Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 13, No. 51, Ed. 1 Thursday, August 4, 1904 Page: 3 of 8
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*
r
Sei gaßcnbctf auf ber 2Bdtau8ftctlunfl
©er und) ber SMtauSftellung
foDte nid)t Derfäumen, aueft ©agenbed
einen ®efud) 411 machen, benn feine (
SDienagerie nimmt unter Siliern, was
bie ,,^ite" bietet, einen allerersten
föang ein. Sie ist für Kitiber uub
Grwadjfene «leid) feffelnb, «teicö unter*
haltenb nnb flleict) belebtenö. Schon
ber prächtig ammgirte 2l)iergartcn
mit feiner reichen SluStuabl ein milben
SBeftien ist eine wahre ftreube. ftiir
baS GiSbäreu =©eer beilDielStueife ifi
«ine prächtige orttifct)e Sonbfcbaft ton»
/ Jwiirt, wo fiel) bie 2biere, beut 3u=
' Waner foft greifbar nahe, auf <Si§=
blöden tummeln uub fict) anfcfceinenb
aufeerorbentlicb wohl fühlen. Sem
Sufcbauer ober ist bie Stäbe ber milben
ÜBeftien, bis er fre^ an bie Situation
gewöhnt bat, foft etmaS unbebflfllid).
3n öbnlidjet ©eise, b. I). möglichst in
ihrer ©ewoljnljeit uub ©ertunft ent»
fptedjenber Umgebung, finb aud) bie
Söwen, bie braunen Spüren tuib anbete
Spiere bet reicht)«Itiflen Sammlung
untergebracht. (Sin Söilbdjen fast
paradiesischen GbaratterS bot fict) bem
$8efd)auer biefer S^age, ber mitten unter
ben Söwen brin einen SDIanu erblidte,
welcher f)öd)ft gemüthlich uub unbe»
tttmmert bie Seitung ,nS- e'"'"
ger Seit trat ein grosser iuiniibijd)cr
Seu au ihn betau, rieb nad) jta$enart
fdjmeidjeltib feinen Stopf an i£)Ui uub
liefe ,fid) hinter ben Obren frabbelr,
was ber Blaun that, ebne Don feimr
Seitung auszubilden. ®iS auf t e
©etoaubung uub bie —'Main
im ^arabieS!
SBaS ©agenbeef in ber Dressur ber
milben 2ll)iere leistet, babon erhält
man erst heu richtigen begriff beim
S3efud) beS 3irfu§. Mit Staunen unb
manchmal auch mit ©raueu folgen bie
3ufd)aiter ben Vorgängen, bie fiel) in
bem SRiefenfäfig abspielen. (Sine Stunv
mer, bei ber Ginem manchmal baS
SBIut in ben Slbern erstarrt, ist bie, in
welcher ein 2bierbäubiger mit jiuei
Söwen, brei Sigern uub jroei GiS*
bären—bon einigem Heineren ©etbier
gar niebt jn reben—arbeitet, il'illig
geborgen bie riesigen 93eftien feinen
iöefeblen; aber uon Seit 511 3eit er»
hält man burd) einen feinbfeligeirölid,
ein unwilliges Knurren, einen 5£«ijen=
fd)lag, boeb ben Ginbrud, als ob sie
baS 3od), baS ibuen ber geistig über»
legene SD(enfd) aufgejimmgen, nur un-
gern unb mit bem stillen Söorbebolt
tragen, eS bei günstiger ©elegenbeit
abjnfd)ütteln.
j-Äßitiftmeilen aber ist ber SDteufd) noeb
|^r. Gr zwingt bie 2t)'ere, bie fid)
in ber SBilbbeit grimmig befeljbei»,
rubig, eng aneinanber gefd)miegt nie»
berjulegeit „unb legt fid) baun selbst
guer über 'sie ber—ein gefäbrlidjeS,
aber wahrhaft föniglicbeS Öager! Ser
Si$lufe biefer Stummer jeigt zugleich
ben ©öbepunft ber Dressur. 3ebe
ber SBeftien stellt fid), bem Sfflinte beS
SänbigerS gehorsam, auf bie ©inter=
füfee unb nimmt, bie »Borberptanfen
auf feineu Schultern, ein Stüd robeS,
blutigeä gleifcb ou§ feiner in bie ©öl)e
gehobenen ©anb!
