Seguin Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 13, No. 12, Ed. 1 Thursday, November 5, 1903 Page: 2 of 8
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«stm JSricf&aften.
Von .CUroin ttömcr.
Jtlapp! machte ber Srieffaften nun
fcfjon 3um britten 2J?aIe auf ber an=
beren (Seite, mä^renb Sstegine Wefjner
sich noch immer ßetg-Midh mit ihrem
Sttefenfouoert quälte, ba§ sich burd)»
au§ nicht in bie ©palte schieben lassen
fcioüte.
,,3id) glaube faurn, bafj 3^nen ba§
gelinger toirb, mein lieber $räulein!"
sagte jeijt IJemanb, offenbar ber ©ritte,
ber feine fiorrefponbens biefem trtiber=
irtiHigcn Mafien anbertraut t»atte. „3h*
Roucert ist ein bisSdjen ju grofj—ober
toenn ©ie mollen: bie Etappe ist ein
biSctjen ju fleht!"
(Sie sah auf, um irgenb etlr>a§ Gift»
gel, SIbroeifenbeä auf biefe Sin*
mifdjung eines $remben gu ertoibern.
Stber bie Slugen, in bie sie bliefte, satten
ettoaä entmaffnenb ©uteä, Steuer*
jigeö, unb ba§ 2äd)eln um ben stattlich
umtt>acf)fenen Wunb paßte gang gu ben
Slugen, so lieb unb fyarmloä tnar eS.
2) e n Wenfdjen brauste man nidjt
unnt'tsjig gu fränfen.
„(Sie liefen redjt!" entgegnete fte ba-
Iper nur, leise auffeufgenb. „9tber big
ber Briefträger fommt, ben haften gu
leeren, sann idj unmöglich Ijier loarten.
Unb ba3 ^ofiamt ist so entfe£licfj
foeii—"
firb JSorortleiben!" bemerlte
er. Unb nadj furgem 3ögern fügte er
f)ingu: „SEertn Gie mir 3$ren 33rief
anbertraucn föotler.—id) gehe gföar
nidjt gute Postamt, aber fahre in bie
©tabt l)inein. ÜDort bringe icf) ihn
fdjon unter!"
,,3a, in Serlin finb bie Spalten ber
Srieffäften breiter!" bestätigte sie.
„2)fan müfjte eine Eingabe madjen,
baß sie hier brausen autf)—"
„Um mich?" fragte sie lädjelnb. „Sie
Sebörbe mürbe fid) bebanfen!"
„Sch tnürbe aud) unterschreiben, unb
ftdjer noc^ manch' ünberer!" betheuerte
er.
„Unb menn ber neue Haften fommt,
Inobnen mir üieüeidjt gar nicf)t meljr
^ier braufjen!" mehrte sie ab. „Sber
Irtenn ©ie mir toirflid) ben ©efallen
ifjun motten—?"
„Wit betn größten Vergnügen!" er*
flärte er unb nahm ba§ umfängliche
unb mcblgefüHte Kouoert in ßmpfang.
„§ergli^en San!!" sagte sie.
„D bitte! 3<1) tf)ue ba§ ftirtlid) fef)r
gern. SBieHeidjt sann id) 3hnen ken
steinen SDienft öfter leisten?"
„2öenn'§ mteber einmal paffen sollte
—marum nicht?" entgegnete sie. Sann
nieste fte ihm ein menig förmlich gu unb
sagte: „öuten ?lbenb—"
5Il§ sie gegangen mar, stritt aud) er
bie hatbbebaute ©ttafte hinab, öfter
ihren fchmerett 58rief betradjtenb.
„(Sin liebeä SJläbel!" murmelte er
babei. „23aä sie nur für Dieleä ©e»
fd)reibfel hier brin haben mag?" Sann
, las er bie Ibreffe, obgleich ba§ feiner
' innersten 5Jceinung nach gar nic^t fein
mar.
„5ln bie SRebaftion ber—" ftanb bar«
atff gu lesen. „Q jegerl—sie schreibt!"
entfuhr eS ihm. „©0 ein liebes Wä=
bei—unb fd)on so üerborben!"
©r fteefte ben SQrief gemiffenhaft in
ben nädjften großen Srieffaften 58er=
lin§ unb rief iljm nod) einen SÜßunfcb
gu altem ©uten für bie 5lbfenberi;t
nad), bie ihm in ber SufaSftrafje gegen*
über mohnte unb feine Ulufmerffamfeit
schon feit Monaten erregt hatte.
©ine SIBoche später traf er fte mieber,
just als fte auS bem Postamt fam. ©r
grüßte ttttb sagte im Vorübergehen:
,,2<d) habe ihn besorgt, 3hr«n
fen!"
„®anfe!" entgegnete sie melancho*
lifcJ) lächelnb. „3^ meifj eS!"
„,§aben ©ie fd^on 5lntmort?" fragte
er fchneö unb mürbe roth hierher.
„3d) sah nämlich an ber Wbteffe, baß
©te gefcf)riftfteltert haben unb—"
„^oftmenbenb gurüd!" geftanb fte
beflotnmen. „®ie SRebaftion ist für
lange öerforgt."
„ö meh!" bebauerte er. 5Rur gang
inmenbig rührte fid) bei ihm so etroaS
mie eine SSefriebigung über ben ÜJiiß*
erfolg. Unb er fam sich selber sehr ab*
fcheutid) beSmegen oor.
„sJfun habe ich soeben mo anberS
hingefd)idt!" erftärte sie.
„Unb haben natürlich ben meiten
Sßeg barum gehabt! Sffiir merben boch
megeit beS SSrieffaftenS einfomtnen
müssen!" antmortete er barauf, unb
ging, als ob fid) baS gang ton selbst
oerftänbe, neben ihr h«.
„2Jieinetmegen mirb'S faum nöthig
fein!" sagte sie nad) einer äötile h«be.
„®aS ist ber lefete ffierfuef), ben id)
mache! ^>abe id) auch bamit fein ©lüd,
bann—"
„2>ann?" fragte er gespannt.
„Sann geh' fd) mieber in ©ttttung!
SllS ©efeßfdiafterin ober ßrgieherin—
mas meiß id)!"
„$a§ ist mitunter ein hartes >cf)!"
murmelte er unb sah ihr feines ner=
fcöfeS ©efid)td)en oon bet ©eite an.
„5Ran muß ftd) brein fügen!" sagte
fte fd)lid)t unb blieb »or einem 58ud) -
hänbtertaben stehen, in bem fte ©in*
fäufe machen motlte. Natürlich oer=
ftanb er ben SBtnf unb sagte ihr 2lbieu.
3ögemb, mit einem richtigen fleinen
§ergflopfen bot er ihr bie £>anb. ©ie
sah fte ihn erstaunt an, mie bamalS am
SSrieffaften. Sann legte fte ibte
fdhlanfe SRechte in bie fräftige ©djaufel
beS 5Rad)bam.
„©ie ist ein biSdhen groß gerathen,"
sagte er in einem 2tnfluge oon S3er*
fcgenheit; „ich habe ein paar 3af)w
Jjraftifd) arbeiten müssen, ehe ic§—so
mett mael bin nämlich 2>nge*
nieur!"—
SieSmal herging eine längere 3eit,
ehe fte steh mieber trafen, ©ie glaubte
fd)on, er fei fortgegogen auS ber ©e=
genb, unb mottte es fidh nid^t eingt«
stehen, baß eS ihr leib baraum that,
menn auch ein gang flein menig. ©t
mar aber nur oerreift gemefen, um
irgenbmo eine 9J2afd)ine in ©ang gu
fe^en. ©ine leise iftöthe stieg ihr in bie
SBangen, als fte ihn bie ©traße herauf*
Jommen sah, auf ber gleichen ©eite, bic
sie ging. Ob sie schnell in ben ©emüfe*
laben trat unb 3tabie§d)en fauste, bis
er öorüber mar? Silber meShafb sollte
fte ihm auSmeid)en? ©r hatte ihr ja
nichts gethan! Unb obgleich sie nun,
mie in ©ebanfen, an ihm jmrüberfal),
hemerfte sie sehr moI)i, mie feine 2lugeh
aufleuchteten, als er fte erfannte.
Natürlich blieb er stehen. 2öie menn
baS fein öerbriefteS SRedht fei! Unb
nach einer Begrüßung, mie fte nur un=
ter guten Besonnten üblich ist, fragte
er:
„ffiie geht'S ^hrcr Tabelle, ^räulein
3!JJeßner?"
„©ie ist je^t auf ber oierten Dtebaf»
tion!" berichtete sie niebergefd)Iagen.
„Söenn sie nicht schon mieber auf bem
Slüdmege ist!"
„§m—miß ^hnen 'mal einen
ffiorfchlag machen: 9J?ein ^reunb ©ö=
bei ist auf ber JRebaftion bon ,Runft
unb fieben'; mie märe eS, menn ich sie
bem persönlich übermittelte mit bem
garten ßinmeiS, baß id) ihn in ©tunb
unb Soben bohre, menn er nicht mit
mohlmoßenbem Interesse—"
„3Jein—nicht so! Sie reine 2Dal)rheit
nur fotl er mir schreiben, ob ich Salent j
habe ober nicht. Qb er meine ©efd)id)te 1
j für brudreif hält—ober—" unterbrach
sie ihn haftig.
! „Bon!" ermiberte er barauf. „2lIfo
ein ehrliches Urtheil ohne 9tebenS=
arten!"
„SaS möd)te idE>!"
„?!a—unb menn es nun, maS man
so sagt: menig ermuthigenb ausfällt?
©eben Sie bie Sicfjterci bann auf?"
©ie nieste nur: aber um ihren 2JJunb
gudte eS.
„©ehr vernünftig!" belobte er sie.
„SBo man nichts leistet, soll man furgen
ijSrogcß machen!"
©ie lächelte bitter. Sie befd)eiben*
ften ©rfolge, bie ihr ein sorgliches aber j
Unabhängigfeit mahrenbeS 2luSfom* |
men gemährt hätten, mären ihr mie ein |
§immelSgefd)enf erf^ienen. Senn sie l
mar nicht ehrgeigig; nur als Sienenbe
motlte sie nid)t mieber in irgenb melche |
Familie gurüd, um bie oerftedten 3Ber= |
bungen liaifonlüfterner ermai^fener |
©ohne nicht mieber über ftd) ergehen '
lassen gu müssen, ^n ben Ot)ren flang
ihr nod) immer bie Slbmeifung, bie sie
bon ber letzten ber ©oubernanten
fuchenben Samen erfahren. ,,©ie finb
mir gu hübsch- me'" liebes gtäulein!"
hatte ihr bie grau Äommergienräthin
gesagt. „SaS ist an unb für ftd) fein
fehler—aben—!" SamalS mar ihr
gum ©lüd bie fleine ©rbfd)aft gugefal*
len, bon ber sie ein Saht sorgenfrei
leben sonnte. Unb fte hatte ben festen
Sffliüen gehabt, ftd) mit ber geber eine
neue Saufbahn gu schassen. 2ln so biel
2J}üf)faI unb tobte ilrbeit hatte fte babei
freilich nid)t gebad)t!
5lber maS ging baS ben Wann an,
ber ihr soeben einen ©d)immer bon
•Hoffnung gegeigt, burd) feine §ilfe
biesteicht bb^ nbdh gum 3'^ 8U
men? ©r hatte bffenbar biel gu lange
„praftifd) gearbeitet," um für so thö-
richte ©mpfinbeteien groß Berftänbniß
gu besten!
,,©S gilt also!" sagte fte nur. ,,©0» j
mie baS ÜJlanuffript gurücflommt,
fd)ide id) eS 3hnen!"
3mei Sage später mar e» in feinem
Beft^, unb nod) am selben 5lbenb
machte er ftd) bamit auf ben 5Beg gu
feinem greunb ©öbel.—
S!ltS fte auf eine starte beS 3nge=
nieurS hin an einem ber nädjften WiU
tage in ber ißarfftraße mtt il)tn gufam^
mentraf, um feinen Befdjeib gu berneh*
men, sah fte sehen bon 2ßeitem, baß baS
ctoubert nidjt in feinen §änben mar.
©otlte ber Siebalteur ein Ginfehen
gehabt haben? ß'onnie sie bo^ mehr,
als bie 5Kißerfctge bisher es ihr hat«
ten meis machen mosten?
„©uten 2ag, gräuletn OTeßner!"
begrüßte er sie unb btieb bann eitte
gange Sßeile stumm.
„SRun?" fragte sie enblid) gaghaft,
als er immer nur neben ibr herging
unb in bie blühenben Kastanien f)in=
aufftarrte.
„3a so!" erflärte er barauf. „ShT
ÜJJanuffript!—©S—eS—na furg also:
eS ist nid)ts!"
©ie mürbe leichenblaß, maS ihn be-
ftiirgt einlenfen ließ: „Salent haben
©ie ja. 9lber eS muß erst ausreifen.
3n gmei fahren biesteicht sönnen ©ie
f^on e*maS (eisten, meint ©öbel. 2lber
ich benfe, bis bafjin—"
„?Rein, bis bahin sann ich f° «iöt
ejiftiren!" sagte fte gepreßt. ,,3rt)
merbe gleich he^te bie Annonce auf«
geben—"
„Um mieber in'S 3;od) gu fommen?"
fragte er.
©ie nieste.
„©agen ©ie boch: mosten ©ie nicht
lieber umsatteln?"
,,D?od) einmal?" murmelte sie tonlcS.
„5a, menn ©ie einen SurfuS in ber
Buchführung nehmen! I^d) hätte bann
mot)l einen Basten für ©ie, ba i(^ mich
gum Qftober felbftftänbig mache!"
„Unb menn id) auch ^afür bricht
tauge?" fragte sie mübe unb sah um«
büfiert bie enblofe Slflee h^ab, bie
immer enger mürbe, als gäbe eS gule^t
fein ©ntrinnen aus il)t.
„Safür taugen ©ie schon! SBiffen
©ie, maS mein greunb ©öbel no<^ gt-
fagt hat?"
„iJiun?"
„SluS 3f)rer Arbeit flaute ein ge=
fcheiter, liebenSmerther 'JJienfd) heraus,
menn auch sonst bieleS auSgufe^en fei.
Unb menn ©te—sagte ©öbel, muß ich
bemerfen—nur ein gang flein menig
hübsch feien, sollten ©ie baS bumme
©^reiben lieber lassen unb einen net*
Jen 3Jienfd)tn glüdlid) machen!"
©ie mar roth gemorben mie eine
geuerlilie.
„§en ffiienolb—?" sagte fte leise,
„maS sott benn ber ©cfierg!"
,,©S ist aber gar fein ©djerg, grä'-
lein SRegine!" flüfterte er. „SißoIIen ©'.
meine Bud)f)asterin unb—meine §au%
frau merben? 3ch müßte mir fein fö
iidjereS ©lüd!—SaS h"6t, menn ©ie
nicht sönnen—"
„3d) habe Sie ja schon lange lieb,
§err SIBienolb" antmortete fte schlicht,
mähmtb ihr bievs$hränen leise über
beibe Stengen rollten. —
Unb ba bie lange gefd)ütjte Slttee just
menschenleer mar, so berlobten fte steh
tn ©otteS schöner 92atur mit einem gag«
basten unb etlichen herghafteren Sit,=
feti.
Unb ba bie BerlobungSangeigen, bie
fte etliche Sage später in bie Sfflelt fan^«
ten, millig bon beiben klappen ihres
fleinen B»rort=BrieffaftenS aufgenom=
rnen mürben, unb bisher fein anbereS
9ftenfd)enfinb mit so umfänglichen
HoubertS mie SRegine ÜReßner mieber
bei ihm erschienen ist unb Slnftbß an
feiner befdjränften Slufnahmefähigfeit
genommen hat, so behauptet er noch
immer feinen Sßlafe, morauf grau SRe--
gine ÜBienolb erst unlängst ihren ©at»
ten bei einem Slbenbfpagiergang auf«
iuerffam machen sonnte.
®ie «t. youifer SÖcltstUßftcKmiij.
91 it t 0 m 0 b i I e = 91 u § ft e II u 11 g.
9lutoinobile = ©esset, felbftberftänb=
(id) bitreh ©leftrigität in Bemegung ge=
halten, merben ginn ©omfort ber 2Belt=
auS|telluugS=Befucher beträchtlich bei"
tragtn. 3ur Herstellung unb gur
Bevmenbung berfelben hat sich bor
ftitrgent eine Compagnie mit einem
sehr großem Betriebstnpital organifirt
unb bor einigen ^agen hat sie bie auS=
fch!ießlid)e Concession erhalten, inner«
ha 1b beS 9luSftellungSpta^e§ biefe 9lrt
©effel bem Sßublüunt gur Berfiigiutg
gu stellen. Ser ©rfinber berfelben,
S. ©. Scott, bat mit Dem @£perimen=
tiren unb ber Berbofifonimnung fi et
©ifinbimg na()egu Drei ^ahre Derbracht.
©ine ber ftaupteigenfdjaften beS üdii
ihm erfunbenen ©efjelS besteht bariit,
baß feine gahrgefchminbigfeit sich int=
111er gleich bleibt; sie beträgt Brei sJJfei=
len in ber Stunbe unb macht feinen
Unterschieb, ob ber 2üeg eine flache
©bene ist ober ob c§ bergauf ober bergab
geht. SmeitenS ^at bie Person, öte
ben Sessel in Bemegung fef,t, feine
(Controlle über bie ©efchminbigfeit, Die
somit meber bergrößert noch berringert
merben saun; bierburch mirb berhütet,
büß burd) gu schnelles fahren ober gar
burd) Ül'ettiahren Ungtüd entstehen
saun, maS auf einem borauSfid)ttid) (o
belebten J.crraitt eine bringeitbe 9?oth=
menbigteit ist. 91IS meiterer Borgug
ist e§ gu erad)ten, haß eS feiner Bor-
fenutniffe unb feiner (Srfohrung be=
barf, um mit betn 9lutomobilfeffel
uniherfahren gu sönnen, er saun öiel=
mehr mit 2eid)tigteit oott ^fberntann
geljaubtiabt werben. Sie tmchtigfle
Seite ber ©rfinbuitg ist jebod) barin
gu er bliesen, baß ber Sessel mit einer
£>emmborrid)tung berfehen ist, melche
bie Üiafchine augeublidflieh gum £)al=
ten unb Stehen bringt, meint Dieselbe
im Begriff ist, an irgenb etmaS angti«
laufen; burch biefe ©iurichtung roirD
allen ©efahren borgebeugt. Qür bie
einftünöige Benufeung eines solchen
Sessels mirb ein biertei Sollar bered)=
uet merben, unb Da jeber Sessel für
gtoci Betfoneit eingeridjtet ist, so ist
DaS getbiß billig gu nennen. 233er bie
Biafchine nicht selbst mauiputiren roitl,
fault steh bon einem eingestellten ber
©ompagnie begleiten lassen, Der hinter
bett beiben Baffagieren fifet, mie matt
auf Der Britfdje ant Schlitten gu fi^eu
pflegt, ©in solcher Begleiter biettt
gugieieb als ©'ceroite, mithin in bop=
peiter ©igenfd)aft. Siefe 9lutomobit=
feffel merben namentlich älteren iieuten
feijr roillfommen unb gttgleich eiste
große fteiterfparniß fein.
UUirtliche 9lutouiobile bon oerfd)ie=
beuen ©rößen, Darunter solche für
gmei Betfonen, merben mät)renb ber
9luSftellungS=BerioDe Besucher hin unb
ber beförbent unb aud) auf Dem 9luS--
ftellungspla^e selbst im Betrieb fein,
unb foioohl bett elefirifdjen Straßen
mie ben ©ifeubahnen teonturreng ina»
d)en. SaS 20. 3abrl)unbert stellt so
ntandie ©egeitjüße sogar gu feinem
unmittelbaren Borgcittger in'S gelb,
befonberS auf beut ©ebiete Der Ber=
fehrSinittel, unb hifrettt toerDen Die
Besucher Der SßorlD'S j^air unter 9ln=
berein butch ein paar ®egenftänbe ge=
mahnt merbett, bon Denen mir bei Die«
fer ©elegenheit sprechen motlen.
Sie 3e't Der UeberInnb=Baftfutfchen,
mit ber Sieifenbe unb Postsachen über
Die meiten ©beneit beS SÖeftenS nach
beit Wineuftaaten gelangten, liegt noch
nicht sehr lange hinter unS—roo je^t
mächtige 2ofomotiben mit langen ©i=
feitbahngiigeu auf Stablfchienen ba»
hiurolteu, jagten noch bor brei 3al)r«
geljuten unb selbst später bon tunbi«
ger hanb gelenfte SechSgefpanni ...it
Der Overland Mail Coach bahin.
91lS £)orace©reelep ©nbe ber fechSgiger
3at)re in einer Berfammlung bon
©rubenarbeitern, in Btacerbiüe, 9Ze
baba, einen Borlrag heilten sollte
mußte er ratürlid) einen Sheil bef
ül'egeS mit Der UeberIanb«^3oftfutfeh1
gurücflegeit; bttrd) irgenb etroaS toav
Dieselbe aufgehalten morbeu, unb@ree'
leb fürchtete, er roürDe nicht gur rechten
Seit in Blacerbille eintreffen unD Den
bon 9?ab unb gern herbeigeeilten Wi=
ueru eine arge (Enttäuschung bereiten.
l?r mürbe immer unruhiger unb
roanbte sich au| ben Jhitfdjer mit bei
Jrage, ob er fein ©efpanu nicht gu
etmaS größerer Schnelligfeit anfeuern
sönne.
©in günstiger 3ufafl moslte eS, baß
bie Jlutfche bon (Sarfoti ©itt) aus bon
ßituf TOouf, bem gefchieftefteu unb ge«
iibteften 3Hoffelettfer beS fernen 93}eflen§
futfd)irt tourbe. Der auf ber gangen
4Jioute nicht feines ©leichen hatte, ©r
perfd;euchte bann aud) ©reelep'S Be«
forguiß burch bie fefte guficherung,
baß er if)tt pünftlid) an Ort unb
Siede bringen milrbe. Unb baun be«
ganti eine gal)tt, an bie ber große
3(em 9]orfer Journalist fid) bis au bnS
6ube feines i'ebenS erinnert hat. Sie
fecl)S Bfei'be flogen Dahin, Daß bie
gunfen stoben utto ©reelep fid) feft an
baS BJagenfettfler auflauimern mußte,
um nid)t Dom Sits gcfchteubert ober
gegen Die Seife Des SffiageitS gemnrfeit
gu merben, aber .£>auf i)J(ouf hielt
2Üort, unb brachte feinen allerDingS
griinDlid) Durchgerüttelten- Baffagier
an DaS 3iel Der gahrt, elje Die Ser-
fammlung eröffnet mürbe.
Siefe Leistung b:S ohnehin schon
lange berühmt gewesenen JJtofjelenferS
marD schnell DitS Tagesgespräch auf
Der gangen UeberlauD=9ioute, unb eine
91ngahl entl)ufiiifti|cher Beiouitberer
fd)enltett ihm beShalb eine merthboUe
golbene Uhr, bereu innerer Secfel fot«
genbe 3nichrift trug: „£) 11111 Tl 011 f,
gur ©riuuerung an Die galjrt, Durd)
Die er föorace ©reetel) in 3eit nach
BlacerbiUe brachte." "Keep your
seat, Mr. Greeley, I'll get you
there on time." Siefe Uhr ging
nad) ö-tnl üJionf'S j£ot>e in Den Befi^
Des Sr. Beuton in ©arfoit ©ilp über,
ber gu jener 3e't einer ber Unterlief)*
nier ber Overland Mail war ui.b
große Stiicfe auf DJfoitf hielt, ©ie
mirD gur 91uSfteslung gefanDt werten.
Diod) mehr 3'itereffe, als biefe Uhr
wirb jeDod) bie alie Befttutfche selbst,
in «reich' ©orace ©reelei) jene bentmiir«
Dige (Jahvt mndite, bei ben Besuchern
Der üborlb'S 3air ermecfeit. Siefelbe
mirb nämlich nach St. öouiS gebracht
merDeu unb im Babilliou DeS Staates
WebaDa gu sehen fein, nachbem
sie Den Beamten bon 9Jeoaba
bei Der ©röfftiungSfeier als StaatS«
foroffe gestient haben mirD; außecDem
wirb sie tägliih gu gewissen StunJten
bon sechs Bferben gegogen »on oer
£)öhe beS B'ateauS, auf metiheiu ber
Babillion steht, ben steilen 9lbhattg
hinunter nach ber Bevgwerf = 9luSfiel»
Iung im greien oon einem ffutfd)er in
ber Originaftracht ber Ovorlaad Mail
Drivers gelentt werben, unb eine
interessante ÜteminiSceug an bie 3e'ten
DeS falifornifihcn ©olbfieberS bitöen.
•Sine weitere BerweiiDung Der alten
Uuifche mir'D barin bestehen, baß Diftin«
guirte Persönlichkeiten bei ihrer 9lu«
ftinft in Union Station, Dem großartt--
gen St. äouifer ©mttal Bahnhof, mit
Derselben abgeholt ntib nad) Deut
!Reöobsl 'Bcibiltioti gebracht loerDeit
sollen.
„Sluegcnommcn ben t*arb SKahor*"
©iner ber bebeutenbften Schauspieler
©nglanbs reifte einmaf in ©d)ottlanb.
Sort machte er in einem ©afthaufe
©tation, binirte sehr gut, unb als er
bamit fertig mar, sagte er gu bem
ffiirth, ber ihn fragte, mie eS ihm ge«
fehmeeft habe. „Kein 'IRenfch in @ng«
lanb hat so gut gegessen mie id)."—
„Ausgenommen ber ßotb 5)lat)or," fiel
ihm ber ilßirth in'S ÜBort. „3ch nehme
S'Jiemanb auS," ermiberte ber ©chau«
fpieter. „Sie müssen ben 2orb 2Rat)or
auSnehmen," sagte ber SBirth, „ber
2orb ®iat)or fommt immer guerft!"
Sd)ließlid) geriethen bie Beiben heftig
in Streit miteinanber, unb ber gall
fam bor bie Behörben. Ser Schau«
fpieler mußte bor ben Bebörben beä
OrteS erscheinen, unb bort sagte ber
Beamte gu ihm: „Wein $err! Sie
müssen missen, baß eS eine ©emol)nheit
ist, bie feit unbenfliehen 3eiten besteht,
immer ben Sorb TOatjor auSgunehmen,
unb bamit Sie ein anbereS SJCRal unsere
Sitten unb ©emofjnheiten nid)t bergef«
fen, berurtt)eife ich Sie gu 25 Shilling
©eibftrafe ober gmölf Stunben ©e«
fängniß." Ser Schauspieler proteftirte
nid)t, fonbern begnügte sich, gu sagen:
„3<h fenne in ber gangen ©hriftenheit
feinen größeren Darren als meinen
SBirtf)—ausgenommen ben Sorb 2Jia«
t)or!" Samit ma^te er eine tiefe Ber«
beugung unb ging.
02
MpOfl
<6cUanhcnsplittcr.
9tn manchem Ijatte man nicfjt so fcf)Wer ju
»erbauen, wenn mau ftd)'« hätte Berbeifjen
sönnen.
Um-stA bis über bie Cfiren ju »erlieben,
bebarf es jnroeilen nid)t« »weiter al« ein $aar
—langer Obren.
Öift bu im 30tne> I°B ba« SWeffer in ber
©ctjeibe!
CerfAlud ba» (diarfe SJÖort, bit e« bir
jum l'eibe!
ffleijt einer in Äleinialeiten, so ist er ein
gttj ober—tin Serfdimenbec.
Sie ffirfabrutifl, bie man rfjrwr beja^lt, bat
«eft ffiewtebt; bie, twlcfy« un« geftatft nMtb,
«KQ nio« ni^i.
CO
cc
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Gofemann, H. G. B. Seguin Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 13, No. 12, Ed. 1 Thursday, November 5, 1903, newspaper, November 5, 1903; Seguin, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth487602/m1/2/?q=%22~1~1~1%22~1: accessed July 16, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Abilene Library Consortium.