Neu-Braunfelser Zeitung. (New Braunfels, Tex.), Vol. 17, No. 37, Ed. 1 Friday, August 6, 1869 Page: 2 of 4
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Der Mbonnementspreiß auf
die Nen = Braunfelser Zeitung ist
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in jährlicher , „
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„, w bis 10 ,
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und so fort. Jede Wiederholung einer Anzeige kostet
bie Hälfte der erst n Insertion, Anzeigen auf lange-
re Zeit verhältnismäßig billiger.
Ey Auswärtige Abonnenten, anDrten,
wo mir keine Agenten baben, ersuchen wir
den Betrag von nns eingesandter Nota’s in
Eurrency brieflich uns zuzusenden.
Der Herau @ g e be r.
W Unsere Houstoner Abonnenten, wel-
den wir Rechnung zuschicken, ersuchen wir
gefälligst den Betrag Herrn (S). Loeffler gu1
zahlen.
DieErpetitton
ReinGrundjur Lobhudelei.
Die radikalen Blätter lobhudeln die
Grant’sche Administration gar sehr, weil
jetzt monatlich ein kleiner Theil der Natio-
nal Schuld abgetragen wird.
Bevor man der Grant’schen Admninistrati-
on diese Keine Reduzirung der öffentlichen
Schuld als ein großes Verdienst zurechnet,
muß man auc in Erwägung ziehen, welch
colosales Einkommen die Regierung bat.
Die seit Beginn von Grants Administrati-
on erhobenen Revenuen sind — wie die ra.
tifalen Blätter selbst sagen — zu der Rate
von $500 000,000 per Jahr. Die Rebuzi-
rung der Schuld aber, wenn sie in demselben
Verhältniß fordauert, wie in den letzten Moe
naten, gibt $90,000,0000 jährlich.
Die
Grant’sche Administration verbraucht also
$410,000,000 jährlich,
$410,000,000 für die Verwaltung
der
Ber. Staaten Regiernng in Friedenszeiten,
ist dies nicht unerbört ? Haben wir da nicht
Recht, wenn wir die bisher von der Grant-
schen Regierung vollbrachte Schuldverminde
rung eine viel zu kleine nennen ?
Wir wollen diesen radikalen Blättern, wel-
che jetzt voll des Lobes für die angebliche
grosse Ehrlichkeit und Sparsamkeit von
Grants Administration überströmen, weil
sie aus einem Einkommen von $500,000,-
000 jährlich $90,000,000 von der Schuld
abzutragen gedenft, in,s Gedächtniß rufen,
wie groß die jährlichen Ausgaben unter de-
mnokratischer Administration waren, als leß-
tere am fostspieligsten war. Nicht mehr als
ungefäbr $75,000,000! Und außer der
Hinzufügung für Pensionsgelder und für die
Zinsen auf die Schuld brauchen die Regie-
rungsausgaben jetzt auch nicht viel größer zu
fein, als sie vor dem Kriege unter demokra-
tischer Verwaltung waren.
Anstatt großer Lobbudeleien für diese ge-
ringe Neduyirung unserer Schuld verdient
die Grantsche Administration scharfen Tadel
für die Verschwendung einer so ungeheuren
Summe Geldes, welche durch hobe Steuern
aus dem Volke gepreszit wird.
Würde die jetzige Administration wirklich
folche große Sparsamkeit üben, als die radi-
kalen Blätter behaupten, dann müßte sie
jäbrlic statt $90,000,000 einige hundert
Millionen Schulden abtragen können.
Mich. 9. Blatt.
Eine Re de v on Er. Präaside
Johnson.
n t
Washington, 1. Juli. Heute Abend
wurde dem Er Präsident Johnson im Me-
tropolitan Hotel ein Ständchen gebracht, wo
rauf er eine Rede hielt. Er dankte für den
Willfomin, und fagte, die Zeit würde bald
kommen, wo das amerikanische Volk die
Wichtigkeit der Erhaltung der großen
Grundfätze erkennen werde, welche nun so
lange mit Füßen getreten worden sind. Et
glaube, die Morgenröthe der Erlösung fön-
ne jetzt schon gesehen werden, und die Zeit
sei im Naben, wo die Constitution unserer
Täter wieder hergestellt werden würde. Er
forac von den Usurpationen und der Tyran-
nei des Congreßzes der sich die Herrschaft
über bas Justiz departement der Regierung
anmaßte, der alle Befugniße des Präsiden-
ten zu absorbiren versuchte, und mit dem ei-
sernen Fuße der Macht auf dem Nacken aller
Freimänner der Ver. Staateu stehe. Wenn
er wählen müße, aber Gott sei Dant, daß
eine solche Wahl nicht nötbig sei, so würde
er einen ehrlichen, weisen und gerechten
Mann als Herrscher und Regierer dem an-
maßenden, caprietöfen und corrupten Con-
greß weit vorziehen. Schon strecke man die
Fühlhörner aus, um die Gesinnung des Bol.
kes bezüglich der Errichtung eines Kaiser-
reiche zu erforschen. In New Norf wird
eine Zeitung gedruckt, welche auf der Titel,
seite das Motto: „Das Kaiserreich in der
Friede", und auf der andern Seite Grants
Ausspruch : „Laßt uns Frieden haben!"
enthält. Dieß heißt: Last uns ein Säiser-
reich errichten, Grant zum Kaiser machen,
und mir werden Friede haben. Aber ba-
hinter findet ihr eine Schuld von 2500 Mil
lionen Dillare. Unsere aristokratisch gesinn-
ten Bondhalter trauen dem Volke nicht, verlan-
gen deßbalb eine starke Regierung mit einer
stebenden Armee, damit wenn daß Volf un.
rubig wird und die unerträglichen Steuern
nicht mehr bezahlen will, es durch die Bavo,
nette dazu gezwungen werden kann.
Mr. Johnson sprach auch von der Ent.
wertbung unseres Papiergeldes, von den
Repudiationsversuchen im Kongreß, von dem
Verschwinden der Sclaveret und deren 2Gie-
"derericheinien in der Form von Ber. Staa-
ten Bends, welche in Gewölben verschlossen
werden und das Lebensmark der Landes
aufzehren, statt daß das Kapital, welches sic
tepräsentiren zur Entwickelung der materiel-
ten Interessen des Landes verwendet werde.
Er bemerkte ferner, es sei gesagt worden,
wir bätten einen zweiten Washington. Er
möchte doch gerne sehen, was für eine Art
Thier dieses sei. Er vermuthe, es sei dem
ersten Washington so wenig ähnlich wie Die
gerupfte Gans des Diogenes, oder wie Pla-
to’s Definition von einem Menschen : Ein
Ehier mit zwei Beinen und obne Federn.
Bum Schluß kam er auf die Constitution
sarriick, und drückte den Wunsch ans, das
man sich fest an dieselbe halten möge, als das
Palladium unserer Civil u. religiösen Frei-
beit. Dne amerikanische Volf babe hobe und
edle Pflichten zu vollziehen. Last une nicht
sagen 5 Der Sag ist nicht fern, wo wir unter
besseren Umständen zusammen kommen wer.
den, als jetzt.
G. wurde oft und starf applaudirt.
Das rothe T aschentuch als
Auctionsfa@ne. — Der New Port „Eribu-
ne" wird aus wird aus Albany, dem Giße
der New Yorker Legislatur, berichtet, daß
bei Den Schwindelgesetzen der Legislatur,
bei welchen für die betreffenden „Ringe"
Gasb zu machen u. Alles „all right war ein
rotbes Taschentuch des „Betriebeleiterse
Das Signal zur Abstimmung für oder gegen
eine Bill gab. Go heißt in jenem Bericht
wörtlich wie folgt:
„Sabald der Clerf den Titel einer Bill
2€. verlesen hatte, bei der es etwas zu fi.
schen gab, ging der Führer, wenn er meinte
daß sein Ring genug bekommen babe, auf
Das Pult Des Elerfs zu, stellte sich vor das-
selbe bin und schneuzte sich ziemlich laut mit
Dem rotben Taschbentuche. Dann stimmte
jedes Mitglied für die Maszregel. Wenn
aber der Führer sein Taschentuch sorglos
heräbhängen ließ, so bedeutet das, seine
Prute hätten gegen die Maßregel zu stim-
men. — Manches Project ist durch jenes
rothe Taschentuch durchgebracht oder aue
dem Felde geschlagen worden, und ein Ap.
plikant um legislative Gunst bezeugungen
fürchten dasselbe eben fo sebr, wie einige
„Erecntivcomitre" der Assembly von 1869.
Die Houston Times sagt: „Die
beste Qualification von Robeson, dem neu-
en Marine Minister,
ist in den Augen
Grant
6, Daß Niobeson $500 für das .dem
Präsidenten in Washington geschenkte Haue
unterschrieben hat. Tugend muß belohnt
werden.
Robeson ist nicht nur srcigebig, wie er
durch seine Subscription zu Grants Haus
bewiesen hat, sondern auch ein heiterer
Zunge. Eine seiner l.offijiellen Handlungen
war, an den Admiral Hoff zu telegraphiren,
daß er Das Dampfschiff Tallapaosa nach
hause sende, da man es zu einer „, Lustfabrt"
hoher Beamter brauche. Das Schiffavolf
und die ifisere werden die se „Lustfahrt"
gewiß der Wache an der cubanischen Küste
vorgezogen haben. Dieß mag etwas ver
schwenderisch ausseben, aber das geht Robe
son nichts an; Onkel Sam muß es begab,
len."
Mi serabele Proscription.
Das Mobile Register erfährt, daß der Name
eines jeden Negers, welcher daselbst für
Seymour und Blair gestimmt bat, von der
Registrationliste gestrichen worden ist. Das
Register giebt den Negern, die auf diese
Weise behandelt worden sind den Rath nac
der Paobate Office zu geben nnd ihre Namen
wieder in die Liste setzen zu lassen.
Einiges Material zum besseren
Berständniß der Davis Clique liefern neu-
erring® die republikanischen Zeitungen, Ela.
des „Bulletin" und der „Austin Republi-
can." Ersteres Blatt hatte verkündet, daß
ein gewisser Batchelder, ein Hand langer der
Houston „Union" dem Herrn Jesse Stan-
cel von Galveston die Ernennung zum Ton.
gresf-Senator für den dortigen District und
die Unterstützung von Tracy’s Blatt für den
Dreis von $5000 angeboten habe.
Wenn man den Character dieses Davis.
Organs in Betracht zieht, so liegst in obiger
Aussa ge des Bulletins gar nichts Unglaub,
liches, denn Herr Tracy, der Editor derhou
stoner Union, hatte früherhin schon zu Go.
lonel Haynes gesagt, wenn die Davis-Can-
didaten nicht fretgebig seine Taschen mit
„Spongulicks" füllten, so würde er sie über
Bord werfen.
Die Houston Union verneint nun, daszHand.
langer Batchelder, dem Herrn Stancel das
das Anerbieten zur Ernennung für den
Congref gemacht habe. Herr Stancel dage-
gen verröffentlicht in Flackes Bulletin, un-
ter dem Datum vom 28. Juli alle Einzeln-
heiten, welche bei dieser beabsichtigten Unter-
bandlung Balchelder’s statt hatten. Unter
Anderem berichtet Herr Stancel, das Bat-
chelder, als er ein zweites mal sich ihm auf-
drang, gesagt habe; „Sind Sie bereit die
$5000 für die Nomination zu geben? Sie
können sie haben für diesen Preis. Ich bin
bevollmächtigt, in dieser Angelegenheit gu
handeln und was ich thue, wird genehmigt
werden. Wir müssen Geld haben, Geld thut
und jetzt außerordentlich Noth."
Stance l antwortete ihm hierauf: Er ba-
be wirklich kein Geld und er glaube, daß sei-
ne Familie den ersten Anspruch auf alles
Geld habe, welches sür ihre Unterpaltung
einfomme.
Batchelder sagte dann : E6 ist dies eine
wichtige Sache und ich hoffe, Ste werden
darüber nachdenken, und wenn sie nac Hou-
ston kommen, sprechen Sie bei
So endete die Angelegenheit.
113 vor. —
Dbngefäbr vierzehn Tage nacber, wäb-
rend Stancel in der Bulletin Office war,
wurde direct die Frage an ihn gestellt, ob ihm
ein solches Anerbieten gemacht worden sei.
Hierauf brjabend zu antworten, konnte
Stancel nicht umhin.
Amendements. Ein Wechselblatt
macht folgende Bemerkungen über dieAmen-
dements, welche die Fortschrittspartei der
Constitution der Vereinigten Staaten noch
hinzuzufügen hat:
„Das fünfzehnte Amendement sichert den
Negern das Recht Stimmzettel abqugeben;
das sechzehnte (schon durch den Repräsen-
tanten Julian dem Congreß vorgelegt) wird
die politische Gleichstellung der Geschlechter
bewirken; — das siebzehnte, als Nachtrag
zum fünfzehnten, die Wählbarkeit der Neger
über allen 3 veifel feststellen;— ein a ch t.
zebntes ist unbedingt nötbig, um das
Recht der Chinesen, auf der Pacific Eisen-
bahn befördert zu werden, allen kaukasischen
Arbeiter Vereinen zum Ereß, durchzusetzen :
— das neunzehnte dürfte vielleicht die un-
veräußerlichen Rechte der „Bäbieey defini-
ren. Dann ober wir d man mit den „Men-
schenrechten" fertig und im Stande setn,
höheren Aufgaben sich zuzuwenden. Eine
hier in Neu- Norf gehalteneTonvention pres-
byterianischer Theologen bat bereits die neu-
este fortschritto-Forderung formulirt, die
spätestens vermuthlich im zwanzigsten Amen-
dement ihren Ausdruck finden soll : die An-
erkennung Gottes durch die Bundesverfas-
sung."
Das „orwärts."
In der vorhergehenden Nummer der Neu
Braunfelser Zeitung sagten wir, wir wellten
und des Urtheils aber die Politik des
„Vorwärts" enthalten, bis es seine Politik
deutlicher ausspreche. Daß es ein republi-
fanisches Blatt sei, hat das Vorwärts deut-
lich genug auogesprochen, sowie, daß es für
die Annahme der von der letzten Staats-
Convention entworfenen Constitution ist.
Bei Jedem, welcher sür diese Constitution
stimmen will, muß man voraussetzen, vaß
er auch für einen Gouverneur des Staates
zu stimmen beabsichtigt, da ja die Recen-
struction des Staates ohne die Besetzung der
Staatsämter nicht stattfinden kann. Es sfud
aber derzeit n ur zivei Gouverneurscandita-
ten im Felde und es ist auch ganz unwabr-
scheinlich, daß noch ein dritter Gouverneur g-
candidat auftreten wird, indem fast alle Bütr-
ger von Texas, welchen zu stimmen erlaubt
ist, sich schon für den einen e der den anderen
der beidenGvuverneurscandidaten entschieden
haben. Wenn demnach das „Vorwärts" au.
Ber den beiden bestehenden Abtheilungen der-
republikanischen Partei in Teras, nicht noch
eine dritte Abtheilung bilden will, so muß
es sich für W. J. Hamilson, oder für E. S.
Davis entscheiden und offen seine Flagge an
der © pitze seines Mastes entfalten.
Daß dieNeuBraunfelser Zeitunng sic nicht
zu einem Bannerträger eines republikani-
schen Candidaten macht, kann man ihr aus
Gründen der Bescheidenbeit sowie aus
Gründen der Klugheit nicht verdenken, denn
würden wir den Namen des Kandidaten der
gemäßigten Republikaner an den Kopf unse-
res Blatttes setzen, so fönnte dieß erstens als
eine anmaßende Einmischung in die An -
gelegenheiten der republikanischen Partei
angesehen werden und zweitens würde es
unseren Feinden Gelegenheit zu der falschen
Behauptung geben, daß Hamilton der demp-
fratische Candidat sei, wir sagen falschen Bee
hauptung, denn jeder unterrichtete Republi-
kaner weiß, daß die Demokraten einen ganz
anderen Candidaten aufgestellt baben wür-
den, wenn sie sich nicht entschlossen gehabt
bärten bei der bevorstehenden Wahl der Lei-
tung der gemäßigten Republikaner ju fol4/
gen.
Es scheint und, daß dae Vorwärts, wenn
es überhaupt ein republikanisches Blatt sein
will, Farbe zeigen und sic entweder für Ha.
milton, oder für Davis offen erklären muß.
Die Freie Presse sagt in ibrer No. 91, daß
sie sich über das Vorwärts in ibrer nächsten
Nummer aussprechen wolle. In No. 92,
welche wir bereits erhalten baben, wird
nichts über das Vorwärte gesagt und wir
wissen demnach nicht, ob das Bormärte als
cin rechtgläubiges radikales Blatt von ber
Freien Presse angeseben wird, oder nicht.
Der Houston Telegraph vom 30. Juli sagt :
„In Neu - Braunfels erscheint ein neues ra-
difales Blatt."
Wenn man nach der politischen Gesin-
nung der Männer, welche das „Vorwärts"
gegründet baben, auf die Farbe desselben
schließen darf, so sollte Dasselbe ein radikales
Blatt werden und in diesem Urtheile bestärft
uns noc ein Ausspruch des Directoriums
des Vorwärts im ersten Artikel der ersten
Nummer dieses Blattes, in welchem gesagt
ist, „daß e 6 für nothwendig e r - •
a ch te t wur de, die Unionspartei
in Com al County z u ver eini-
g e n. Dieses Vereinigungsbestreben is das
Stich wort der radikalen Faction, die Davis
als Kandidaten aufstellt. Die große Mafo-
rität der Dartet, Die gemaßiqten Republifa-
ner, bedürfen dieser Bereinigung Ander sden-
kender nicht so sehr zu einem Wahlsiege, wie
die fleine Davie • Faction, die, um das Volt
zu täuschen, durcd ihr Einheit sbestreben, so-
gar soweit gegangen ist, ibrer ursprünglichen
Dlatform untreu zu werden, wodurch sie in-
dessen nur bewiesen bat, daß es ibr mehr um
die Memter, wie um Grundsätze zu thun ist,
was man freilich vorher schon gewuszt bat.
