Neu-Braunfelser Zeitung. (New Braunfels, Tex.), Vol. 17, No. 36, Ed. 1 Friday, July 30, 1869 Page: 2 of 4
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Der Herau s g e ber.
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gefälligst den Betrag Herrn (§3. Loeffler gu
zahlen.
DieErpedition
2afbington, 9. Juli. (Corr.)
Ic böre, daß Dent die Delegation der Re-
publifaner von Mississippi die sic
jetzt hier befindet, bat wissen lassen,
daß er die Nomination jür Gouverneur
jenes Staates annehmen wird und er hat
gleichfalls dasselbe an angesehene Männer
in Mississippi telegraphiert. Heute kam die
Frage wegen der Mississippi Wabl im Ga-
binet vor und es wurde tarüber Biscutirt,
taß dieselbe bald stattfinden sollte. Die
Mississippier verlangen daß ihnen bei der
Wabl über ibre Constitution, dieselbe thnen
vorgelegt werde, wie dieß in Virginien
geschehen, nämlich, daß über den Test Gid
nnd die Entrechtung® Klausel separat ab
gestimmt werde. Man sagt, daß die letztere
Klausel der Mississippi- Konstitution noch
verwerflicher sei, als die der Constitution von
Birginien, daß ihre Annahme eine noch
größere Anzahl von Bürgern ausschließzen
würde. Man hat Ursache anzunebmen, taß
den Missfsssppiern eine besondere Abstim-
mung über jene Klausel wird zugeslanden
werden. Die Annahme der Nomination
von Richter Dent giebt Anlaß zu den ver.
schiedensten Bemerkungen in unserer Stadt.
5 Es ist die alberne Bemerkung gemacht wor-
ten, daß dieß ein Köder sei, welchen die
Demokratie ausgeworfen habe, um Grant
für sic zu gewinnen. Ic bin der Meinung,
taß die Demofratie noch nicht so tief ge-
sunken ist, um die Brecken auszulesen, die
von den Radikalen weggewerfen worden
, And. Es sollte mich freuen, wenn die große
alte Partei Erfolge erreichte nnd wenn sie zu
diesem Zwecke westliche und nördliche Män-
ner als Candidaten aufstelte, wenn diesel-
ken nur eine unbezweifelte demokratische
Vergangenheit haben ; aber ic bin ein hefti-
ger Gegner gegen die Erwäbinng von
„Scallawage", welche durch den bloßzen
Zufall eine Stellung und Würde erlangt
haben.
Die Berichte von Virginien geben eine
weit größere Majorität für 20alker an,
als anfangs selbst die hoffnungsvollsten
Konservativen vermutbeten. Seine Majo,
rität wird wenigstens 60,000 erreichen mit
einer conservativen Majorität in dem Se-
snat von mehr als 50 Stimmen. Die Welle
Partei hat zwei Mitglieder in den GongrefT
gewählt, eins davon is ein Neger. In dem
dritten District war James 2. Hunni-
eutt der conservative Candidat. Man wird
sic erinnern, daß er einer der ersten und
bittersten Radikalen in Virginien war.
Er is ein gescheiter und fähiger Mann und
zeigt große Energie in Allem was er unter,
nimmt. Ic bin gewiß nicht für ihn einge-
nommen, aber ic glaube, wenn er erwählt
wird, so wird er in Zeit von drei Monaten
der beftigste Demofrat im Kongresse sein.
Ic kann nicht sagen, daß ich einen Politiker
sebr bewundere, der aus Sucht nach einem
Amte auf einer, oder auf beiden Seiten zu
gleich ist. Das Voll des Districts wird am
Besten wissen was e6 zu thun hat.
Commodore Sands, Superintendent des
2. St. Flotten Observatoriums hat den
astronomischen Beobachtern, welche ernannt
worden sind, um über die Sonnenfinsternis,
die am 7 August slattfindet, zu berichten,
Anweisungen ertheilt. Der Gürtel inner-
balb welchem die Sonnenfinsterniß in den
Bereinigten Staaten eine totale sein wird
in obngefähr 140 Miles breit und erstreckt
sic von der Küste von Nord Carolina,
wach Tennessce, Virginien, Kentucky, Indiana,
ZAinois und Jowa.
Charles $. Langston, ist ein Bewerber
um die Mission nac Liberia und bervorra-
gende Männer in Kansas sind seine warmen
Fürsprecher zu dieser Stelle. Namentlich
ist %. E. Domeroy sebr tbätig für ihn.
Domroys lüderliches Leben is so allgemein
‘bekannt, daß man in Washington fragt:
Welche gut anssebende Regerin mag John
Longston vor kurzem bei Domroy eingefübrt
haben?" Longfon würde gut daran thun,
wenn er vorsichtiger wäre, solche Freunde,
wie Pomeroy, werden bald seinen guten
Ruf ruiniren. Der Schwarze wird obne
Zweifel ernannt werden Uspsses wird ibn
begünstigen. Ge is doch bemitleidenswertb,
naß durch nie Schufte die ibn umgeben, dem
Grant der Kopf so verdreht worden ist.
Es beißt, daß Admiral Hoff von fetnem
Commando nicht abgerufen werden wird
nvd alle Berichte, welche seither telegrapbirt
worden find, daß er nicht zur Befriedigung
desglottendepartmente gehandelt babe, wer-
den gradezu als falsch und für Radikale
Eugen erklärt.
Herr Boutwell gebraucht den ungeheuren
Einfluß, der ihm als Finanzminister an Ge-
bote steht, um sic die Nachfolge in der Prä.
sidentschaft zu sichern. Mann weiß jetzt,
meßbalb so vielen radikalen Mitgliedern de 8
Gongresses vor den Kopf gestoßen worden ist.
Niemand erhielt nämlich Anssicht auf eine
Stelle, wenn nicht er und die welche ibn
empfablen gänzlich auf der Seite der Jan-
kee radikalen waren, welche den Hern Bout-
well als Candidaten für den nächsten radi.
kalen Präsidenten auserseben baben. Sie
haben lange genug ibre Zwecke Durch Andere
erreicht, aber jetzt ist e6 Zeit für die gan.
kees, wenn möglich, einen von ihren eigenen
Leuten im Amte zu baben, einen, auf den sie
sic verlassen fönnen bei ibrer Arbeit, sowobl
die Form der Regierung zu verändern,
wie sie bereits den Ebaracter schon veräs.
dert baben. Tbos, %. Tullock, der Ernen-
nunge Clerf des Schatzamtes ist der Haupt
arbeiter bei der Boutwellbewegung. Er ist
soeben nac seinem Pulte zurückgefebrt, um
Diejenigen ouczusüchen, die nicht
sind, daß sein Herr und Meister zum
sidenten erwäblt werde.
Das Telegramm, welches Grant
dafür
Prä-
inrc
Daniel, den Borfitzer des conservativen
Staatecomites gesendet wurde und ihm
gratulirt wegen des Erfolgs seiner Politik,
bat viele Bemerkungen veranlasst hinsichtlich
der Politik Grants, nac welcher er diese
Wabl als einen Erfolg seiner Politik anse
ben kann. Wenn die Politik der Conserva-
tiven die Politik Grants war, wessen Politik
war die der Radikalen, welche so schmäblic
durc 60,000 Majerität geschlagen wurde.
Walker und seine Partei wurden von den
Radikalen in den nogemessensten Anödrü-
cken angeklagt und jetzt streicht das Ebro,
nicle, das Organ der Datei, Alle von der
Liste der Partei, die nicht für Wells gestimmt
baben nnd drobt mit der Gewalt des Ton-
gresses, den Willen des Volkes, welchen
dieses auf gesetzliche Weise an dem Stimm-
kasten ausgesprochen bat, zu vernichten und
im Angesicht von allem dem beansprucht
ter Präsident die Besiegung von Wells als
sine Bestätigung seiner Politik. Er hat also
eine „Politik". Ic freue mic deßzbalb.
Sein Borgängeer batte auch eine Politik,
aber man kannte sie doch auffinden. Ic
fürchte, das Grants Politik sich berausstel-
len wird, wie Dadty’s Flob. Du setzest
Deinen Finger tarauf und er is nicht da.
Wo stebt Grant und was ist seine Politik ?
Wabrlicb diese Wabl in Virginien hat das
Wasser sehr trübe gemacht.
Vankee Frauen und deutsche Frauen.
In Boston fand kürzlich wieder eine
Versammlung armer Arbeitbrinnen statt,
welche eine Sttaatöunterflützuug verlangen,
um eine eigene Wohnung auf dem Lande
zu begründen. Ce wurde ihnen bet dieser
Gelegenbett erflärt, daß der Staat zu arm
sei, nm Hunderttausende oder auc nur einige
Tausende für solche Zwecke berzugeben. E6
wurde darauf erwiedert, daß eine Bürger-
schaft, welche viele Tausende übrig hat für
ein großes Musikfest, doch auch gewiß
Etwas füribre Armen thun könne. Das
is richtig : aber eine andere Frage ist, ob sie
es will.
Die verschiedenen Mittbeilungen über
den geringen Lohn von Näbarbeit, geben
das bekannte Bild vom Elend nicht qualifi-
zirter Arbeiter, welche namentlich das weiß,
liche Geschlecht, und vorzüglich die arme
verlassene Mutter mit ibren vaterlosen
Kindern, so grausam verfolgt und darnie-
derdrückt. Die Miltheilungen waren nur
Variationen der Berichte einer früheren
Versammlung, die wir kürzlich mittheilten.
Eine andere düstere Saite wurde von ei-
ner Rednerin angeschlagen, welche sic über
den Mangel einer festen Heimatb, wodurch
so viele Arme verfümmern, verbreitete. Sie
sagte, daß eine Besserstellung und Hebung
der armen Arbeiterinnen tiefer greife, alo
mancher glaube. Elend und körperliche
Schwäche des weiblichen Geschlechtes und
Kindermord gingen Hand in Hand.
Und leider sei diese körperliche Unfähigkeit
zur tüchtigen Gattin und Mutter nicht blos
auf die armen Arbeiterinnen beschränft —
auch die Damen der sogenannten feineren
Gesellschaft krankten an demselben Gebre-
chen und hier komme noch das raffinirte Ver-
brechen binzu. Man tadle die Mädchen aus
dem Volke, daß sie anstatt in Fabriken zu
arbeiten, nicht lieber in Familien sic zur
Hausarbeiten engagirten. Aber die meisten
Damen verständen es gar nicht, einen Haus
balt zu dirigiren, sie wollten weder Haus-
frauen noch Mütter sein und gegen ihre
Dienstmüächen spielten sie nur Tyrannen.
Die Rednerin sprach dann wie folgt:
So lange man nicht die Kinder am Leben
läßt, anstatt sic zu morden — so lange die-
ses Nationalunglück nicht gebeilt ist, wird
die Nation tiefer und tiefer sinken, bis zur
Entwürdigung und zum jammervollsten
Elend. Denn so lange dieses Verbrechen
gestattet, so lange dieses Unbeil geduldet
wird, so lange werden die Frauen verderbt
bleiben (Beifall). In alten Zeiten gab es
schöne und durchgebildete Frauen welche der
Arbeit ihres Hausstandes vom Boden bis in
den Keller vorstanden. Sie gebaren ibren
Gatten Kinder und erzogen die Männer
und Frauen welche die große amerikaniiche
Neiien begründeten (Beifall). Aber wie
steht es beute ? Wir müssen ein anderes
Erziehungssystem haben; wir sollten nicht
nur den jungen Leuten lepren zu beirathen,
sondern auch, wie sie gute Väter und Müt-
ter werden können.
Diese Frau bat den Uebelstand der ame-
rifanischen Gesellschaft, obne dessen Beseitis
gung kein Heil zu erwarten ist, richtig cba-
racterisfrt. Amerifa braucht tüchtige Mütter,
die mit tüchtigen Männern gemeinsam eine
neue geistig und förperlich fräftigere Gene-
ration aufziehen. Die deutschen Frauen
mögen sic glücklich preisen, daß ibr inner-
stes Wesen und der deutsche National . Cha-
racter sie mehr als die Frauen irgend einer
anderen Nation vor dieser physischen und
moralischen Degradation, von welcher jene
Rednerin sprach, bewahrt hat. Das
rad
in jener als das Unglück Amerikas bezeichnet
wurde, nämlich der Mangel tüchtiger Müt-
ter, darüber bat sic weder das deutsche Ba
terland noch die deutsche Emigration in
Amerika zu bellagen. Noch hat der deutsche
Bolkestamm sic ein gutes Stück jener
Sittenreinheit, und jener geistigen und för
perlichen Kraft bewahrt, wodurch sic derselbe
schon vor Alters auszeichnete. Der deutsche
Mann und das deusche Weib sind not nicht
ausgestorben, und die deutsche Hausfrau und
Mutter ist noch jetzt am Hudson, Delaware,
Ohio, Mississippi, wie vor hundert Jahren
am Rbein und am Reckar, an der Donau
oder Weser und Elbe, die Zierde der Fa-
milie, die treue geliebte Gefährtin und
Freundin des Mannes, und die aufopfernde
Hüterin und Erzieherin eines fräftig heran-
wachsenden Geschlechtes.
Wenn bie eingeborenen Mankees auch an
der Zufunft ihres Geschlechts verzwei-
feln, der deutsche Stamm verzweifelt nicht
an der Zukunft des seinigen, und er dar
hoffen durc das Beispiel seiner Moral, sei-
nes Familienglücks und seiner sorgsamen
Kin derzucbt auf die ganze Nation eine se-
genereich und körperlich kräftigende Einwir-
fung zu üben. Vor allen Dingen aber ist
nac einer besseren Jugend Erziebnng zu
streben, sie ist das unerläßliche Fundament
eines Neubaues für National Moral und
National Bildung.
(Mich. %. Bi.
Washington, 16. Juli. (Eorre-
spondenj) Ein interressanter Fall ist jetzt
von dembiesigen District Gericht.
Minnie
Gained, ein 23 oder 24 Jahre altes Neger-
mädchen bat am 4. März einen Mann,
Ramens Ingle getödtet. Sie behauptet,
daß er sie verführt und verlassen habe und
taß er einem jungen Frauenzimmer alle
Arten von Aufmerksamkeiten erzeige. An
dem Morgen, an welchem des Mord began
gen wurde, sagte die Regerin zu Ingle, daß
sie ihn tötten würde, wenn er mit der frag-
lichen Lady sic auf der Straßze seben liesze.
Sie hielt ihr Versprechen nnd spaltete seinen
Kopf mit einem Beil. Als diese Umstände
bekannt wurden und als das Gerücht sic
verbreitete, daß die Negerin ein junges Mäd.
chen von gefühlvollem Temperament sei,
mit dessen Gefühlen und Sittsamkeit durc
einen Scuft ein so grausames Spiel getrie
ben worden sei, durch den sie schwanger sei,
so wurde das Mitleid der Abolitionisten und
Negergleichbeiteleute erregt. Ladies besuch
ten die Unglückfiche und spendeten durch
Delicatessen ihrem Appitit und durch Sym
pathie ihrem Geiste Trost. Es wurde für
einen fähigen Advokaten gesorgt um sie zu
vertbeidigen und e6 schien, als ob ein zwei-
ter Mary Harris Procefi das Land in Auf-
regung versetzen sollte.
Aber. o Jammer für die Yankee Philan-
tropen! D Jammer für die Tugend der
dunkeln Afrikonerin ! Zeugnisse haben den
Beweis geliefert, das die Angeklagte ihre
Keuschbeit schon in frühem Alter verloren
batte. Als sie aus der Sklaverei entlassen
wurde, so machte sie von der Feibeit und
von den eigenthümlichen Lastern Gebranch,
von welchen die Philanthropen von Neu-
england erklären, daß die Reger frei von
denselben sind. — Kurz Minnie war schon
sehr vielmals verfübit worden, hatte sic
sehr schlecht betragen, wollte aber die List
gebrauchen, die schon manches verworfene
Frauenzimmer gebraucht bat, und las aus
Der Legion der Männer, welchen sie ihre
Gunst gewährt batte, den Herrn Ingle aus,
den sie zwingen wollte, sie zu beirathen. Sie
hätte gern ein Aufsehen in der Stadt da-
durc erregt, daß Ingle dann der zweite
weiße Mann war, der hier eine Negerin
geeblicbt batte. Da ihr dieß nicht gelang, so
tödtete sie ibn.
Ekelbaft is es, wenn man steht, daß ibr
Atvofat die Geschworenen glauben machen
will, sie sei wahnsinnig unt daß die Ber-
letzung itres weiblichen Gefühls sie wahn-
sinnig gemacht habe. Welcher Ged anke!
eine Regerin, die schon ein halbes Dutzend
Kinder von eben so vielen verschiedenen
Bätern geboren hat, soll wahnsinnig ge-
worden sein durc Verletzung ibres sittlich en
Gefühles ? Viele radikale Rechtsanwälte
baben bereits diesen Fall als einen Beleg
angeführt von dem Unrecht, welches von
den Weißen der Negerrace zugefügt wird u.
die Vertheidiger der Frauenrechte beziehen,
sic auf diesen Fall, als eines ferneren
Grundes, weshalb den Frauen Stimmrecht
ertheilt werden sollte.
Sie können aus obigem erseben, daß
Washington ein sebr wünschenswerther
Plaß ist, um darin zu wohnen. Reger
Stimmrecht, Neger • Juries, Reger - Pro-
stitute die weiße tödten, die ihnen die Heirath
verweigern. Neger - Councilmänner und
Aldermänner und eine weiße Population,
die besteuert wird, faule Schwarze zu ernäb.
ren.
Gestern erließ der Präsident seineDrocla-
mation, welche bestimmt, daß die Wabl
in Teras am 30. November gehalten wer-
den soll. Die Stimmgeber sollen einfach
für oder gegen die Constitution stimmen.
Die 2abl in Misisivvi soll an demselben
Tage statt finden. Richter Dent, der con-
servative Gouverneurs . Kandidat für diesen
Staat, ist ein vortrefflicher Mann. Wie ich
böre wird er von den Ultraradifalen ver
worfen, von welchen Boutwell einer der
Fübrer ist.
Die Friedeneconseren; zwischen Spanien
und den südamerifaniscben Republiken wird
in Washington gehalten werden, sobald der
Gesandte von Ebili anfömmt.
Die spanische Regierung ist sebr zufrieden
mit dem jetzigen Verfahren der B. St. Re-
gierung, wie man aus folgender Depesche
erschen fann, welche durc die associrte
Presse gestern Abend nach dem Norden ge-
seudet wurde:
„Der District Anwalt und der Marsbal
von ReuZorf sind instruirt worden, auf jede
Gefahr bin die Neutralitätegesese an er.
zwingen und alle nach Cuba bestimmten
Expeditionen zu vereiteln. Zu diesem Zwede
sollen sie ermächtigt sein, von QDen. Mc.
Dowell uud dem commandirenden Admiral
Die nöthigen Truppen und Schiffe zu erbal.
ten, um allen feindlichen Expeditionen znvor
zu kommen.
Während dem behaupten sic die cubani
schen Patrioten und verfolgen ibre Siege
und während dem Erdeditionen, die gu ib
rem Beistande organisirt sind von den Be
hörden zurüdgebaiten werden, wird den
Spaniern etlaubt, mehrere Kanonenboote
in Reu Dorf zu bauen, die bald in See
gehen werden. Wer kann da behaupten. Daß
wir keine kaise rliche Regierung haben ?
Das Dost - Office Department der Nord,
deutschen Conföderation bat unserem Dost
Department eine Mittheilung gemacht, da-
tirt: Berlin, 20. Juni 1869, in welcher ge-
sagt ist, daß e6 die Absicht in alle Nostjachen
welche von und nach der Dacissicküste geben,
sowie die Chinesische und Jupanesiche Don
durc die Bereinigten Staaaten auf der
Daciffic Gijenbabn zu transportiren und
fragt, wie diese Sache arrangirt werden
kann. Die Kosten sine für das deutsche
Dost Difice Depart ment annebmbar. Dies
Zeit der Uebermittelung von Japan wird
um 10 Tage abgefürzt werden, aber sebr
wenig wenn irgend ein Vortheil, wird durch
diese Einrichtung bei der Communication
zwischen Hong Rong and Deutschland ent-
steben.
Präsident Grant verließ Washington
gestern um 5 Ubr Nachmittags. Er wai
begleitet von Er Minister Borie und Bamie
lie, Gen. Comstic und Gemablin und dem
Dostmeister Ereswrü und. Familie. Sie
reisen nac Long Branch. Der General wirt
in 14 Tagen zurückfebren.
fine kurze
Zeit verweilen uud dann zurückgehen. G.
wird keine Cabinetfitzung stattfinden, bis er
zurückfömmt. Unterdessen wird Boutwell,
der bier zurückelcibt. Alles thun um sic dir
Nachfolge in dem Kaisertbum zu sichern.
Nach allem Anscheine wi d Boutwell der
radikale Kandidat für die Präsidentschaft
sein.
Ic sprach gestern mit einem bervorragen-
den Radikalen, einem, der mehr von der
PDolitif von Pennsylvanien versteht, als ir-
gend -in anderer Wann, nnd er sagt, daß
ohne Zweifel Hon. A sa Parker zum Gou-
verneur ven Dennsplvanien erwäblt werden
wird.
Es ist mir nicht erlaubt seinen
Namen zu nennen, aber er ist so sehr
bekannt und so sehr vertraut mit der
Drahtzieher Dolitif, taß ic keinen Zweifel
an seiner Voraussage habe.
Amerikanisches.
Dräf. Grant.
9 m ersten Mo nate-seiner
Ber-
waltung besuchte ibn ein Freund vongüinoio
und sagte: „General, ic habe eine Gunst
von Ihnen zu erbieten." „E3 wird mir
Vergnügen machen ihnen zu dienen," sagte
Grant, „aber Sie müssen nicht verlangen,
daß ic meinen Freund, Herrn Huntington
abseßze"—,Jc werde nicht verlangen, daß
Ste Huntington absetzen,"’ war die Antwort,
„denn Sie haben ibn schon vor 4 Wochen
abgesept und sein Nachfolger ist bestätigt."
Einen ähnlichen Fall erlebte neulich Gen.
I. E. Robinson, welcher Grant besuchte,
um ihm zu danken, daß er seinen Sohn als
Cadetten für West. Point ernannt bake,
daß er aber diese Ehre ablehnen müsse, weil
der Drosident seinen Sohn schon vorher zum
Cadetten der Marine Academie ernannt
babe. Grant hatte es demnach vollständig
vergessen, daß er den jungen Robinson zum
Cadetten der Marine Academie ernannt
hatte; da er sic aber erinnerte, daß derBa-
ter von Robinson freigebig zu einem Geschenk
für ihn (Grant) beigesteuert hatte; ernante
er den Gobn zum Cadetten in West Point.
— Grant weiß die halbe Zeit nicht, was er
thnt, sein Gehirn ist verwirrt und confus.
(Louisville Courier Journal.)
Die amerikanische Colonifa-
tionogeselschaft in Washington
Dec. bietet allen schwarzen, die zuverlässig perfünbet bat
und ernstlich sich in Liberia nieterlassen wol- neunte oertuneet var-
len, freie Ueberfahrt und 6 Monate Unter-
bait an.
® e n. Rofencrans in zum Gou-
verneurscandidaten ernannt worden.
Neu Dorf20. Juli 3 Ubr Nachmit-
tags. Geld schloß zu 1354. Baumwolle
34 bie 344.
Nur drei Fälle von gelbem Fieber befin-
den sic in dem Hospital des Hafens von
Neu Norf.
Eine Abendzeitung entbält Folgendes:
Letzte Nacht, um Mitternacht, umzingelte ei-
ne Anzabl Männer von der Breoflyn
Schiffs werfte angeführt von Marbal Bar-
Tow ein großes Haus drei Meilen von Do-
hoken und nahmen 48 Filibustier gefangen.
Mehrere entkamen einschließlich Des Col.
Ryan. Einige der Gefangnen wurden ver-
letzt, ehe man ihrer habbaft werden konnte.
Sie wurden alle nac Fort Lafayette ge-
bracht. Ein Telegramm wurde an den Prä-
sidenten Grant und veßgleichen an den spa-
nischen Gesandten gesendet, welches ihnen
anfündigte, daß dieß wahrscheinlich Den cu-
banischen Umtrieben in der Nach barschost ein
Ende machen würde.
D a s Leben eines jeden Wit.
gliedes des Chicago Feuer Departments
is burc Subscription der Geschäfts • Leute
der Stadt mit $2000 versichert.
Wafbington, 20. Juli. Die nötbi-
gen Bortebrungen sind getroffen unb von
Fisb is die Erlaubniß erlangt worden, das
französische Kabel an der Küste von Das-
sacusetto zu landen, wo es nächsten Freitag
ankommen wird.
Louisville 1. Juli. Schrecklich
und geheimnisvoll. Der Louieville Anzeiger
schreibt: Gestern Racht um ein Uhr theilte
uns Coroner Meore mit, daß in der Nähe
von Nebel Bullitts Webnung am Dbio
Sluß, 12 Meilen oberhalb der Wasserwerke
fünf Fässer gefunden wurden, die gestern
Morgen mit Tagesanbruch ein Mann in ei
ner Gart dahin brachte and stehen ließ. Da
die Fasser am späten Aben» nec immer auf
dersesben Stelle lagen, waren die Nachbarn
neugierig auf den Jubalt.
Als ein Barrel geöffnet wurde fanden"bie-
selben zu ihrem großen Schrecken, daß das.
selbe den Leichnam eines Mannes enthalte,
dessen Form in den niedrigen und engen
Raum hineingepreßt war. Auc das zweite
enthielt einen todten Körper. Die Leute
sandten sogleich einen Boten on den Coro,
ner ab und als dieser erschien uud auc bie
übrigen 3 Fässer öffnete, enthielt jedes der-
selben ebenfalle einen Leichnam.
Reu-Dert, 16. Juli. Nach einer
speciellen Depesche über KeyWBest, von Hava-
na am 12. wurde Gen. Duelto an der Spi-
ge von 300 spanischen Seeleuten durc die
Patrioten bei Baga, einer kleinen Stadt an
der Nuevitas Bai, angegriffen. Die Seeleu
te wurden zum Rüdzug gezwungen und ver-
Toren 80 Dann einschließlich des Gen. Du-
ello.
Herr J. D. woodo, District An-
walt von Sacramento, Californien, wurde
neulich durc ein falsches Telegramm von
den Verhandlungen eines Mord Prozesses
abgerufen. Das Telegramm berichtete tbm,
seine Tochter liege am Sterben. Er ließ den
Droceji in den Handen einesj ingen unerfobr-
nen Advokaten und die Folge war, daß der
Mörder freigesyrochen wurde*
Neu % orf, 16. Juli. Der Eriezug,
welcher am Donnerstag Abend von hier
abging, stieß mit dem Frachtzug zusammen.
Sethe Wagen verbrannten, neun Passagiere
wurden getödtet. Sechs derselben erlitten
den Tod durch das Feuer.
Richmond, 16. Juli. Mehrere
Singvereine von Neu Torf besuchten Ric-
mend, sie wurden öffentlich empfangen
und ihre Reise war ein vollständiger Gr-
folg.
Wasbin gt o n, 16. Juli. E u ba -
ner hier baben Nachrichten vom 8. Die
Truppen unter Guesada haben eine Streif-
parti von 75 Mann bei Ruvitas gefangen,
welche von Gen. Letona ausgesendet worden
war.
300 Kubaner welche am Sagua de Gran-
de Fluß lagerten wurden von Spaniern un-
ter@en. Trillo angegriffen. Sie wurden drei-
mal zurückgeschlagen. mußten sic zurück zie-
ben und saben sic gezwungen einen
Theil ihrer Bagage zurüd zu lassen. In dem
Gefechte, welches nach dem Berichte bei La
Esperanza statt fand, war der Verlust der
Kubaner 35 Mann an Tobten und Verwun-
deten.
Unter Direction der Freiwilligen wirb bas
Junta Eigenthum von Eubanern, welche im
Verdacht stehen mit der Insurrection zu sym-
pathisiren, confiscirt, sie selbst werden ver-
trieben und ihre Heimstätten der Plünderung
preis gegeben.
Washington, 17. Juli. 96 habe
von guter Autorität erfahren, daß von der
Regierung alles Mögliche angewendet wird,
um Stokes in Tennessee und Davis in Teras,
die Rominitten der Ultra- Radikalen, zu un-
terstützen.
Die radikalen Mitglieder des Kongresses
und die leitenden Mitglieder bes National
Republikanischen Comites sinb hier gewesen,
haben dringend dieses Verfahren angerathen
und baben das Versprechen erhaften, daß es
befolgt werden soll. Dieß is in directeinWBi-
derspruc zu der Politik, welche Orant erst
(R. D Times.)
tid m o n D, 16. Juli. Thermometer
105 im Schatten (324 9.)
Wasgton, 16. Juli. Thermometer um 4
Usr Nachmittage 101 (30 zwei Drittel R.)
Mempbie 16. Juli. Die chinesische
Emigrationegesellscbaft organifirte sic mit
$1,000,000 Capitel, welches verdoppelt
werden kann. $40,000 wurden auf der Gitel.
le unterschrieben. Sie bestellte den Drud
von 3000 Kopien Nr Verhandlungen. Sie
vertagte sic sine die.
6t. ? 0u1s, 16 .Juli. Auf einer Ey-
curfion von Gisenbabnbeamten geriet ber
3ug aus dem Gleise in der Nabe von Lam-
rema. Viele hervorragende Eisenbahneeam.
te wurden verletzet, keiner getödtet.
Gan Francias o 20. Juli. Es fnv
Borricbtungan getroffen worden, um von
San Francisco nach Neu Dort Früchte aus
liefern für 5 Cents das Pfund und@migran-
ten nac San Francisco von Neu Dorf für
50 Dollars und von Chicago für $34 Dol-
lar.
Eine Anjabl angesebener Bürger haben
eine Gesellscass zum Schuß der Chinesen
gegen die Unbilden geietzlojer weißen Däne
ner und Buben organisirt.
Ein Train brach durch die Brücke bei Pro-
montorp Point. Der Maschinemeister, ein
Feuermann und ein Dasagtes wurden ge-
tödtet.
Reu Bort, 21. Juli. Die „Sun"
behauptet daß Koopmanmap’s Plan für
Einführung von Chinesen die Gesetze gegen
Importation von Coolies verletze und baß
nie betreffenden Schiffe der Confiscation
und die Personen Geld und Gefängnißitva-
fen unterwerfe.
Die Ebinefen. Der San Francis-
co Herald sagt, daß neulich 3000 Chinesen in .
einem einzigen Hause, dem alten Globe Hotel
einquartirt waren.
Das Hotel is gemiethet von Dr. Lo Ei
Jab, einem Chinesen und man glaubt, daß
sic in demselben niemals weniger wie 2000
Personen befinden. Männer, Weiber und
Kinter sind zusainmengepropft, ohne Rüd-
sicht Des Geschlechts. Zehn bis zwölf Fami-
lien in einem Zimmer. Wegen des fonru-
Bigen raucerigen Zustandes des Hauses,
der beständigen Anbäufnng fauler Luft und
schrecklichen Gestankes, die in dem Hofe, in
der Mitte des Hauses, statt findet, ist es ein
Wunder, daß die Bewohner nicht schon
längst der Gegenstand einer Eoronera Jury
sind.
Ein M ann Namen o Burt.
A
bard t, ein reicher Farmer in St. Clair
Go., I., ließ am lehieu Samstag sein Tee
stament offiziell eintragen. Unter den ver-
fchiedenen Vermächtnissen befindet sich auc
eins von $40,000 für den Pabst.
11
I
Zegas.
Ein Hufruf a n d a s B o lr
von Terag.
Da täglich und stündlich Nachrichten qua
no gelangen, daß die Ueberschwemmungen
Pee Colorado und andeyer westlichen Flüsse
große Verwüstungen angerichtet haben, so-
daß die Bewohner der überschwemmten Di-
stricte in vielen Fällen von allen nothwendi-
gen Lebenebedürfniffen intblüßt sind unb
oft die Mittel nicht baben, sic dieselben aus
verschaffen, so bat die Handels Kammer von
Galveston in Verbindung mit anderen Büe-
gern es für geeignet gehalten einen Dian an-
zugeben durch welchen Mittel zur Abbülfe
der Noth herbeigeschast werden, so weit dieß
möglich ist.
Zu diesem Zwecke haben die Unterzeich-
neten ein Cential-Crecutiv-Comite ernannt
um mit Euch in Verbindung zu tre-
ten.
Wir wissen es, baß unserem Aufruf eine
herzliche nnd schnelle Erwiederung zu Theil
werden wird: Teraner sind von jeher bereit-
willig gewesen ihren leidenden Mitbürgern
Hülfe zu leisten. Tausende unserer Mitbür-
ger, die noch gestern in Ueberflus und Wohl-
habenheit sic befanden und bereit waren.
Rothleidende zu unterstützen, sind jett durch
den unerforschlichen Rathschluß ber Borse-
hung selbst arm und hülslos gewerden. Es
ist jetzt an Euch, die Ihr ver solchen Leiden
bewahrt worden seid, nac Kräften unseren
hart betroffenen Mitbürgern zu Hülfe au
kommen.
Um den Leidenden Erleichterung zu schaf-
fen ist sofortige und nachdrückliche Hülfe
nothwendig und wir wenden uns in dem
Namen der Menschlichkeit zutrauungsvoll
an Euch, daß Ibr schnell ans Werf geht. Dr-
ganisirt sogleich Comites in jedem County
des Staates. Geld vieles Gel» ist nothmen-
dig um die Leidenden in den Stand zu se-
gen wieder Producenten anstatt Consumen-
ten zu werden.
Das unterzeichnete Comite ist bereit ent-
weder direct, oder indirect, ober durch bie
verschiedenen Ward Comites, die zu diesen
Zwecke ernannt worden sind, alle Geschenke
in Empfang zu nehmen, die zu diesem Zwecke
eingesendet werden.
%. $- Ne. Mabn.
s. R. Lubbock.
2. Richardson.
9. w. Jodufb.
I. G. Ne. Keen.
C. $. Jordan.
John Socke.
Sam. A. Edgerley.
Tue Mittheilungen an das Erecutiv Er.
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Lindheimer, Ferdinand J. Neu-Braunfelser Zeitung. (New Braunfels, Tex.), Vol. 17, No. 36, Ed. 1 Friday, July 30, 1869, newspaper, July 30, 1869; New Braunfels, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1651916/m1/2/: accessed June 27, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Texas State Library and Archives Commission.