La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 14, No. 46, Ed. 1 Thursday, June 30, 1904 Page: 4 of 16
sixteen pages: ill. ; page 22 x 15 in. Digitized from 35 mm microfilm.View a full description of this newspaper.
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„La Grange Deutsche Zeitung."
Entered at the Post Office at La
Grange, Texas, as second-
class mail matter.
0. A. Detlig,
Herausgeber und Redakteur.
2.2. Giebel, ReifenderAgent.
$2.00 das Jahr, $1 .00 für 6 Monate
Kue Buldprihten wolle mon abrelfiren: an
ca Grange Deutliche Zeitung.
Das geologische Departement der
Universität von Texas unternimint
eine Menge interessanter gevlogi-
scher Untersuchungen und Bermes-
sungen. Das neueste Pamphlet
desselben behandelt die Geologie
des Shafter Silber Minendistrikts
von Presidio County, von Prof. 3.
I. Udden, Bh. D. Karten und
Zeichnungen erklären die verschie-
denen Erdschichten.
Manchmal hat doch auch so’n
Zeitungsmann eine Freude. Als
wir neulich auf unserer Rundreise
durch’s County in Flatonia eintra-
fen, wurden wir von dem dortigen,
weit und breit berühmten Schuh-
machermeister Herrn Wm. Fritsche
mit einem Paar hocheleganter
Schuhe überrascht, welche er nach
den Leisten, welche unser früherer
Leibschuster, Gustav Blücher, vor et-
wa zwanzigZahren für uns bestellt,
angefertigt hatte. Das die Schuhe,
trosdem Herr Fritsche uns niemals
Maß genommen hatte, wie angegos-
sen paszten, dafür bürgt der Ruf des
genannten Herrn. Wir können ihn
als absolut zuverlässig und als Rei-
ster in seinem Fach auf das Beste
empfehlen.
Nochmals unseren herzlichsten
Dant! _
Wie haben das Juni Bulletin
bes Girls Industrial College von
Denton, Texas, empfangen. Die-
ses ist die jährliche Catalog Rum-
mer und enthält den Lehrcurjua für söhne in La Grange von hiesigen
das nächste Jahr, eine Stiaze der
Geschichte und Ausrüstung des Col-
lege, bie Einschreibung der Stuben-
ten für 1903—1904 u. eine Addresse
von Präsident Cone T. Wort über
„Das Wachsthum des Handunter-
richts in moderner Erziehung.“Das
„Bulletin ist fein illustriert hin --
dern von Borhof, Studenten, in-
nerer Ausrüstung und Klassen-
Arbeit, Gewächshaus, Hühnerhof,
Turnplat, Board of Regents, Mit-
gliedern der Facultät.
Das erste Jahr des College ichloß
den 8. Juni mit einem Besuch von
186 Studenten, welche 88 Counties
von Texas repräsentierten. Die Ar-
beit des zweiten Jahres wird am21.
September beginnen. In 1905 wird
eine Spezial • Sommerjefsion von
vier Wochen dem Handarbeit Sun-
terricht gewidmet
Das Bulletin enthält auf seinen
62 Seiten eine Wege interessanter
Information. Es zeigt einen be-
merkenswerthen Anfang einer Ein-
richtung, die bestimmt ist, groß zu
werden. Wenn Sie speciell interessi-
ert sind, jv schreiben Sie an den
Präsidenten des College für eine
Copie des Bulletins No. 6.
--pecosooeoeronsederroorooenel. 19.
Jette Woche wurde die demo-
kratische Convention in San Anto-
nio abgehalten, um einen Bräsi-
dentschafts-Kandidaten zu nominie-
ren.
