Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 52, No. 578, Ed. 1 Saturday, July 1, 1916 Page: 3 of 4
four pages : ill. ; page 20 x 14 in. Scanned from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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Für Haus undL
Küche.
Fleischconsomr.
Drei Semmeln abrindeln in Milch
weichen und Passieren. Ein Ei groß
Butter wird abgetrieben drei Dotier
die vorher gut auggedtiickien passier-
! ten Semmeln dazu Salz Pfeffer ge-
ikochies oder gebratene5 feingeschniiie-
nes Fleisch mit dem festen Schnee von
drei Eiern leicht eingemischi Eine
Dunstfotm wird mit Butter geschmiert
mit Mehl ausgestreut und die Masse
im Wassetbade eine Stunde langsam
gekocht.
Chokolaben-Creme mii
Wein.
Man iochi ein Øuart Roiwein mii
sieben Unzen Chokolade nnd einem
halben Pfund Zucker. Dann mischi
man eine Unze ausgelösie Hausenblase
weiße oder rote hinzu und verriihri
allez sehr sein; besser noch man streicht
die Masse durch ein Haatsieb So-
dann mengi man den Schnee von vier
Eiweiß darunter sülli die Creme in
eine hübsche Form und stellt sie auf
Eis. Eignei sich vorzüglich als süße
Platte bei einem Damentasfee
»Deviled Meai.«
Kalies Fleisch wird in seine Würfel
geschnitten. Ein schwor-her Eßlössel
uiier in eine Pfanne getan; wenn
heiß zwei Eßlössel geriebene Brot-
irume dazu und anrösien dann das
Fleisch. Aus ein Pini Fleisch einen
halben Teelöffel Senfmehl’eine Prise
spanischen Pfeffer eine Prise Salz.
Wenn das Fleisch durch und durch er-
hihi ist . fügt man vier harigekochie
;Eidoiier feingehacki hinzu und eine
.halbe Fleischbrühe oder auch Wasser.
L Alles zusammen läßt man einmal auf-
kochen und serviert es heiß mit butter-
besirichenm Toast
Seclettessuppr.
Ein bis zwei Selletteköpfe werden
Hauber gewaschen und geschält und in
»gut« Fleischbrühe wetchgekochi. Man
fügt eine Zwiebel und etntge Schei-
»ben Schinten oder Speck hinzu. So-
Ibald der Selletie weich ist« entfernt
kman den Schinten und treibt das
TGanze durch ein Haatsieb. Unterdes-
isen hat man etwas Mehl in Butter
Ebraun geröstet und es mtt der Suppe
.über scharfem Feuer und unter bestän-
jdigem Rühren aufkochen lassen. Eine
’ Prise gestoßener Zucker macht die SUP-
pe weniger streng. Man servtett sie
mit gerösteten Brotwürfeln und kann
auch Würfel von gedämpfter Sellerie
hinktngebm
l F e i n e K ü ch e.
Große schöne Artifchoien werden
drei Minuten abgetocht abtrapfen las-
sen dann oben sowie unten abgeschnit-
ten. Das Innere wird mit einem Löf-
fel ausgehöhlt und in eine Kasserolle
gegeben nebst einer kleinen feingefchnib
tenen gelben Wurzel einer gehackten
Zwiebel; einem Eßlöffel Butter und
einer Prise Salz. Jn einer Pfanne
läßt man eine feingehackte Schalotte
mit Butter hellgelb werden dann fügt
man zwölf gebackte Champignong fo-
wie einen Eßlöffel feingehackte Peter-
silie hinzu. Mit etwas Salz und«
Pfeffer wiirzen und fünf Minuten to-
chen lassen. Diese Masse gibt man in
die ausgehöhlten Artifchoten und legt
teinen großen Champignon obenan
Man gibt sie in einer tiefen Pfanne mit
einem Glas Weißwein und etwas
Bouillon in einen heißen Ofen und
"liißi zugedeckt vierzig Minuten kochen.
Auf heißer Platte fervieren und die
.Sauce feparat reichen die man mit
etwas in Butter gebranntem Mehl fä-
mig kocht und mit einem Eidotter ab
zieht
Toeien -Glasuren.
