Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 33, No. 4847, Ed. 1 Thursday, February 10, 1898 Page: 1 of 4
four pages : ill. ; page 24 x 17 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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- .- -—-——=-ggs—
Die Woche-nach
Freie Presse sijk TM
« erscheint jeden Donnerstag und kostet » »
« - H 82. 50 für das Jahr oder -
81.25 für 6 Monate im Voraus.
Die Tägliche
Freie Presse für Texas " « »z- » .
erscheint mit Ausnahme des Sonntags
und kostet : ·
s10-00für das Jahr
82.50 für 3 Monate-. «
Tagliche Ausgabe.
Fethqng 33 » W— « » » : « « Sau Anweon Fonjterjth den 10.Jebrua11898. Nummer 4847· «
--—4——
Spart Euch Zeit
Bringt Euch neue Kunden-
Erhält die alten Kunden
und belebt tm Allgemei-
nen den Geschäftsgang.
Ueber 9000 Telephone in Texas.
Benutzt die Telephone auf weite
Entfernungen nach allen Punkten-
dic in das System der Südwestllchen
Telegraph- und Telephon-Kompagnie
»Im-eingezogen worden find.
LUCAL
(. NG
Dssswce
TELEPHONE
ExisuTEtistxziTakgiskkx
Eine Geschichte aus Island
Von Johanna Minimum
(Fortsetzung).
Heute wird Larcy ausgebaer Alle
Dokfbewohner sind geschäftig; man
schmückt sich zu dem Fest; man liirsxct
nnd slickt sich die alten Kleider. All
und Jung Alle wetten sie Kathleen I
beweisen wie nahe sie sich von dem «-
Tode Larrys berührt fühlen. Wo nur i
ein Blümchen in den armseligen Gärt- j
chen auszutreiben ist da fällt es heute ;
unter der Scheere. Sonst da holte I
man Körbe voll der prächtigsten Blu-
men Geranien und Rosen Kamelien
und Fuchs ien aus den Treibhäusekn der
beiden Schlösser denn die-Verwalter
waren bei s olchet Gelegenheit stets stei-
gebig aber wer konnte Blume-n erbitten l
aus Castle Glena von wo aus sich die l
Lnoroertsche Hand nach Larry gestreckt
at.
Hoch anfgethürmt liegen die schneei-
gen Leinentiicher und daran ruht
Larth mit Blumen und Kränzen be-
deckt. Ringdum an den Wänden bren-
nen Kerzen und fein Haupt ist um-
strahlt von Lichterglanz. Dicht hinter
ihm steht erhöht ein Krusifixx Es ist
als ob der Heiland seine ere über den
Todten breite. Ruhig und still sitzt
Kathleem den Kopf gesenkt die Hände
im Schooß gefaltet. Keine Thriine
rinnt.
Alle Nachbarn und Freunde Lom-
men betrenzigen nnd «verneigc'-t sich
vor der Leiche-der Eine legt noch ein
Blümchen» nieder der Andere steckt
eine Kerze an die er für feinen letzten
Feuer ertauft hat. Und so viele Be-
ucher die kleinen Näume saffen so
viele drängen sich hinein denn gleich
beginnt die Todtenklage.
Feierliche Stille herrscht-feierlich
brennen die Kerzen-feierlich gestimmt
laufcht ein Jeder. "
Jetzt erhebt sich Noisah O’Reillh.
Sie weiß was ein jedes Wort zu be-
deuten hat und wie sie es betonen
muß. Morgen wird die Klage weiter
getragen von Mund zu Mund. Ja sie
wird an chwellen wie der Bach nach
einem ewitter. Den rothen Mantel
zurückfchlagend streckt fie die Arme
ans und deutet auf Larry:
»Larry O’Brien Du Schmuck der
irifchen Jugend der Du in Deiner
Blüthe hinweggerafft bist·tvie die
Eiche getroffen vom Blitz mögen sich
die eiligen Deiner Seele erbarmen
daß u nicht lange lechzest nnd dürftest
nach den ewigen Freuden des Himmels
denn keine Zeit ließ Dir der unbarm-
herzige Feind Dich mit dem Herrn
Kind seinem gebenedeiten Sohne zu ver-
fshnent
»Ihr Alle habt den Larrh O’Brien
Bekannt. Wer gliche ihm an Muth und
raft an Schönheit des Antlineg und
der Glieder-? Sein Gang war stolz wie
der eines Königfohnes und feine Miene
edel und frei. Kein Adlerhorft war fo
oth daß Larry ihn nicht erklettert
ein Meer fo«stiirtni1sch daß er ed nicht
fu«-la-- » ...t.c- — - «
wiss-DIS III UI til-US Is bcswlsusksl
den der grimmenyfand des Feindes.
