Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 21, No. 39, Ed. 1 Thursday, May 9, 1912 Page: 6 of 8
eight pages : ill. ; page 22 x 15 in. Digitized from 35 mm. microfilm.View a full description of this newspaper.
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*jl
niii) tirü?.
N o m n n Bon
©virtj («BtmtjHnu*
(fjortfefeuitg.)
Damals rief icfi ihr baS 28ort au-
„Unb wenn id) Did) gegen Deinen
SBißen befreie-?"
S14 — eS mag ihr jefet tuieber ein
gefallen fein unb &en ©runb gelegt
haben ju bem |'4r(*füd)en ©erbadjt,
i»en sie gegen mi4 hegt!
Damals hatte sie nur ein fanfteS
öädjeln unter tränen barauf. ©pä-
ter iagte sie:
„DaS Wirft $u nicfjt. Denn Tu
bist gut! Du wirft fortgeben — roeit
— fiir lange, lange 3^it — unb mir
babureb helfen, ftarf 311 fein!"
„Unb wenn Du eS trofebem nidit
sannst?" roanbte id) ein. Da ttnirbe
ihr ©lief biifter unb sie murmelte ton-
los: „Dann roerbe id) mir selbst hel-
fen I" Unb auf meinen erf4recften
Stirf sehte sie hastig htn^u: „grage
nicfjt! ©enti id) eS thue, roirft Du eS
mofjt erfahren . . . unb nun geh'!
©eh rasch! SSerfndhe fein SBieberfehen
ober . . . id; meife tuahrhaftig nid)t,
waS id) thue'"
Öd) ging. Öd) hsltte baS ©efiibl,
bafe sie in jener Minute an ©efbft'
morb bad)te. Später — nad) bem,
roaS geidjalj — erfd)ienen aber jene
SBorte stets roieber gleich einem bnv
henben ©efpenft bor mir," fegte er
erröthenb hinzu.
„Mit Unrecht. ©o Wie ich grau
fein Madfen3ie beurtheile, bachte sie
babei wirfli4 nur an Selbftmorb",
sagte ber Deteftio fopff4iitteInb.
®urf)tau brücfte l'dhroeigenb Meir-
ner'ß §aitb. Sr war ihm banfbar für
biefen ©tauben an bie ©eliebte, ben
er nun ia auS boflem $erjen theilte.
Dann fuhr er fort: „34 ging aud)
na4 Slfrifa, wo i4 minbeftenS bret
3ahre bleiben wollte. Slber schon in
Kairo erreichte mid) ein ©rief ei4-
berg'8, ber mich tief beftiirjt machte,
er {lang gana harmlos. Slber id) fühl-
te inftinftib, bafe hinter ben gleicfjgil-
tigen SBorten irgeitb etroaS SlnbereS
berbotgen roar, baS er berfchweigen
Wollte. 2öaS War gefdjehen?
Hatte er etwas gemerft? Nein —
benn er sprach bon Map in noch inni-
gere«, iiberjd)Wänglicheren Süöorten
als sonst. Slber mitten barin fam
folgenbe ©teile üor: „©eftern hat sich
ein Slttadhee bei unS in plöfclidjer ©ei-
fteSftörung erfd)offen. Detife, SBalter,
wenn mir. so etroaS paffirte! 3BaS
Würbe au8 Map? Sielleicfjt ist eS
thöridjt, in meiner Sage an ben Stob
3u benfen, aber auch bem ©lücflidh-
ften, ©efunbeften fommen jumeilen
solche Slnwonblungen, nidht wahr?
Unb wenn — idj fefcte nur ben gaß,
mi4 träfe irgett& etmaä Menschliches
— Willst Du bann nie öergeffen, 2Bal-
ter, bafe Map mein öiebfteS auf (Er-
ben war unb bafe ich sie Dir hinter-
lasse Wie ein SJermädjtnife, baS Du
behüten unb beschulen müßtest an
meiner Statt?!"
„DrtS ffnb atterbingS seltsame
©orte! Doppelt seltsam in Anbetracht
ber späteren (Ereignisse. Söann wür-
be biejer ©rief geschrieben?"
„Slnfaitg Oftober, genau bier 2öo-
chen oor ßidrberg'S 2ob. SBenn ich
nicht irre, roar er Oom i'2. batiert."
„©eltjam! ©eii^en Sie ben ©rief
Wirflirf) nicht mehr?"
„9?ein. 5<h Vernichtete ihn leiber,
ehe irf) Kairo »erliefe. 2tber ich hohe'
e? später oft bereut, obwohl ich bie
jitirten ©äfee Wortgetreu im ©ebädjt-
nife behielt. 3e länger ich barüber
nac^badhte, befto roabr|d)einlidher fdhien
mir, baf? (Eichberg sie bamalS unter
bem (Einstufe Don ©elbftmorbgeban-
fen sprich."
„9lber Welche ©riinbe formte er —
öon atlem Slnbereit abgesehen — benn
ifcgju (jehabt haben?"
weife feine! Xroh^em sonnte
idj ben CfinbrudC nid)t (öS werben
■CEr War so ftarf, bafe ich meine Steife
(abbrach unb jurücffeljrte. (Erst unter-
wegs überlegte ich, maS id) Map, roaS
©iiihberg, WaS überhaupt als (Srflä-
rung o^hen sollte? Denn alle SBelt
Wu^tc, bafe id) jahrelang fortbleiben
Wollte. DieS bewog mid), borerft gar
nidjt bis SBien 31t fahren, fonbern
in ©aben auSjufteigen unb üon bort
auS (Erfunbigungen einzuziehen.
Denn irrte id) mid), sollte SRiemaub
beunruhigt werben."
„9lh, barum also blieben Sie in
©aben!"
,,^a ^<h batf)te mir nur 3Wei Din=
ge möglich: (Ein Bemuirfnife mit Mai)
ober bienftlid)e Sd)iüierigfeiteu. ©ei
Diplomaten gibtS ja mancherlei unb
(EidhberßS (Ehrgeiz mar sehr empfinb*
lieh- ©0 bepefdiirte id) querst an Map.
ob jwifd)en ihr unb (3d)berg irgenb
eiwaS öorgefallen fei? Die jlntroort
lautete öerneinenb. 2tm 11. fuhr id)
mit bem ersten 3ug nad) SBien.
saunte (EichbergS ©eroohnheiten unb
Wufete, bafe er täglich ämifchen i8 unb
9 Uhr im Gase Betraf 31« finben roar.
9?atiirlid) rooüte id) mich nicht jeigen,
fonbern ihn nur beobachten. 5n a"'
t>ertl)al6 ©tunöen mufete man 5od)
au8 eine? Menfdjen ©e^icht herausle-
sen sönnen, ob er heimlichen stummer
hat ober nicht? 23ejonberS roenn man
biefen Menschen burd) unb buri^
fennt."
„Wun — unb gelang bie ©eob-
achtung?"
„Sa unb nein. (Eid)berg roar bort,
16er nidht allein. 8roei ©efannte
frühftiieften mit ihm. Der eine roar
oott auSMärtS. £d) sonnte nidjt baS
minbefte in ®id)bergS SBefen roahr-
neljnten, was meinen ©erbarfit bestä-
tigt hätte. (Er roar heiter unb gefprä-
d)ig roie immer. Jro^bem beid)Iofe
id), nad) einigen Sagen ben ©erfudi
•,u roieberholett Dann roar er tiielleidjt
illeiii im Gase, ^d) rechnete, bafe fein
Besonnter tiielleidjt 2—3 Sage in
Bieit bleiben roer&e, unb ießte ben 14.
iir meine iireite Jvahrt feit. ?lber am
13. laS idj 31t meint-m (Entfetten fei-
nen Sob in ben 3citungen! Mein
erster ©e*banfe roar: (Er hat sich also
bodj mit ©elbftmorbgebanfen getra-
gen, als er jenen ©rief schrieb!!!"
„Unb bann?"
„Dann — später, als alle ©egleit-
umftänbe, befonberS bie anberen ©ist-
feubungen, besannt tuurben, fam ich
balion ab. Unb immer angftboller
bachte id) aud) . . . Map'S . . .*
„^d) begreife ba§, nai^ bem, WaS
id) nun roeife. ?lber selbst roentt sie
Map einer ©er3roeiflung§tf)at für
fähig halten roiirben ©ie ihr benit
aitdj ben faltblütig an anberen ver-
suchten Morb zugetraut haben?"
©ud)lau mad)te eine heftige ©eroe-
gung.
„Nimmermehr! 2tber ich badjte
immer nur an (Eidjherg. Söenn mir
bie anberen ©enbungen einfielen,
bann fam eS roieSroft über mich, ©ie
entlasteten Map . . . Daran sonnte
sie unmöglid) ©chulb fein!"
„Sa. ©ie entlasteten aber auch Sie
selbst unb waren bie Ursache,- bafe idj
iroö aßer Derbädjtigen Umftänbe bod)
nie so ganj feft an 5fhre ©ihulb glau-
ben sonnte! 9Iud) id) traute Shnen
Wohl eine ©erjroeiflungSthat, aber
feinen faltblütigen Meucijelmorb 31t."
©eibe schmiegen. Dann nahmMeis-
ner wieber baS 2Bort.
©on allen ©puren bleibt uns also
nur bie beS §errn auS ßarlSruhe,
ber mit bem Sran^ofen in Serbin-
bung ftanb. Sth nehme an, bafe ©i-
tou nur fein SEÖerfzeug roar. Söatjr-
fdjeinlich sogar ein blinbeS, benn of-
fenbar oeranlafete ihn fein Sluftrag-
geber nidht ohne ©runb faft unmit-
telbar nad) bem ©iftfauf ju Der-
fdjwinben."
„9lber wer ist biefer $err auS
Karlsruhe?"
„$m — ich glaube nicht, bafe ich
mid) täufdhe, wenn ich antworte:
granciS Kingston, ber ©ormunb
Fräulein Maden3ie'S! Derselbe, an
beffen ©eite ich f« gestern Slbenb sah-
Die Mntroort-Depefche auS Karls-
ruhe wirb uns barüber bielleidjt @e-
Wifeheit geben. Denn fdhliefelid) hätte
er bort ja feinen ©runb gehabt, un-
ter falschem 9?amen aufjutreten."
Dualbolle Unruhe spiegelt« sich in
®ud)Iau3 8"gen.
„Oh — unb au benfen, bafe Map
sich in ber ©efeflfehaft biefeS Morb-
gefellen hefinbet! 28a8 beranlafete
sie, sich in feine ©eroclt au geben?
SBarum öerbirgt sie (ich f" änßftlich ?"
„SBir wissen Weber genau, roie ihre
©eaiehungen ju Kingston finb, noch
roaS jroifchen beiben Porgegangen ist,
als sie sich jefet roieber trafeji. Seben-
faslS finöe ich biefeS ffiieberfehen an
sich am merfwiirbigften! ©ie roolltc
boch sicher abreifen. SEBo traf sie King-
ston unb roie roufete er sie auf bem
28cge 311m ©ahnhof 311 finben? (ES
sieht beinahe auS, als hätte er ihr
aufgelauert!"
©ud)lau prefete plSferidj MeijnerS
9lrnt mit hartem ©riff.
„©ie glauben, bafe er sie liebt unb
nur barum 3um ©erbredjer Würbe*"
„Möglich. Gbroofjl mir, offen ge-
stauben, bieS Motib für solchen Men-
fdjen 31t — romanhaft bünft." ,
„9lber WaS sonnte eS sonst fein?"
Meißner ftanb auf.
„SBir wissen eS heute noch nidit
unb eS Wäre groecfloS, sich ben Kopf
barüber au 3erbred)en. Die Hauptsa-
che ist, bafe roir ben Mann selbst in
unsere ©eroalt befommen. Dann
roollett wir ihn fdjon sroingen, 311
beid)ten. ItebrigenS roaS ich noch sa-
gen wollte: theilen Sie Shrem
Fräulein Schroefter nichts Ueberflüf-
figeS mit. grauen sönnen niemals
gans fdjtneigen."
(Er gab Sudjlau nod) feine 9lbreffe
unb empfahl sich bann.
©egen 9lbenb fudjte Meirner ieine
©orgefe^ten auf. (Er fanb iad)inbler
uub ilolb ratljloS.
Der Sob ©iieniuS, an beffen
©chulb sie feft geglaubt hatten, ber-
roirrte alles. DaS surücfgelaffene
Schreiben beS Unglitiilid)en unb bie
SluSfage beS ^auSarateS, ©iieniuS
Ijabe feit langem an franfhafter 9Jer-
bofität gelitten, liefe ben ©lauben an
jetne Sd)u(b faum mehr aufredjt
halten.
Sroßbem nahm man foroohl in ber
©illa Suife als in ber Stabtrooh-
nung eine .^auSburdhfuchung bor,
bie jebod) nid)t baS geringste ©er-
bäcptige 3utage förberte. Der Mann
roar offenbar unfd)ulbig.
38er roar aber nun ber Ühäter?
^n biefer 9tatl)Iofigfeit brachte
Meißner einen neuen £offnung§-
•je
.arlS-
fdhiimier. 6r i
©itou unb bem i/t...
ruhe.
Gr hi'» sich &abei lebiglid) an bie
SluSfnge ber SBittroe .§arpner unb
beS ©ilj'icften Sehrjungen, bermieb
aber jebe Jlnfpielung aufMapMücfen
sie unb bereu Sormunb.
DieS sonnte er bor feinem ©eroi'-
fen umso leidjter berantroorten, als
erstens alleS bieSbesüglidje lebi.ilidi
nodj auf ©ermuthungen beruhte,
3roeitenS er selbst entfdjloffen roar,
biefe Spur auf baS ©riinblii^fte 311
berfolgen.
9Jod) am selben Ssbettb gingen De-
pefdjen mit ißitouS Signalement nad)
allen Safenftäbten, bie aber leiber
erfolglos blieben.
17. K a p i t e I.
9lm aroeiten Sag nad) feiner An-
frage in Karlsruhe erhielt Meiruer
bie 9lntiuort ber bortigen Se£)örbe.
granciS Kingston auS ©altimore
roar bort in ber Shat orbnungSge-
mäfe gemelbet. ©ein Beruf aber war
— CanbfdjaftSmaler! §uni beS
laufenben Jahres hatte er braufjen
bor ber Stabt eine SHtlla gemiethet,
um Sfij3en in bet Umgebung auf-
annehmen. befafe roeber gamilie
noch Dienerfdjaft, nur einen Keger-
burfdjen, ber bie Slufroartung be-
sorgte. Die Miethe roar für ein^ahr
im SorauS befahlt roorben, unb Mr
Kingston lebte feitbem äufeerft ruijig
unb 3urücfge3ogen in bet ©isla
„Mbra".
Die letjtere Behauptung beunru-
higte 9lbel Meißner sehr. SBennKiitg-
fton roirflid) Karlsruhe nidht berlaf-
fen hatte unb aud) gegenroärtig bort
weilte, bann sonnte er bod) nidjt ber
Mann fein, in beffen ©efeöfdjaft sich
Map Macfenaie befanb? 2ag bod)
eine ©erwedhfelung bor.
9ln'bererfeit§ roar eS auffallenb,
bafe Kingston sich aI8 öanbfchaftSma-
ler gemelbet hatte, währenb er bod)
Inhaber rineS BanfgefchäfteS War.
93a§ thun? Nach Karläruh rei-
fen unb sich an Ort unb Stelle nach
Mr. Kingstons öebenSWeife erfunbi-
gen?
9sber Wenn nun Kingston fidh al*
harmloser Mensch herausstellte, ber
in ber Shat nur bie 33iHa Mpra ge-
miethet hatte, um sich eine aeitlang
bort bon feinen ©eichäften au erholen
unb ©ribatneigungen a" leben?
Dann entwischte hier ber Wirflid)
©dhulbige unb Map8 ©pur sonnte
gleichfalls berloren gehen!
Sludj fühlte Kingston sich in Karls-
ruhe offenbar sicher unb roenn er
bis jefct nicht geflohen war — waS
nadb ber bortigen ©oliaeiauShmft
boch sicher fdhien — Würbe er aud)
nodh eine aeitlang in CiHa Mtjra
bleiben.
Denn War et schul big, sollte &,rf*r
Stufenthalt sicher nur baju bienen,
ihm ein unberbädjtigeS STIibi ju ber-
fdhaffen, falls man sich mit ihm in
äBien beschäftigen würbe.
Meißner befdjlofe also, wenigstens
noch einige SEage ju Watten unk in-
awifchen hier berfchiebene Thatsa-
chen au ermitteln, bie ihm wichtig
fdhienen.
Da war j. ©. ber Diener ®id)6er^S
Srana iRocfawetj. Man hatte ihn feit
ber ersten ©entehmung unbeläftigt
gelassen, ba er scheinbar feine weite-
ren Slufflärungen mehr au gehen
hatte.
(Er wohnte bei ©erwanbten in ber
Peopolbftabt unb suchte einen neuen
©often.
3u ihm begab fidh nun eines Mor-
gens Meißner. 6r wollte nichts über
(EichbergS Sob roiffen, fonbern blofe
ob SRocfaroeg sich nicht erinnern sonn-
te, jemals eine bestimmte ©erfönlich-
feit — er fcfjilberte JftanciS King-
ston so genau als möglich — in ber
9?ähe feines einstigen $errn gejehn
au haben?
SRocfaroeö bachte lange nach. 8nb-
lid) nieste er.
„3a — e§ ist möglich, bafe bieS ber
$ert roar,. ber eines HbeubS ben
$errn SegationSfefretär aussuchte.
(ES roar freilich fdjon bunfel unb ge-
nau sonnte id) ihn nicht sehen. Ülbec
breitschultrig roar er bestimmt unb
einen ©chnurrbart hatte er aud). Db
aber blonb ober röthüd) ober braun,
sann id) nidjt lagen. S<h ronrbe ba-
malS aitdj gleich ro^gefdjicft. Der
®err ßegationSjefretär beurlaubte
mid) für ben ganzen Slbenb."
„23ann roar baS?"
„SlnfangS Cftober."
„Stuf baS Datum sönnen ©ie sich
rooljl nidjt mehr besinnen?"
„Cfj ja, sehr gut. Denn tdj ging 31t
meinen SBerroanbten hierher unb 3U-
faßigerroeife berlobte fid) an jenem
9l6enb meine Sdjroefter. (ES roar ber
12. Cftober.
„Siefeen Sie ben ^'errn ein? Sel-
chen Kamen nannte er?"
„^dj roar mit einem ©ang nach
MtaWTt« betraut, herliefe bie ®oh-
mng nadj brei Uhr unb fetjrte erst
jm fedjS Uhr heim. Der $err mufete
in meiner Slbroefenheit gefonunen
fein. S<h hatte feine 2ll)uuttg, bafe
jemanb hier fei. Den Herrn Sega-
tionSfefretär bermutljete id) bei ber
alten Dame in SBähring. ©0 trat idi
ohne ansuflopfen ein."
„Hörten ©ie benn nidjt fpredjen
im 3imnter?"
„9iicht einen fiaut! Bcibe fettet:
\G
r
fafeen b3ßig stumm am Stfm, al?
ich eintrat. 3d) entfdhulbigte mid)
natürlich. Mein Herr, ber bie ßflbo-
gen auf ben Süd) gestuft unb ben
ftopf in ben Hauben berborgen hatte,
fuhr gana erfd)rocten zusammen, als
er meine Stimme hörte. Der anbere
lehnte fid) roeit in feinem Stuhl 31t-
ri'tcf, iobafe er gan3 im Sd)atten roar.
Sdj adjtete aitdj nidjt auf ihn. Mein
Herr roar aufgeftanben unb sagte
nun: „Sie sönnen roieber fortgehen,
gran3. 3^) gebe' Shnen ben 2lbenb
frei."
„Darauf erinnerte ich ihn an baS
Jlbeubbrot unb fragte, ob id) nidjt
borljer etroaS holen solle, roenn er
bod) 31t Haufe bleibe? „Nein," iagte
er, „idj brauche nichts, ©eben Sie
nur, gränz." DaS roar afleS."
„9lm 10. Oftober also roar baS!"
sagte Meirner gebanfenboß unb
bad)te an ben ©rief nach Kairo, ber
aroei Sage später geschrieben roorben
roar.
SBaS modjte 3tnifd)en ben beiben
Männern borgegangen fein an je-
nem Slbenb — borauSgefefet, bafe ber
'©efud)er wirflid) MapS ©ormunb ge-
wesen War?
„©emerften Sie eine ©eränberung
an Shtem Herrn nach jenemälbenb?"
fragte er enblich.
SBieber bad)te9toifaroeh nad). Dann
sagte er aweifelnb: „(Eigentlich nidjt.
|Er War so freunblidj unb heiter roie
"rüher. 9lber mit ber ©c^Iaflofigfeit
fing eS nachher an. ©r raudjte mehr
als sonst. DaS fei fdjulb, meinte ber
Slrst später, baS madje ihn so nerböS.
,,©or jenem 9lbenb 3eigte fidj nie
Nerbofität ober Schlaflofigfeit?"
„Niemals. 2tber ob e§ gerabe ba-
malS angefangen hat, weife ich wirf-
lid) nidjt. (ES fam so aflmäljlid) unb
fiel ber gnäbigen grau unb mir erst
auf, als bet Herr schlecht au33ufehen
begann."
„Sie hätten bieS alles schon früher
sagen sollen," sagte Meißner ernst,
worauf ihn ber ©utfd>e gana et-
fchrodten anstarrte.
„3a, steht benn baS im 3"fam-
menhang mit... mit bem (Enbe beS
Herrn ÖegationSfefretärS V"
„©ießfidht." Meiyner ftanb auf
unk Wollte gehen, nachbem er bem
©urfchen noch eingeschärft hatte,
nichts über bie Unterredung bebau-
ten 311 lassen.
8ln ber Shür fehrte er no^ einmal
um. (ES war ihm eben ein ©ebanfe
gefommen.
„38er roohnte bamalS in ber 38oh«
nung nebenan?"
„©ine alte Dame mit awei Söch-
tern. Die eine babon ist feit Monaten
franf an ©elenferheumatiSmuS."
„SSiffen ©ie bielleidjt, wer baS
3itnmer bewohnt, baS an baS 3Bohn-
jhnmer 5hreS Herrn ftiefe?"
„CFBe« bie Kr ans e."
„Unb meinen ©ie, bafe man bon
bort au5 hören sonnte, WaS in ber
NachbarSwohnung gesprochen Wür-
be?"
„ffienn eS gana fttÖ ist gewife!
DaS HauS ist ein moberner ©au unb
bie 28änbe seht bünn. hörte sehr
oft, wenn id) bie 3immer aufräumte,
ben Kanarienvogel nebenan fingen.
Sluch einaelneSSorte sonnte ich manch-
mal berftehen, wenn unien feine
äBagen Porüber fuhren."
„3Bie heifet bie Kranse?"
„tJräulein ®eßa ßinf. 2lber man
hat sie, wie ich hörte, feitbem in«
KranfenhauS gefasst. 3hr 8uftanb
fosl sich becfchlimmert haben."
„28o ihr ©ett baheim ftanb, wer-
ben Sie wohl faum roiffen?"
„Oh ja. SS ftanb gerabe an bet
38anb, bie baS 3immer bon unserer
Söofmung trennte. roeife bieS,
roeil grau Öinf, bie fein Dienftmäb-
djen hat, tnidj nadj bem Sobe beS
Herrn ßegationSfefretärS bat, ihr be-
hütflidj 3U fein, baS ©ett ber Kran-
fen inS Nebenaimmer 3U schieben,
gräulein ©eßa rooflte nicht mehr al-
lein im 3imnter fdjlafen, feitbem ne-
benan aßeS so unheimlich still ge-
roorben roar."
„Sdjön, id) banse Shnen, Stocfa-
roeö. 3<h roiß gräulein Sinf noch
heute aussuchen. (ES ist boch möglich,
bafe sie irgenb etwas über jene Un-
terrebung roeife."
(Eine Stunbe später fdjon ftanb
Meirner in einem fleinen Stübdjen
beS aflgemeinen KranfentjaufeS.
©S enthielt jtoei ©etten. Slber bie
eine Krause roar gestern entlassen
roorben, fobafe gräulein öinf momen-
tan bie einzige ©eroohnerin roar.
Sie roar nidjt mepr gait3 jung unb
sah rtodj recht leibenb auS, obwohl
ihr 8uftanb, feit sie beftänbig unter
ärztlidjer 9luffid)t ftanb, sich bebeu'
tenb gebessert hatte.
„Sd) habe einen erlaubnifefdjein
born ?lrzte, mein gräulein, Shneit
einige gragen borzulegen," sagte
Meirner Ijöflidj, „mein Name ist
?lbel Meirner unb ich bin ©oliaei
beantter."
iBefla Öinf bliefte ihn erstaunt an.
©oligeibeamter? Unb roaS rooßen
Sie ba bei — mir?"
„(Erjdjrecfen ©ie nidjt, mein grün
lein —"
„Slber ich erfdjrecfe ja gar nidjt!
vsm ©egentfjeil. eS ist mir lieb. Nur
begreife idj nidit —"
„©ie roerben sogleich begreifen
roenn idj Shnen sage, bafe mir biel
barau liegt, Sicht in eine Unterre-
bung 3u bringen, bie ber berftorben--
ÜegationS-Sefretär (Eidjberg etroa
oier ffiodjen bor feinem Sobe mit je
manb hatte. 3hr3immer ftiefe an baS
feine, Sie —"
gräulein Öinf liefe iljn nidjt aus-
reben.
„Darum fommen Sie also! Da-
rum! SSie rounberbar!" rief sie,
roährenb ihre bleidien ÜSangen fid)
mit bem Noth innerer (Erregung färb-
ten. .
getjt mar eS Meißner, ber sie er-
staunt ansah.
„38unöerbar? 28aS meinen Sie
bamit!"
„Dp — ist eS nicht rounberbar,
bafe Sie zu mir fommen, um mid?
über etroaS 3U fragen, roaS feit 2So-
djen meine ©ebanfen beunruhigt?
Sd) rooßte eS ja schon immer iag&n,
aber Mama liefe eS nid)t zu. Sie
meinte, id) fei franf unb man roürbe
mid) bann nur mit ©erhören quälen.
Slufeerbem ftünbe eS geroife nicht im
3ufammenhang mit bem Sobe beS
armen junaen Mannes, ben roir aße
heimlich berounberten. 9lber id) bin
aitberer l'lnfidjt. geh glaube feft, bafe
gerabe barin ber Schlüssel zu aßem
liegt. Unb barum bin idj froh, bafe
©ie nun gefommen finb!"
„©ie haben also etroaS gehört bon
jener ltnterrebung?"
„©eroife! Unb genug, um seither
immer baran benfen zu müssen. (ES
regte mich ja gleich furchtbar auf.
©ie müssen wissen, bafe id) fdjon lan-
ge borher franf lag. Unb Kraute
langweilen sich, ©ie adjten auf afleS.
DaS ©ef)ör ist bößig gefchärft !
Kurz, für mich befonberS waren bie
©orgänge in ber Nad)barSroohnung
faft bie einzige 8erftreuung, bie ich
hatte. 3d) fannte aße ©eroolmbeiten
Herrn b. (EicfjbergS unb feines Die-
ners. Mamfjmal roar mit, als sönne
ich gerabeau burd) bie Mauer sehen
unb wahrnehmen. roaS er thut. Da-
mals war ich aubem gana allein ba-
heim. SS war Slbenb, btaufeen war
eS auch gana süß unb idj langweilte
midj fürchterlich- Darum War ich
froh, als ich nebenan plöfclidb ©tim-
men unb ©chritte bernahm. Herr b.
eidjberg — ich fannte feinen ©djritt
genau — war mit einem anberen
Herrn nadj HauS gefommen ..."
„Halt! Sin welchem Sage war
baS?"
„Slm 10. Oftober," antwortete
gräulein öinf ohne Sögertt. „es
sonnte io um fünf herum fein, bettn
eS hämmerte fdjon ftarf.
„28a3 bernahmen jte zunächst?"
„SlnfangS nidjt biel. Der grembe
fprad) aßein unb er sprach auch spä-
ter nod) jo leise, bafe ich bon feinen
3Borten erst aulefct etroaS berftehen
sonnte. Slber bie Slntroorten unb ein-
würfe eidhbergS berftanb ich faft
aße gana beutlicf). DaS erste, roaS ich
auS feinem Munbe hörte, war ber
©a&: „Nein! 5d) werbe nidjt aurücf-
treten! 3ßoßen Sie sich schlagen, |"p
stehe ich äuc ©erfügung."
Dann eine ffleile später: „Sie
woflen nicht? Sie meinen, bann hät-
ten wir sie beibe berloren, benn sie
würbe ben Mörber beS anbern nie
heirathen! Nun — einen anberen
SluSroeg gibtS eben nicht!"
Darauf sprach ber grembe sehr
lange. ©Iöfclid) lachte eidjberg auf:
„DaS nennen ©ie einen SluSweg?
Sächerlich! Sie glauben bod) nicht im
ernst, bafe ich auf eine solche Sott-
heit eingehen fömtte! S<f) mufe —
sagen ©ie? Sie werben mich awin-
gen? Oh — Sie unterstehen sich,
mich geigling au nennen, weil ich
berartige ©errücftheiten bon mir
roeiÖ? Herr!!!"
5ch hörte, roie Herr bon eidjberg
einem Nafenben gleich im 3immer
auf unb nieber stürmte. Der anbere
blieb gana ftifl.
Nach einer SBeile hörte idj roieber
eichbergS Stimme, aber sie flang
mir faft fremb, jo heiser unb erregt
war sie.
„Unb wenn id) Narr genug wäre...
eS ist unmöglich! 3d) habe eine alte
Mutter, ber sann ich bieS nicht an-
thun. Unb sie. Unb meine ehre —
roaS roürbe man benfen? 3Bo ich bod)
nichts erflären bürste... nein, eS ist
unmöglich!"
Süßieber fprad) ber anbere. Sänge,
leise, einbringt id). eichbergS Slntroor-
ten fanten abgerissen, heftig unb roi-
berftrebenb heraus.
„Shre eijancen roären gleidj?
Möglich- Slber je^t liegen bie Dinge
bodj so: idj bin ber ©eroinnenbe, Sie
ber ©erlierenbe. SSarum foß idj baS
auf'S Spiel fe^eit? GS ntöglidjerroeife
inS ©egentheil berfeljren lassen, roeil
^hneit so beliebt? Unb bie 2lrt beS
Kampfes? — Sie mag bei §ljnen
Sitte fein ober nidjt — ist ein Un-
bittg!"
„Man fönnte ben änfeern Sdjein
ganz harmlos gestalten? Sllj — an
einen 3ufaß toiirDe bie SBelt glau-
ben — baS roi'infditen Sie sogar?
Herr — Sie finb ein Seufel —"
©leid) baraüf fdjrie eidjberg in
wahnsinniger erregung auf. Der an-
bere mufete ihm irgenb etroaS tief
2?erIefcenbeS obef ©efdjimpfenbeS
gesagt haben, benn er rief roilb:
„®ut — t'S gibt ja noch einen
©ott — id) mistige eit...."
es rourbe tobtenftiß. 34 hörte
etroaS tafleu. Sine mir frembe Stim-
me sagte: ^tir ©ott hat entfehieben.
Ci ist fdjwara!"
(ES erfolgte feine Slntwoit. Die
StiUe nebenan roarfc unheimlich.
Da bernahm ich plöfclid). roie jemanb
ins 3immer trat, es roar ber Diener
Nofaroefe, ben ich an ©timme unb
©djritt erfannte. Er rourbe roieber
fortgefdjirft.
SllS er gegangen roar, begann
eidjberg 311 sprechen.
„Sie roerben also afleS in ber ber-
abrebeten 28eife einleiten ...?"
Der grembe antroortete: „3a.
Unb ich habe 3hr üöort — bor uub
nadjljer zu fdjroeigen!"
„3dj roerbe eS halten!"
Der grembe entfernte sich ohne
©rufe. Herr b. eidjberg begleitete ihn
nidjt. ©pgter hörte idj ihn biete
Stunben lang nebenan auf- unb tjj|
hergeben.
Mir roar sehr bang. 3<h zerbrü
mir ben Kopf, roaS borgegangen fein
sonnte, ttnb hatte bie bunfle Sm-
pfinbung, bafe eS etroaS ©djredlidjeS
fein miifete.
Slm anberen Sag gitterte ich bei
jebem ©eräufeb. 34 fürdjtete immer
3u hören, bafe Herr b. eidjberg einen
©elbftmorb begangen hätte.
es geschah nidjts. Mutter unb
©djroefter Klotilbe ladjten mich auS.
eidjberg fei ia frifdj unb munter roie
immer. 34 beruhigte mid) fd)Iiefelich
aud).
Slber feit bem Ungliicf ist aßeS
roieber so lebenbig! Unb wenn Ma-
ma mir nidjt auSbrücflid) berboten
hätte, bon ber ©ache au reben, hätte
ich längst gesprochen!"
Meirner sah tiefernst bor fid) hin.
„Meinen ©ie nidit aud)," sagte
gräulein öinf nadj einer ©aufe, bafe
eS fidj um ein amerifanifdjeS Duett
geljanbelt haben fönnte, zu bem ber
grembe Herrn b. eidjberg z™ang?
3<h habe einmal barübet gelesen —
unb —"
Meisner erhob fidh.
„3a", sagte er, „so roar e§. Sie
haben baS Näthfel. baS biefen Sob
umgab, gelöst, gräulein Sittf! Slber
sprechen ©ie Porläufig au nieman-
den, auch nidht au Mutter unb©<fjroe-
stet barüber. Denn sotten wir ben
©djulbigen faffen, so barf er feine
Slhnung haben, bafe wir um bie
3Bahrheit wissen!"
er brücfte ber Kranfen Warm bie
Hanb.
„es war ein guter ©tern, ber mich
3u 3hnen führte, mein gräulein!
Unb id) banse 3hnen gana befonberS
für 3hr gutes @ebäd)tnife unb
3hre flare Darstellung!"
/1
Y
18. Kapitel.
Nodh am selben Sage theilte Mei£«
ner Herrn bon ©udjlau mit, was er
gehört hatte.
„es scheint mir nun atteS so
aiemlid) flar, fchlofe er, „bis auf bie
Motibe. 3n biefer ©eaiehung steht
nur fobiel feft, bafe Kingston bie.
Heirath gräulein Macfenjie'S um
jeben ©reis berhinbern wollte. Uak
awat ohne bafe sie selbst eine SlhniW
babon besam, sonst hätte er ia ein
offenes Duett wählen sönnen."
„Sie aweifeln also nidjt mehr, bafe
bet ©efudjer bom 10. Oftober Map's
©ormunb War?"
„Nein. 34 fönnte faft einen <£ib
barauf ablegen! Morgen reife i4 |
nad) Karlsruhe unb nehme ihn in
feinem ©4Iupfwinfel feft. 34 hin
überaeugt, bafe er feinen befchauli-
4en Slufenthalt bort sehr oft unter- j
bro4en hat, ohne bafe bie Slufeenwelt
eS merfte. Mit Selb unb Klugheit
sonn man f4liefeli4 atteS mögli4
madtjen. 28orauf i4 aber am meisten
begierig bin — ist baS Motib! @r
soll eS mit fi4er bei4ten!"
©u4lau Iä4elte bitter.
,,©iettei4t sann i4 3hnen barüber
f4on Slufflärung geben, ehe ©ie na4
Karlsruhe reifen!"
„©ie?" Meiyner'S fleine f4lauen
Sleuglein öffneten fi4 Weit bor er-
staunen.
„3a. Denn au4 i4 habe 3hnen
eine Mittheilung au ma4en, Herr
Meijner. Map'S Sante, MrS. NamS-
bale, ist heute morgen unerwartet
eingetroffen unb foglei4 3" grau 0.
ei4berg gefahren, Wo sie ihre Nichte
bermutljete. 34 fomme soeben bon
ben Damen. MrS. NamSbale hat
sehr merfmürhige Slngaben gema4t."
„38aS? ©0 fpre4en ©ie bodj!
34 brenne bor ©pattnung! Hanbelt
eS fi4 um ihre Nidjte?" ,
„3atoohI. Um SD?ap, bie MrS. W4
NamSbale feineraeit als atme SBaife ' '
in ihr HauS nahm, bloS weil fidj
sonst uiejianb um baS Kinb anneh-
men Woßte. 3ofuah Kingston — ber
©ater granciS Kingston'S — fanbte
bamalS baS säum fünfjährige Kinb
ohne weitere Segleitung, blos unter
bem ©4ut} beS ©djiffSfommanban-
ten, na4 englanb 3U MrS. NamS-
bale, bie eine entfernte 3Serroanbte
ber berftorbenen MrS. Macfensie ist. "
er fanbte 100 ©funb mit unb einen
®rief. 3" bent ©rief ftanb, bafe ber
fiirzlich berftorbene Maifenzie fein
greimb geroefen fei, bem 3itliebe et
bie ©ormunbf4aft über bie 9Bai
übernommen habe unb ihr 1
53funb auS feiner Safdie mitgebT,
benn Macfensie hinterliefe feinen hal-
ben Dollar. Mehr sönne er nidjt
thun, benn er habe selber arg 31t
sümpfen unb roiinf4e and), nidjt roei-
ter mit ber er3iebuno ber Kleinen
belästigt 3U roerben. Darum erfläre
er fi4 im ©orbiueitt mit aßem ein-
berftanben, roaS MrS. NamSbale
über e^iebung unb 3ufunft ber
Kleinen beschließen roürbe."
„eine merfwürbig bequeme Stuf-
aiM,
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Hering, Ed. Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 21, No. 39, Ed. 1 Thursday, May 9, 1912, newspaper, May 9, 1912; Seguin, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth488489/m1/6/: accessed June 27, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Abilene Library Consortium.