Eine einfache Glasur ist: Ein Ei-
weiß mit soviel pulverisiertern Zucker
vermengen baß bie Masse bickfiüssig
wirb; dies eine Viertelstunde flaurnig
rühren; zum Schluß einige Tropfen
»Limonensafi dazu mengen damit das
»Eis·weiß wirb nnb nach Belieben einen
Geruch wie Ananaltropsen oder der-
gleichen dazu geben. Dieses Eis wird
nun in die Mitte bet Torie gegossen
und die Torte samt der barunier be-
findlichen Tvtienpiaiie solange herum-
gewendet bis das Eis bie ganze Fläche
bedeckt. Das Eis trocknet an der Luft.
Wassergiasur: Der Zucker« welchen
man zu den Glasuren verwendet muß
von ber besten Qualität trocken sehr
weiß und staubfrei sein. 130 Gramm
Puberzucker wird mit etwas Wasser
zu Brei gerührt und über schwachem
Feuer gelind erwärmt Alle diese
Glafuten können verschiedenartig ge-
staltet werden indem man ihnen Zi-
irone Banille Rum Kassee Oran-
qeniast u s w» Insekt.
« EhhlcbeisGlasun Die Chololade
M Gleich schwer Pubeizuäer
Msaeiesn biet in sauer kochen und
Ecken II M Mich sein.
sber Weltviirgen
Ein Fixiegsromcm Von W a l t I) e r »
—- « !
crbultcvom Vrubl· !
(Fortseszung.)
»Ihr habt den russischen Unterta-
neneid gelseistet« entgegnete der klei-
ne Mann.
Da rüttelte ihn Kurt an der
Schulter. »Ich bringe Sie um Ham-
wes-sahn wenn Sie das noch ein-
mal sagen Wollen Sie es denn hö-
ren daß ich mir wie einVerdammter
vorkomme? Wollen Sie es wissen
dasz ich mich vor mir selber in Grund
und Boden schäme daß ich in die-
ser Art dem Vaterlande den Rücken
kehrte daß ich ein Rufs wurde?
Und daß ich mich sehne danach ir-
gend etwas zu tun das diesen Pakt
bricht für ewig bricht. Jch lache
iiber diesen Untertaneneid den ich
dem Gouverneur in die bestechliche
Hand schwor hören Sie. Nichts
will ich mehr mit denen gemein ha-
ben die wie die Wegelagerer über
unser Vaterland hergefallen sind
und denen wir jetzt die Waffen schär-
fen sollen. Und welche Pflichten
hätte ich jetzt noch gegen die Fabrik
die doch verloren ist? Geben Sie
mir Dynamit Mann nnd ich spren-
ge sie selber in die Lust. Ein Schnst
will ich sein wenn ich es nicht tä-
te.«
»Still still et braucht Sie keiner
im Nebenkontor zu hörenl« mahnte
Hammessahr. »So schöne Jdeen
soll man nicht auf die Straße wer-
fen. So was macht man in der
Stille ab.«
»Wie oft h:ab’ ich seit drei Ta-
gen daran gedacht wenn doch einer
von den Leuten die sie hier zur
Arbeit preßten wenn einer von die-
sen Polen die doch alle mehr oder
weniger von Herzen wünschen daß
fihre Quälgeister einmal ordentlich
ihre Haue kriegen »unversehen« die
Maschinen kaputt machte«
»An so wat hab’ ich ja auch schon
gedacht« bekannte Hammesfahr
’»Aber einstweilen gehören die Ma-
schinen noch dem Geschäft und Jhr
habt dar-übe zu verfügen. Und
»dann verstehe ich mich nur auf die
Geschäftsbücher nnd kenne nix vom
Maschinenwesen Ja ich will et
gestehen ich hab’ sogarL obgleich ich
sonst nit ohne Courage bin ein
Portiönchen Angst vor diesen schnau-
benden sich wie verrückt drehenden
Dingern und besonders unsere
»Tante Marizibil « wie Ihr sie
getauft habt mit diesem unheimli-
chen Schwnngrad könnt’ mir im
Traum erscheinen nnd mich zwischen
Iibren Rädern zu einein Spinat ma-
ichen. Jlsr versteht Euch besser aui
sso Sachen. Aber dat sind nur so
ineen Wir sitzen hier an der An-
igel nnd kommen nit davon ab und
sdie verdammten Donnerkiels zuv-
zpeln fleißig am Angelstock und boh-
ren us den Haken immer tiefer in
den Schlund. Jch aber fag’ nur das
: eine: Sabotage Sabotage!«
P Ein Kontordiener erschien und
meldete daß eine Dame den Herrn
.zu sprechen wünsche Hammesfahr
entfernte sich im Abgehen nochmals
»das Wort »Sabotage« vor sich hin-
imurmelnd Gleich darauf trat Ma-
sruschka ein.
s »Sie hier meine Verehrteste?«
iwunderte sich Kurt. »Sie beschämen
smich Jch hätte schon im Gouver
Jnementspalast erscheinen sollen um
EJhnen zu danken daß sie die wal-
tende Vorsehung iiber meinen Fabri-
ken spielten.« «
»Ich handelte nicht allein in Jhs
rem Jnteresse» Kurt Pawlowitscl)
ich handelte auch als Patriotin Aber
es freut mich daß ich Jhnen diesen
Dienst erweisen konnte. Jn diesen
Tagen machen Sie sich Ihre-Z neuen
Vaterlandes würdig indem sie iknn
so wesentliche Verteidigungsmittcl
schaffen. Man soll das nicht verges-
sen mein Freund. Ich werde schon
dafür Sorge tragen.«
»Sie bedenken nicht daß ich hier
unter einem Zwang stehe daß ich
gewissermaßen verurteilt bin die
Fabrikation dieser schönen mörderi-
schen Drähte zu leiten. Es ist kaum
anders wie mit einigen meiner
deutschen Werkmeister die schon auf
dem Transport irgendwohin viel-
leicht nach Sibirien waren und die
man dann plötzlich durch Kuriere
und Telegraph aufsuchte um sie
schnell herzusühren als hinge das
Leben des Ezaren davon ab. Frei-
lich ohne Hilfe dieser kundigen Ar
beiter wär’-:s Essig gewesen mit der
kyabrikation des- famdsen Kupfer-
drahtH. «
»So lassen Sie doch endlich Ihre
deutschen Schwerfälligkeiten mein
Freund« sagte sie ein wenig unge-
duldig. »Ich erinnere Sie an die
Weltbiirgerideen die Sie einst im
Hause Jbres Vaters- in’—:s Gefecht
führten und die doch Jlnse Ueber-
zeugung waren Und nun wagen
Sie nicht die Konsequenzen zu zie-
hen und stecken voller Bedenklichkei-
ten. Fest zugegkissen nnd Sie wer-
den sich zum Herrn der Situation
machen Und mein Ehrgeiz ist es.
Ihnen dabei Hilfe zu leisten Ihnen
jdie Freundschaft zu vergelten. die
Sie an mir übten Sie — nun zu
einem Krupp Rußlands zu machen«
Sie sah sehr gut aus als sie diess
so temperamentvoll aussprach Er;
bemerkte es wol und etwas weichem
sagte er: s
»Ich glaube daß Sie ei- in Jl)-l
rer Art gut mit mir meinen Ma-
ruschka. Jch danke Ihnen dafür.
Aber warum bemühen Sie sich? Sie
wiss-en ja doch daß das Schicksal
meiner Fabriken besiegelt ist. Diese
kleine Galgenfrift über die ich mich
nicht einmal freuen kann täuscht
mich nicht«
(Fortsetzung sort.)
— Die beiden gesetzgebendenKörs
per des Staates Louisiana passierten
eine Maßregel durch welche den
Wählern ein konstitutionelles Amen-
dement unter-breitet werden soll des-
sen Annahme den Frauen von Loui-
siana Teilnahme an der Verwaltung
der Straf- und Korrektions - Anstal-
ten sowie des Erziehungswesens ge-
statten würde
— Nach einer einstimmigen Ent-
scheidung des Supreme - Gerichtes
von Iowa ist das »MuIct Repeal
Law« durch welches in diesem Staate
alle Saloons am 1. Januar 1916
geschlossen wurden konstitutionell
und gültig.
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Hanschke, Robert. Freie Presse für Texas. (San Antonio, Tex.), Vol. 52, No. 578, Ed. 1 Saturday, July 1, 1916, newspaper, July 1, 1916; San Antonio, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1089335/m1/3/: accessed June 26, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; .