Unser County wurde bei der
Bertheilung der Ehren gebührend
berücksichtigt. Unjer Freund, Hon
J. F. Wolter#, wurde als Elector
at large nominict, eine - Ehre, die
nur leitenden und anerkannten
Staatsmännern zu theil wird. Rich-
ter Haiduset wurde Delegat von
diesem Distrikt nach St. Bouis, und
Sam Bowrey war am Gomite für
Blatform und Beschlüsse. Selbstver-
ständlid wurde Jugde Parker nomi-
nict.
Aussichten auf demokratischen
Erfolg in der Nationatwahl sind
nicht vorhanden. Die Republikaner
sind unter der einheitlichen Leitung
eines zielbewußten Mannes, T.
Roosevelt. Die Demokraten sind
hoffunngölos zersplittert, und der im Theater oft genug das Doppelte County, und es bauerte etwas lan-über seine Fähigkeiten und feine
Versuch, den bisherigen Leiter, w. bezahlt, ohne aud) nur halb so gut ge, bis feine Freunde für ihn eine Geeignetheit für das Amt zu ent-
3. Bryay, gänz lich brifeite zu schie- gespielt zu sehen. Die. Truppe Bersammlung von ungefähr 40 scheiden. Gt hat nicht versucht, mit
ben, tann nur mit einer werteren tömte ihren Gintrittspreiö-erbop- Versonen zusammen getrommelt Hüffe einiger Freunde die Wähler
Beriplitterung enden, Tie beive-pein; ihre Leistungen sindes wertt. hatten. : - i vousayette zu überrumpeln. Er hat
gende Frage ist, verfügt Parker Wir wiinschen ihr bessern Erfolg Wir geben zu, Das Herr David-seine Campagne ehrlich gefuhrt;ind__,5-,-=,______=
ul er amvci Drittel der Dete gaft At, aufhihref Peiterreijcofl - 4* einer verlegenen Sage war: da strengste Ehrlichkeit die besten Delegat in dieser Convennon pei. f senetat "SEE
ober nicht. Seine Hreunden ypif. frmge.5 € ine Bersanunlung anzureden, die, Empfehlung für einen Kandidaten Je der Dele get muß dein Gomite für, Eequeass tiunt, cre tat, oren 4*
daß er sie erhält; aber noch hat er
sie nicht, und mit Bryan und Hearst
zu bekämpfen, ist es nicht anzuneh-
men, daß er sie erhält. Leitende
Politiker haben wohl nie daran ge-
dacht, daß Parker nominirt werde;
er bereitet einfach nur den Grund
für die Nomination eines andern
Kandidaten vor; er wurde aufge-
stellt, um die Brunst des Kampfes
gegen Bryan zu tragen, er hat auf
der einen Seite zuviel Bitterkeit
und auf der andern zu wenig En-
thufiasmus geweckt, als daß er in
Betracht kommen würde. Höchst-
wahrscheinlich werden wir verneh-
men, dass Parker die Thatsache sei-
ner Nichtnominierung mit richter-
lichem Schweigen erträgt. E8 wird
nicht mehr lange dauern dann wird
auch über ihn soviel geschwiegen,
als wie er selber schweigt.
Die Deutsche Schauspielertruppe
spielte, wie angekündigt, am letzten
Freitag in La Grange. Der Be-
juch der Vorstellung war troß allen
Annoncierens sehr mäßig, gerade
keine lobenswerthe Thatsache für
unser Deutschthum. Da wird hier
oft eine nur mäßige amerikanische
Minstrel Borste llung gut unterstützt,
während man für gediegene Leistun-
gen einer anerkannten Deutschen
Truppe nichts übrig hat, weil es
dann heißt, O they are only Dutch,
you know.
Während die. Leistungen der
Truppe gediegen und zufrieden-
stellend waren, können wir uns den
übertriebenen Lobeserhebungen
unserer deutschteranischen Collegen
von der Presse nicht anschliezen.
E® wurde der Viehhändler von
Oberösterreic gegeben. Die Rol-
len, welche die meiste Anerkennung
fanden, waren der Viehhändler von
Oberösterreich, Herr Fred. Urban,
seine Frau Appollonia, Frau Mar-
tha Georg und der Bediente, Herr
Desfeld.
Dieses Stück war während der
Groszlogensitzung der Hermanns-
Dilettanten aufgeführt worden, und
ein jeder, der sich dieser Aufführ-
uug entsinnt, weiß, daß sich die
Leistungen unserer Dilettanten vor
denen der Professionellen nicht zu
verstecken brauchen. Unser Gustav
Drilig spielte den Viehhändler da-
. s" wahrhaft ergreifend. Man
vergaß bei seinem Spiel, daß man
im Theater "war und dachte, man
sähe ein Stück des Lebens in Wirt
lichkeit vor sich. Troß gediegener
Leistungen nahm die New Yorker
Gesellschaft aber die Gedanken nicht
von der Bühne weg; man dachte
stets daran, daß dies ein Schauspiel
sei und jetzt aufgeführt werde.
Aus diesem Grunde wurde das
Publikum dennauch zu keiner richti-
gen Begeisterung hingerissen.
Trotzdem ist es bedauerlich, daß
ihre Leistungen so wenig finanzielle
Ermuthigung erhalten . haben.
Schauspiele führen uns ein Stück
Leben vor; sie sind der Spiegel der
Gedanken und des Treibens der
Menschen. Deutsche Schauspiele
spiegeln nun das tiefe deutsche Ge-
müths-und Gefühlsteben ab. Sie
sind ein ganz bedeutender Factor
in der Erhaltung desDeutschthums,
wo solches noch zu erhalten ist und
wo das amerikanische hastende Le-
ben ihm noch nicht seine Farbe und
weichen Schmelz genommen, hat.
Aus diesem Grunde ist es höchst
bedauerlich, daß solche Leistungen
von unserm Publikum jo wenig ge-
würdigt werden.
Sonnabend sollte eine zweite
Borste lung stattfinden. Die Trup-
pe hatte jedod) keinen eigenen Kla-
vierspieler, der die eingelegten Ge...... ... ... ...... ..... Ja.
sänge für die Mitglieder begleitete ab und man maß abwarten,ob oer-
und konnte ihn in Ba Grange auch selbe den geplanten Erfolg haben
nicht finden. : ES wäre dies der und unser County schachmatt machen wenig um Politik bekümmert und Nach mittags 2 uhr in 9a Grande
Fall gewejen, wenn der Dirigent wird. , | daß viele das Sthriftstüd nicht un- pufuatosst. -
dieser Truppe sich bei Zeiten nach Vor ungefähr 10 Tagen tampon terzeichnet hätten, wenn sie genauer ist wie folgt:
einem solchen umgejehen hätte. R. 3. Davidjon, von Galveston, im darüber Bescheid gewußt hätten.
Wir wiederholen. Tropoem wir Interesse seiner Race für Attorney Wir müssen gestehen, baß bte
kein begeisterter Bewunderer der General nach Fayette County. Am Kandidatur seines Gegen-Candida-
Truppe sind, erkennen wir ihre ge- 18. Juni Nachmittags 3 Uhr war ten, Herrn Schluter, ehrlicher ge-
die genen Leistungen gerne an. Det eine Rede im Courthaus für ihn führt wurde. Herr Schluter hat sich
Eintrittspreis sunt Spiel hat hier festgejeszt. Der Name Davidion den Wählern von Fayette Eouiy
nur 50 Cent betragen. Wir haben hatte keine Zugkraft in Fayette vorgestellt und überläßt es ihnen.
einem solchen umgejehen hätte.
Unsere Primärwahl.
Wir machen unsere deutschen
Mitbürger nochmals dringend da-
rauf aufmerksam, daß die Primär-
wahl, in welcher bestimmt wird wer
die Kandidaten für Countyämter
sein sollen, am Samstag den
9. Juli abgehalten wird. Wer
nun ein Wort mitsprechen will m
der Verwaltung unserer County
Angelegenheiten, der verfehle nicht,
an der Brimärwahl theilzunehmen,
denn nach dem 9. Juli ist es zu spät!
