Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 34, No. 5138, Ed. 1 Wednesday, January 18, 1899 Page: 3 of 4
This newspaper is part of the collection entitled: Texas Digital Newspaper Program and was provided to The Portal to Texas History by the UNT Libraries.
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Gegensätze
cines Tages befand sich Philir n Ter
Dritte Königt on Spanien auf cis-ihr
Balken seines Palastes Esinii·.:l in I
beobachtete einen jungen Osfizi i Ei:
in der Sonne saß nnd lant lain is- ist«
einem Buche las. Je weiter der ji«-i ife
Mann sich in das Buch vertirsie nia
so größer wurde seine Heiterkcii site
endlich den Grad erreichte daß ci- 1128
Buch aus den Händen fallen li i ist)
sich in ausgelassener Lachiust ar- i :«-.i
Erde wälzte. Der König wende: i«
darauf zu seinen Höflingen nnd s:
»Der junge Mensch ist entivedei
tisch oder er liest den DM "T·ni2:
Ein Soldat nesi der Gatde he · i.:3
Buch auf und man fand daß dcii Jj
wirklich der bekannte »Don Qui :
war-
Während sich dies beim Egknrial
zutrug fand eine traurige Eies-te in
einem armseligen Hause in einer engen
Straße Madrids statt. Ein Mann non
etwa siinszig Jahren mit weißem Oe- it
nnd von Schmerz nnd Elend dui - in-
ten Gesicljtsziigem lag-anf«einei· din-
nen Matratzr. Der Kranke stiitzte sich
anf eitlen verstiiinmeiten Arm nnd dik-
tirte mit scliniacher Stimme einen
Brief des letzten Absasåcded nnd des
letzten Dankes an den Graan v. Ves-
mas der ilsni eine kleine Unterstützung
überwiesen hatte.
Den anderen Tag bewegte sich ein
tleiner armseliger Trauerzug ans die-
sem Hause nnd wenn elcn Vorüber-
gehender nath dem Namen des Ver-
storbenen gefragt hätte würde inan
ihm geantwortet haben:
»Dieser Mann war ein armer
Schriftsteller dessen Leben unter Lei-
den aller Art verging. Die Armuth
nöthigte ihn Bedienter und später
Soldat zu werden. sn der Schlacht
von Lepanto verwundet fiel er See-
räubern in die Hände- die ihn fiins
lange Jahre in einem schrecklichen
Sklavenkerler gefangen hielten. Als er
sxnach Spanien zurückkehrte erhielt er
ein bescheidenes Amt bei der Steuer
das er aber nicht lange behauptete
denn eine falsche Anklage brachte ihn
nochmals in den Kerker-· In dies-in
Jahren des Elendswurde er schließlich
Schriftsteller; einige Unterstützungen
die« ihm spärlich zuslossem vermochten
ihn gerade vor dem Hungertod zu ret-
ten. Jetzt hat der Tod die Leiden des
wUngliictlichen geendet-. Er war der Ver-
’ sasser des bekannten Don Quixote’
Miguel Cervantes Saavedra.«
Zue- drni Trben des eIldniiralei de
« . Ruyter-.
Michael Adriminszon de Ruyter. der
berühmte holländische Admiral einst-
mais der Schrecken der englischen
Kriegsflotte wurde am 24. März
1607 zu Ylissingen als der Sohn eines
Biertrügers geboren. Mit elf Jahren
kam er zu einem Seiler in die Lehre.
Das Rückwärtsgehen behagte aber dem
Jungen nicht er wollte vorwärts in
die Welt und ging auf ein Schiff.
Aus seinem an Abenteuern reichen
Seemannsleben erzählt man siih sol-
gende hübsche Epifoden. Als er noth-
Steuermann war machte er sich ein-
mal einem holländischen Rheder gegen
über anheischig ein reichbeladenes
Schiff narb dek Werber-i m hrinmsn
weil die Kiifte dort von arabifchen
Piraten winlmelte. Mit Gliick Und
Geschick brachte er es aber fertig er-
reichte den Hafen Saleh und erhielt
vom Stadtrichter detu Kadi die Er-
laubniß seine kostbaren Stoffe auszu-
legen. Das Geschäft ging glänzend.
Eines Tages lam der Kadi selbst und
bat siir ein Stiick Tuch einen Preis
unter dem Werth. Ruyter erklärte
nichts von dem Preise ablassen zu kön-
nen den sein Herr selbst festgesetzt
hätte er schlüge auch nichts darauf-und
könne und wolle nicht handeln. Als
der Tür-te drohte bot ihm Ruyter das’
- Stück Tuch als Geschenk an. »Schen- «
len darf ich es Dir das kann ich vor
meinem Herrn verantworten aber Dir
es billiger zu lassen das geht nicht.««
aWeißt Du wohl daß ich Dich
sammt Deinem Schiffe und Deinen
Waaren zu behalten das Recht dabei-«
»Das weiß ich; aber ich weiß auch
daß dann Niemand mehr Deinem
Worte trauen würde-
Der Kadi erneuerte feine unbillige
Forderung und als Ruyter standhaft
blieb drohte er ihm den Kopf vor die
Füße legen zu lassen-
«Thue es« sagte Ruyter- »das Tuch
belomrnst Du nicht anders als-· ixsf II
oder flir den vollen Preis-. ’ i .
aber aus meinem Schiffe dann sslizksi
Du nicht so zu mir sprechen«
Alles zitterte siir das Leben il - :..·.-
nen Hollandere. Da wandte jkiis tu
Kadi mit den Zähnen knirscheud an
sein Gefolge. .Seht diesen Christen-
hundzan und schämt Euch! «Weim nur
wasdamals fast für unmöglich g«at
l
III Csssslsklk VIII EIN Illlc IU lILU IlllU
ehrlich diente wie dieser Giaur seinem
Vermi« «Sprach’s und bezahlte die
geforderte Summe.
