwagem der vor dem Rath-
hause hielt ließ sich im Galopp nach»
hause fahren legte den Festfrack unds
die goldene Amt-steile an und fubrs
dann in demselben Geführt nach dem;
Babnhofe wo er noch gerade zur rech- i»
ten Zeit ansam. Der komische Vorfall
hat natürlich große Heiterkeit erregt. .
— Der Verein Berliner Milchpüch l
ter wird am 1.0ktober eine milchmirth- I
schastliche Hochschule eröffnen welchel
hauptsächlich der Frage der großstädti-
schen Milchoersorgung Rechnung tra-
gen soll. I
— Marie Geistinger hat beschlossen
im Spätherbst abermals eine Gaftspiel-
reise nach New York anzutreten.
—- Der kürzlich verstorbene frühere
freisinnige . Reichstagsabg. Kümpsser
pflegte im Kreise von Freunden und
Gesinnungsgenossen eine Anekdote aus
seinem Leben vom Jahre 1848 zu er-
zahlen. Sein Vater war großherzog-
lich - niccttenburgischer Beamter der
Sohn diente während des Sturmsah
res als Einjährig - Freiwilliger. Jn
voller Uniforrn nahm der jugendliche
Freiheitekainde an einer Volksver-
sammlung Theil in der Über Abse-
tzang nnd Pensionirung des Großher-
zogs dedaltirt wurde. Die Diskussion
verlief ähnlich wie in Fritz Reuters
unsicrdlicher Beschreibung (Ut mine
Stromtid«) in der »Reform« zu Rahns
städt. Kämpffer ergriff das Wort und
schlug vor dem Großherzog eine Pen-
sion von 1200 Thalern und ein Reit-
pferd zu gewähren. Jrgend weiche
Folgen hatte diese Rede nicht« Nur
ließ sich der Großherzog ais er einige
Zeit daraus den alten Kamdffer be-
suchte den Sohn kommen und dankte
ihm daß er ihm eine so reichliche Pen-
sion gewähren wollte. Er. der Groß-
herzog könne auch mit weniger aus-
kommen.
— Das Landgericht Kempten hat sich
mit der Aburtheilung eines »Vergehens
gegen die Religion« zu beschäftigen.
Angeklagt war das Artisten - Ehepaar
Johann und Otttlie Mörch. Sie hat- »
ten in Kempten vor zahlreichem Publi- »
knrn folgendes Kunststück geieistet:3
Joh. March trat als Kapuziner geklei- ;
det auf und sang ein »Spott1ied« auf
die Mönche Hierauf legte seine ziem-
lich lasciv gekleidete Frau eine Art
Beichte ab indem sie bekannte daß sie
Jemandem einen Kuß gegeben habe.
Der Kapuziner tröstete sie mit den
Worten das mache nichts er würde;
das auch than und er könne sie leicht-
adsoloiren. Hierauf kniete Frau Mdrch I
nieder nnd h» Sahn-inn- nmsbtv Gib-pl
sie das Kreuz gab ihr einen Kuß unds
sang nochmals ein »Spottlied«. Die-i
sen Thatbestand stellten die drei Zeu-;
gen eidlich sesi. Nach längerer uitansj
ter Verhandlung erfolgte Freispre-
chung weil kein Vergehen wider die
Religion im Sinne des Paragraphen
166 des R.·-Str.-G.-B. vorliege.
—- Der katholische Priester und
Ghmnasiallehrer Bunkenhofer zu Werth-
heim veröffentlicht in der Straßb.