Wer von den Kandidaten in dieser
Wahl, für die Nomination, unter-
liegt,ift ehrenhalber verpflichtet von
der Kandidatur zurückzutreten und
könnte kein Amt annehmen, selbst
wenn er im November 9010 aller
abgegebenen Stimmen erhielte.
Unsere Deutschen müssen mit den
Verhältnissen rechnen wie sie sind,
nicht wie sie sein könnten. Die großze
Majorität her im März abgegebe-
nen Stimmen hat beschlossen Ro-
minationen für Countyämter zu
machen und es ist die Pflicht eines
jeden guten Bürgers, sich dem Wil-
len dieser Majorität zu fügen. Es
wird kein großer Eid von irgend
einem stimmberechtigten Bürger
verlangt. Alles was von den Theil-
nehmern an der Brimärwahl er-
wartet wird, ist, daß sie sich dem
Resultat derselben fügen und im
November für die darans hervor-
gegangenen Kandidaten stimmen.
Er kann sogar streichen und ein-
schreiben auf jeinem Stimmzettel
wen er will. Ein Jeder hat das
Recht zu stimmen, für wen er will,
nur muß er sich dem Endresultat
der Primärwahl fügen, ebenso wie
er sich ja bisher dem Resultat der
Staatswahl im November fügen
mußte, ganz gleich,ob ihm dies Re-
jultat zufagte oder nicht.-
Auch die Republikanische Partei
wird am 9. Juli Nominationen für
County Aemter machen, doch weiss
bisher noch kein Mensch, wen die
erleuchteten Führer als Candidaten
aufstellen werden. Diese werden in
der Convention von den lautesten
Schreiern aufgestellt und erwählt,
und der republikanische Stimmge-
ber hat nichts weiter zu thun als im
November für die Kandidaten zu
stimmen, welche ihm von der schwar-
zen Mehrhe it in der Conpenti-
on aufgehalst werden, ob biese ihm
passen oder uicht. In der demokra-
tischen Primärwahl hatje der
wzize wahlberechtigte das Recht, sei-
ne Stimme abzugeben und die
Kandidaten welche sich um dieselbe
bewerben, sind ihm schon jeit Mo-
naten bekannt. Auf welcher Seite
hat der Wähler also die gröszte
Freiheit? Wenn Euch irgend Einer
der Kandidaten auf dem Stimm-
zettel nicht gefällt, jo streicht ihn
aus und wählt für einen U n-
deren; aber auf jeden Fall ge ht
our Wahlurne u n d st i m mt!
Nach dem 9. Juli ist es zu spät 1 Da
nützt alles Faust in der Tasche bal-
len und Schimpfen beim Biertisch
nichts, wenn es nicht nach Eurem
Wunsch gegangen ist.
Also nochmals g eht zur Bri-
märwahl am 9. Juli u.stimmt
für den Candidaten, der Euch am
besten gefällt! . -
Die Attorney-General Wahl in
Fayette County.
Wer immer die Augen offen hält,
kann sehr oft in seiner nächsten Um-
gebung für ihn Interessanteres
wahrnehmen, als Kriegsberichte
und Mordgeschichten sind. GB ist
interessant zu beobachten, was für
Pläne Kandidaten fassen und wie
sie dieselben ausführen, um ihr Ziel
zu erreichen. Ein genialer Schach-
zug Ipieh sich gerade jetzt vor. den
Augen der Fayette County Bürger
doch nur für ihn als Compliment
| zusammengebracht war. Es war
daher einFehler zu dieser Berjamm-
lung von seinen Verdiensten und
seiner Persönlichkeit zu sprechen.
Er fühlte wohl auch das Unpassen-
de, allein nach unserer Meinung
wäre es besser gewesen eine Frage
von allgemeinem Interesse vor
einer unbekannten Versammlung
zu erörtern. AlBerfich derandächtigen
Schweigsamkeit seiner Zuhörer be-
wuszt wurde. So erzählte er ihnen
eine Anekdote, welche seine Demo-
kratie in’s rechte Licht stellen sollte;
der Haupt-Inhalt davon war, daß
er mit seiner Partei durch Dick und
Dünn gehen würde, selbst wenn er
entgegengesetzte Ansichten hätte.
Was immer nun man jedoch denken
mag; mit seiner Partei durch Dick
und Dünn zu gehen, ob recht oder
unrecht, ist wohl kein Zug, der bei
Deutschen Bevölkerung in’sGewicht
fällt. Wir brauchen mehr Patrio-
ten und weniger Parteigänger.
Das bringt uns auf ben Gedanken,
was der Senator thun würde,wenn
er eine Sache vertritt, die im Inte-
resse des Volkes liegt, aber gegen
die Partei Interessen verstöszt. Sft
ein solcher Mann ein sicherer Be-
amter ?
Mit seiner Behauptung, daß Süd
Teras in den letzten zwanzig Jah-
ren kein Staatsamt gehabt habe,
stimmen wir nicht überein. Der
jetzige Superintendent Lefevre
stammt aus Victoria und das wird
doch wohl zu Südteras gerechnet ?
Joe Sayers stammt aus dem an-
grenzenden Bastrop County, , and
war unser voriger Gouverneur.
Lee-Blanchette, Kandidat für Comp-
troller ist von Beaumont. Südteras
ist also repräsentiert worden und
wir halten auch schon wieder zwei
Kandidaten von Südteras, die wir
durchbringen wollen. Nehmen wir
Senator Davidson mit dazu, so sieht
es aus, als ob wir alles haben wol-
len, und dann könnten wir am En-
de Nichts kriegen.
Seine Bemerkung, Freunde hät-
ten ihm gesagt,. daß politische
Freunde Herrn Schluters eine
Wortgage auf- die Stimmen von
Fayette für denselben hätten, war
etwas hinterlistig. Es war ein Ap-
pell an das Vorurtheil der Fayette
Bürger. Es muß Leiter in der Bo-
litit geben.Dieselbe-berathen mit
ihren Freunden- über das Beste
von Fayette County und empfehlen
gewisse Kandidaten. Daß Senator
Davidson, ein Fremder, hofft, die
politischen Leiter von Fayette Cour-
ty zu verdrängen und sich selber
zum Leiter aufzuwerfen, zeigt, ein
großes Selbstvertrauen. Vielleicht
dürfte ihm das gelingen, wenn sei-
ne Vorzüge erst mehr in Fayette
County bekannt sind; bis jetzt haben
aber die Bürger von Fayette Co.,
keinen Grund gegen eine Leitung
zu rebellieren, die ihre Interessen
in selbstlosester und aufopferndster
Weise wahrgenommen hat..
Wir haben in unserer Zeitung
Herrn Davidson keine Beachtung
geschenkt; denn sein Auftreten lies
uns nicht befürchten, daß er einen
Erfolg haben würde. Anders liegt
die Sache jetzt. Herr Davidson hat
einige politische Freunde in diesem
County. Dieselben haben sich sei-
ner Sache angenommen. Mehrere
unjer Freunde haben uns ein Cir-
cular gezeigt, welches von den ach
tungswerthesten Bürgern von Sa
Grange unterzeichnet ist und die
Kandidatur von Senator Davidson
empfiehlt. Wir billigen dieses
Wahlmaadver nicht. Es ist nicht
recht, das Vertrauen der Mitbürger
Pac Sect. 86. des Terrell Wahl-
gejetzes (28. Legislatur) und auf
den Rath und die Einwilligung des
republikanischen Executio Comite’s
zu mißbrauchen, jemand zu über- von Fayette Co., sowie laut Sn-
fallen und ihn ein politisches schrift-struction unseres Staats Vorsitzen-
stüd aus Freundschaft unterzeichs den, Don Carl %. Snon, berufe
nen zu lassen. Wit wissen, daß die hiermit eine republikanische Gounth
! Hälfte der Unterzeichnet sich sehr Convention auf den 9. Juli 1904,
fallen und ihn ein politisches Schrift-
ist, da ehrliche Leute auch stets die
besten Beamten machen, so geben
wir unsere Meinung dahin ab, daß
wir für Judge Schluter als Attor-
ney General stimmen werden. Wir
überlassen es den Wählern von
Fayette County, diese Wahl für sich
selber zu erwägen und nach reifster
Ueberlegung ihre Stimme für den
Kandidaten zu geben, den sie für
ben Besten halten.
Der Rlud der Meaicenrace, wie ein
hervorragender Mediziner bieScro-
pheln-Strantheit nennt, wird durch Den unten genannten Bläßen ihre
das bewährte Kräutermittel For-
ni’s Alpenkräuter Blutbeleber ge-
hoben. Diese Krankheit, besonders
in der gegenwärtigen Generation
vorherrschend, macht besonders im
späten Frühjahr, "wenn die Säfte
kochen, sich kundig. Der Blutbele-
ber kühlt das wallenbe Blut, töd-
tet die Giftkeime, macht neues
rothes Blut und stärkt das ganze.
System.
Universität von Texas.
Die Universität von Texas ist ein
Institut, auf welches der ganzeStaat
mit empfehlenswerthem Stolze
blickt. Sie hat gerade ihre einund-
zwanzigste Schlußzfeierlichkeit ver-
anstaltet, welche die prächtigste in
ihrer Geschichte war. Der Besuch
des vergangenen Jahres war der
gröszte, der je eingeschrieben wurde.
In ihren Departementen der Litera-
tnr, Naturwissenschaft und Künste,
Jura, Ingenieurwejen, Medizin u.
Pharmazie kann die allerbeste
Schulung und Ausrüstung erhalten
werden. Die Kosten sind sehr nie-
brig, wie man aus der Annonce der
Universität in dieser Nummer er-
sehen kann. Es giebt keinen Grund,
weshalb junge Leute aus demStaa-
te gehen sollten, um eine Erziehung
zu erhalten und wir können jetzt mit
Vergnügen sagen, daß dieser Zug
in dieser Richtung aufgehört hat.
Es interessiert unsere Leser zu hö-
ren, daß 1553 Studenten während
des letzten Schuljahres die Universi-
tät besucht haben; hiervon waren
837 auf der Haupt-Universität zu
Austin und hiervon wiederum sind
653 geborene Texaner. ZumZeichen
der Thatsache, daß. Leute in allen
Klassen und Stellungen den Werth
einer Erziehung für ihre Kinder zu
schätzen wissen, kann ich erwähnen,
daß 53 verschiedene Handwerke und
Beschäftigungen von den Eltern u.
Vormündern u. diesen 887 Stüden-
ten repräsentiert wurden. Ein Hun-
dert und vierunddreiszig Counties
des Staates wurden durch ein oder
mehrere Studenten vertreten. Bon
den oben genannten 837 Studenten,
welche die Frage auf der eatricula-
tions-Karte in Betreff ihrersirchen-
zugehörigkeit oder Vorliebe dafür
beantworteten, gaben 128 keine Vor-
liebe an. Die übrigen 709 sind wie
folgt vertheilt: Methodisten 250;
Baptisten 133; Presbyterianer 122;
Episcopale 80; Christen 67; Juden
21; Katholiken 20; Cumberland
Presbyterianer 13; Lutheraner 11;
Unitarier 5; Congregetionale 4;
christliche Heilwisser 2; Universali-
sten 1.
Wenn irgend einer unserer Leser
in der Arbeit der Universität in-
teressiert ist, so wende er sich um ei-
nen Catalog an Wilson Williams,
Registrar, Austin, Texas.
Ba G ran g e, 28. Juni 1904.
An die republikanische Or
ganisation von Jageite
Wo Gexas,
zusammen. Der Zweck derselben
1. Delegaten zur Staats, Sena-
toriellen und Congressionellen Con-
vention, die später abgehalten wer-
den zu erwählen.
2. Kandidaten sür die verschiede-
nen County Aemter gu nominiren.
3. Einen Vorsitzenden und einen
Secretär des Co. Executiv Comi-
te’s zu erwählen. —
-----Niemand der nicht seine Rtopf-
steuer vor dem 1. Febr. 1904 be-
zahlt hat, oder, nach dem Terrell
Wahlgesetz, davon befreit 3* fom
Beglaubigungsschreiben erst seine
Kopfsteuer Quittung oder sein J
exemption certificate vorzeigen
ehe er zu einem Siß in der Conven- 1
tion berechtigt ist. Alle männlichen 1
Personen welche nicht anderweitig i
gesetzlich die squalificirt sind und die 7
den Nominirten der Partei, gang i
gleich welcher Partei sie e
früher angehörten, sind zur Theil-
nahme eingeladen. Folgende Beat .
oder Brecinct Vorsitzende sind hier- .
mit angewiesen und autorifirt am
8. Juli 1904, 2 Uhr Nachmittags on
Precinct Versammlungen abzubal. "
ten. Die Geschäfte der Brecinct
Convention sind: ihre pro Rata von
Delegaten zur Country Convention
und einen Borsißenden und Secre-
tär für die nächsten zwei Jahre zu
erwählen. Personen welche ben
Anforderungen, welche an die De-
le gaten zur County Convention
gestellt werden, nicht genügen, sind
in der Precinct Convention weder
zu Siß noch Stimme berechtigt.
Beat 1. 20 Stimmen Sa Grange,
--------A.S. Löffin Bori.
" 2 8 “ Fayetteville, 2. ,
Palmer Bori..
" 3 14 “ Warrenton, I.
Spedels Bori.
" 4 6 “ Winchester, R. 6. ,
Pierson Bori. 5
" 5 10 " West Point, %.
2. R. Hunt Bori.
" 6 6 " Flatonia, Jul.
Laut Vors.
" 7 4 “ Holman, Tert. 4
Mullin Bors. |
" 8. 7“ Schulenburg, T. h
See Vorj.
C. 2. Gates, Bors.
C. 0. Toner, Secr. der 1
Republikanische Executio Comite.
Das Stattournier.
Sonntag war in LaGrange ber Wenzelrit-
tertag. Wie das bei solchen Gelegenheiten
zu geschehen pflegt, unterhielten sich die La 1
Granger Gastgeber über bas kommende Tour- . .
nier und theilten einander ihre Hoffnungen .
und Meinungen in Betreif-ber zu erwarten-
den Gäste mit. Herr Otto Heilig, Bruder bes
Chefs bes editoriellen Stabes unserer Bei-
tung, sowie die Herren Herbst, Faust u. a. +
von Neu Braunfels hatten sich schon am
Abend vorher eingefunden und waren Gäste
in der Familie bes Chefs. Bellville wurde t
durch Herrn J. B. Baillour und Dr. Otto
Trenckmann vertreten. Houston lieferte ein
zahlreiches Gontingent Wenzelritter und sahen
wir die Herren % parthausen, ben Heraus- - 1
geber der Houston Deutschen Zeitung, 3.-6. 7
Müller und ?. Schard. Bon Round Top -
waren unsere treunde, Trof. Gus Fröhlich,
Judge Chas. Schiege und Mar Heinrich, an- . 3
wesend. Besonders angenehm überrascht was -
ren wir, so viele unserer Greunbe und Be-
kannten von Wibbinge zu sehen. Da fanden 2
wir die Herren 3. Raube, Gounty-Glert Gol- . |
kes, $y. Namken, John Schmidt, Did Bol-
fers, vt. Falte, Wm. Schubert, Lincoln, und
a
viele andere. ■
Um zwei Uhr hätten sic bie Gäste in der
geräumigen Casino - Halle versammelt und
warteten auf das Commando: Klar zum Ges
fecht. Die ausgestellten schönen Preise, die
meistens aus versilberten und vergoldeten ge-
schmackvolle gearbeiteten Trinkgefäßzen be-
standen, winkten dem Knappen als goldener
Lohn des Sieges nnb geistiger Arbeit. Nach-
dem Hon. Gus. Heilig mit lauter Stimme
einige Anordnungen bekannt gemacht hatte,
erhob sich der Kampf und biepand bie Karten.
Ter Schweiß perlte auf der Tenteritirn und
eine Menge Jungen, die als Kellner, en-
gagiert waren, beeilten sich, ben Kämpfern
Erfrischungen zuzuführen, b. h., sie brachten
Bier und Lunch herum.
Es nahmen 104 Personen an dem Skat-
tournier Theil : es wurde an 26 Tischen ge- ,
spielt. Außer den Skatrittern hatten sich auch
einige ihrer Freunde eingefunden, bie ihren
Vintritt bezahlten, die aber nicht Stat spiel-
ten, weil das eben über ihre Begriffe ging.
Hofjent ich ist aber noch nicht sopten und
Mals an ihnen verloren, und werden sie mit
der Zeit noch geniessbar.
Um 6 Uhr war das Tournier beendet und
mancher brave Ritter, gegen ben sich das
Glück gewandt hatte, mutzte sein mühevolles
Ringen nach Erfolg noch mit baarem Gelde
bezahlen. Das Preis Gomite, bestehend aus
den Herren M. Harthausen, Houston; Jos.
Faust und R. Stridert ertheilte folgende
Preise: 1.-Greis, G. 2. Reichart von Bren-
ham für die meisten gewonnenen Spiele (20).
2. Breis, •. 3. Müller von Houston für die
meisten gewonnenen Points (555 Points.) 8.
Preis, A. R. Loeisin von La Grange fürSolo
gegen die meisten Matadore (Schippen Solo
gegen fünf.) 4. Preis, Mar Heinrich von
Round Top für die zweitmeisten gewonnenen
Spiele (18 Spiele.) 5. Breis, 2. Schard von
Houston für die zweitmeisten gewonnenen
Boints (503 Points.) 6. Breis, Dr. Tristram
von Houston für höchstes gewonnenes Spiel
(Solo mit 9.) 7. Breis, *. Balte von Gib-
dings für höchstes Tournee gegen Matabore
Gherz gegen 5, Schneider.)
Bei der Breisvertheilung stellte Gus bie
Sieger den Anwesenden vor. Geht, das sind
bie Kerle. Ginige der Znhörer schrieen nach
einer „Speech," aber die Breisgewinner tra-
fen jedenfalls dos Richtige, als sie im hin-
blic eines etwaigen Beringens ihrer Redner
gabe sich mit kurzen Worten ihres Tankes
entledigten. - In dem prächtigen Gajinogat-
ten wat Taset gebedt und fand hier bas Ban-
kett statt. " Reden wurden nicht gehalten; es
fand commune colloquiirm statt. Nachdem
bei der Abstimmung für das nächste Gfat-
tournier Herr Faust Den Braunfels von der
Bewerbung zurückgezogen hatte Imo-sa der."
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Heilig, G. A. La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 14, No. 46, Ed. 1 Thursday, June 30, 1904, newspaper, June 30, 1904; La Grange, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1617264/m1/4/: accessed July 7, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Fayette Public Library, Museum and Archives.