Sticht ganj so gruselig, aber nicht
minber interessant unb djarotteriftifcb
ist ber Königstiger, ber burd) bren»
nenbe Steifen auf ben Süden eines
galoppirenbeu (Slep^anten springt,
iüährenb bie breffirteit Seehuube mehr
als Komifer wirlen unb uuboubige
©eiterfeit erregen, wenn j|. ®^ber eine
mit feiner fpifceit Slafe einen ihm juge=
morfenen grossen ®all auffängt uub
ihn mit ftauuewSroertber 9.Neifierfd)aft
nnb ©ii^erheit /balanjirt. 3lud) biefe
Stummer gehört 511 bem Seften, ma§
auf bem ©ebiete ber Slhierbreffur ge=
leistet tuorbeit ist, unb ba§ ©leidje lässt
fidb bon allen übrigen ber fast oljne
Unterbrechung bor fid) geheubeu S01»
fteüung sagen.
Die -KreOlc.
Oon p.uil jßoiiliommt.
21I§ SOtariöonr.e, ba§ junge ®ienft»
mäbchen beä (i^epc.arä SOtercier ihre
„SKabame" fdjüdjtern fragte, ob sie am
nächsten Sonntag ihre Sante in gjariä
besuchen bürfe, lehnte fid) Djtabame
2Jiercier in ihren Stuhl jurüd, sah
bem SDtäbdjen burdjbohrenb in bie Sin-
gen unb sagte:
„§ore, SDtaribonne, ®u mufet mir
aCeä sagen, Su meifet, mir finb sehr
streng in bem $unite, mein Sftann
unb ich, unö bulben feine fiiebfehaften.
3ch h«&e 6enu3 con ^en ®iäbcf)en mit
,öräutigamä' unb mir fest üorgenonu
men, feine in meinem 2)ienft 311 bef)al=
ten, bie in biefer Schiebung ben ge»
ringflen Anhang hat. Siüfo, sage mir
emfriebtig, besuchst 2)u mirflid) 2)eine
2ante in spariä?"
25aS SOtäbi^en mürbe roth mie eine
Jllatfchrofe unb »ersetzte, »on biefer
grage überrascht:
„2lber gemife, mie sönnen ÜJJabame
nur benfen—"
„^a, siehst SDu, mein Rinb, ich kin
mir meiner Sache nidjt sichert
„Slber, !ERabame!"
„Ssöenn id) aufrichtig fein soll, so bin
idj sogar bon bem ©egentheil über*
jeugt."
Stun sonnte Htaribonne ihre @nt»
tüftung nid)t mehr länger beherrschen.
2tb" Sippen gitterten, ber 9Jtunb_ oer*
30g fid) nerböS, unb $hränen schienen
ihr in bie Slugen 3U steigen. Sie liefe
bie Schürgenbänber, bie sie bi§ bahtn
um bie £>änbe gemidelt hatte, faflen,
nahm bafür ben Schürzenzipfel, be=
bedte fid] bamit baä ©efid)t unb
fd) luchäte:'
„©eroife, 33tabame, ich befud)e immer
meine 2ante in SßartS, menn SDtabame
mich hingehen läfet."
Sie Ueberzeugung ber SJJabame
SOtercier gerieth in'ä SBanfen. Sie
empfanb ©eroiffenSbiffe. Sollte sie fid)
etioa bod) getäuscht f)a6e"< fD^e biefeä
9Jtäbd)en eine ^erle fein unb tmrflidj
ohne ben üblichen Sd)a| burch'S sieben
manbeln? SJtögli^ mar ja fdjlielid)
alles.
„Stun, mein Rinb," sagte sie, „bann
ist bie Sache ja gut. SEßenn 2>u mir
erflärft, bafe $u mirflidh nur SDeine
2ante befudjen mitist, bann mitt id) 2>ir
gern glauben. 2)ie 23Jahr^eit fommt
ja schliesslich bod) an ben 2ag. 3$
sann Sir nur so Diel sagen, wenn id)
jemals erfahre, bafe ®u uns getäuscht
haft, fo_merben mir nicht mit un§ fpa=
feen lassen, benn ich bulbe nun einmal
feine SäräutigamS."
Sei biefer fleinen, burchauS ernst ge=
meinten SRebe wollten fid) bie thränen»
brüfen ber jungen Sretonin auf'S Steue
offnen, bod) ihte ©errin erflärte:
„2>u sannst also Sonntag ausgehen,
aber höre jetyt auf zu meinen."
93?aribonne banste unb zog fid) 'n
bie ftüd)e zwtüd, um bort bequemer 3U
meinen—ober oieOeid)t aud) zu lachen.
Sie Shränen ber Kleinen hatten
SDtabame SJtercier aufrichtig gerührt.
Stllerbir.gS sonnten bie Spänen au^
erheudjelt fein, bod) oon Seiten einer
länblid)en Unsdjulb, bie erst öor einem
^ahre au3 ber SSretagne gefommen War
unb bie öinfalt unb Staiöität in r£et*;
fon War, liefe fidi so etföaS mohl faum j
annehmen. SJfabame SJfercier machte j
fid^ fcenn auch aufrichtige ioormürfe
toegen ihrer Strenge, benn bisher hatte
sie ber jungen Jöretonin, bie sie auf bie
(5mpfeI)Iung ber Obftt)änb(enn in
il)ten Sienft genommen, nicht ben ge=
ringften SBormurf.zu matten gehabt.
3m ©egentheil. SHS ber Sdflächter»
geselle, ber jeben Söiorgen baS gieifd)
bradjte, SKaribonne eines 2ageS mit
etroaS plumper ©alanterie eine Stofe
aufbrängen wollte, hatte sie ihn gehörig
abfallen lassen. I
Stodh an bemfelben 2lbenb erzählte sie!
3c
ter
an
fai
$r
ihn
F. C. Weinert.
P. S. Sowell
t
SSctncrt«fc@oü>cü,
"gjtec^fscmrDärfe,
neben ber SiörouE .^arbioareßo,
S e g u i n, SEe j.
fdjen gab sie bem jungen üJZäbdjen
immer noch bie Srlaubnife, nach 5pari5
Zu gel;en unb „ihre Sante" zu besudln,
unb sagte sich: „Hommt Seit, fommi $i
SJtath," benn sie war feft entschlossen,
früher ober später ber Sache auf ben
©runb z« gehen.
* * *
§err Verriet mar noch bergnügter
als gemöhnlich nad) ©aufe gefommen,
Iiebeooa hatte er feine ©attin umarmt
unb sich babei mit ber SJfiene eines
SKanneS, ber für feine fleine §rau eine
fjiibfdie liebetrafihung in petto hat, bie
©ünbe gerieben. SJiabame SÖtercier
freute fid) üijer biefe gute Stimmung,
als SJ!aribonne mit ganz oerftorten 3ü=
gen haftig in'S Simmer gestürzt fam
unb rief:
„Sich, SWabame, SJtabame, fommen
Sie bod) fdjnell in bie Slüd)e unb sehen
sich bie 1l)iere an."
„Siliere?—3n ber Küche?"
„3a, SOtabame, ganz f^warje Shiere
—sie laufen überall herum—ach, SDia'=
bame, ii^ habe fo!d)e Singst."
SJiabame SJtercier ging in bie Süche.
SOtarieonne hatte bie SDBaljrheit ge=
fprochen. Ser SBeutel mit Krebsen, ben
©err TOercier, ohne ein SOßort zu sagen,
auf ben Kü^entifd) abgefegt hatte, war
unter bem Stangen feines lebenbigen
3nhnlteS aufgegangen, unb fdjon lie=
, fen bie schwarzen Sruftenthiere überall
herum, auf bem SEifdj, auf bem 2uft=
fpinb, ja mehrere, bie fid) z« »eit bor=
gewagt, waren sogar auf bie ©rbe ge-
fallen.
grau SOtercier ftiefe einen Sd)tei ber
Ueberrafd)ung auS, bod) biefer Schrei
hatte eine ganz anbere Sebeutung, als
SJtaribonne glaubte. Sie, bie für
Krebse schwärmte, war oon ber zarten
Slufmerlfamfeit ihres ©atten ganz ge=
rührt. Sie hütete fid) aber wohl, baS
auszuspielen, bemühte sich bielmebr,
ihre gmpfinbungen zu bel)errfd)en, hob
bie einzelnen Krebse auf, um sie wie»
ber in ben Seutel zurüdzuwerfen, unb
sagte:
„SOtein Kinb, Su fennft wohl biefe
Shiere nidjt?"
„Stein!" erflärte SJtaribonne furcht«
fam.
„91 un, baS finb efebare
„(Sfebare?"
„3a, ja, Su sannst mir glauben,
baS wirb gegessen."
„Siefe fd^warzen SSiefter?"
SaS SDtäbdjen schlug bie §änbe zu»
fammen unb ftanb mit offenem SJJunfce
ba.
„Sie Werben nicht nur gegessen,"
fuhr SDtabame SJtercier fort, ber plijfe»
lid) ein glorreicher ginfall fam, „fon-
bern sie haben aud) nod) eine ganz be»
fonbere 6igent>t)ümlid)feit.—Sie brin-
gen bie SDüahrheit an ben Sag, unb bie
£eute, bie man zu täufdjen oerfutht
hat, erfahren burch biefe 2h'ere alles,
loaS sie wissen wollen."
SDtarißonne f^lug etwas bestürzt bie
Slugen zu ©oben.
,,3d) werbe Sir gleidh beibringen,
wie man sie focht—Su wirft zunächst
heifeeS Sffiaffcr aussehen unb bie Sintere
ba hineinsehen.—SBenn Su nie in Set*
nem Seben gelogen haft, so werben sie,
wenn baS SBaffer fodjt, ihre f^arbe be»
halten—haft Su mid) bagegen ge*
täuscht," fuhr SDtabame üRercier mit er»
hobener Stimme fort, unb sah SDtari»
üonne fdiarf in bie Slugen—„haft Su
mir oielleicht in einem $unft nicht bie
Wahrheit gesagt, so werben biefe
Krebse, wenn Su sie aus bem SSJaffer
nimmst, blutroth Werben!"
Sie junge 5Jtagb sonnte überhaupt
fein Sßori mehr sprechen.
„So," sagte 50tabame SJtercier, „unb
jefet, mein Kinb, gib mir Shhmian,
Sorbeeren, Kümmel unb Steifen bort
oom Schaft herunter."
Sehr beflommen holte SDtariöonne
ben Kasten mit ben ©ewürzen, 9Jfa»
j bame SDtercier fejjte selbst baS SBaffer
| auf unb verlangte bann, bafe baS SJIäb»
chen bie Krebse hineinwarf. Sann
m . -f , ■„ i ging sie in ihr 3immer, um ihrem
bie Sache .ihrem SDtanne unb sagte l ?- s •-
Wabrljcitsgctrcucn Si^ilbcrungcn
[ine« ber ältesten Slero »J)orfcr-
dfüQerc Heilen.
Xcr liturio« "Sinter iiidit« orqeit ituiiD Ba:
)i mal—Srtjiäiige auf 6tm »>afen.
!I t. Sogli* etjäliUiiiflCfülifte—3»l)ii IHitid)
ihm:
prüfen unb berPotlftanbigen Sanbtitel,
fertigen Slbftrnfte oon Siteln aus,
schreiben Kaufbriefe (Deeds) uub
anbere gefe^liche Sofumente.
Sefonbere Slufmerlfamfeit wirb (Srb=
fdbafts» unb ©eriuögeiiSangelegenbeifen
gewibmet.
5praftijiren inaüenSericbten.
Dr. 21. Combs,
Säbne werben fdtnierjloS ausgezogen
unb alle Slrbeit gnrantirt.
Office gegenübet Sreienmutb'S
Slpothefe.
X
Sbefle ^pi|otogra^itjien.
werben noch neuestem ^erfahren
allen ©röfecn angefertigt Don
Wrtljur ßonraW.
©eguin, SEti.
in
„©uftabe, id) glaube, bieSmat haben
Wir ein braoeS SJtäbel befommen."
Unglüdlicher SBeife maihte SJiabame
SOtercier furze Seit barauf eine unati»
genehme Sntbedung, bie ihre gute SQiei-
itung über 'baS Stäbchen einigermaßen
erschütterte.
©ineS SageS, als sie auS ihrem Sim*
mer fam, bemerfte sie auf einer Step»
penftufe ein Stüd Rapier, baS sie auf»
hob. @S war ein SSrief, befjen §anb»
fchrift sie nidjt fannte, unb bie Schrift«
Züge beuteten auf eine ungeübte ©anb.
Sie mar neugierig genug, ihn zu lesen,
unb schon bei ben ersten 3«ilen merfle
sie, bafe biefer SBrief an SOtarioonne ge»
richtet unb bafe ihre zu ©auS gebliebene
Schwester bie Sd)teiberin war.
3n ziemlid) plumpem Stil erzählte
bie Schwester ber jungen SDtagb oon
bem ©eimathSborf, oon ben ßltern unb
fdjlofe ihre ßpift'el mit bem mütterlichen
Stath: „Siebe Schwester, bleibe nur
Öt i ft e r G b i t e t !—ffiäljrenb
so beöor bem oerbrocher.e Saltwet»
:eforb fi^ un SSetra^tunge briiwwer
iell, loie tief so e Shcrmorneter finfe
n, mufe 3ch immer an SJIein gute
nt, be aüe fjogt), benfe. 3eh hen
nämlich fd)un lang nimmer gefehe.
£r iä nämlichc sehr unnerhaltlidher
[Ot in'n, ber alte 3°Sh, un Sir hawwe
en.aü gegliche un War'n immer reabt),-
Zu feine StorieS ze li'tene. Gi h:[on=
beteS §obbt) hot er immer gehatt, nüm»
lieh öun
frühere Se'ie Ze
beizähle. Stüm»
lid) wo je4^ bie
2 f dj ä m berS
Striet iS, ba iS
er als fleener
3 u n g immer
5} i f d) i n g
un ©heftnötting
gegange un wo
jetjt bie ©ränb
Striet iS, ba
bot er sich emol
im 5Balb ber»
irrt un brei
2äg lang nim»
met heim fle»
f u n n e. Sei
§ a u p t ftüdle
war awroet,
Wann er UnS
am ffiinternach»
mittag ober Slbenbe beim 2fd)afli ber»
Zählt hot, wie früher bie SSinter ge»
wefe tuär'n. „3hi neimobifdje junge
Seit mifet ja gar nif oum SBinter. So
en roerflidje Söinter, wie SLÖir sie früher
ZU Süciner Seit gehatt bawwe, ben gebt
es ja gar nimmer. SBaS jefet Sßinter
gefallt luerb, baS iS ja gar fee Sfflinter.
Se§ i§ blos e Sommer, wo e SQifele
abgefüllt iS." Un bann bot er ber»
Zählt, mie früher, zu feiner Seü, ber
Sehn« oum SDtittel of Stooember bis
SDtittd of SDtartfd) immer so hoch gelege
bot, mer bum zweite gloor bun bie
©äüfet nie beS ©auS oppefitt hot sehe
sönne, un wie ber Gast SReber jebe
SJfotf frisch fallib zugefr-orn war un
e S;.iziergang ütotoer be zugefrorne
?Jorfc Jteöter nad) ©obofen bie belieb»
teste ( onntagS»Spromenäb war.
Gt bot Uns oerzäblt, wie et mand)e
Somtag über'ö GiS zu ftufe nach
C^taan Gilärib zum Kegelfd)iebe ge
gange iS un sich uff'm ©eimweg Der»
irrt bot un in 2fd)örfi ßUit) ober in
Jycrt §ämilton gelänbet iS.
Sin Uewwerzieher trage? Selwige
Seit? ©ar fee ©ebanfe bta! Sie junge
Seit Dun bajemal bawwe noch nit emol
gennifet, wie Dberfutt gefpellt werb,
Diel Weniger, bafe sie eeti gehatt hätte
So e wölieneS 2fd)ädett oielleicht
t)e», beS haiDWe SDtandje getrage. Sie
wörtliche D?ationaltrad)t im SDSinter
war awtner: ©embSärmlid)!
ffieH, SQtifter Gbiter, eS bot SDtir leib^
gethan, bafe 3d) grab in ber lefete Seit
behalte fjogh nit gefehe hen. 3^ ^sln
gebenft, beS jetzige Süßetter müfet e grofee
SiitiSfäctfchen for ihn fei.
„21m ©nb iS et Irans," hen 3d) Se;
benft. „SDter sollt fid) both emol nach
ihm erfunbige. 3<h hen ,also auSge»
funne, wo er wohnt unb bin l)i.
Sr war nit in feiner 2ßof)nung. Un
in ber SBohnung hätt 3<^ aai^ n.''
bleibe sönne, weil eS nämlich e ©ih
war, bafe 3^ bei lebenbigem Seib ge»
roaftet Worn wär. Sem alte fjogh fei
Sochter hot gesagt, ihr'm ^a_wät eS
in ber SGSohnung ze fall gewefe un er
tüiir beSWege enunner in be Saluhn
(es iS t Saluhn im ©auS), un ba wollt
er sich an be 0fe feije un heifee ©Dl
SrinfS trinfe, for e SBifetf warm ze
mern.
Sei) fein also enunner un hen SJfir
an ber Sar maS gewwe lofee. Ser alte
$ogb hot rid)tig am Ofe gefotje, so
bic£)t, befe eS e Sßunner war, bafe fei
Siotf nit agebrennt iS, un in ber ©anb
bot er en heifee ©ot Sfatfch gehatt, wo
ornlid) gebampft bot. SBerfchiebene an»
nere Seit haWWe aai^ um be Ofe erum
ge|o|e, awwer nit so nah ^'e ber alte
gogb, mo en grofee Pelzmantel age»
hatt hoi
5BäI)tenb 3d) SOtein Srinf georbert
SDtabame SDtercier würbe unruhig j un SDtir e Siggar hen gemrne lofee, hen
unb ging leise bie Steppe hinunter; j ^ gehört, wie ber alte ftogt) gesagt
bann rife sie heftig bie Kütfienlhür auf. I jj0t:' „3a, 3hr liebe Seit, zu meiner
®rei "FLYERS"
fliegen je|jt täijtid) uoit % t j st 8 sl,r
großen '3®eltcinestettung
in ST. LOÜIS
Via 1.1C. i
"Ser nmfyrcn 3ionte gurSt.Souiä'cr
Jyuir. 9iut eine 9iad)t mttecioeg^.
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'r? &
"WORLD'S FAIR EXPRESS"
fommt au in St. Souis 7.IS SDforgeuS.
"WORLD'S FAIR SPECIAL"
fommt an in St. Souis 1.30 SDHttagS.
'WORLD'S FAIR HIGH FLYER'
ü)
gute sXit§iuaSj(. Hfle finb Wiener.
HTcilcn, 2Tlinutcn, (ßelö cjcfpart!
3)iird)gel)enbe ©djlslfiuageit unb ©tilfjltüagen.
SOBcnbet Sud) 1111 3- & ©. 9i. Slgenten um Diäten uub öofiflünbige SluSfunft
ober schreibt an
D. J. PRICE.
Gen'l. Pass. and Ticket Agt.
Palestine, Tex.
! SQtanne zu bansen unb ihm oon ber Sift
j zu erzählen, zu ber sie ihre 3uftud)t
genommen hatte.
Gine halöe Stunbe Detging.
SDtabame SDtercier wartete mit Unge»
bulb baS Resultat ihres GrperimenteS
ab unb fragte sich, Wie sich SDtariDonne
wohl benehmen würbe, wenn sie ben
Kessel abbedte unb bie scharlachrote
fjfarbe ber Krebse bemerfte. Schon im
SßorauS fceglüdwünfd)te sie fid) 3U
ihrem gelungenen GinfaO.
3nbeffen oerging bie Seit, bie
Stunbe beS SinerS rüdte heran, unb
SDtariDonne blieb nod) immer in ber
Süd)?.—
4'ür bni P.hKiliftirr.
3« einer fübbeutfehen ©arnifonS»
ftabt erzählt man fid) baS folgenbe
hübsche ©efd)id)tchen: Ser ©ert Ober
hat ein ©auS zum Slfleinbemohnen;
Dollbelaubte S3äume befd)atten ben
©aupteingang, ber auf ber ©artenfeite
liegt. GineS SlbenbS hat ber Oberst
grofee ©efellfd)aft; zu ben gelabenen
©ästen gehört aud) ein ^rinz, bet als
alter ftteunb beS ©aufeS bieSmat einige
SJlinuten bor ber Dorgcfchriebenen Sei'
im ©arten erscheint. Sa eS etwas
regnerifd) ist, hat ber Sßrinz itn SDtan»
tel um, unb eben will er He ©lode
Ziehen—ba geht bie ©auStljüt uner»
wartet schnell auf, eine hübsche ftee im
Küd)enf)äubd)en wirb sichtbar, sie ftedt,
bem erstaunten, 5Dtititär etwaS in bie
©anb, gibt ihm einen raschen, her3^af»
ten Kufe unb mit ben Sffiorten: „Sa
haft Su zwanzig Pfennige unb eine
Sffiurft; id) sann heute Slfeenb nic^t
fonunen, wir haben grofee ©efeflfd)aft,"
Derfchwinbet sie wieber unb schlägt bie
2l)ür hinter fid) zu.
Siemlid) übeuafcht unb rathloS
blidt ber l^rinz bie ztoei Stidel in feinet
Sinfen unb bie SBurft }n feiner Stechten
an—mein ©ott, so waB friegt selbst
ein 5ßrinz nid)t alle Sage; auch ber
Kufe brennt nod) recht warm. Sann
aber weife et WaS zu thun. Gr geht
hinaus auf bie Strafee uttb halb »-
späht er am SiebenhauS in harrentxr
Stellung einen SDtann feiner Kompaß
nie. „Sluf toen warten Sie, mein
So'hn?"—„3u Sefehl, ©oheit, auf mein
IDtäbdben."—„Unb wo bient sie?"—
,Su Sefehl, ©oheit, nebenan, beim
©errn Obersten."—„Sta, ba bin id) ja
wohl red)t. ©iet, mein Sohn, fd)icft
3hr SDiäbdien 3hnen zwanzig Pfennig
unb eine SBurft, unb icf) soll 3bnen
sagen, sie sönne heute SIbenb nicht fom»
men, sie hätte grofee ©efellfchaft.—
3tber halt, mein Sohn," fuhr er zum
SDtuSfetier fort, beffen ©efid)t eine
ganze SDcufterfarte bon StimmungS'
bilbern bargefteüt hatte, „halt, mein
Sohn! 3br 9Dtäbd;en hat mir aud)
noch einen Kufe für Sie gegeben; aber
ben werben Sie wohl Don mir nidjt
wieber haben wollen?"—-„3u Sefehl,
©oheit, nein!"—„Stun, hier mein Sohn,
haben Sie fünf SDJart bafür."
Depot S2I00D
un6 Sdjmiföc.
Wroli^, (Sigeitt^.
Seine Seine, Siquöre uito (Jts
gnrren stets an ^anb.
Slgent für gomi'S Sllpenlräutet
Slutbeleber.
Thoroughbred Salocn,
gegenüber ©raub Geuttnl ©otel.
l*-
©alte stets au .©nnb bie besten 2ttl)i8«
tieS, UBeine, Siqnöre unb Gigarren.
GiSlalteS Flaschenbier, Soue Star Siet
frifd) Dom tJafs.—Sund) zu titäfeU
gen greifen. Sreuubliche 8e^
bieiiuug ©auSregel.
August Schulz, Eigeuth.
"He2dquart°rs Saloon
5. St lei it & (io., v^ifleutlj.
iDie besten einheimischen unb importir»
ien Siquöre, SBbiStieS unb Cigarren.
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Spezialität: einheimische unb
impovtirte Sffleine.
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^n»nniprÄ tu fnft tphpni
SIblauf beS Sommers tu fast jebeiu
©eini gebraucht werben. 9Jtnn saun
fid) in ben schwersten unb gefährlichsten
fällen barauf «erlassen. Gs ist be=
foubetS wertbboll für Sommerleibeu
be'i ffinberii. GS ist angenehm Z"
nehmen unb Derfeblt nie prompt zu
turireu. SBaruni niihLt eS je&t lau»
fen? GS mag ein Seben retten. Sie*
fcS ©eilmitte! ist zum Verlauf iu allen
Slpothefen.
Sod) faum hatte SDtariDonne sie er» j ßeit, ba war'n beS annere Seite. So e
fdjeinen sehen, ba liefe sie bie ^lasche
unb bie SSürfie, bie sie in ben ©änben
hielt, entfett zur Grbe fallen.
SDtit thränenüberftromtem ©esicht
SJet'ter hot mer ba nit gelennt. _ Gs hot
and) emol gefd)neit, atower nit mehr
loie red)t war. GS war aad) emol fält,
atower mit SSJtafe un Siel. Uu um bie
Seit—99titte ^ebruäti, aach Su lieber
©ott, ba hab 3<f) sehnn al§ 23eilc£)e un
annere 33limd)e gesucht ba in ber ©e»
red)t braD unb fd,liefee $iJ an Seine, ^ ^ {n feen pni
«errWaft an, benn ©ii roeifet ta, bafe : ^ ben fie> um bie @pur if)rer 2ügen
sinnen " ' ' : oertrifdjen, mit bem Sad für 33ta» Ullll5« — — —
bie fuh'Seiner a*nehm n 1 • bame ^ercierS Sadftiefeletten wieber j genb, rto je^t bie Sanäl Striet iS. SeS
• Cdet afle i « : färben Wollen.- ! ?Mr'n nod, annere 3eüe. So e gott»
sinnen ^^ rm.fc^ sf bie efceSe Sßieizehn 2age später bezog TOatU «erlafeenes Ißetter hot met selbiges
Donne in «ßariS feine Singehörigen be» ]
fafe, so mufete baS 9Dtäbd)en entfd)ieben . ^ : .
lügen, wenn sie erzählte, bafe sie Sonn» ; ^ 1 X '' ' n,°ri"lfÖD" ^tm
taaS ihre 2ante besuchte, bie ihrer S8e» Sfutomobiliften eine neue ©ofe haben,
hauptung nad) bei einem ftabtifanten I babei befunben aber zwei 3eugen baB
in bet »tue St. ©onore als Köchin et Sie nicht überfahren, überhaupt gar
Wtn{f nidht mit 3hnen in SSeruhtung gefom»
Sie bef^lofe also, bie Slugen fdjärfer : 1 ® ?,e x'-
offen zu halten unb Warieonne fofort | td) bin aber, als ich $n Don ffieitem
Zu fünbigen, wenn bet besagte Slnharg : fommen sah, auf 'nen Saum geflettert,
tpfrflwö Dorhanben fein sollte. 3njWi», unb babei ist sie zerrissen.
tiCUUßtUCS -UJtiit». iiiv w
! SDJal noch nit gel,att. Slwwer beS fimmt
SllleS Dun bie netmobifcfje Grfinnunge
un bie 2röftS."
SeS bot SDti^ gezettelt. 3<h bin
mieber enauS, mitauS be alte fyogt) be
grüfet ze hawwe.
So e alter ©umbug!
3h.ne beS Slämtidje wür.fchenb
SDtit SiigarbS
^)outS
3 e b n St i t f d), Gin-
(,9t. 2). SraatSjeitung.")
(9tad)folger Don 9J. 9DJc9Dtonigal.\
ycv Wrnnlic (Jrritthcr.
9f r'z t : „ .. Sechs ©laS SBier ha»
ben Sie burd)fd)nittlid) täglid) getrun
fen? Sa sann id) 3b™n jefct nur nodi
bie ©älfte erlauben!"—$ a t i e n t
(nach einer SBeile): ,,©err Softor, id;
mein', id) ?)ab' boch mehr gettunfen!"
$Ia^cn^c ^3cicidjnmio.
S d) r i f t ft e 11 e r (überreicht auf
einer <premieren»^ro£e bem Stegiffeur
ben Stothftift, ben biefer aus bem 5Re=
giebud) hat faßen lassen): ,,©ier, ©err
Regisseur, haben Sie 3^r Streif»
inftrument wietxr!"
lt*ttJcrfx-orcn.
SDt e i fle r (sehr aufgeregt, zum
Sehtling): „3<h finbe überhaupt nar
feint SBorte für Sein SBenehmen!*—
«3a, ja, SJJeefter, 3hre jeiftige Stifte
läfet in legtet «eit bebenflich na^."
— THE
Corner Saloon, •'
6. g. ©d)ul(?, Gigeutbümer,
hält stets frifcheS City ^afebier, XXX
Pearl unb Schliß Flaschenbier unb
führt bie besten Sorten bon SEßhiS»
tt)S, iBrnubt), Hßeiiie unb Gigatten,
uub empfiehlt befonbetS
gegen Jfiebet un6
'Peach Blossom."
Steelle, nufniertfanie unb höfliche 93«"
bienung garautirt.
Ernst SchuenemsDn
Store, Saloon • • •
and Cotton Ginl
.Clear Spring, Tex.
©alt stets eine grofee SluSwahl bot*
© r 0 c e r i e S, Dry Goods, S ^ u-
he n, Gi fen Waaren «. f. w.
sowie feinfte SB h i S l e hS unb 6i«
garren.
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Gofemann, H. G. B. Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 13, No. 51, Ed. 1 Thursday, August 4, 1904, newspaper, August 4, 1904; Seguin, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth488217/m1/3/?q=%22~1~1~1%22~1: accessed July 16, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Abilene Library Consortium.