Einmal wucbe Ruyters tleines
Schiff auf ber Heimsahrt von Ost-
inbien von einem französischen Kapcr
angehalten An Gegenwehr war nicht
äu denken Ruyter ließ sich an Bord
es seinblichen Schiffes bringen unt
wegen Lösegeld oder Tribut zu unter-·
handeer aber fo böslich der Fran;rsc
auch war- er beanspruchte Fahrzeug
und Ladung forvie Gefangengebung der
Halliinber. Zum Schluß fragte ihn der
Kapitiith ab er ihm ein Ewi- Wein
anbieten dürfe.
»An ich Dein Gesaugeuer so gib
mir Wasser; bin ich als freier Kapitun
Dein Gast so bitte ich um Weiri«
war ·Ruyterg schnelle Antwort.
·Eme solche Schlagfertigteit impo-
nrrte dem ritterlichen Franzosen »Ja
meiner Kajüte gibt es nur Wein zu
trinken« entgegnete er nnd lredcnktr
Ruyter mit einem Glase» Wem s.si-:.
und seines Schiffes Freiheit«
. — eja- Hisdzs len Pllmt
. mnXFbtsem b
’ II«IIJrnnWort-.
t An das Publikum.
Die »Freie Presse« hat über 400 ein-
dlirte Agenturen im Staate wird an
über 700 Postofficen versandt und hat
eine große Verbreitung in der Nachbar-
Republik Mexiko itn Jndianer-Terri-
torium und Oklahoma.
Jhr Cirkulations- Gebiet in Texas
erstreckt sich von Galveston bis hinauf
nach Denison von Marshall im Osten
bis nach El Paso im fernen Westen; es
schließt selbstverständlich mit besonders
zahlreichen Lesern das dichtbesiedelte
Mittel-Texas und den Südwesten ein.
Drei Reisende sind beständig jahr-
ein jahraus im Interesse des Blattes
unterwegs und führen demselben im
Verein mit unseren riihrigen Lokal-
agenten fortwährend neue Leser zu.
Jn Anbetracht dieser Thatsachen ist
die Freie Presse« wo es sich darum
handelt die deutsche Bevölkerung zu er
kcltyclh Das llcscc Allzclgc - Ysiccilllll
im Staate Texas.
To the Public.
The weekly issue et the «Freie
Presse knei- Texas" has positively the
let-gest eirenletion et all German pa-
pers pulijsheii in the state of Texas.
lt has over 400 established agen-
cies in the State is mailed tn kully
700 post-0flices and has an extended
eireulation in Mexico in the Indien
Terrjtory and in Oklahoma-.
It eironlates Jus-m Galveston to
Denison from Max-shall to El Paso
and et course mainly in the thiele
populated central and southwestern
parts ot the state. «
Three Nsvelihg men and our very
active loeal agents are eontinuously
adding new subscribers to the lists.
In consideration ot these taets the
«l(’reie Presse tuek Texas» claims to
he the hast advertising medium in the
state of Texas where it is the ohjeet
to reaeh the German reading popu-
latien.
«- --s
Für 83.J00 nach Deutschland-.
Deutsch - amerikanische Zeitungen
werden im alten Vaterlande mit gro-
ßem Interesse gelesen weil sie sich frei
aussprechen und häufig von drüben
mehr Neuigkeiten und Nachrichten brin-
gen wie die deutschen Zeitungen selbst.
Die «Freie Presse für Texas« ist drü-
ben überall wohin sie geiandtwitd ein
sehr gern gescheiter Gast und kann sich
within-n Anerkenmnm nnd Miit-himme
zu finden wie and zahlreichen Brieer
an und sowie an Diejenigen welche
das Blatt an ihre Verwandten schicken
hervorgeht. Wer daher seinen Ver-
wandten und Freunden eine Freude
erweisen ihnen ein willkommnes Ge-
scheul machen will der defielle für sie
die «Freie Presse für TexaB«. Dass
Interesse für Texas wie überhaupt für
den Staat und. die Gegend wo die
Verwandten wohnen ist in Deutsch-
land sehr lebhaft und es ist unmöglich«
in Privatdriesen eine so gründliche
Aufklärung und Beschreibung des
fremden Landes zu geben wie dies die
«Freie Presse« allwöchentlich thut. «
Für den geringen Preis von 83 ver
senden wir portofrei unser reichhaltiged .
Wochendlatt auf ein Jahr an irgend
eine Adresse im Auslande.
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IAIH W All MS Mk HIUMSRM IIISXM IIIMIH
Jb fidt b viiN t-wi i Nil der altuWelir. Die · ;
gas- dzelsztoziskxsisi Eåerzäsliåßethkiåzåksespätk Wächst-Quinte - Temperatiw M
a ten cl . c a U c c c III c- « - — «:
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 34, No. 5138, Ed. 1 Wednesday, January 18, 1899, newspaper, January 18, 1899; (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1088937/m1/3/?q=%22%22~1: accessed July 17, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .