Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 28, No. 13, Ed. 1 Thursday, November 14, 1918 Page: 2 of 8
eight pages : ill. ; page 20 x 14 in. Digitized from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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■ 1
\
arijimitfjitslini fiir Scbcr*
UlstUll
Krauatteu^Jiabcln.Arntbaubuhren
iüianidjcitcnfiiüpfe etc. für Herren,
Diamant - Arnibäuber, Armbanb=
Uljveii, Siainautringe unb Sro=
fdjen fiir bic Damen. Vllle« 51t
fclir mäßigen "45it'ifcit angesichts
bcv Qualität uub fitnftlerifdjer Slr--
beit. SSSir laben ©ie ein, biefe
vg-cliimictfadjcii in 91ugen(d)eiu gu
nehmen, 1111b sönnen Käufern
Dolle ^ufrieöcnfieit aufidjent.
liniere Arbeit ist al>? perfeft prautirt.
Wilimann Jeweiry Co.
Piione 8
"The Store ol Qttalilj"
SeguiR, Texas
flic |3ctcir=btu(icr
3m .frelstngforfer ,,§ufDubftabäbta»
itt" Dom 29. Mai wirb Dom „Seterä*
burger Seridjferftatier folgenbe Ueber»
ficht ber gegenwärtigen Petersburger
fresse gegeben:
An ber Spifee ber Morgenblätter
finben wir baä „Sfotorentennoje
©flowo", weldjeä nid)t alä ein offi*
gielleS Organ irgenbeiner Partei be=
geidjnet werben sann, tro{jbem aber
nach feiner Stiftung all ein entfdjie=
beneS Kabettenblatt angesehen »erben
mufi. Diese 3eitung hatte, alä baä
Interesse für „höhere" Solitif nodj
größer war, eine Stuflage oon 120,=
000 Gjemplaren, wäl)renb eS Mitte
Mai nur 80,0000 waren. An gwei=
ter ©teile ftetjt Marim ©orfiS Statt
„Slowaja ©d)iSnj" („7?eueS Seben")
mit einer Auflage oon ungefähr 55,=
000 ©jemplaren. Diese 3eitung
wirb gut geleitet unb oerfiiat über
iüdjtige Kräfte. $rüljer galt sie al»
beutfdjfreunblicfj bis in bie Ringer»
spieen, aber neue Sinbfiöfje haben
i^ren Kurs geänbert. Sfn britter
©feile in begug ant bie ©röfje ber
Stuflage ftef>t bie „Sljetfdj" mit etwa
50,000 Gremptaren. Seit fjinter
Hefen brei Stättern folgen bann ber
„Denj" (.Sag") — baS Organ beS
fogialiftifdjen ©ebanfenä — mit 25,=
000 Abonnenten (früher über 100,=
OOO) unb baS „Djelo Karoba"
(Sfcfiernoföi Statt) mit 13.00^
Gjemplaren. Als tefete ber poltft»
fc^en Seitungen ist ber fcgialbemo*
iratifdj « majimaliftifdje „9iowij
-Cutfd^" mit faum 5000 Abonnenten
gu nennen.
Unter ben „nidjtpolitifdjen" 3£i5
tungen samt man ben „SetrograbSfij
©oIoS" mit 35,000 Gjemplaren er=
Wähnen uqb bie Soulearbgeitung
„SetrograbSfaja ©afeta". bie auf
18,000 heruntergegangen ist.
Unter ben Abenbblätfern fommt
guerft bie „Setfdjernija Ogni" mit
65,000 Gyemplaren, bie birelte 9ßadj=
folgerin ber früheren ©uworinfdjen
„Setfdjemeje Sremja", sie ist auäge=
spröden beutfdjfeinblicfj. 3" berfet=
ben Druderei unb teilweise mit bem
selben rebaftionellen Mitarbeitern,
wie bie bor einiger 3etf eingebogene
SurtgewS 3eitung, lcirb baS „$etra=
grabSfoje Gdjo" hergestellt, welche»
lebhaft gugunften ber Entente schreibt.
Alä Dritte unter ben Abenbgeitungen
ist ber „Setfdjernij 3fdja§"
(„AbenDftunbe") 311 erwähnen mit
einer Auflage Don etwa 40,000.
Diese Seitung wirb oor allem lite-
rarifd) gut geleitet. Dann tommt
bie „9Jowija Sjebomefti" an Steife
ber früheren „SirfdjeWija Sjebo=
mofti" mit 25,000 Abonnenten. Sie
„Setfdjernija Sjebomofti" fonfurrie=
ren mit ber Dorgenamtten unb baS
„Setfdjemeje ©flowo" mit ber „Set=
fd^ernija Ogni". Die Auflagen ber
beiben letjtgenannten betragen je 12=
bi» 15,000. 25a» „aSetfcfjerneje
©flowo" ist panflawiftifc^ unb au3=
gesprochen beutfdjfeinblid). (5§ gibt
nod) Abenbaulgaben ber „s$etro=
grabäfaja ©afeta" uub ber mayima=
liftifdjen „Srasnaja ©afeta".
2)iefe Uebersicht ist, falli sie auf
SBoIIftänbigfeit Anspruch machen
sann, interessant. !stach ifjren An=
gaben wären in Petersburg faft (eine
mayiinöliftifchen (SoIfchewi!i=) ?>ri-
tungen mehr. Sie größeren mari
maliftifchen Slätter finb in ber Sat
mit ber Scöietre'gierung nach 9Jio§=
tau gejogen. Se^eichnenb für bie
Sage, baß am .$)erb ber SReöotution
unb am .fterb ber mayimaliftifchen
Umwälsung bie Solfdjewiti beute so
wenig 3eü"nsen haben.
_
n naiTge^en^,'olIe_3«elge ber fdjweijen*
j fd)en SimbeäPerwaUung 311 ©par=
: mafjnahmen angewiesen. 3)a§ leere
1 Anhangpapier, ber sogenannten 3ie=
fpettbogen, wirb abgeschafft, pair
Heinere Mitteilungen finb auäfdjliefj*
, lidj DJJemoranbablätter ju öerwen=
ben, ade Sriefe, soweit es bie Qua=
lität bc3 tpapiera erlaubt, beibfeitig
j 311 beschreiben. SJIitteilungen, bie
nid)t ihrer üiatur nad) unter S3er=
fchlufe beförbert werben müssen, finb
burdj offene Saiten 31t erfetjen, Wa3
I eine Einsparung ooti 75 ?Pro3ent be=
! beutet, ©inseitig beschriebene alte
j Formulare finb für bie täglichen 0=
i tigen 311 nerloenben. Alle 5Drudtauf=
| träge sollen üorerft nur in befd)ei=
; benfter Auflage erstellt werben.
^apicrtpnrcti in ber Seriuiiltuiig.
Ueber biefeä Sheina schreibt bet
Serner Sunb wie folgt: 4JJJan h'il
sich bisher, selbst wäfjrenb ber
i?rieg§3eit, in großen Serwaltung»be=
trieben feine rechte SRechenfdjaft geg'e=
ben über bie Sebeutung unb SRotwen=
bigfeit ber öfonomifchen Serwenbung
be§ ^3apter§. Auf ber einen ©eite
besam gerabe bie fresse ben Sßapier-
mangel gu spüren, auf ber anbetn
©eite Würbe immer noch burdj un
genügenbe Ausnü^ung be» SRaumeS
in Serfügungen, 6ommunique§, in
Sriefen unb anberen Mitteilungen
Don ben öffentlichen uub prioaten
Serwaltiuigen_ fefjr Diel pergeiibct.
3Bie mirüerneljiiten, hat ber Sönn
öe?nit, 1111t mit cm-: 111 ! ."iriel üoi
ioljc f
Son .^ijnn. ❖
»Also, Wa§ wollen ©ie für ben
Sären haben?" fragte £>err Don %ax--
ten=Dften unb fuhr betn armen, trau=
rig abgemagerten Sarpathenberoohnev
in' bai geblid) fahle §aar, alä wetin'ä
eine 3ie9e gewesen wäre, „er' ist Doch
fufjfrant unb weit bringen ©ie '11 i.i
bed^ nicht mehr!"
Set 3*8'u"er# beffen tlapprige
Karre mit nod) gwei anberen Sären
unb beren Führern Dor bem Sor beä
Öutähofes hielten, rollte feine fchwar-
3ei: Ülugen unb rabbredjte: „^jabcu
jich 0ar Sctt:in, bloß tleine ©tein
eingetreten in fein 5uß • • • werben
wieber wie frifcf)!"
,/JJa, na," meinte ber Saron, „wenn
er so frtfeh wäre, l'önut' ich'n gar=
nidjt brausen! — mir iä er gana
lieb so . . . also sehn Saler — wollt
3hr?"
3)er braune Mann feilfdjte nod)
eine SBeile unb ging 3uleijt, oor
greube über bie 3Wölf blanfen ©il=
bertaler, bie er in ber Safche h'itte,
feine gelben 3äh»e 3eigenb. Der
Sär, §anja, benn es war eigentlich
'ne ©ie, trottete an ber Äette hinter
bem 0ut5h"m tyx, wobei ba§ (Sin=
finten beä jottigen ©efellen auf bie
linse «'öinterpranfe einen h^lö brol!i=
gen, h^lb wehmütigen (Sinbrud
machte.
grau Don 3arfen=D|'ten fam Dom
Gemüsegarten her über ben §of. ©ie
hatte Grbbeeren gepfliidt, bie sie in
einer ©laäfdjale trug. Mit helle'"
Sachen blieb sie stehen.
„SKaä h«f 021111 ba, Mann?
'n Sären! . . . na, ^ör' mal! beifet
Der aueb nicht?" ©ie fam näher, eine
noch fd)lante Siegerin mit hellem
.^>aar unb flugen Augen.
3)er Saron blieb stehen unb rief
mit bem gutturalen Saut beä 3igem
nerä „§anja!", worauf sich Daä breft
höfte Sier, so gut eä sonnte, Dorne
aufhob, um h1«5 U11b herangehen!
„Sich Ia& l[)n cr ^nlt i«!"
2)ie Saronin trat näher, nahm ein
paar grofje Grbbeeren auä ihrer
©cbale unb hielt sie Der Särin hin.
bie sie rasch 0011 t^er §anb nahm.
„Slber waä willst bu bloß bamit?"
fragte 5rau Don 3arfen=Dften.
(fr hob bebeutfam ben Ringer.
„Das ist bie „piece be refiftance",
morgen ober übermorgen! 2)u wirft
bich wunbern, Mali!
Damit 30g er ab, feinen Sären an
ber Kette, ©ie lädjelte ihm nach
unb ging bann mit leichtem Kopf=
schütteln inä .vjaus, ein sehr weit;
läufigeä ©ebäube auä bem fiebsehn
ten Sahrhunbert, baä gu ber armseli-
gen Klitsche mit ihren 3Weitaufenb
Morgen märfifchen ©anbeä unb Der^
bogenen Kiefern absolut nicgt paßte.
Sernb o. 3slrten = Osten brachte
.vjanja in einen §ol3ftoll unter unb
befahl, baß man il)t gefoctiten SReis
unb ben S<mfett gebe, ber Don beut
gestern geschlachteten £>ammel noi^ ba
ioar; bann bestieg cr feinen bereits
gesattelten fyuchä unb ritt im Kanter
nach bem sogenannten Sorwerf hlllJ
auä, baä im ©runbe nur auä ein
paar alten, Dom äßetter verstörten
©chcunen uud einem §aufe bestaub,
baä man alä Diuine wunberhübfdj
hätte Derwerten sönnen, Weitn nur bie
©egenb nicht so flach gewesen wäre.
.... Alä er mit feiner ?Jrau Dar
fünf fahren herausfallt, um biefe:
„(Srbe" angutreten, ba War ihm wirf
lieh blümerant oeworbenj . Sicher
hätte er Dcrgtcbfet auf biefe Gr&fdjaft
eine» alten, hlllbDerbrel)ten Serwanb=
ten! Dieä unglaubliche 9tittergut,
baä ber ©pott ber gangen ©egenb
War unb feinem Sefifcer faum baä
nadtt Seben gab!
Auä feinem Grinnern herauä Ia=
djenb, lieft Sernb D. 3arten=Often ben
©aul in ©chritt fallen. 3efet bestellte
er an selbem überhaupt bloß nod),
waä man so einigermaßen braudjte.
Slber überall ließ er aufforften, unb
ber eingige Menfdi, ben er gern be=
gahlte, war ber tüd)tige prfter, 311
bem er soeben hin wollte.
Som Sorwerf führte ein SRid)tWeg
3Wifchcn Schonungen bahin. Der
Saroit ftreifte mit Arm unb £>ut bie
3weige ber jungen Röhren, bie, wenn
nicht'ihm, so bod) feinem 3ullQen,
mal e'n hübsche» ©tüd ©elb abwer--
fen mußten 6t selbst hatte ei=
neu ©efd)äftä3Weig' herauägefunben,
ber fiir ben ©proffen eineä afitn
Slbelägefdjlcdjtcä nidjt gar 3U befpef-
tierlid) war tmb bei bem man wenige
ftenä baä gange fein Sheaier
hatte! .... Denn Sernb Don3arfcit=
Osten war 'ne luftige §aut, er sonnte
bie trübseligen ©cfidjter nicht leiben
unb lachte selber, baß sich alles an
ber mageren, sehnigen ^ägergeftalt
bog unb spannte. Dabei Derzeit er
ben Son, er plafete. Wie man so sagt,
innerlich, unb über baä hetfennafige
©efid)t ging ein ÜBetierleudjten inä
anbere
Der Saron 30g bic Suft ein: bie
{östliche frische hier! Dann ging er
in Srab mit feinem 5uch§ unb war
balb hinter ben GIfen, wo ba§ öat=
ter ftanb.
^a, ba war auch eben ber Förster.
(5ht fletner, bchebenber Kerl, mit ein
paar selben Stoppeln erst auf ber
Oberlippe, aber ©cfjncib in jeber 23e=
Wegung unb in ben blauen ©taf)!--
augen!
Der Saron auf feinem ©au! bog
sich ein bißd)en, cr mußte ladjen über
ben Kleinen, ber gang anberä, wie er
selber, ben (Stuft nie Derlor; ber eben
ben 3ef)ner fütterte, ber uitä ©attcc
gefommen war unb Dem ©rüiuod
Mähren auä ber £>anb fraß
3m §intcrgruttbe stauben gwei an=
bere §irfd)c, ein fdjwadjer Achter uitb
ein wirflid) fapitaler Kronenfjiifd),
ein 3'DÖlfcnber mit ridjtiger Sedier=
bilbung in ben pradjtbollen Kronen.
Der Förster ftanb stramm.
„'11? Morjen, fterr Saron!"
„Morjen, ©iebert!" Der Sfieiter
stieß ben Kleinen mit bem Knie tor=
bial in ben Siüden. „... na, loaä
mad)t §änäd;en?"
Ohne eine Miene 3U bewiesen,
ftedte ber ^orfter Don neuem b(e §anb
burd^ä ©atter, um bem 3ahme|i J&irfd)
eine neue Mohrrübe, Don benen er t>i*
3oppentofd)e »oll hatte, inä ©efife gu
schieben. Dann sah ber Mann int
Söalbhabit feinen §errn faft Dor=
WurfäDoll an unb sagte:
„3idj sann mich ba gar nidjt baran
gewöhnen, §err Saron! — Sßenn
id)'ä wenigstens niebt rrtitanfehen
braudjte!..
Der Abiige gudte feine fantigen
Adjfeln.
„©lauben ©e, mir macht'S ©paß,
©iebert?" 6r sah mit runbem 9iüf=
fen Dom ©aul 'runter: „^S unb
bleibt eflig, jewifj! Slber wenn ich
benn bie Kerle so anwachsen sehe,
§errn Moriß Don jyreubenthal ober
•Öerrn .^ausbefi^er ©piefede" — ber
Mann auf bem Sferbe bog sich wie=
ber ein bißchen — „benn — benn
Derjefi ich selbst ben £irfdj, ben fe
bei mir abmurffen! .... Unb benn,
Waä wollen ©ie, ©iebert, id) sönnt'
©ie nid) begaben, wenn baä Sefdjäft
nich so jlängenb jinge! .... DieSBelt
iä mal so .... so saumäßig fibel!
.... Sawoll ...." er gog bie schwere
golbene Uhr, ein präsent, baS ihm
einst einer feiner „^agbfreunbe" auä
überDoIIem §er3en machte, nad)bem
er einen sehr starten Keiler geftredt
hatte „Schon 3cl)ne, ©iebert!
Da mufj ber Sanfier ja schon ba
fein! Mct)er mit ,,i)"! ilri=
jer ^äger unb Kunstgüsse!" Die
großen yjaäflügel b'eä §errn auf
3arfen=Often blähten sich, er würbe
nod) frummer auf feinem 5uch3f ^er
hin unb her trat.
Der Förster Dergog ein bißchen baä
©efid)t — mehr war bei ihm nicht gu
erhoffen! — unb sagte bann:
„fabelt §err Saroit benn schon
ben ungeraben 3ehner gesehen, ber
eingesprungen ist?"
Ml"
„Gr steht gar nicl)t weit ben hier
unb schreit jeben Morgen h'1* 'n
mächtigen £>al§ .... so gang tief ....
beinah' heiser .... §err Saron wifa
fen schon, cr orgelt richtig "
fomm'-Se mal, ©iebert, Diel-
leidjt sehen wir'n!"
Der fleine $örft:r ging mit ftram=
men Sdjritten neben bem spferbe beä
Gbef» her. Die Siidjfe, bie über ber
Schulter hing- hielt feine braune
.§anb, unb Der Kopf auf bem starren
i'Jadeu sah weit üorauS.
Die gwei Männer schoben fidj am
©atter lang unb pirfdjien behutsam
auf bem braunen üßabelteppidj ber
Kiefernfdjonung hin. SlöSjlicf) ging
jenseits bes ©itter» hinter betn bun:
I fesgrünen Sorljang bitter !ffiad)h°l3
| cerbüfebe ein ftarfeä ©tüd ÜÖilb pol-
ternb ab.
„Das war et," sagte bet Jörfter,
i „unb.ba," er geigte auf • ben (Sin*
fprung, "Der un Welt" mit feiner jäh ab=
jtürgenben Fallgrube baä ©atter un=
terbrach, „ba ist er eingesprungen,
,§err Saron!"
in," sagte ber 3fitfergutSbe=
fifcer, „wenn wir bie ©infprünge ni&
hätten, ba Wären Wir balb am 6nbe
mit unserem Satein!...."
Alä sie wieber bie Sichtung hatten,
fanf Sernb Don 3arfen=0ften förm=
lidh bornüber auf feinem Sferbe. Slm
ffliefenranb hielt schon ber Stßagen,
Don bem brei Herren eben herunter
fletterten.
„Den biefen!" äd)3te ber ehemalige
Dragonerrittmeifter, „©iebert, fefjeit
©e bloß ben Diden!"
Der $örfter aber blidte feinbfclig
auf bie beiben in ^agbauSrüftuitg.
Sefonberä ber eine hätte jebem 2ßiij=
blattseidjner alä Mobell bienen fön=
nen. Mit einem freubigen Wäschen
mitten im feiften ©estdjt sah ber ei)e=
malige .^äuferagent bem ©utäherrn
entgegen unb sagte mit fetter ©timme:
„SJJu, §err Saron, Wie iä eS benn?
2Bir warten fdjon!" .... So iä 'n
baä Dier?"
„Daä Sier ist ba!" Der Saron
zeigte auf ben £>irfd), ber sich ein
Wenig Dom ©atter entfernt batte unb
neugierig herüber äugte.
Also, woll'n mer! Mei
$reinb, bär inechte sich baä mol an=
fehlt! Sielleicht fdjießt er benn
ooeh eenenü " Dabei mad)te ber
Diese Anstalten, feine Südjfe 3-11 la=
ben.
„Sparten ©ie mal 'n Augenblid,
§err...." Der Saron war rasch Dom
Sferbe unb sah fidj, baS ©inglaö im
Sluge, ben „vfrcunb" an, einen fjarm=
lo§ auäfehenben §errn, ohne 2Bim=
pern unb ©djeitelhaar uub mit, wie
ber Förster bei fidj badjte, „KrebS=
äugen"
„©elj'n ©ie mal, Sieberf, unb füt-
tern Sie ^)än§djen!"
Der Förster ging, ber §irfd) nahm
gleid) bie Mohrrübe.
„©0, nun jeljn ©e weg, ©iebert!
Setjt, ,£)err §err Met)er so,
hier legen ©e auf, auf bie Stange,
un nu gut Slatt jefaftt, baä iä ba so
um bie ©djulier ruin so!
haben ©ie? .... Der ^eljlfcljup foftet
hunbert Mars ber .§irfd) fünf«
gehnl)unbert so! ©iebert,
paffen ©e auf!"
Der fcharfe, trodene Knall beä
raudjlofen S1,löer» riß in bie §erbft=
luft. Der pirsch schlug mit ben
.fmiterläufen aus, wie ein Sferb, bem
man an bie SBeichen tommt, Dann
Wollte er fort mit stummem ifiüden
— äl)nlid) betn Savon, ber je^t aber
gar nicht lachte.
^nbem ging eä nod) einmal
„pang!", unb wie ooni Slil} getrof
fen, fiiirste baä tobwunbe ffiilb 311=
faminen.
,,.§aläfchufi!" sagte ber SSarou
leise. „Srabo!"
©ang Derwunbert blidte ber fleine
runbe ©adjfe auf ben ^örfter, ber
ohne eine fflintper gu regen, bie S0*
tronenhülfe auä feiner Süd)äflinte
oOy
„sJJu, ich baditc, ich wär'n fd)ie=
ßen," sagte cr getränft.
Slber er fam nid;t Weiter: ber
britte Mann Dom SJagen fam jc^t
heran, mit betn photographifdjen Ap=
parat, ben er sofort auf ben „gefäll=
ten" .$)irfdj richtete. Dann bradjte er
ben gliidlidjen ©cl;iitjcn in bie erfor=
berlidje ©tellung: ben rechten ^uß
auf ben .£>irfdj gestellt, beffen ©e=
Weih burd) ein Slftftüd ausgestellt
War; baä feiste Slntlitj aufwärts ge?
ridjtet gen §immcl, ber sich abfid)t=
lidj gu Derhiillen fd)ien; in ber rech=
ten §anb bie „treue Süd)fe" unb bie
Sinfe gierlid) auf bie §üfte gestemmt
— so ftanb .^err Meper unb so Warb
fein „Sagbruljm" ber Michwelt üßer=
liefert.
Der Saron War abseits gegangen
— er hitte Seibfchmergen gefriegt;
auch 3UDiel §eiterfeit schabet.
Dann bestiegen bie Herren wieber
ihren Söagen. ' Sorher lub sie §crr
D. 3arfen=0ften nodh gu ber morgen
ftattfinbenben Särenjagb ein.
„^jcbcr Mitfdjüije gahlt 300 Mars,
meine §errett, also gar fein ©elb!"
„yfu, hören ©e mal, §ärr Saron,
iä eä Sie oodj nid) gu fefährlid), so
uff cenen tnerfIid)en Sären loSgubal=
lern?" fragte &err Mepcr.
„Slber nein! %d) leiste jebe @a=
rantie! — Soweit sich bie Herren
nicht etwa gegenseitig anschießen! "
„Daä bun mer bloft am SpieU
tisch!" lächelte ber wimpernlofe, grö»
ßerc .^err. Unb fein ^reunb meinte:
„5Jit fchän! Denn wär'n mer äben
mitfdjießen uff'n Sären! — Dillcicht
erlägen ntir'n! "
Aber sie „erlägten" bie biebere
§anja nicht, ©leich nad) ben ersten
g?ef)lfdjüffen 30g sich bie Särin, Dor=
fichtig unb gcfcf)idt baä riidwärtige
©atter iibetfallenb, surücf unb ber=
fcljWanb in ben Kiefern. Ginige be=
haupten, ber 3igeuner habe, im $in=
terhalt liegenb, bieä Greigniä abge=
wartet unb §anja Wieber in feine
Obhut genommen....
Siidjienmild) »01t ^ierjen.
ctuubcnfivtc Mild) hat man ja
idjort lange imb tneiß iljre SSor^üfle, [
miincntlid) bei sonst fuapper i5er=
furgmiß, luüibiflcu. 9ieu ist ba=j
pegeu ein llutcniel)men, bie aue= \
jrl)ließlid)e yerftelhuig Eonbenfirter,
■Jiegenmild) ?,u einer Specialität:
31t mad)cit.
8luf einer gvußcn folifovjtiic^eii
|„^and)" ober SEBeibefarm werbens
jett siegen uon fd)iuci^evijd)er
ober Don uubijdjer ^erfnttft geljal5
teil, 1111b alle Mild), lueldje sie
geben, wirb, ul)ne SScrmifdjung mit
aitterer, foitbcufirt unb in S'üdjfeit
uerfoubt.
(£§ besteht sannt eine Meinung^*
uerfdjicbenEjeit bariiber, bafj ftic*
genmilch befouber» reid) an 9;ii(jr=
floffen ist, itnb baljcr fleht sie audj
a!o Kraufeiuiahruiig in ftarter
lltocljfroge, iüo sie überhaupt ouf=
treibbar ist. Sun Eonbenfirter
Mild) gilt loefentlid) baefelbe mie
Uon ber frifdjeu. (Sine tool)lge=
gogeue Mildigiege liefert jäfirlidj
Da* gmüifjadje il)rco ©eioidjieä an
Mild); eine Kuh jäljrliri) nur baä
brcifüd;e isjre» (Setoidites, unb
and) bst£ nur, lueiiu sie eine gute
Mildjfulj ist. Anbererfeit» Eaun
man fidj jebod) nidjt bat-auf uev=
lassen, bafe eine ;}iege gu allen
Reiten be» Jahres eine stetige
Menge Mild) liefert. Jyür fonben
firte Mild) fommt bies jebod) uid)t
ücfoitbeiö in Sijctradjt, intb baf)er
wirb bie Zubereitung in öüdjjen
für bie beste Metf)obe erflärt, eine
oiegeu - Milcljerei profitabel' ju
inadjen.
Siö jefct hat fiel) iubeß ber iüer-
Eauf foldjer iöitdiicniiiildj größten
tljeil§ auf Vtpotljefen befdjränEt.
(SS loerben in loeftlidjeu ©egenben
itu Kietuljanbel 20 (Sentö für eine
ß'lf = linken = Kanne biefer foubeu=
firten Mild) befahlt, äöenu all=
gemein betannt ist, baß mau biefe
Mild) regelmäßig haben saun,
bürste biefe ^nbuftrie uodj bebeu=
tenb madjfeu.
Unser ,^)lccslrb"
33ir haben 3War ben boüforuutencit
„JRecorb" — „Ot>er tlje Zop" — er>
riutgeit in ocrfdjiebeneti ;',it)eigeu ber
KriegS-Arbcit, aber in einem ber»
selben finb mir leiber Weit guriirf,
nämlich in Scgug auf „S>ar ©atoiti^r
©tampö." ^m September ftanbeät
wir au l9Stcr ©teile unter alfai
(iountie? in 2era$, im Oftober an
ber 195ien.
S'ir bürfeu nicht am unteren Gn-
be ber Sifte stehen bleiben. UnjVr
©tolg Perbietet nus ein foldje» (Ge-
fühl ber .fiiililafigfeit. Sir haben
unser Serfpredien gegeben, unb mir
müssen baofelbe halten. Unsere Ouc-fe
War $549,000. Sir Wissen,
wir biefe nicht erreidjen sönnen; a".
wir haben ititS ,31t $100,000.00 r>er-
pflidjtet uub mir 115,000.0 wertb
finb gesaust roorbett.
Ititferb Regierung bat auf unser
fprodjetteu Setrag bei feinen Slu;-ge-
beit in Rechnung gegogeit - Onfel
©atii ist gemahnt feilt Serfpredjett 3:1
halten unb nodj ein Ucbrigco 311 thun.
Die „Sotjö" in ftranfreid) babrtt
schon jefct mehr gethan als bie Seit
itt einer so Ettrgen ;{eit fiir tnöglki)
hielt. Hub mir Die mir bequem
unsere iieit guhaufe gebrittgeit —
sönnen mir uns gestatten unser ge
Serfpredjeu gebaut unb ben tier-
ge&eneö Serfpre^eit gu bredjen ?
Nächste Suche Werben bie tarnen
ber „Simit Metuberö", Wirb bie O'j-
rcuSoIfe" beröffentlid)t merb.'tt.
Sctttt ©ie im Sefib 00tt „©tampj?"
finb, so moriiett Sie bie Xaufent'»
Dollars bolljählig unb geben ©ii'
mir ^hrett 9?amen an, bamit ©ie auf
bie fiifte foimuen. Dieselbe ftnri
fdjmerglid) für,5 ausfallen. Die rei-
d)ett Seute in unserem Goitnh) haben
nod) lange nidjt ihr AeußerfteS ge-
than.
Alle Seute in biefeut Gouutl) bis
eieUeicht „©tantpo" int Setrcui?
Pon $1000.00 aubermärtä gesaust
haben, sollten wir bieg melben, ba
mit sie auf bie fiifte fotttmeu.
Sir biirfrn itid)t berfehleu unüv
Serfpredjen 311 halten.
(<■ .i>. Doncgan,
Gonntt) Ghairmau.
Man Dcrwcnbc bic rirf)(tgcti
i|?oftinarfcn.
Da» Soft-Office Departeiuent er*
iueht ba« fhtblifmn Marsen ber biidi-
ften guläffigcn Denomination bei ber
Ivranfirmtg üott ^oftftiiefen 311 Per-
Wenben.
Man sollte S. fiir eilten Srief,
ber Geuttf Sorto foftet, nicht brei
Gin-Gent Marsen foubern eine Drei-
Gent Marse öerWettbeit, unb für ein
SacEct. beffen Seförbernng 10 Gents
foftet, eine 3ehtt-Geut-U)iarfe anstatt
fünf 3Wc:-Genf-Marfett. Die Scrwctt
buug turn Marsen höher Denotnitta-
tiou bebeutet für bie Regierung eine
nicht unwesentliche Grfparttiß in ben
Kosten ber ^robuftiou, betn Jraiiv-
porf uub ber Slbftempelung Pott Mar-
sen unb ist ancl) für bac- ^ltblifunt
Pott Sortheil, ittbem eä batutreb 3eit
erspart bei betn Sfufflefieu nott Mar
fen etc. G§ Wirb erwartet, baß ba£
Sublifum ben fiofal-Softmeifter un
terffiibt in ber Durchführung bet Gr-
iparniß-Mafiregef ber iWegiertutg.
Mabcl
2111er nen fomaljl wie 0
,mcilcr .panii, yi liiliigcu greifen.
^11 tc tUföbcI lueikn billig repn=
rirf unb iibcrpofirf bei
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9torb Auftiuftr., Seguitt, 5eia».
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I Die (Sin-3 ber Seguin Jyarittfr
! Union ©itt 60. werben boit jefjt a»
I ttttr itorf) MittWod) unb ©atn-öfag jc-
' be Sodje in Setrieb fein.
| ri *•* » ©eo. .*c»agit,
Manager.
i. Sure „Shite ffpe Jylour" f'Wei
f;t'-? JRoggeumehl) 31t haben bei
Sucdicliii Srotlicrsi,
Seguitt, Seft Gourt Straße.
2^eif|iniffit6f«rfcii
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. itt großer Auswahl e'renfo Sriefpa
pter unb GouPert» mit patriotifd,e't
iGmblertteit 311 habnt bei
.'palut & Gbcrharb.
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C. H. Westeman Lumber Co.
J Ä^äuMcr in
^niiljolj, ^cn|"tcrrnl)iitcih Xlfiircn, ^>nIouficn iiuö
% iönniHsttcrinl niler ^Irt
§ Unsere greife finb bie tticbrigften bei
SUcvucftTcbtiijumi bcv Ciunüröt
'Koltenanfcnlcige bereitwilligst ^ettwdil
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Norwegen ist neutral, unb bodj
finb auch bort bie fiebcnSfofteu um
137 Sro3ent feit bem 3aljre .1914 ge-
stiegen.
Senn uns baS Schidfal einen
©iftbed)er reicht, so gwingt eä unä
oft noch oocitbrein, ihn tropfenweife
auägutrinlen.
DR. ROBERT G. Mc CORKLE
3ciqt hiermit nn, bafj er fiel) temporär in crijcrK, ^ejrn-:,
nicberQelaffeti hat unb empfiehlt fid^ ber $et>ö!ferimg üoit
2is)erh 1111b llmgegenb für profefftimcüe Tieufte in ^ev
tretiuifl tion Ii. (f. iUf. (fotfinm nnihrenb beffen V(Lj
mefeuheit.
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Hering, Ed. Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 28, No. 13, Ed. 1 Thursday, November 14, 1918, newspaper, November 14, 1918; Seguin, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth487666/m1/2/: accessed July 12, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Abilene Library Consortium.