Die Dabio - Faction von Radikalen war
ee, welche Teras in drei Theile theilen wou.
te, weil sie dann in dem neuen Staate West-
teras nach ihrer Meinnng, die unumscränf-
Herrn spielen konnten. Von ihrer beabsich
tigten Wirthschaft haben sie in ihrer damals
entworfenen SeparatTonstitution eine Pro-,
be geliefert. Diese Clique ist es, welche fort-
während fur H neusschiebung der 9abl
durch falsche Darstellung der hiesigen Zu-
stände gearbeitet hat, weil sie wusßzte, daß
sie bei einer sofortigen Wahl nicht die Ma-
jorittät baben würde. Ihr betrügerisches
Bersahren in der Houstoner Bogue-Tonven
tion ist offen kundig. Nicht einmal 17
Counties, von welchen Männer sich in der
Houstoner Covention befanden, waren recht-
mäßig vertreten. Man erinnere sich A. 8.
wie bier in einer Versammlung von etwa 4
Männern, Herr Küchler als Prory für Go.
mal County ernannt wurde. Nicht ein ein-
ziger Delegat, welcher dieser Convention
beiwohnte, war durch eine Mehrheit der
Stinmberechtigten gewählt. Und dies ist
die Convention, auf welche die Davis Par-
tei fortwährend sich beruft.
Wenn es nac dem Sinn dieser Ultras
gegangen wäre, so hätte der Kongreß unter
ihrer Separat Constitution den Staat auf
genommen, ohne über diese Constitution das
Bolf abstimmen zu lassen. Das ist die beab.
sichtigte Freiheit die von den Radikalen dem
Bolfe gewährt wird!
Um Das Bestreben dieser Davia-Cliquse noch
deutlicher zu characterisiren, lassen wir einen
offenen Brief von (9. 20. Pascbal an Gen.
G. %. Davis folgen, welcher in Flakee Bul
letin publicirt ist:
„Ihre Freunde machen kein GSebeimniß
daraus, daß es 3br Vorsatz ist, alle Sbre
Kräfte zu sammeln und wenn Sie besiegt
werden sollien und wenn eine republikanische
Legislatur, republikanische Mitglieder des
Congressee und republikanische Senatoren
erwäblt werden und wenn das 14. und 15.
Amendement der Konstitution ratificirt wird,
so würden Sie mit allen ibren Freunden sich
der Annahme der Konstitution durcy den
Congre@ und der Zulassung der Senatoren
und Repräsentanten widersetzen, außer wenn
Sie zum Gauverneur gewäblt würden
und Männer Ihrer besonderen Schule die
Controlle haben sollten."
3it nnn das „Borwärt@" für Davie oder
für Hamilton ? Wir sind überzeugt daß vie
le Abonnenten das Vorwärts der Beant
wortung dieser Frage entgegen sehen.
Washington, 23. Juli. (Corr.)
Enblic wird Wasbington von einer Alge
meinshädlicfeit befreit, welche in Beton
deren die Journalisten ärgert und im 24
gemeinen jeden rechtlich denkenden Mann.
Id spreche von vem sondebar „Herma-
pbrobiten" der Nov. Mafor Dr. Mary G.
Walker, der hinten in seinem Nacken lrugee
Haar trägt, mit einer abgekürzten Tunica
und der vorherschenken Art von Hosen an-
getbon ist. Nachdem dieses Subject e6 No-
nate lang versucht batte, eine Elerfstelle za
erhalten, is ihr das gradezu verweigert wor-
den und wie sie sagt, is sie durch den Schaß,
minister sebr nnböflc abgewiesen und ange-
fahren worden. Seit einigen Wochen bat der
Dr. Major seine Energie dazu verwendet um
Blumensträuße zu sammeln, mit welchen sie
die gerächte Unschuld begrüßzte, die trimmpfi-
rend aus derAnflage des Mordes bervorgegon
gen war, and um die jungfräuliche Empfind,
samfeit der Neger Prositute, Minnie Gai-
nee, zu beschwichtigen, welche durch eine’
Reger Jury und einen corrupten Partei-
knecht, als Richter, grade eben als unschul-
dig erklärt wurde, einen ihrer Galane ab.
geschlachtet zu haben.
Ale dieses Gericht vorüber war, sammel-
te Mary ihre Streitkräfte und bestürmte den
Statzminister. Da sie aber weder ein Mann
oder Weib, noc auch Charles Sumner,
war, wurde sie mit Schande in die Flucht
geschlagen. Sie beschloß sofort die Stabt
zu verlassen, drobt aber damit, daß sie das
innere Leben einiger Magnaten des Landes
derDeffenllichkeit preiegeben will. Ic em-
pfehle ihr ein Buc zu publiciren, welches
die innere geheime Geschichte hervo rragender
Männer und Frauen, mit welchen sie einen
so intimen Umgang gepflogen bat, offenbart.
Das Ergebniß von dem Verkauf eines sol-
chen Burches würde bei weitem den Sabres,
qebalt eines Regierungs Clerfs übertreffen.
Es gießt da einige Leute, welche das sumi
marisce Verfahren gegen das zudringliche
Neutrum billigen ; aber ic bin verschiedener
Meinung. Wenn auch der Dr. Walker kein
geborner Reuengländer ist, so is er doch
das Geschöpf einer in Reuengland erzeugten
Idee und als solche sollte sie, Schulz bei ib.
rem Landsmanne gefunden haben. Daß ste
eine Mißgeburt ist, is nicht ihre Schuld,
solche fehlerhafte Wesen sind nichts Selte-
nes in den Staaten östlich vom Hudson.
„Canterbury Hall," das Whig Club
Gebäude und in letzter Zeit das berühmte
Theater und „Gau Cau" Arena für die
Darstellungen von blondem Haar und von
drei Zoll anliegender Seide an der weibli-
chen göttlichen Gestalt, brannte heute nieder.
Dieses scandaleuse Institut, welches mehr,
als irgend Etwas dazu beigetragen bat, die
jungen Männer von Washington zu demora-
lisiren, war ein Tankec-Gewächs und war
zuerst während des Krieges tingeführt wor-
den. Anfangs wurde dasselbe murr von den
Carpetbaggern besucht, welche die Stadt
überschwemmt hatten. Ein irischer Freund
sagte zu mir: „Wenn es doch niedergehrannt
worden wäre, che es erbaut war, so wäre
dieß besser für die Gemeinde gewesen.
Die Radikalen versuchen tbr Bestes, um
das Volt glauben zu machen, Grant babe
jeden Gedanken aufgegeben, den Judge
Cent bei seinem Wablfampfe für Gouver-
neur des Staates Mississippi zu unterstützen.
Ic weiß e6, daß Grant wünscht, daß sein
Schwager erwäblt werde und daß er nichts
gegen ibn thun wird. Dent bringt in pecu-
niärer Hinsicht ein Opfer, wenn er Candidat
wird, denn seine Draris als Avvokat ist sehr
groß. Er sagt, Daß er die Ernennung nicht
begehre, wenn sie ibm aber zn Theil werde,
fo werde er confervative Grundsätze beibe-
halten. Der Judge ist kein Radikaler, weder
aus Grundsaß noc aus Temerament und ich
werte seinen Kampf mit Boutwell mit In-
tcresse beobachten. Boutwell in der Angreifer
und thut sein Möglichstes um ven Aus sich,
ten Des Richters zu schaden. Im Cabinet
kann man einigen lInwettern entgegen sehen.
WendellPbillips sagt, Oberrich-
ter Chase complettire dafür, um die Rebellen
wieder in den Besitz der Macht zu bringen.
Er nennt Gianta Administration „bülflo6
und unfäbig." Er sagt, Grant hatte den
physischen Muth für den Feldzug von 1865,
aber nicht den Muth des Staatsmannes,
welchen die Campagne von 1869 in Birgi-
nien erforderte. — Er versteht es, seine mt-
litärischen Untergeordneten aus nsuchen, aber
er begebt, gleich einem Kinde, die plumpsten
Fehler bei der Auswahl seiner bürgerlichen
Ratbgeber. —,Georgia muß gezwungen
werden, daß es farbige Männer zu Sitzen
in der Legislatur zuläßzt und daß jedes an-
dere Amt in seinem Staate mit Schwarzen
besetzt wird, damit die Rebellen den Willen
der Regierung verstehen lernen." —„Die
Regierung wird bei den Wahlen in Tennesse,
Milsi sippi Teros ihr ganzes Gewicht in die
Wagscbale legen, damit den loyalen Dlän-
nern die Oberherrschaft zu Theil werde." —
Er fügt hinzu :, Nte Nation tastet und fühlt
umberr nach einer Regierung, aber sie greift
nur in die leere Luft. Herr Präsident,
wenn Sie ihr Schwert nicht ziehen wollen, ,
so zeigen Sie wenigstens ihre Hand. Das
Rebellenthum verrichtet grosse Dinge auf
ungesetzlichem Wege. Ibre Administration
thut nuchte grade aus und übereinstimmend
init dem Gesetz." (W. d. R. In vorsteben-
den Aeußerungen von Wendel Philipps sind
in nuce Die Lüge und Gewaltthätigkeit des
llitias wiederbolt, die so oft schon in ihrer
ganzen unverschämten Blösze von den De.
mofraten und den Pranger gestellt worden
sind.)