Posi« eine längere Erklärung wonach
er in einem Schreiben an das erz-
bischösliche Capitel in Freiburg seinen
Austritt aus der päpstlichen Kirche
angezeigt habe. Es sei dies die letzte
Conseauenz einer über ein halbes Men-
schenalter zurückreicheuden schweren
geistigen Gemüthsarbeit die ihn ge·
nöthigt habe Stein für Stein abzu-
brechen von einem Bau der in der
ersten Hälfte seines Lebens nach
ausschließlich römischen Princibien
und daher mit ungenügendem Mate-
rial aufgestlhrt wordensei. Nur die
völlige Lossagung vom neuen Testa-
ment und der Geschichte der ersten
Jahrhunderte des Christenthutns um-
che es möglich sich nothdlirftig in die
jetzige Gestaltung der römisch - kirchli-
chen Verhältnissezu finden. Bestim-.
tnend fei fttr ihn u. A. die Wahrneh-
mang wie dem sich in Alles fügenden
braven katholischen Volke durch die öf-
fentlichen Gottegdieuste mehr und mehr
die Herzenssprache mit seinem Gott
abgewöhnt werde und man ihm zu-
ututhe unverstaudene Laute fttr Ver-
nltnfiiges zu halten; ferner die Wahr-
nehmung wie die öffentlichen Andacht-
übungen fortwährend mehr veräußer-
lichend wirken und der Kultus des
Ablasses Dimensionen annehme die
einen gebildeten Katholiten empören
müßten. Die große Sünde des Jahres
1870 trage ihre gerechte Strafe in sich
selbst an der die Kirche zu Grunde
gehen müsse indem ganz von selbst der
Adsolutismus den Knechtdiensi und
bie Unfähigkeit züchte also die ganze
bildunassähiae Welt die auf Freiheit
und Wahrheit niemals verzichtenkönnr.
mehr und mehr von sich stoße.
-.....»-—
Einhaltsbefehl gegen Krankheit
Gebiete der Krankheit Einhalt tndem du deine ge-
fazmächte Konstitntion stärkst den ausgemergelten
Körper kräftigst dein danach blaßrvthes Blut mtt
Hostetter’s Magenbitters dein vorzägllchstem denr
bestempfohlenften und populärsten Tot-te unserer Zett
etnenerst und beeelchekst. Das Ritters stärkt den Ma-
gen turirt Leberftarre Darmgwang nah befördert
die ausscheidende Tbåtigkett der Nieren und Blase-
Nicht nur verhütet es sen Rückfall ta Malarlaflebey
sondern gewährt auch sicheren Schuh geqen atle ma
lariaattiaen Krankheiten selbst solchen Personen
welche ohne das Vetters unfe lbar deren Beute werden
würden. Es entfernt aus dein Blute vie amtndien
Unreinigteiten welche von den gele rtesten und be-
wahrteften Pathologen als die Uria e von tht und
Rheuknansinuz bezeichnet werden un lft überdies ein
nie veriagenveti Mittel gegen den durch Ueber-mitten-
gung sein-wachten Zustand des Nervensystem-s und
akans entspringende aetstige Rbgespacmtheit und
Niedergeschlagenheit.
-sss—--——« --———--—«-s -
Heirathv - Scheine-
Henry Dules und Josephine Insel-
mann.
Fred Metzing und Minute Bell.
F. J. Meyer
N- . 211 West- Seite Alamo Pia-ka-
Wcin -Handlung und Saloon.
Gewahlies Lager vorzüglicher Cali-
fornin-Weine die direkt in den Wein
bergen getauft wurden. Roth- und
Weißweine Angelica Part Sherry
etc. Aufträge von außerhalb werben
prompi ausgeführt Telephon für
Stadtkunde 280.
Jm Saloon findet man eine
Whiölies Weine« vorzügliches iet-
Cigarren etc.
Ausverkauf der Sommerwaare.
Da zu regultiren Preisen die Waure nicht rapide genug verkauft sz
wurde ist m allen Departements eine Reduktion vorgenom-
men tuordeu Große Reduktion in Sommerlleideru.
Damen - Taillen.
