Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 15, No. 22, Ed. 1 Thursday, January 11, 1906 Page: 2 of 8
eight pages : ill. ; page 22 x 15 in. Digitized from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
Extracted Text
The following text was automatically extracted from the image on this page using optical character recognition software:
M'
F. V
F!
mm mmmmn aaCTsasassa^
<£. Holte & Sons.
BANKERS
führen ein allgemein« Banfgefdjaeft.
9lflentur fiir Die ampfer«üinie „Siorböeiitfdjer £loi)b",
©olncftDii— Bremen üinie uuD SMastori) Steam«
Slnp t£o , ©stlöefton, $e;'uä.
(Unincorporated)
I*:«!.■'• im«;n ua o «n»np• ■".! *>• }f'
, n 64;:.ü'üi f« v »d «- ^»i rfrrtw®:«B^w&iuiiiiaaiiSwü niiv.&a ««•»
»teuer = Äntij!
5?
HHI
rtswi
fiaif
«• ru«
P'-S
ff
53
f! ■ n
i: >a 1
teil
!i i
M|
unb 3?ergu5 30g mit mürrifdjem ©e^
| j sichte Don bannen. lis war in ber
3utu ber ®tfii<v0etslnlslgiinfl -^a* ärgerlicfj, er hatte für sich einen
für DoS 2faf)r 1906 werbe id) an (*„1 ©efeslfdbafter besorgen wollen, unb
jefct faperte man ihm biefen sozusagen
; eiiie Angehörige
i rührt.
3hrer Familie fce--
fae. (örcemvoeö,
(aied)t'S=l?liuinilt.)
d£. 1?. £onegt*tt,
(Stabtanmalt oon Stpum.)
GREENWOOD & DUNEGAN,
ÜRcc&tömitofiUf.
vl>ie Jyirnia praftijirt in aOeu ©erid)t3l)üfen.
unten genannten Xateu un bett fol
genbett Släfeeti feilt:
Montag, Sjiittuor 15,' in Nation.
Xieuftag, Januar 1(5, in Marion
Mittmod). Januar 'll Jvomme
Xoutterflag, sanitär 18, in Srtjerp
Montag, ^niiitar 22, in ©rett
fallet).
Sieuftag, Januar 2:>, in üioe Cm.
Mittwoch Januar 24, in l'oug ßretf.
Donnerstag, Januar 25, in ©ctjn
mannSöille.
Am greitag unb Souuabenb ettiei
jeben Woche werbe ict) in meiner Offio
fein, unb ict) erfud}e alle fteutrjtthleib
ben Siirger, bie id) att bett genannten
Orten nidjt treffe, bet)iif§ Steuer'
bor ber Wafe weg.
„Sie fdieinen sehr überrascht ju fein.
Mr. (SbanS, mid) fjier lnieber^ufeben."
„3n ber 2f)at, MrS. Jergus," mur«
tr.elte er.
Mabel lachte leise. ,.0, Sie hatten
mic^i für bie fjrau beS Kapitäns? XaS
| bin idj nidji. 3m erfteu Augenblid,
als id) Sie bor mir fa(), glaubte id),
' Sie innren mir gefolgt; 3ljr 6rftau=
nen erst belehrte mich, baß nur ein 3U-
; fall Sie hierberführte."
Gr fdjiittelte ben Kopf. „es ist nicht
| gut, bafj wir uns mieberfehen. sJiia,.
i gut!"
„3di habe oeqieljen unb oergeffen,
I maj bei unserer letjten Begegnung vor-
fiel," ertoiberte sie ftolg.
„Se^iehen!
Vergessen! Sie? 31*
aber f»abe nicht oergeffen!" ®aö Slut
I oeraulaguug so balb alä möglich bei j fdjofj ihm in'S »tntlife, Sippen unb
IBitttubcrg 'JHorcantilc ®o.
(9?adifolger pon SSluntberg, Sloepfei'«fe 60.)
—1> ä n ö l f r in —
GENERAL MERCHAND1SE.
|>öd)ftej^reife mcrbeit bcjuiilt für aste £anb = ^robuste.
öflidje 5?eöienung. silsle un3 üugetDeubete ^atronage tnirb in hohem
'Hinfje auerfannt.
; mir uor^ufpreeften.
t ijcifor, (Mmibulltpe liouittl).
Sd)lin;;ne «opfjdnucr^cit getjeil»
Störung ber lifugenthatigteit obei
burd) Ü.Vrbuiiungobef.l)tDecten oerur
iacht. „(Shiniibtvlüiii'ä Stoiuad) mit
yiüer fablet»" corrigireit biefe Stö>
rttugeit unb betoirten eine ffttr.
bttreh, baii man biefe 2ablet§ nimmt,
fobalb bie ersten Wujeidjen ber ctrattf-
hett auftreten, mag ber 9lufüB oerbü-
tet luerbeu. 3" örifanfeu bei allen
ilpothetevn.
m'v-■ v • .•* • • • • • «?
BIG TRAVELERS
11 Antonio Express NVant A<ls find thoir way every-
^eie. If yon lutvo anything to seil ot trade; if you h;ivo
a arni to lvnt or seil; if you nave land von wish to dis-
se of, a want äd in tho
SAN ANTONIO EXPRES
Will Surely Bring you Customers.
Tho prico—15 words 1 time, 15 cts.; 4 times, 45 cts.: 7
im«'s, ÜO cts.; 10 tinies, 75 cts. Address
Express Publishing- Co,
San Antonio, Texas.
»• \
« \
•V.;L»
m
jiß
m
I
W:
m
m
»1
*' • * • ' * . i«:
■* *. V V V .*••••'
Sid|cr itttb bci|ucm.
(S"re baburih, bnR ^(jr ba§ 1110
OlfUjtltJl öertie unb bequeme
cickfrfjcbc %\d)i
benu|}t. 5r. 5iet)itentlid)feit, yteiultdjEeit unb Si.ijcrljiMt f)at basS
elettriid)fji?id)t nicljt.fcinc§|©leid)e.. fiir...
Office, ©cfdjiift? uitii ®nl)ti()stuö.
H. TROELL. ßistentl).
ffjtsts* @iterSSefintenjeigttian,euer
fClIll ^irastÖ. ?Mehen «.errät eä, 31jt mögt
I J*4, md)t toiffen tnaä t$ ist, noi^ ruaä
bafiir ju tfjiui, itjr toerbet jcburf) leine» Qrrtunt wadjen loeitn i^r Sure
^lifludjt neljmt
SRafenfliigel sitterten, unb in ben V(u^
gen leuchtete eö unhfimlidi auf. 2>er
Sturm mar im Stn^uge unb brach nittI
mit tiulber ,§eftigteit io§.
„üiein, tch haft nicht oergeffen! Sie
{anten mie eine (Göttin, bie mir ®liH
. , . . , bringen toill, unb üerlieften midi hohn=
i8o§orttgeä«optioel)n>.vbburd)emlj lad)enb( mi( tin a8mo£ mit^(V ge
raubten Seele, fflarum traten Sie mir
in bett Sffleg? SOßo^n loedten Sie ,poff=
nungen unb !IBünfd)e, wenn Sie bie
selben nur enttäuschen wollten! 2üa»
trieb Sie an, mich bor mir selbst 311
erniebrigen, ittbem Sie alle bösen 3n^
ftinlte herbo'lodten unb mir bann f)i>b
nenb sie geigten! ^a, b a 6 haben Sie
gethan!"
ÜJiabel war aufgesprungen, blafeunö]
mit jufammengeprefiten Sippen hörte
sie bie Säeleibigungen an. „Sie finb
001t Sinnen, sjjjr. feoan^."
„S8iel'Ieid)t bin id) efi; wäre !fflun=
berliches babei? Sßufeten Sie, baß id)
, Sie liebe? !ftur biefe ifrage nod) be-
w i antworten Sie; wußten Sie es?"
11 „3a, id) wusste es," erwiberte sie mit
' fefter Stimme.
„Unb bennod) —"
„3a, bennod)! Sie sollen bie ffiahr»
heit erfahren, oielIeid)t ist sie 3bnen
heilsam. 9(udj ich fühlte ben bunden
®rang nach Siebe, id) sah nad) betn
„•D! 3n btx 2;hat, sehr angenehm. ; Jßefen auS, baä mit betn meinen har=
3d) freue mich seht;" er ftredte bem | monifdj ftd) oereinen sollte. 15s hat
Waler bie .^anb hin. welche biefer la- j mir wahrlidh nid)t an Soldjen gefehlt,
cfjenb schüttelte. i bie sich mir anboten, bie um inid) war*
, „Sie fdieinen qrof>,c Sehnsucht nad), ben; sie liefen mid) fält, id) sonnte fiir
'ber §eimath äu haben," bemerfte i sie nidjtä empfinben, als im besten
g>etilVjtc
ödHtt'b
i
% ÜRoman boit 3,ohonnc6 ttmmer
!
(gortfetiung.)
V 1
j
Scans.
„2Bof)l; e§ ist so langweilig hier.
Sie müssen mir erzählen Don baheitii."
„3dh fürrfjte nur, baf; id) oon beut,
waS Sie intereffirt, nicht biel erzählen
sann. 3^) ^)e'Be 6banS, bin Waler.
stalle ©leidigiltigfeit. Süerftanb unb
Phantasie hatten jufammen baS ^beai
mobellirt, baä id) in ber !fflirtlid)teit
suchte. Unb bieS war 2horl)eit! Ser
3ufa(l führte Sie mir entgegen. Sie
fd)ier,cn 311 beftfeen, was ich ßerlangte,
^er (Änbere mußte nun and) fein$fc*»etnen hohen Sinn, eine über bas ©e=
Warnen nennen: „Äapitän SJerguS. 3ch j wöhnlidje fid) ert)ebenbe Anschauung,
, baS roflgereifte tSmpfinben für Sd)bn=
i heit unb ©ahrheit. 3^ wollte mid)
i selbst überreben, baß ich in 3*)nen ge^
1 funben habe, waS ich suchte. 5tber bas
! .'öer?, wollte fid) nicht überreben lassen.
| Unb id) ertannie, baf? Siebe niemals
Oom yierftanb ober oon ber Phantasie j
erwedt werben sönne. 3n bem ]5lugen=
liebenswiirbige £jö 1 blide, ba Sie als ÜJ^pim'bem. iffletbe-
gegeniiberftanben, unb Sie bie Sprache
liebe sehr 3*)tc Silber, 9Jfr. tSBanS,"
setzte er bann hinju.
„Sie fennen SBerte oon mir?" fragte
ber Waler überrafdjt.
„3a, meine fioufine befitjt gwei 6e=
tnälbe; sie finb sehr fi)i5n. yjietr.c
ftoufine lobt sie felir."
„3)ann bitte id) ber T^atne meinen
2)anf fiir biefes
anzusprechen.
„Sollen Sie bas nid)t selbst ii)r-fa='
gen
v-
di!
$0 Ylti '*<
Blutbcleber,
betn ottni bfroätjrtctt firäuterfiritmittel, Gr entbiilt nidit? rcaä frftnb-
lid) tvirfeit taun. <£r rciuiflt baä 5ölut, ftärft utib fraftigt ba^ nanse
(System. Sft 'ein fiabentjütei* ttt beu 2lpot!)efeu. 53irö nur oon Spejial»
| SJgenteu ober bireft »ertauft.
DR. PETER FAHRNEY & SONS CO.,
III21I4 South Hoyne Avenue, CHICAGO. ILLINOIS.
(Sitte Somaiia $aitie spricht fid), „ n n , 0 _
lobnib über Finninrfain * H. H. BOrCllßrS & BsOS
ßongt) ^Hfiuetn au».
(Sunsot iJopot.)
— .t)änbler in —
1
Ahn; Ö)Co6s5, g>vocc=
vics ufm.
,2)ie $atne ist hier?"
„iffiolleit Sie lomtnen mit mir?
wünsche öefetlfdiaft 31t haben; man j
fantt hi« nicht sprechen mit ben 50ien» |
fdjen."
„isiieShalb bleiben Sie benn hier, |
Äapitän?"
,,3d) will nicht bleiben; bie SDan.eu
wollen e§. (5S ist eine närrische Sacije;
in ber 2hat, febr närrifd)."
(foanS fühlte sich belustigt unb be«
fd)loß, ber ©inlabung bes JtapitiinS
^olge 311 leisten. Sie Sangtneile mußte 1 2hiire gehen. Aber etanS forang auj
biefen mirllidj fdton faft 3'ur SBerjweif« ! unb feine .Cianb faßte ihren Arm. „3ch
Iung gebracht haben, baß er so ohne, werbe ihn tobten, biefen Sftnnn!"
Weiteres einen ^rentben in fein ftauö | fischte er.
lub. BJit ber Sfijge War (SoanS fer- j Sie schrie au? unb tawnehe. 3m
ber üiatur rebeten, ba -sah 'id) tfar, -baß
Sie fiir mid) nicht mehr waren, wie!
alle Anberen."
DJir. C^oanS ladite bitter auf. „Sine!
Wttnberlidje t?ntfd)tilbigung; id) war'i
also 3br 2i.^erfuchSobjett. — 3iio wer- j
ben Sie nun 3b* Sbeal finbett?"
„3ch habe es gefttnben, 3Wur nidbt i
baö 3beal, aber beu — Wann!"
$er 3Raler sprang auf. „$a§ sagen i
Sie mir!" j
„3ch sage eS 3bnen, bamit Sie fei-
ner nichtigen Hoffnung sich hingeben."
®iabel wollte an ihm ooeüber jur
grau Wiichael ^arl, jjraii »out tfart
S<rütce, gnperiitteubeuten ju^ingston,
~3fliuaicü, 3l>eftinbijd)e 3"ielu, sagt,
txife sie (Sbaiuberloiu'9 .tufteinnittel fei«
3«hren für .^ufteu, ftalSbrftune unb
R(U<hhi<tleiv gebrauebt unb es als sehr
iBohlthneub gefuuötn hat 2ie hat
bavin unbebiiigtcS ^citrauen utib
möchte uidil ohne eine Älafdje itt ihrem
©aufe lein, ^utn 3?eitiiiif in allen
Mpothetf".
«eilt SpQK.
©uiit's (Sure hat mehr Stuten ba«
Abtragen erspart, mie ngeitb ein
anbereö betanutes IK'ittel, uieil es
•beu bas Qrnpeii uunötljig luadjl.
®iue (Situeibutig liuoett trgettö ein
jucfetibeS ÖaiitUiöen, baß je bie
Üieitfebbeit quälte. (Sine «schoititel ist
garutitirt, itgcitD einen t^ull ju heilen.
^ a 11 m tu ü 11 e unb
$arm = s43robutte werben ju höchsten
ÜJiarttpreifen getauft.
Aufinertfanie ttttb prompte 33ebic^
nuitg.
Vuitireit Sie ben .öufteit.
! 'll'enu Sie j£>uflen, (Srfältung, i£>al§=
: oöcr ^ ruft tu et) haben, jogerii Sie
| nicht—turiren sie'«. SimtuonS' <5ottgh
; 3t)rup ist ein sicheres Mittel. (53
i turnt.
tig, so patfte er beim feinen SJalfaften
jufammen unb folgte betn Slapitän
nad) beut ©arten.
3n einer steinen Saufte faß '93iiß
Üttcl) unb schrieb, ihr würbe tjbnni? 31t-
erft borgefrei!t. Sie lädjelte ihm freiiub^
lid) 31t. „(js freut mich fet)r, Sie 31t
sehen. sJJfein iüater hat ein itii'b 001t
3hnen, baS mir febr gefällt."
Xie frohe Saune beS sJJtalerSjüitc^e.
„üßahrhaftig, man muß in bie ^reinbe
ioanbern, um gelobt 31t werben. 3)a*
heim oernchnie ich so freunbltche Sorte
selten, unb wir Künstler sehnen un*
bod) so sehr nach S06."
TJerguS 30g ihn fort nad) ber 2teppe,
meldie 31t betn Salon hinaufführte, auS
Welchem eben nod) einige Afforbe et-
flangen. W18 bie Selben eintraten,
fdjloß ÜJJabtl gerabe btit Flügel
Waniite fid) langsam um.
„®?r. O'tans wünfdit —"
ÜUeiter tarn ber Äapitän tiidit. Ter
9Jialer hatte ben ©ut fallen lassen unb
loar einen Sd)ritt surüdgetaumelt.
Auf Nabels Stirn hatte ftd) einen Att»
geublid eine iHötbe gezeigt, bie :oer
rafd) wieber oerfdjwanb.
9?un trat sie etwas tor unb l;jelt
bem lü.aler bie §anb hin. „Seien Sie
mir willfetnmen, Wr. (5sans!
Sfflie tfiner, ber nicht weiß, WaS er
thut, ergriff er ihre ftaub; Wobei abet
iDslubtc ücfi \u i()rcin iOctter unb facitf.
„Willst Xu r,id)t sehen, wo SJJiß Sucri
bleiot ?"
„Sie schreibt ©riefe!"
„Ach, bann mußt SDii wohl bte öute
haben, ' bie »riefe jum ^oftamt ju
bringen." ., ,
Tai roar ein fe^r beutliAer 3ümt,
nächsten Augenb'.irf
tierfdjwunben.
wer bet Il?aler j
16. Ä u ■) \ t t L
er Ulan 'feilet >»t» Dfer=
ften oorgeführt woriten; ber
Unferoffijiet, iwldier ihn te>-
gleitet hatte, war entlassen.
Jöerr o. iillfuß betrachtete priifenb ben
■ t>or ihm Stehenben, bann sagte er
| „Ireten Sie näher, ^ailer. Sie ha-
ben bie Sitte ausgesprochen, fidj bei
mir melben 31t biirfen, unb ich habe
nad) einigem Sebcnfen mich entschlos-
sen, biefer Sitte 31t willfahren, ©igent-
lid) hätte guerft ba« Serh'or ftattfinben
sollen, unb nur bie (Erwägung, baß
Sie oielleicht mir ein (Meftänbniß ab=
legen wollen, bewog mid), Sie fommen
unb 1 3U lassen, traten Sie etwas 31t ge«
j stehen?"
„3awohl, jgerr Oberst!"
„So? «Run also!"
,,3d) gestatte ntir, mid) oorjuftellen: !
J^anS Ulrich *>• fiiebenftein, ehemals |
ftremierleutnant im X. Xragonerregt- }
tnent."
„2BaS sagen Sie ba?" Xer Cberft i
trat hinter feinem Schreibtifd) hertor |
„Soll bas ein Schere fein, ober ist es ;
nicht mehr gan.3 richtig bei 3hnen?"
„(is ist nur bie Wahrheit, .Ciei
Cberft. Xer Partie ^ailer tommt tn'r
nidit 311, ich habe ihn nur — entlehn .
S8on einem lobten, natürlich."
„Also JTotnöbie gespielt? Sffloju?
Warum?"
„@S ist eine lange @efdji<f)te, un^
biefe 3hnen jefet mitzutheilen, halte \&i
mich für oerpflichtet, ba biefelbe au«
„y?a, wollen 'mal hören. — Sefeen
' Sie fid). Sie fd)einen etwas schwach
| auf ben Seinen 311 fetn."
| „ABerbingS, .§err Oberst, eS hat
jmid) bieSmctl siemlid) arg mitgenom»
, mcn. Seffer wäre eö freilich gewesen,
1 man hätte ftd) nicht so biet DKülje ge=
I geben, mich bem Xobe 31t entreißen,
i bem ich ja öorf) verfallen bin."
„Xa5 foü wohl heißen, baß Sie
mehr ober weniger ben 2ob gesucht ha-
ben?" Xer Ulan neigte bejahenb ben
Äopf. „XaS müssen Sie mir benn
bod) etwas näher begrünben."
„ÖS soll geschehen, £err Oberst. —
Cine ftrage gestatten Sie mir borerft;
tft ^linen mein ^tarne oon früher her
besannt?"
„AKerbiitgS habe id) oon 3hncn fpre^
d)en gehört; nicht immer ©uteS. Sie
hatten einen Seinamen —"
„Xer tolle Ciebenftein!"
„So ähnlich! Sie scheinen ei manch«
mal arg getrieben 3U haben."
„Siesleidjt weniger arg, als eS ben
Anschein hat, .*r>err Oberst. — Würbe
in 3hrer fjcmilie auch bon mir gefpro«
chen?"
„Sie meinen bamit wohl meine
Schwester unb beren JpauS. — Iflir ist
eS gan3 neu, baß Sie mit ben Stein--
bergS besannt waren; id) hatte niemals
babon gehört. — Sollte eS fidj bielleidjt
um @lfe hanbeln?"
,,3d) hatte baS ^räulein b. Stein«
berg in W. tennen gelernt, als bie
Xame bort bei ber ffamilie Sölling 3U
Scfud)e war. Üian l;at mid) ben ,tol--
len' üiebenftein genannt, oiefIeid)t nur
beshalb, Weil eben fcinAnberer ba war,
ber auf b'tefei Seiwort Anfprud) erho-
ben hätte. 3<h lDar ftet§ 'n Heineren
©arnifonSorten, in we!d)en baS Xhun
unb treiben be§ Ginselnen tiel fdjärfer
beobachtet wirb, unb hatte Hameraben,
bie aus berfd)iebenen ©riinben eben
weniger Xollhciten begingen, als ich-
3m ©runbe genommen waren biefe
meist 3iemtidj harmloser 9Ratur. 5JJtine
(5ltern waren gestorben, als id) faum
bieraehn 3ahre alt war; sie hatten mir
ein mäßiges Sermögen hinterlassen, 3U
welchem später noch baS Erbe bon
einem Oheim hinsutam. SebenSluftig j
ttttb frohfinnig, stets 311 Wi|en unb !
SCberjen aufgelegt, erfreute id) mich '
einer gewissen Seliebtheit bei ben Ra« I
meraben unb in ber ©efcüfdjaft, in '
welcher wir berfeljrten. Sor etwa oier j
3af)ren tarn id) nad) W. unb würbe,
bort um so besser aufgenommen, als bie j
©efetlfdjflft in W. etwas leichtlebig ist. j
3d) fanb balb angenehme Sejiehunr.en, ;
biel ©elegenheit 31t Sergniigungen unb
bereitwilliges eingehen auf jeten lufti=
gen einsaß. Selbftoerftänblid) würbe
id) auch in oerfdjiebenen gamilien ein=
geführt; 3U biefen gählte jene beS §errn
b. Sölling, boti beffen brei Xö^tern
gwei bereits mit höheren Seamten ter=
mählt waren, nur bie jüngste war nod)
frei, ein reißenbeS, anmuthigeS @e-
fdjöpf bon fiebgehn 3al)ren. ÜJiir gefiel
9)!eli'fie, unb id) unterhielt mich gerne
mit il)r, ohne jebodj anfangs baran 3U
benten, mid) aud) um sie bewerben 3U
wollen. Sie aber wibmete mir ihre
21)eilnahme, unb idj sah plöfclidj 3U
meiner eigenen Ueberrafdjung, baß id)
geliebt würbe. 3<^ trar frei, audh nid)t
ohne eitelfctt, ich sah, baß man midt
beneibete, bie Vernunft sagte mir, baß
id) feine bessere Wahl treffen tonnte,
wollte iCh utir ein häusliches ©lüd fe=
grünben, tur3, idj trat als Sewerber
auf, würbe angenommen unb war ber
lobt. Wenn audi leine stürmische Sei=
benfdjaft m;d) erregte, so empfanb ich
bod) eine begliche Zuneigung 311 n einer
Sraut, ich 11K,t aufrieben unb glüdlid).
„Wenige Xage nad) unserer Serlo=
buitg toar eine ^freunbin meiner Sraut
31t Sefudj erschienen. Sie überragte an
förperlichen unb geistigen So^ügen
weitaus Welanie unb war fid) beffen
wohl bewußt, ffiein Setfjängniß wollte
eS nun, baß aud) biefe junge Xame mir
ihr 3ntereffe, ihre Ciefe wibmete. eineä
XageS fam eS 3Wifd)en uns 3ur AuS«
spräche. 3d) war bollftänbig betäubt
bon bem AuSbrudje einer witben, bä«
monifd)en Seibenfdjaft, bem ich ba
©taub halten mußte. 3<h sagte ber
Xame mit aller Schonung, baß id) ihre
(Smpfinbungen nid)t erwibern sönne,
es lamen unerquidliChe Xage. Siel«
leicht war eS ein 5e^tr gewesen, baß j
id) üftelanie gegenüber oon bem Sor« j
falle schwieg; jebenfatlS war eS ein '
ber3eif)lid)er ftttytx, ich wollte Weber
eine Unglüdlid)e auS bem ^aufe trei=
ben, noch meine Sraut betrüben burd)
bie Sloßftellung ihrer ^reunbin.
fjiir mich war eS aber eine unsägliche
<ßein, immer wieber bie balb fletjenben,
balb brohenben Anspielungen biefer
ftreunbin 311 hören, welche für alle An«
beren unberfänglid) Hangen, bie idi
aber wohl 3U beuten wußte. 3^ woDlf
auSWeidjen, meine Sefudie würben fe"«
tener unb lürger, soweit es nur möglich
War, ohne üftelanie 3" »erleben, bafi!v
suchte iCh 3erftreuung in bem Ärei{e
fröhlicher Seöemänner.
3u meine, ^reube bemerfte id) nad)
einiger 3eit, baß jene Xame einen So-
ron Srettau, meinen ^reunb, auS^u«
zeichnen beginne, unb biefer balb ihr
böslig ergebener Stlabe geworben Wai.
AflerbittgS T ieb eS 3WeifeIhaft, ob bieS
nur ein tofetteS DJZanöter war, um
mich eifersüchtig 311 machen, ober ob bie
Sac(>e ernster gemeint fei. 3mmerljin
fühlle idj mid) etwas erleichtert; bafür
madhte ein anbererUmftanb mirSorge.
10Jelanie geigte steh nid)t mehr so Ijeite-
unb unbefangen, sah mid) oft gan3 selt-
sam an, unb enblid) geftanb sie mir.
baß fte fiirChte, ich liebe sie nicht so sehr,
wie fte mich unb id) sonnte sie belassen.
3ch fud)te fte 3U beruhigen, babei lam
ich aber 31t meinem eigenen S«hreden
311 ber ©rfenntniß, baß ich nicht ft>
überjeugenb sprechen sonnte, wie eS ber
ftall hätte fein müssen, wenn wirllidh
Wahre l'iebe mid» beseelte. So geriete
id) in einen ^"ftanb bcö Zweifels, ber
Uniulje, beS inneren 3wiefpalt§, untv
nun beging id) wirtlich Tollheiten.
„eines-XageS, ober ridjtiger gesagt,
in einer NJ?acht tarn eS 3um Klappen,
es gab eine wilbe Orgie im bortigen
Klub ber Sebemänner, unb überbieS
berlor id) faft ben ganjen SReft meineö
SermögenS. Xie gefällige ^reunbiti,
bie mid), wie eS scheint, beobachten ließ,
hatte KJJelanie oon ben Sorfällen biefer
92acht fofort unterrichtet, wahrschein-
lich noch Manches ba3u gethan, was
bie Sache nod) fdjliinmer erscheinen
sieß, unb bie Arme hatte in ihrer ju-
genblichen Ueberfpanntheit ©ist ge
nontmen. Sie starb einige Xage später.
„Am Xage ber Seidjenfeier erschien
ber Saron bei mir, um 9tedjenfd)aft
bon mir ju forbern. 3ene »on mir 3U-
rüdgewiefene Xame hatte ihn gegen
mich ausgehest unb ihm zugleich gera^
then, auS Wiidfid)t für bie Familie SöU
ling unb bamit tein Aussehen erregt
werbe, mir ein amerifanifd)eS Xuell
bor3ufd)lagen. 3^ 9'n9 barauf ein
unb berpfänbete mein Wort, wenn baö
SooS gegen mich entfehiebe, binnen bt~-
ftimmter f^rift mein Sehen 311 enben."
„Welch' ein Wahnsinn!" warf #trr
0. Xillfuß ein.
„3n meiner bamaligen Stimmung
(am mir bie Sache gerabe recht," fuhr
Siebenftein fort. „XaS SooS entfChieb
gegen mich- 3d? nahm Urlaub unb
reifie ab. 3n irgenb einem berfcorgenen
Winfel ber erbe wollte id) mein Wort
einlösen. Auf'S Öeralhewohl fuhr ich
nach ber Äiifte, nad) §. Xort erftreden
fid) ben Sträub entlang meilenweit bie
herrlichen Sud)entDälber, bort sonnte
man berfdjwinben, ohne baß es bemertt
Würbe.
„Schon auf ber ^aljrt war eine
eigentf)ümlid)e ©timmung über mid)
gefommett; id) war ein anberer Menfd)
geworben, unb eS Wunberte mich selbst,
wie fremb ich ntir erschien. 3<$ bachte
über mein Seben nad), baS so heiter
unb sonnig herlaufen war,einen Sdjat»
ten entbeefte aber jefet mein ©ewiffen:
id) hatte nichts gethan, worauf ich ftolj
fein bürste. 3cl) mußte mir gestehen,
baß nicht bie geringste Spur bon mei-
nem Safein ^urücfbleiben würbe. Ifterf-
würbigerweife beschäftigte mich biefer
©ebanfe gan3 allein, icl) grübelte bar
über nad), unb je mehr ich nachsann,
befto lebhafter würbe bie Sehnsucht, 3:1
le6en, um a n b e r S leben 3U tonnen.
3d) war jung, meine firaft war noch
nicht berbraudjt, bie !J?atur wehrte fid)
gegen baS er3Wungene enbe. Xod) ich
ftanb unter betn Sänne meines Worte?,
tjnb eS sollte geschehen, was ich öerfprc-
chen hatte, ftur bie mir gemährte T^ri'i
wollte id) nod) bis 311m legten Augen«
blid genießen.
„Am borle^ten läge biefer ^rift
war ich burd) ben Stranbforft gewan»
bert; über mir rauschten bie Wipfel,
neben mir bie Wogen; ein eigenthüm-
liches Singen unb Klingen erfüllte bie
Suft. 3^ gelangte an eine steine
Sucht, wo ber 311 Xag tretenbe $eHtn
steilere SSöfdjungen biibete. Xer ^ßlatj
war wunberbar malerisch, unb ich war
mübe geworben. Ueber bie Stranbhöbe
stieg idh h'nah 3U einer ©ruppe mäChti'
ger alter Suchen, bort wollte ich m'd)
lagern. Xa erblidte id) unter einem
ber Säume ein Sünbel, erstaunt trat
id) näher unb fanb einige sorgfältig
3ufammengelegte stleibtirtflSftüCte, einen
schmalen !Ran3en, barüber gelegt einen
.§ut. 3ch fing an, ben ftunb ju unter,
suchen; unter bem £>ute lag ein Srief
in offenem Umschlag, bereits etwas
feucht unb moberig geworben, obwohl
ber iput ihn wenigstens bor SRegen unb
Winb gefd)iitjt hatte. 34 'slS, unb
was ich lai, machte einen merlwürbi-
gen einbrud auf mich- 9iod) heute
weiß id) mid) so 3iemlid) beS Wortlau-
tes 3U erinnern.
„ ,Sjebe OTenfChen,' so begann bas
feltfameSdjreiben, ,ich will nidj!§ mehr
3U thun har~en mit euch- es finb 31t
biete fdjlecPe Kerle in ber Welt unb
für einen armen Xeufet bleibt tein
Slafc. 3a, treine lieben TOenfdj:n. ©u-
teS hab' ich nichts gehabt, ©ctreten
unb geschlagen bin id) werben bon
Klein auf, weil id) tra-rt war unb
schwach, unb jet't will man mir nicht
einmal ehrliche Arseit ge'ert unb ch'-
lidjeS Srot. Meine arsfe Kutter Tj.t&c
3hr aud) in's ©rab geivadjt, oOlrosI
einer ba ist, ber ttnS helfen müßte.
Aber ©ott ber.eih' eS itm, was er a:r
uns aetfcan. Abe liebe Menschen, plaot
je^t Anbere, id) geh' 311 Mutiern.'
„3n bem Slanjen fanb id) bie 5V;
piere beS UnglüdliChen, ber ?,weifeUo£
hier ben 2ob gefudjt hatle. 3°*) fet>te
mich auf ben Stafen unb bad,te iiber
ben Armen unb beffen Cdjidfal nacL
ein neuer ©ebante flieg babei itt mir
auf. ,ßaß ben Anberen für bid) tobt
fein, unb lebe Xu,' so raunte unb flü'
fterte eS in mir. Unb biefer ©ebante
gewann ben Sieg. 3"$ beschwerte bie
KteibungSftiide beS Ungfücfliehen m:'
erbtlrtmpen unb Steinen, unb fdjlen«
berte fte in ba§ Waffer. Xann ging id>
mit eiligen Sdjritten baoon—bie §anh
auf fcen papieren in ber Xafdje, bie
mid) ?u ein'm anberen Menschen ma«
djen fjllten.
„Son bem Selbftmorbe beS armen
Menfdten — er hieß Saiter — hotte
gWeifelloS nodj iRiemanb Kenntniß;
auS ben Sapieren bürste ich entnehmen,
baß D^iemanb steh um ihn tümmern
0
't
Upcoming Pages
Here’s what’s next.
Search Inside
This issue can be searched. Note: Results may vary based on the legibility of text within the document.
Tools / Downloads
Get a copy of this page or view the extracted text.
Citing and Sharing
Basic information for referencing this web page. We also provide extended guidance on usage rights, references, copying or embedding.
Reference the current page of this Newspaper.
Gofemann, H. G. B. Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 15, No. 22, Ed. 1 Thursday, January 11, 1906, newspaper, January 11, 1906; Seguin, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth487424/m1/2/: accessed July 9, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Abilene Library Consortium.