Mimp hi s 26. Juli. Ein heftiges Erd.
beben fand heute Morgen um zwei Ubr statt
Dlehyrere große Meteore sind heute Nacht ge
Charleston S. G. 27 Juli. Ein
Tumult, welcher drohte ernsthafte Folgen zu
baben, fand gestern Abend statt, als ein
Bal-Elub, welcher von Savannab hier
auf Besuch
war, abreiste und von einer
Blech mu sit farbiger Männer begleitet wur
de. Tiese Farbigen, welche für Demokraten
gebalsri werden, wurden mit Stöcken und
Steinen von mehreren Hundert Negern an-
g griffen. Bürgermeister Dilburg, welcher
zur Hicüle war, war nicht im Stande den
Aufrubr zu stillen und rief %. St.
Truppen zur Hülfe. Der Club wurde dann
zwischen zwei Pelotons Soldaten bis zum
Savannab Boote begleitet. Eine große
Menge wütbender und schreiender Neger
folgte und warf mit Steinen, so taß die
Soldaten gezwungen wurden, manchmal
Front gegen sie zu machen, und mit Schie-
jen zu drohen.
DieOpfer deopolnifden Aus-
standes von 1863. Die polnischen Partei-
Organe veröffentlichen aus Anlaß der Ab.
fübrung des Augustoweer Bischofs Grafen
Lubienski in die Berbaunnng ein Namens,
verzeichniß derjenigen Geistlichen aus dem
Königreiche Dolen, welche wegen ibrer Be-
theiligung an dem Aufstande 1863 von der
russischen Regierung kriegsrcchtlic bestraft
worden sind, oder sich der friegsrechtlichen
Bestrafung durch die Flucht ins Ausland
entzogen haben. Das Namenverzeichnis
weist nac 1) 37 Geistliche, welche theils im
Kampfe gefallen, theils auf Grund eines
kriegsgerichtlichen Urtheils hiugerichtet wor-
den find; 2) 5 Bischöfe, 3 Prälaten und
218 Geistliche, welche nach dem Innern
Rußlands oder nac Sibirien deportirt wor-
den sind; 3) circa 200 Geistliche, welche län-
gere oder kürzere Gefängniszbaft erlitten ba-
ben; 4) 44 Geistliche, welche, um sich der
Strafe zu entziehen, im Auslande ein Asyl
gesucht haben. Die wegen politischer Ver-
gehen bestraften Geistlichen aus Litthauen
und Reuszen (Kiew, Wolbynien und Dodo,
lien) sind in diesen Zahlen nicht mit inbe-
griffen.
Die Gefammtzayl der Dolen überhaupt,
welche in Folge des genannten Aufstandes
sic noch jetzt im Innern Rußlands, oder in
Sibirien in der -Verbannung, oder als
Sträflinge in Bergwerken und anderen
Strafanstalten befinden, wird von polnischen
Partei-Organen auf mindestens 140,000
angegeben.
A m 29. Juni batdie Bollen,
dung der Thürme des Regensburger Dons
stattgefunden. Vor 600 Jahren bat der
Bau des Demo seinen Unjang genommen.
Der Anbruch jenes Tages ward durch Kano-
nensalven begrüßt und die Stadt glänzte in
schönsten Fesischmud. Am Abend fand nn-
ter zahlreicher Betheiligung der Einwohner-
schaft ein Fackelzug statt.
Die Einwohuer von Sachsen
Coburg Got b a sind sehr gegen dem
zweiten Gobn der
nac dem Ableben
Souverain werden
derselbe ein höchst
soll.
Der Sultan
Königin Victoria, der
des Herzogs Ernst ihr
soll, eingenommen, weil
liederlicher Bengel sein
u n d fein Basail
von Aegypten. Die Pforte bat an alle tür-
kischen Gesandten eine deeidirte Note gerich-
tet, worin sie erffärt, der Bicelönig von Ae-
gypten sei nicht berechtigt, Verhandlungen
bebufs Reutralißrung des Suezcanale mit
fremden Mächten anzufnüpfen, noc über
Handelsverträge mit dem Auslande zu prace
tiren. Die Pierre babe Kraft des Fermans
an Mebemrd Pli tag- Recht, den Vtcefömg
abyusetzen, wenn derselbe Die Hoheitorechte
dee Sultans verletzt.
Segas
Beinahe jeder Kaufmann
in Galveston bätt jetzt ein schönes Fubr.
wert, um die Einkäufe seiner Kunden nach
hause zu fahren.
Gov. Pease ta m am 30. Juli von
Washington in Galveston an. Er gedenft
am Montag in Austin einzutreffen.
Herr Henry C. % o g a n, einer
der Editoren des San Antento Herald, starb-
den 21. Juli zu Fort Concho an der Aie-
zehrung. Er war feit mehreren Monaten
unwobl und hatte sich an die Grenze bege-
ben, um seine Gesundheit wieder berzustel-
len.
Dem Editor der State Gazette sind
drei Tomatoes zum Geschenk gemacht wor-
den, die sämmtlich an einem Stängel
wachsen sind, einander berühren und
welchen jede einen Fuß Umfang hat.
Die Liberty Gasette gibt
gee
von
fol.
genbed Mittel gegen die Baumwollenraupe
an:
Man verbrenne Schwefel und Theer. Ein
Feuer davon auf jedem Acker Land, von
Dunfelbeit bis 10 llbr Nachts rrbalten, soll
verbüten, daß eine Raupe die die Baumwolle
berührt.
Die Gazette sagt, daß LibertyCounty fei-
nen Sheriff habe. Manches andere County
in Teras hat ebenfalls keinen Sheriff. Die
Ursache dieses gesetzlosen Zustandes ist die
freche heuchlerische Anmaßung unserer radi-
kalen General • Regiernng, die südlichen
Staaten zu reorgmnisiren, während sie die-
selben desorganisirt.
Daogafo H e gi ft e r’berichtet,
daß Gapt. Rige Highsmith wnd fein
Freund, Eapt. Wheeler beinahe ibre Scalpe
verloren hätten. Sie wurden von Indianern
verfolgt, welchen sie Durch vie Schnelligkeit
ihrer Pferde entgingen. Diese Indianer
hatten forben einen Raubjug durch bie
Countie® Darfer, Denton, w. Tarrant ge-
machst. Mac der Verfolgung von Highsmith
trafen sie auf einen alten Mann, welcher ei-
nen Wagen mit Baubol; fubr, auf welchem
drei Kinder sagen. Die Invianer töbleten
alle vier.
Eine andere Bande von Indianern zeigte
sic letzten Dienstag bei Webtherford und
tödtete Herrn Popp und zwei seiner Kinder
und entführte eine Menge Pferde. Die Büt-
ger verfolgten Die Jadianer, nabmen ibnen
den größten Theil der Dferbe wieder ab;
es gelang ihnen aber nicht, einen der Indie
aner zu tödten.
% ustin 26. Juli. Das Austin Kasino.
Die Genweibung dieser neuen Gesellschaft
wurde am Samstag Abend in Buas Halle
mit theatralischen Vorstellungen, Nachtessen
und Ball gefeiert. Diese Gesellschaft besteht
zumeist aus Deutschen, aber auch andereNa-
tionalitäten sind nicht ausgeschlossen. Die
State Gazette sagt: Die Kinder des Ba
terlandes verstehen es, auf eine unschuldige
Weise das Leben zu genießzen. Wir bringen
dem Austin Casino unsere besten Wünsche
dar.
Eine Tersammlungzur B e.
r a t hu n g über die Feier des 100 jähri-
gen Geburtstages von Hhumbold fand am
28. Juli in der Casinohalle von San-Anto-
nio statt.
Weber das Goronal Ingitus
te von San Marcos berichten Wechselblät-
ter, es babe eine Anzahl sehr fähiger Lehrer
und 100 Schüler. Das Kolleg - Gebäude,
würde, wenn es vollendet sei, eins der schön-
sten im Staate sein.
%0 n Herrn A. D. Copley sagt
der S. I. Herald, ald derselbe sir alsCan-
didat für Commissioner der General Land
Office angetündigt. babe er gesagt, er wolle
sich blos den Beschsüssen einer vollzäbligen
republikanischen Staateconvention unter
werfen. Die State Gazette fragt jetzt z
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Lindheimer, Ferdinand J. Neu-Braunfelser Zeitung. (New Braunfels, Tex.), Vol. 17, No. 37, Ed. 1 Friday, August 6, 1869, newspaper, August 6, 1869; New Braunfels, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth1651917/m1/2/: accessed June 22, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Texas State Library and Archives Commission.