Wir werden nicht eine einzige Taille für die V
nächste Saison überbehalten wenn niedrige I
Preise den Verkauf beschleunigen Jedes Stück
im Preise herabgesetzt Nachstehend einige Preise: JJ
Alle 35 es. Tüillen jetzt 15 es. i
» 50 » « » 25 « »
» 75 « » « 46 » Y;
» 1900 « » 64 « i
» 1.25 » « 93 » U
» 1.50 » » 1.12
» 2.00 » » l.37 II
»sMMMHAMMHF ·«
Jn der Voraussicht daß unsere Ideen des Er-
sparnisses mit den Ansichten der Kunden
übereinstimmen indem wir sehr gute Waare zu »
äußerst billigen Preisen anbieten diene nach-
stehendes Verzeichnis:
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«-Durchess" Bemkleidern m leichter Waare und
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Briefliolm Basis-»unmans
werden prompt besorgt und f
gewissenhaft ausgeführt. »O
Passangilleqtte aller Artf
Nach und von Entopa.
— - « i Jetzt ift die Zeit Ti-
Cis Hä« jckets zu kaufen nnd Ver-
«·.«J« wandte Und Bekannte
s »aus der alten Heimaih
herüberlommen zu lassen.
Wegen genauer Information wende
man sich an
KICHAKD GEHLSKT .
Agenlpehemaliges Postgebüude Alamo ·-
Plaza San Antoniu Texas.
i
Offizieller Agenl fltr alle europüi-I
schen Dampfer-Linien. s
Rath sitt Meta- «
Vor über 50 Jahren schon wurde
Wirs. Wit«slow's Soothing - Shrup
von Millionen von Mütter-n beim Zah-
nen der Kinder angewendet. Wirst da
im Schlafe durch das Schreien eines
Kindes gestört das im Zahnen ist und
oor Schiner en weint? Wenn so lasse
sofort eine lafche von »Mrs. Wins-
lowB Soolhing Symp« holen. Sein
Werth ift nnbezahlbar. Es wird dein
kleinen Leidenden sofort Linderung ver-
schaffen. Berlaßt euch darauf Mütter
es ist kein Zweifel darüber. Es heilt
Dysenterv und Diarrhoe regnlirt den
Magen nnd die Nieren beseitigt Wind-
Kolik erweicht den Gaumen verhin-
dert Entzündung und stärkt das ganze
System. «Mr5. Winslowg Soothing
Syrnptfür zahnende Kinder ist ange-
nehm in Geschmack und das Recept
annnt von einem der besten weiblichen
lerzte in den Ber. Staaten. Es ist bei
allen Dru gisten in der ganzen Welt zu
haben. reis 25 Cenis per Flasche-.
sauft Ulchts·anpetes als ME. Wills-
lolvs SoothingsSvrup.
M..—-—-———
Eine Anzeige.
Alle die beabsichtigen eine Reise
nach dem Norden oder nach Europa
an utreien wird es interesstren zu
wi en daß unsere Koffer sowie Reise-
taschen für eine Woche zum Kostpreise
verkauft werden. Jeder Koffer ist mit
leserlichen Ziffern markirt sowie mit
dem ehemaligen Verlaufspreisr. Au-
ßerdem haben wir unseren sämmtlichen
Vorrath von Herren- Damens und
Kinderschuhen im Preise reduzirl um
die Sommetwaare lieber unter dem
Preise zu verkaufen als dieselbe auf
nächsten Sommer aufzuheben.
Achtungsvoll
C. Baum.
Cinderella Schuh-Palast.
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Wenn JhrEuch irgendwo niederlassen
wollt thut es entlang der Linie der
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zorni. Nur die allerbesten Materialien zur Fabrikation verwandt. «- Telephon Ro. II
El
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Fnssco Rom-S
USE onNehmt den St Lonis lj FAUDIIIIMILF Eiich EINle
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konsenatlow unt Fell-n- scwvms - s
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nmlste un Hngnenmsm Reise non 81. Wis
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Hei-D «
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HH g k minnt no T nennen k?
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OW« «-’-!031cW.L5.Ringy
Agentem
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List für die Sommer - Monate exöfinei
» Fund Familien find eingeladen m der
JFriihe am Mittag oder am Abend
Mahizeiicu einzunehmen yber den gan-
; gen Lug hier zu verbringen. Ist
Garten jiehi Familien Und Vctciscu
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 33, No. 4704, Ed. 1 Thursday, August 12, 1897, newspaper, August 12, 1897; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1088393/m1/1/: accessed July 18, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .