La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 17, No. 34, Ed. 1 Thursday, April 4, 1907 Page: 3 of 12
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Eelbit schulb.
Ein guter Bater.
„So oft man zu Ihnen heraus kommt, Herr Bürgermeister, muß
man Sie erst holen lassen!... Sie scheinen bie meiste Zeit im Wirthshaus
zu figen!
„Ja, sehen S’, Herr Pfarre, ich hab’ zwei Töchter — ba hat jebe einen
Wirth hier g’heirath’! Mitgeb’n hab’ ich ihna nif - unb ba trieg’n f’ halt
jetzt ihr Heirathsgut so nach unb nach!"
Das kleinere ltebel.
„Himmel, Himmel, hört das Ge-
schrei benn noch nicht bald auf!"
„Ach, weiszt Du was, Männchen,
ich werde Baby einfach in ben Schlaf
singen"
„Nein, nur das nicht! Dann ist’s
. schon besser, Baby schreit, als Du."
‘— Beruflich. Alte Jungfer:
„Der Herr ba oben bewundert mich
schon ben ganzen Abend. Wissen Sie
nicht, wer er ist?" Hauswirth: „An-
tiquitätenhändler.“
Neuer Ausbrid.
Neueingtehenber Stu-
biofus (entrüstet): „Donnerroetter,
ich habe meinen Ueberzieher noch nicht
ausgezogen — unb Sie tommen schon
mit ber Rechnung! . . . Das ist wirk-
lich bas Pränumerandeste, was mir
jemals vorgekommen!"
— Verdächtiges Spiel.—
„Nun, warum hast Du benn um
Deine Luise nicht angehalten?" —
„Ach, als ich hinkam, haben bie Rin-
ber gtrade Gerichtsvollzieher gespielt!"
— Kleines Mißverstände
nif. Sergeant: „Unb wie weit ha-
ben Sie eS in Ihrem Eivilverhältniß
gebracht?" — Solbat: „Bis zu einer
Geheimrathstöchin!"
leberschätt.
„...So müssen Sie sich quälen,
wenn Sie ein neues Stüd einüben?
Ich habe immer geglaubt,' Sie lernen
bas spielend?"
Ginfarste Abhilfe.
„Das Rebhuhn hier scheint nicht
mehr recht frisch zu fein!?"
„Ja warum find S’ denn nicht bo-
rige Woc‘ gekommen?!"
Trinkers
Die luftige Wittive ober: Halb 30g sie
ihn, halb fant er hin.
„Doppelt seh’n thu’ ich bas Bier
schon öfters — wenn ich’s nur auch
mal boppelt schmeden thät!"
— Fatal b. W.: „Run, hat
Dir benn Dein alter Herr das Geld
gefchidt?" o. B..: „Nee, telegraphiri
mir, daß er vorläufig nichts schicken
fann." b. A.: „Verdammte Erfindung,
biefe drahtlose Telegraphie!"
— Schlau gefniffen! Pro-
feffor Stiefel hat in feiner Wohnung
einen jugendlichen Ginbrecher über-
rascht unb bringt ihn zur Polizeiwa-
che. Nachdem se eine grotze Strecke
zurüdgelegt, sagt ber Ginbrecher: „Ja,
es thut mir leib, Herr Professor, hier
muß ich mich verabschieden!" Pro-
feffor Stiefel (zerstreut): „Nun, ba
leben Sie wohl unb beehren Sie mich
balb wieder!" —
—Schwiegersohn unb
Schwieger mutter. Schwieger-
mutter: „Ich möchte eine recht weite
Reise machen — ratzen Sie mir, mo-
hin." Schwiegersohn (für sich): „om,
Wo leben benn nun eigentlich noch mit
Sicherheit Menschenfresser?"
Gemüthlich
Tie Nachbarinnen.
Gattin: „Paul, Du musst mir
einen neuen Hut saufen."
G atte: „Aber was fällt Dir ein,
Du hast boch erst vor einigen Tagen
einen neuen bekommen!"
Gattin: „Nun, hast bu noch
nicht bemerkt, unsere Nachbarin hat
genau solch einen Hut ihrer Bogel-
scheuche, im Garten aufgesetzt!"
— Heiliger Darwin! Pro-
fessor: „Wir tonnen also mit Berech-
tigung annehmen, daß unsere Borfah-
ren affenartig guf. Bäumen lebten,
allmälig jeboch herniederstiegen, ben
aufrechten Gang annahmen und sich
nach und nach zu ben höchststehenden
Geschöpfen dieser Grbe entwickelten
— Müller! was sind also bie Men-
schen?" Schüler: „Heruntergekommene
Affen."
Tes Gauners Klage.
Gin Glenb! ’n fangen Winter
los
ich schon wieder fretjesprochen herum!
— Nachgeholt. „Lieber Mann,
Du tommft ja pudelnaß heim unb eS
fignet gar nicht — bist Du gar in’S
Wasser gefallen?" Professor Dösig:
„Nein, liebe Frau —.bie Sache ist
sehr einfach: ich war boch baben unb
als ich mich bereits wieder angekleidet
hatte, dachte ich erst an bie Dusche —
na — unb ausziehen wollte ich mich
boch
nicht erst miebet.
Ein Wetterprophet.
„Warum legen Sie denn Ihren Re-
genschirm immer auf den Tisch, Hert - „′mein’ alleweil, daß. wir heuer
Professcr?" I an strengen Winter trieg’!"*
„Damit mich bas ewige Geuze über „Woraus schließen Sie das, Hert
ben stehengebliebenen Regenschirm Förster?" - L
nicht
liegen
mneiner soll wenigstens „Weil f’ m
V , a’tohl’n hab’s
’s halbe Holg
—Auslegung. Köchin (zum
Bettler): „Können Sie nicht lesen,
unten an ber Hausthüre steht boch:
„Betteln unb Hausiren ist verboten!"
Bettler: „Aber ich bettle ja nur unb
hausire nicht babei."
Der Herr Assessor aus Berlin 23. Seine
Braut freut sich viel weniger als feine
Gläubiger.
„So, jetzt schau i’ aus wie a’ ber-
unglückter Autler. Nur schad’, baß
baS Schnauferl — mei’ Alte is’!"
„Ich glaube, Sie fiten auf meinem
Hut!"
Ja ja — ist mir schon lange fo!..
Wollen Sie benn schon gehen, Herr
Müller?"
— Beim SceibungsptD-
8 e ß. Richter: „Aber Jörgelbauer,
Ihr habt ja Eure Frau selbst dabon-
gejagt! Da sönnt Ihr boch nicht be-
haupten, baß sie Guch bösmillig ber-
lassen?!" — Jörgel: „Gben brum —
weil f’ gutmüthig nit ‘gangen iS!"
Auf bem Zeugenstanb.
Richter, zu einem Knaben, ber
als Zeuge vernommen wir»: „Du
warst ja Zeuge bes Vorfalls, mein
Sohn, erzähle nun einmal, was am
1. September pafsitte!"
K na be, freudig: „Am 1. Sep-
tember war die Schlacht bei Seban!"
— Zu spät. Dame: „Konnten
Sie Ihren Freund, ber bei ben Ran-
nibalen um’S sieben gekommen, nicht
mehr retten?" — Afrikareisender:
„Leider nicht! Als ich hinkani, war
er auf ber Speisekarte schon gestri-
chen!"
— St i n b e r m u n b. — Kleiner
Knabe: „Die Dame ba hat mir ein
paar Bonbons gegeben." — Mutter:
„Hoffentlich hast Du Dich recht höf-
lich bedankt". — Kleiner Knabe: „Ja,
Mama. Ich sagte, ich wollte, Papa
hätte sie getroffen, ehe er Dich fennen
lernte."
Mobern
Baron (am Morgen bes Hoch-
zeitstages): „... Mit 500,000 Dart
will ber Alte nur herausrüden! , . .
420,000 Mark gehen davon für meine
Gläubiger ab, 30,000 Provision für
ben Heirathsvermittler.— bleiben also
50,000 Mark für uns! ... Ra, das
eine Jahr bis zur Scheidung wirb’s
schon reichen!"
— Braftifche Erfahrung.
Professor: „Was folgern Sie daraus,
wenn ber Patient nächtlich schwizl?"
— Canbibaf: „Daß er 00m Examen
träumt."
— Auf ber Straße Dame
(im Gespräch): „Meine Schwärmerei
ist ein Haus im Güben!" — Worüber-
gehender Bummlet: aad begnüge mir
schon mit Rorbhäuser!"
Der Herr Beamte. „Na, zwölf Trauun- Zeugen. Die Hauptsache ist und bleibt
gen hätten wir hinter uns. Setzt nod
sechse, bann ist Schluß für heutel"
nachher das Freibier.
— Gin Schlauer. „Du, Joe
chen, warum giebst Du bean euren
Hühnern heiges Wasser zu saufen?"
— „Ich will halt blos sehen, ob sie
bann gekochte Gier legen!"
— Ihmtanngeholfenwer-
ben. Ein verliebter Herr: „Für
blaue Augen habe ich stets ge»
schwärmt." — „Nun, ba brauchen
Sie sich nur in ben Borerflub aufneh-
men zu lassen, ba tonnen Sie froh
fein, wenn sie stets noch mit einem
blauen Auge davonkommen."
— Vorsichtig. Herr (zum
anbern): „Da schcuen 'Sie nur, ba
kommt mein Freund, ber Bankier
Meier, ber macht heute seine erste
Ausfahrt im Automobil, — wie vor-
sichtig ber ist! Die zwei Herren, bie
mit ibm ’m Automobil fiten, wissen
Sie, wer sie sind? Der eine ist fein
Arzt unb ber anbere fein Kassiter!"
— Gin Enthusiast. W.:
„Haben Sie aber eine hübsche
Schreib - Maschinistin!" — B.:
„Hübsch? Sie ist ein Gngel! Wenn
das Mädel einen gewöhnlichen Ge-
schäftsbrief auf ber alten flapprigen
Maschine schreibt, glauben Sie, eine
Symphonie von Beethoven zu hören!"
— Nur zu m Schein. „Wie
ich höre, haben Sie Ihrem Manne
jetzt ben s/ausschlüssel gewährt?" —
„Ja, bas that ich. Aber ber Schlüssel
paszt nicht. Ich lasse ihm denselben
nur, um ihm eine Freude zu machen.
Gr zeigt ihn seinen Freunden, um
ben Ginbrud zu erwecken, baß tr nicht
unter bem Pantoffel stehe.“
Bebenten.
Hausfrau, zu bem stellenfu-
chenben Dienstmädchen: „Sie friegen
also 50 Thaler Lohn unb zu Weihe
nachten ein neues Kleib."
Dien st mäbchen, unschlüssig:
„Wissen Sie, baß finb aber noch über,
vier Wochen bis Weihnachten!" ,
Tie Himmelsgabe.
Unvorsichtig auegebrüdt.
Milchhändler (der zur Stabt fährt, als ei ju regnen beginnt):
„Alte, nimm von ben Kannen bö Dedeln ’runter ... ’S regnet--Gelb!”
Bau
— Erfat. Dame: „3c wilrbe
biefe Wohnung ja gang gerne neh-
men — bie Gegend scheint mir hier
aber gar so einsam, unb ich habe es
gerne, wenn es recht lebendig um mich
ist!" Bermietherin: „Aber Sie haben
boch hier baS — laufenbe Wasser!“
— Aus Kalau. A.: „Ich sage
Ihnen, mein Sohn schwärmt so für
bie Marine, daß er nur noch mari-
nirte Heringe iszt."
— Konservativ. „Haben Sie
bie Oper „Maurer und Schlosser"
schon gesehen, gnäbige Frau?" —
„Bebaure, ich gehe in seine sozialbe-
mokratischen Stüde."
— Schlimm Mutter (zu ih-
rem Jungen, ber soeben aus ber
Schule heimfommt)): „Na, Hans, Du
hattest ja heute Dein Frühstück ver-
gessen,ba hast Du wohl tüchtigen
Hunger bekommen?" — Hans: „Ach,
Mama, schrecklichen Hunger, unb ba-
bei haben wir noch einen Aufsat über
Gottfvied bon Bouillon schreiben
müssen." .
— Richtig. Müller: „Was ber-
steht man unter kapriziös?" — „Eine
Frau, bie durchaus nach Capri will,
Herr Lehrer!"
— Unbesorgt. Erster Stu-
bent: „Mit brummt ber Schädel, als
ob mein Ropf gleich auffliegen woll-
te!" Zweiter: „Unbesorgt! Ein leerer
Ballon fliegt nicht!"
— Berlodenbes Anerbie-
ten. Dichter: „Für biefen Streich
sollst Du jetzt tüchtige Hiebe haben —
Du ungerathener Bengel." — „Papa,
laß mal! — Wenn Du mich nicht
haust, verspreche ich Dir erstens Bef-
ferung, zweitens eventuelle Hilfe ges
gen Mama unb brittenS vielleicht noch
etliche famose Reime auf Wunsch unb
Silber!"
er (zu einem Freier
Tochter): „Wann D’ mei’
heirath’st, friagft a‘ schön
Vieh, Geppl.”
seh
Anknüpfung.
— Eine feine Ua
Bater: „Wie lonnten Sie nu
Sohn, ben ich 3hn
gab, so unbarmbera
Lehrherr: „Aber ich
versprochen, ihn wie
hörig zu behandeln."
in bie
Nest (zum Tranten
sten!"
—
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Heilig, G. A. La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 17, No. 34, Ed. 1 Thursday, April 4, 1907, newspaper, April 4, 1907; La Grange, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1617396/m1/3/?rotate=90: accessed August 15, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Fayette Public Library, Museum and Archives.