Seht das blutige al an der Schlafe
ans der das jtinge Leben entströmte!
Weh dem Mörder dessen rnchloseHand
ihn hingestreckt-weh—wel) l« ·
.Weh weh weh!«.schluchzt- man
ringsum.
»Auf seinem Grabe.iverdet Ihr nnd
Eure Kindestinder trauern denn mit
Latr O’Brien siel einer der Getreuen
die i r armes Vaterland lieben!
»Pslanzet den Shamrock an der
Stätte wo sein Blut vom Grase rieselte
Und die Wasser des Flusses röthlich
sittbtet Ja dort pflanzt den Simme
dort wird er ewig grünen utrd Euch er-
innern an Larry -O’Brien der um Euch
den Opfertod gelitten!
»Hört seine Stimme im Rauschen
des Flusses im Säusein der Blätter
nnd des Grases; seht nicht die Sonne
untergehen ohne n beten daß die
eiligen Mitleid sühlen und Euch die
and stärken mögen damit Ihr mehret
den Bedrückern und Feinden unseres
armen Vaterlandeei
»Wetnt um Larry weint um ihn—
netzt den Boden mit Euren Thriinen !«
Immer heftiger schluchzt man; kein
Auge bleibt trocken; nur Kathleen sitzt
noch immer unbewegt als wäre sie ana .
Stein gehauen.
»Und selJt die Wittwe beladen mit
Kammer. Umsonst wird sie den Gat-
ten rufen nnr das Echo wird ihr kla-
gend antworten: i’arry LarrYP wird
es über die ganze grüne Znse tönen;
von Malin Head bis Cape Eorn wird i
sein Name um Rache schreien !««
Und Norahs Augen flammen « die
Oder-Lan ihrem»iangen« hageren Halse
l
l
l
tchwetleu trne sie mit immer lauterer
Stimle bald Larry preist bald die
’Hinterblirlscnen nn ilnc Pflichten
mahnt bald die Engliinder als die
Ursache allen liebew alles llnlseils
anklagt. «
Die stolzen Herren! Mit Vier-
gespnkm nnd fiirstliciiem Gepränge sali-
ren sie durch das Dars vorüber an den
verfallenen «-.«elstiilsilttert der Armen die·
mit ihrem Schweiße dcn Boden düngen
und selbst unt Hunger-triebe nagen. Feil
halten sie das Volk seiMnd niedrig.
Durli ein Glas Whisky wollen sie die
Männer durch Schmeichelwort und
gleißendes Gold die Weiber bethören.
Aber Fluch iiber die welche abtriinnig
werden an der heiligen Sache des
Vaterlandesl Ist einer unter ihnen
der nicht denkt wie sieNorah O’Reilly?
Iltle seufzen nnd klagen und stimmen
ein in kais Znslnßgcbet
Karl-leert regt sich noch immer nicht;
ein jeder Bintetropicn ist ans ihrem
Antlitz gekr« it selbst die geschlosse-
nen Lippen s:«d weis;. Aus dem glän-
zend schwarzem glatt gescheitelten Haar
spieltan tierzenlicht · «
Just rixacizt der leiskykrug die
Rundr; nie-n mus; sich stärken nach der
crsklxiirternden Rede der Klagefran
Lilechanisch mit unbetvegten Zügen
starren Blickes reicht Kathleen den
Gästen die eigtalte Hand wie sie sich
Einer nach dem Anderen Urteil-schieden-
Die Kerzen brennen nieder das
Stäbchen ist leer. Da tritt der Priester
zu Kathleen und legt ihr sanft die
Hand aus den Scheitel.
.Kathleen itzt Namen aller Hei-
ligen gib mir das Kind; ich bringe es
nackt Beliaft tu meiner Schwester: sie
wird den Knaben halten-als wäre er
ihr eigen.«
.Nein!« entgegnet fie tonlosz
»in-innre jetzt was wolle-. Larry hat
mir verziehen Its-as gehen mich die
anderen Menschen an t«
»Du findest noch immer keine Ruhe
im Gebet l«
»Ich bete nicht mehr Vater Multi-
gan.«
5. Kapitel.
Mit großem Gedränge mit gedämps-
tem Trommelllang und Trauermusik
ist Larrh OVrien zur Erde besinnen
Schon deckt frischer grüner Shamrock
den kleinen Gr’abhilgel.-—Jeder bat
sein Scherflein beigetragen ja in
allen umliegenden Ortschaften hat man
zum Begräbnis gesammelt und frei-
gebig nnd groß war die Spende.
Gleich einein wnchtigen Stein der
in’s Wasier stillt daß sich Kreis unt
Kreis bildet fo wirkte die-Todtenklage
der Norah OIReilly bis in die entfern-
teften Därfer.
Die ganze sonst ruhige Umgegend
ist in Aufregung. .
Und setzt hebt das Gerücht das
lügenhafte Gespenst fein Haupt und
es geht unt und wächst nnd wirft mit
seinem Wachsthum verdunkelnde Schat-
ten. Erst flüstert es leise dann wird
seine Stimme lanteix
Man will das entsetzliche Gespenst
fassen da zerrinnt es in Lust unt dort
wieder riesengroß hunderthäuptig anf-
zulauchen.
»Larrys Tod war beabsichtigt«« flü-
stert das Gespenst; »der Herr hat den
Diener gedungen den verhaßten Larry
zu befeitigen.'«
Man bekreuzigt « sich bei fo viel
Schlechtigkeit. · -
»Seht nur ihr Kind an es ist Sir «
Harolds Ebenbild !««
»Ja ja Kathleen O’.Donnell hat
immer feine weiße Hände gehabt.
Kein Wunder die braucht nicht zu
arbeiten wie unsereins!«
»Sie htilt es mit den Protestanten. -
Haft Du gesehen daß sie das Bild der
heiligen Muttergottes von der Wand
genommen hatt-«
Noch weiß Mike O’Donnell nichts
von dem unheilvolle-n Geflüster das in
der Luft schwebt. Man hinet fich den
Juni llcV ltslasl ckkcglcll Dklllllcllllolos
zu reizen. Wehe dem der es gewagt
hatte in seiner Gegenwart den Stein
der Schmach aus sein Kind zu schleu-
dein!
Mike O’Donnells Faust trifft
schwer wohin sie schlägt!
Oestek als je finden geheime Meu-
ings statt. Dunkle trotzige Gesichter
tauchen hier und da aus um nach weni-
gen Stunden wieder zu verschwinden.
Mager?
Magerkeit ist oftmals ein
Zeichen gegchwächter Gesund-
eit. Ver ust an Gewicht be-
deutet Gesahr. Kommt es vom
Husten Ertältung Lungenbh
schwerden oder ist es ein ererb-
tes Symptom schwachcr Lun-
en so seid vorsichtig! scott’s
malsioa von Leberthran mit
Hypophosphaten ist ein Fett-
erzeu er und mehr als das. Es
peru acht solche Veränderung
im System daß die Zunahme
dauernd und die Besserung be-
ständig verbleiben selbst wenn
man mit dem Gebrauch aufhört.
h cis. m sub M eilen Mathem-.
Dar- nintige Ereigniß darf nicht fo
winke-weitem ti- mnji von den Feniern
nach all-an Seiten hin ausgebeutet wer-
denz inu ten Haß gegen die Engländer
zu schilt-en .
tFortsetzizig folgt)
Die Arzneiknnst in China.
Der chinesische Arzt ist ausnahmslos
ein würdiges Gegeniiück zu unserm
deutschen Doktor Eisenbam er ist der
Quackfalber comme il san-is "-Da er we
der eine Universität durchzumachen noch
eine Siaatspttifnug zu befürchten hat
so deutet er die Dummheit und Unwis-;
senheit des Volkes aus ohne daran ir- i
gendwie gehindert zu werden. Die
Leib-Aerzte des Kaisers sind die einzi-
gen Mitglieder der Profesfiom für die
ein Mißlingen des Heilbersahtend
gleichbedeutend mit Unehre Ist. Als
z. B. der letzte Kaiser an den schwatzen
Blaitcrn erkrankte- beachte eine Besie-
rung in seinem Zustande die der Ge-
wandthat seiner Aerzte zugeschrieben
wurde ihnen einen Schauer von Ch-
rungen unglücklicherweise aber nahm
die Krankheit eine verhangnißvolle
Wendung und als Sr. Majestütges
starben war wurden die erst vor eini-
gen Tagen besbrderten Aerzte degradirt
und alte ihre Titel ihnen genommen.
Diejenigen Dtoguen weichein China
im allgemeinen Gebrauch sind nnd
heiliriifte besitzen werden aus Kran-
- tern hergestellt während -det Rest
) wonach-much stutzt-in fque nicht in der
iThat schädlich isi. Die Chineien ken-
nen heute noch nicht die Gesetze des
Bintnmlaustz auch hat das Studium
der Anatomie ihnen noch nicht die Ge-
heimnisse des menschlichen Körpers er-
schlossen. Man nimmt nie zur Anmu-
tatiau seine Zuflucht-»du es einen Theil
«f«e—..t.«.- -..---.-.4
VII UAUUULUI III UVOSLI UUIUIUUJI
fdaß eine Verstnmmlung des Körpers
seine unehrdietige Handlung den Eltern
gegenüber ist denen man denselben zu
verdanken hat; beständig kommen Falle
ver in denen Mandarine sowie auch
das gewöhnliche Volk schlimme Un-
glitcksfitlle leiden aber alle «Ueb3rre-
dungskunsi der fremden Aerzte die ste
versicherten daß Ambutation allein ihr
Leben retten könne vermochte sie nicht
zur Operatian zu bewegen: ste zogen
lieber vor zu sterben als wie ein Glied
zu verlieren. Nach demselben Grund-
aye schant sich ein Verbrecher der zum
Tode verurtheilt ist glücklich falls er
durch Erdrasselung in’s Jenseits ge-
schafft werden kann anstatt durch des
denkers Schwert um einen Kon kurzer
gemacht zu werden.
Zwischen der Unwissenheit der
Aerzte und den Gedlthren die sie er-
halten besteht ein billiges Berhaltniß.
Kein Arzt erwartet mehr als einen
Thaler fitr einen Besuch zu erhalten«
und vielen ahlt man nicht mehr als
ein Fünftel ieser Summe. Was nun
auch immer die Hdhe der Gedühr sein
mag man gibt sorgsam darauf Acht
daß das Geld in schönes Papier ge-
wickelt ist welches die Aufschrift tragt:
»Goldenen Dant.« Das Erste. was
der Arzt thut wenn er das Zimmer
seines Patienten betritt ist beide Pulse
zu fühlen. Diese Quacksalder haben
nicht die blasseste Ahnung daß zwi-
schen Arterien und Adern ein Unter-
schied besteht; ja sie glauben sogar
daß die Pulsenn den andgelenken
mit den verschiedenen rganen des
Körpers in Verbindung stehen und ih-
ren Zustand anzeigen. Sie geben var
durch den Puls-schlag am linken Arm
den Zustand des Derzens zu lesen-
während der der Rechten die Gesund-
heit der Lungen und der Leber andeu-
tet. Reichen diese Führer nicht aus
um die Krankheit an welcher der Pa-
ttent leidet festzustellen so nimmt der
Arzt zur Zunge seine Zuflucht die
seiner Ansicht nach. unfehlbar- die Na-
tur der Krankheit darlegen muß. Das
große Ziel dieser herren Eisenbarte ist
wie sie sagen »den Athem zu starren-
das Phlegma zu beseitigen das Blutl
gieichniastg nnd warm zu machen die
Leder zu reinigen. traute Materien zu
entfernen den Appetit zu starken das
HThor des Lebens anzureqen nnd die
Darmonie wieder herzustellen«. Sie
glauben daß den menschlichen Körper
ein doppeltez System von Würme nnd
Mitte durchdringt; befindet sich einer
dieser Bestandtheile ini Uebersiuß so
tritt Kantheit ein. Judas deer ta-
gen sie »ist der Gemahl und die Lun-
gen sind die Gattinkz gelingt eseii
nein nicht diese beiden Vanptorgnne
in Einklang zu bringen so tritt sofort
Krankheit ein.
Jn der chinesischen Pharrnatopbe
find 424 DanntiMedizinen aufgezählt
die inan gewöhnlich gebraucht. Von
diesen stammen 314 von Pflanzen 78
von Thieren und 50 vanMinerolien ab.
Unter den widernatttrlichen touisihen
Mitteln welche die dezapften Aerzte
verschreiben befinden fich» Ast-est
Tropfstein frische Dirschgeweih i Spi-
cem getrocknete rolhgeflectte Eidechsens
häute Dundesteisch. Schildpatt« Kav-
chen und Zähne von Flattereidechsen
pulverisirtes Rhinoceroöhorn ec. Vor
etwa 4000 Jahren soll« der Kaiser
Duangti ein Werk geschrieben haben
das die Arzneitnnst behandelte; in den
Jahrhunderten die seither verflossen
find. hat man nur wenig Fortschritte in
dies-c Wissenschaft gemacht- Pte haupt-
sächliihsten Ausnahmen sind eine Kennt-
niß der Acuvnnctur und Jinpfnng. Es
ifi unbestimmt wann Acupunctur zuerst
nach China eingeführt wurde aber das
i Vertrauen welches das Voll anf sein-
Wirkfamteit in rheumatischeu Füllet
und Dyspepsie bat rennt keine Gren
zeit. Sobald ein Arzt znr Ueberzeui
gung gekommen ist daß ein qetoissei
Knochen oder eine Muskel entzündet ist«
sticht er eine große Stahl-Nndel in den
angegriffenen Theil und dreht sie er-
barmnngslos unt und um. Zum Gliio
stir die Patienten ist ihre Rate der Erbe
eines lyatphatifchen Temperaments«
das sie vor den-vielen Uebel-i bewahrt
die solch eine Behandlung unter einem
leichter erregdaren Volke fraglos zur
Folge haben müßte. Die Behandlung
der Dhsdedsie ist noch mehr als die vor-
genannte dazu berechnet Gefahr und
Krankheiten zu erzeugen. Ein chinesi-
scher Arzt zaudert nicht die Nadel
in den Magen oder die Leder hinein
zu siechen und das System demzufolge
er auch noch auf die hierdurch entstan-
denen Wunden Blafenpflaster auflegt
macht die mit der Operation verbun-
dene Gefahr noch viel größer.
Die Chtnesen haben seit langer Zeit
von der Cinitnpfung als einem Schutz-
mittel gegen die Blattern Gebrauch ge-
macht aber es war erft itn Jahre 1820
daß sie durch einen englischen Arzt in
Canton mit der Knhpockentmbsung de-
lannt wurden. Obgleich man letztere
noch immer nicht allgemein anwenden
so müßtgt sie doch in einein gewissen
Grade die schreckliche Geißel der Blat-
tern die in China beständig ihre Wir-
kung ausübt. Nur selten entrinnt ein
Kind einem Anfall dieser Krankheit
und der Prozentsatz der Todesfälle ist
stets bedeutend. Jn Nord - China hat
man beobachtet« daß die Krankheit je-
den Winter epidemisch auftritt. Die
Ursache hierftir maß man vielleicht in
f dem Umstande suchen daß die Anste-
s ckung an den Felllleidern sesthltngt die
das Volk trägt und die in der Regelt
bei Frühlingsanbruch nach den Pfand- ’
Masern geschielxt und »erst wieder beim
ö-4·»-I
wus----uuusuuj unstet-sc WILL-TU-
Der Aussag ist in Sang Centrali nndi
Sud - Chan endemifch. Man schnell
die Zahl der in der Provinz Canton·
rnit dieser schrecklichen Krankheit Be-
hafieten auf wenigstens zehntausend.
Obgleich der Chinese fie nicht fiir
ansteckend hält to fitrchtet man
sich doch vor Ansteckunsjz außer-
halb der meisten-größeren Stadte
giebt ed Lepra - Ddrfer in denen
wie man annimmt die Opfer dieser
Krankheit abgesondert leben. Doch
wird das diesbezügliche Gesek nicht
streng beachtet denn in den Straßen
folcher Städte wie z. B. Canton det-
teln Einen Leute die mit diefer Kranki
heit behaftet sind an indem sie ihre
adfautenden Gliedmaßen zur Schau
stellen. Die Chinefen wenden wüh-
tend der ersten Stadien zur heilung
dieser Krankheit verschiedene eigenar-
tige Hilfsmittel an aber sobald ftch
diefelde odllig entwickelt hat ergeben
sich die armseligeu Lebenden ihrem
Schickfale. Die Chinefen haben ge-
funden wie dies auch anderswo der
Fall gewesen ist daß die Gefahr der
Ansteckung nur in dem beständigen
Verkehr mit einem Ausfasigen liegt;
ferner daß Reinlichieit ein eden so
starker Schuh gegen die Krankheit ist
wie feuchtes Kliuta und ungesnnde
Nahrung dieselbe befördern.
Das Kotierreich wird periodisch von
Choleras nnd Diphteritid s Chidemien
heimgesucht; daß Volk ist machtlos um
der Ausbreitung Einhalt zn thnn oder
die heftigteit der Krankheit zu verrin-
gern. Bricht Cholera ans. so nehmen
die Chinefen anstatt argtliche Vor-
fichtdtnaßregeln zu treffen zu Antulets
ten der Anbetung von Gdsen oder der
Befolgung des Begetariantsmnz ihre
Zuflucht. Da fie somit aller vernunf-
tiger Waffen beraubt find unt die
Krankheit zu bekämpfen so sollte man
glauben daß die Krankheit endemifch
anstatt nnr epidemifch fein würde. Man
achtet nicht darauf. die Patienten zn
ifoliren; man denkt nicht daran die
Kleider der Opfer die häufig wachen-
lang in dem hause der Ueber-lebenden
eingefargt liegen bleiben zn verbren-
nen. Und dessen nnaeachiet versehn-im
det die Epidemie satt edensd schnell
wie sie lam indem sie keine Spur zu-
rückläßt ausgenommen in dem schmerz-
lichen Andenken jener die den Verlust
von Verwandten oder Freunden zu de-
klaan haben. Die Chinesen glauben.
daß diese Epidemien das Resultat at-
mosvdtirischer Zustände sind und sie
behaupten das ddse derannahen der-
seiden in der Gestalt von Walten ge-
sehen zu haben die ttder die Provin-
een dinwegseaten und Krankheit und
Tod in ihrem Zuge zurückließem
Wie es in den meisten Ländern des
Ostens der Fall ist wimmeln die Städte
und Dürser in China von riiudiaen nnd
halbverhungerten Abtei-n aller Art.
lSchlecht gesttttert und deraachliissigt
von Jedermann schleichen sich diesei
»Straszenkehrer« durch die Straßen und ;
Gassen und versuchen sich am Ledeu zu
erhalten indem tie den ausadsall
den weder Mensch noch hier essen
kann verzehren. Falls wir dierzu noch
in Betracht ziehen daß das Klima in
einem größeren Theile des Kaiserreiches
sast ironisch und daß das Wasser wel-
ches die unde trinken zumeisi sehr nn-
rein ist o wird man zugeben müssen
daß die Verhältnisse derart sind um
den Ausdrucks von Tollwutd zu desdrs
dera. Es ist nichtsdestoweniger eine
außergewdhnliche Thatsache daß od-
ßleich diese Krankheit existirt fie nicht
arker vorherrscht als dies anderswo
der Fall ist« ishniesische Arzneidltcher
ir empfangen täglich neue
neuen Muster sind bereits
lile WMMN
Waaren- Sendungen.
hier für das Frühjahr
Kleiderftnffe wie auch Seide
—
MTMMMMMHMMMEM « « (
.«.;«3;.—W EMMW l
j» MWÆWIWI ANY-;
""""""" WANDERSLEB-Mein « «
eingetroffen V
Ank- is
: Hi Das Modernste ist das neue Killer Cham und Mayence Plaids zweifarbige
und gestreiftc Taffete nnd carrirte Grenadine.
FZE UNSERE WITH-Es ETIOKEEEIEN s-·"
sind soeben eingetroffen. Jn der Sendung befinden sich die neuesten Muster Ham-
TZ burger und Schweizer Stickereien und Nainsook Kanten und -Einsätze.
Weißer Tüll! Weißer Tüll! Weißer Tüll
Man lasse sich Probens schicken Unsere Prei e unterbieten alles bisher Dagewefenr.
L WLMN MN PUW
WZTKETKÆMM
beschreiben sowohl die Shmptome der
Tollwuth sowie ihre Heilung. Daß
die Mittel welche hierbei angewendet
werden ausnahmslos nutzlos sind
brauchen wir wohl kaum zu erwähnen.
(»Ostasiatischer Llohd.«)
thitehall Terminns.
Neue Einfahkt III New ort via
B. . S. W. R7y.— n
eeteiehte Facilitäten.
Whitehall Terman die neue Ein-
fahrt nach New York. die am Montag
den 19. Juli via der Baltimoke Ohio
und Südwestlichen Bahn eröffnet
wurde. ist die gelegenste Station nach
allen Theilen der Stadt New York nnd
Btooklhm Dieser Terminus itt an
der South Fettn osilich von der Bat-
terh und von hier ans unter demselben
Dache werden Verbindungen gemacht
mit den Zügen der Zweiten Dritten
Sechsten nnd Neunten Avenue Doch-
dahn; mit denen der Brondwnv Co-
luindus und Lexington Avenue Cadels
linien; Oft· und Wefueite Ringdah-
nen der Pferdedahnltniem South-
Ferth; Staten Island Fer1h; Damit-
ton Avenue Und 39. Straße (Broot-
th) Ferm.
sauft Eure Tickets nach New York
üdek die B. D O. S. W. R’d und Ihr
entgeht allen Undeanemlichkeiten.
...... «—.
Aussage-Mann aller Art
Rath nnd von Europa.
- ;- » Jetzt ist die Zeit Ti-
- H ckets zu laufen nnd Ver-
s wandte und Bekannte
Hans der alten Delmath
btkitbskknmmsn III lass-n
Wegen genauer Information wende
inaa lich an
W. el. Vol-Ic »Icle
ehemaliges Pastgedilnde Alamo Plaza
Salt Antoniu Texas.
Offizieller Ageni für alle euripais
schen DampfersLinien.
Südwenäänånntauch. H
Wenn Ihrs-such irgendwo niederlassen l
wollt. thut es entlang der Linie der
Sau Antonio nnd Aranil
ins Paß - Bahn- !
im Garten-Distriki des Staates. Ge-
sundheit nnd Klima unlldeetrdffen.
Billige Lündereien für den Former
Marttgärtner Odfi- und Viehziichter.
Wegen Einzelheiten wendet Euch an
C. J. Martin. G. P. iil»
San Antoniu Texas.
. .«-—-». -
Matthies Bros. Jleifcher
No. 507 Oft-ddusion-Siraßs«
Nur das vor ii lichsie Rind- Schaf-
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Alle Arten von Wurst Schinlen
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Ja demselben Lprqle befindet sich ein
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 33, No. 4847, Ed. 1 Thursday, February 10, 1898, newspaper, February 10, 1898; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1088929/m1/1/: accessed July 5, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .