Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 17, No. 15, Ed. 1 Thursday, November 21, 1907 Page: 2 of 8
This newspaper is part of the collection entitled: Texas Digital Newspaper Program and was provided to The Portal to Texas History by the Abilene Library Consortium.
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r ©«fünde, glücfelicbe Ifefoder
tttt» erwad»f«n« fln»ct wa« i» »<» »«milie« »o
^onti's
^ » -ult-;ff ffr entfernt bie Unrcinigfeiten au§ bem Söftem
baS ßauSmittel ist. Er en T . Gilbet feste Sinodjen unb
rlfSFEsri8 i r«ÄÄ?
SSKb Kräutern hergestellt ist,, Ueber ein SaPrlnmbert ,m ®e-
DR. PETER FAHRNEY & SONS CO.,
112-118 So. Hoyne Ave., CHICAGO, ILL.
E. Holte & Sons
$anqxxU vz.
^üfyrert ein all^*.meines
Banf»(ßefchäfL
Slgenlur für bie $>stmpfer=£ink
„sJ?ort>önitfd)er 2loqt>", (Sjatoe-
uon— lernten Siitie unb
ÜJJstUurq Sleamftjip (So
! Seguin, - - Tex s.
' (Unincorpora.dd)
THEO. KOGM
©enrftnöd
1875
g>alll'er={$Gfd?äfl
©Cüri'uiofi
1875
dollars,treidle paffen
©ejuuber SJteufdienuerftanb
sagt unS, bafj ein s^ferbe=
Dollar, Der nidjt pajjt,Unan^
uet)mlid)feiten ntarijen mufe,
ricljtig paffenDe beiuirten baö
©eaenttyeil. Sdjoneu ©ie
bie @d)ultcrn -Stjrer ^ferbe
unb 3t)re eigene 23orje, ba
burdj, baß Sie Dollars unb
aubere £l}eUe uou ^fetöe =
gefdjirr bei tm3 saufen.
OAK GROVE SANITARIUM,
Don
pr. ($>. öeufscüer Jlrgt.
Stile $atienti n fiiiben beste
ärgllidie SPeljanblmig, Unierhinft
in luftigen, uTänmujen Zimmern
ntib erljalten uorjiiglidje Siofi
uitb Pflege.
I3F° Meine «Stobt = Office befittbel
fiep in Der 2ten (Stneje beS Boftsiebiiubes
Xelfpfjoil SJ(0 119.
ßountp: Beamte.
Gountp SRidtiter $. 911. Sffiurjbau
Sheriff ^Cöit. Meblin
Diftntt Giert 3»&n ßompbeU
Goutitp Slttomep 'JJi. SHoobS
Gountp Slfjeffor Hugo Stnrcff
(Sountp GoUector 3ol)ii $0110901,
Goitnlp Glerf 31. Ssi}. DibreD
(iouttto Bermeffer 3. sJJf. (SrStine
Gonntp Sdja&ineifier Sühn. grij
Ceffeutl. Söieger 3. ff. Butlei
Die Gountt) (Sourt tritt in ©ijsunp
am ersten Montage in 3onuor, Slpri'
3uli unb Oftober.
flird)eii$cttcl
ber St. ^auius* Jlird)e ju (Sibolo.'
Sin jebem ersten unb brittenSonntflg
im 'Monat ist um 9 lltjr BorinittslgS
SoiiiitagSfdjule unb um 10 Upr ©ot=
teSbienft.
Gbang. Grlöfer ©enteinöe 311 ©djool.
3eben jiceiteu unb bierteu Sonntag
im Monat ist um 9 Utjr BormittngS
Sonntagefctjule unb um 10 Uljr ÖoU
teSbienft. (S. ff11 i t e r, B-
§ .£)ilbebranbt'3 s.|Sf)otograpf)i=
fd)e§ Sltelier übet Ürejborn'S
fturoelierlabeit giebt ju jebem
SuUetib Sabines* s.ßf)otograpf)ien
ein b e r g r ö fj e r t e i Söitb
9 0 n j l i dj frei!
Porbolifirte Sffliti^
©o^el Salbe ist fjeilenb unb linbernb.
fönt für ©ömorrboiben. SUertauft
s|i. (5. Ser^er'ä Slpottjete.
^öcleJjrcttb! liiiterljaUfiiö!
"Correct English—
How so use it."
(Sine monatliche 3eitfd)rift, betn cot»
reden (gebrauet} ber englischen
Sprache fletoibmet.
3ofept)ine 2urcf ®ater, Sc^riftleiterin.
SL^eiltueifer Suljalt.
Kursus in ©rammatif.
2Bie man feinen 4Bortfc6a^ bereichert.
®ie ffuuft ber Ponberfation.
Shall unb Will: Shoukl unb
VVould: 2i*ie mnn sie flebrauetjt.
SluSjpradje (ßenturt) 4üörterbuih.)
Korreftea Englisch 311 ©aufe unb in
ber Schule.
2i3a§ man faßen unb ma§ man nicht
fasten soll.
.ffurfuS im 33riefschreiben unb in
3nterpunttion.
3wan3iq tüpliche Uebungen.
®efct)äftä-(Siistüfeh für ben @efd)äft§-
mann.
Stubien in englischer Siteratur.
(Sine (ScUftenljeit jtun ©elö uet=
Dienen.
Seitbein ich einen prosten (Srfola in
einer mejifanifchen ®olbmine machte,
erljielt ich so fiele 33riefe, bafe ich sie
nid)t beanttuorteu sann, unb ich «•
f iche sie beöljalb, biefe Wuflabe 3U
beröffentlichen :
;^ch fllaube, ir^enb ein ®fann ober
eine grau taun bitrd) ben Slntauf 0011
silttieii in einer ber reichen in Setrieb
befinblichen Minen mit absoluter Si«
ct)erf)eit Diel @elb oerbienen, ba Mejilo
bie reichsten Minen ber ÖJelt hat unb
bie luejitanifchen ©efejje betrügerische
iöerfliDertaunlernehmunflen nicht cie»
statten, i'enen Sie ^hr ®elb nur in
einer Mine an, bie roirllich in betrieb
ist unb fiel) in 33efi£ einer 3uüerläffineu
Kontpafluie befinbet, beren Säeamte unb
Direftareu al§ unbescholtene unb ehr*
liehe Männer besannt finb; einige Dol'
lar, melitje je^t bei einer solchen 60111
pcislnie aufleleflt »werben, merben ^tjuen
in einem Sahre SLaufenbe einbringen.
$ie ^Sittöburst—Oajaca Mininq (So.,
«locf 2186, 5ßitt§burfl, ^a., ist abso-
lut suöerlaffifl unb burch sie «eiraun
ich über 20,000 jDollar in
loeuifler al« einem 3slÖre, obflleich
ich nur einige Dollar 311111 Slnfaiifl
hatte, ßiner meiner greunbe legte
810 an unb erhält fegt eine $iöibeube
11011 So per Monat. Sie brauchen
nicht nach Mejrilo 311 reifen; schreiben
Sie au obige (Compagnie unb Sie
sönnen sich uitbebingl auf bie 2lu§=
tunft, loelche sie erhalten, berlnffen.
Jack Mauston.
Duinft), ißerreufmtgeit unb
Sdjmeßungen funrt.
„3in 9?oDember 1901 erfältete ich
mich unb besam bie Quillst). Weil?
©al§ luar so gefchmolleii, baß ich faum
athmen sonnte. 3ch toanbte (Sham-
berloiu'S Schmer3eu Balsam an unb
er brachte mir in fürjer 3eit Üinbe«
riing. 3« Jinei Sugen mar ich gänslith
liergeftellt, sagt grau 2. (SotifinS in
Otter burn, Mich. fthamberlain'8
Schniefen - SBalfam ist ein (Siureibe-
inittel unb befouber§ roerthboll für
SJerrentungeu unb Schroeüungeu. —
3« berlaufen bei allen Slpothetern.
Slgenten üerlangt.
$1.00 per Jfnhr. Man fenbe 10c
für s43robeejemplar.
CORRECT ENGLISH,
Evanston, III.
Homane unö ZÜor>cIlen.
tSine große SluSmal)! neuester, be=
J liebter Sfonnne unb 91 0 0 e U e n,
fahrten unb Abenteuer, finb einge=
troffen, dieselben merben al§ s13rä=
inien für Sorauäbe^ahlung be» 9lbon=
nementö üerabfolgt unb auch an anbere
Personen 3U billigen greifen üertauft.
111:
„Scfliiiiicr
U
ÜBir tuibertjolen,
bafe ©unt'S gute feit mehr nl§ 15 3ah=
ren an Öeibeitben gearbeitet hat. Seine
Mission ist, £>outleit>eu 311 heilen, be =
lonber« biejenigen bon jnefeuber 9lrt.
Sein (Srfolg beruht nicht auf Nti3ei=
gen, foubern rueil sie sicher arbeitet.
(Sine Sdjachtel ist garantirt, irgeub
etiieu 8aH 3U heilen.
§ (Sine (Sarlabung boit flutsch, unb
Hrbeit8=fSfetbtn fotoie 3uchftuten ieber=
jeit an §anb bei
.^oflamon & yaniicjn.
Tetter, Sa!t Rheum and Eczema
i Are eured by C4iaml»erIaln,S Salve. Otieapj)lica<
, U'->n relievcs the itching and burninß Sensation.
Sie gau^e 0auiilie.
WranbDap gebrauchte e§ für SRljeu»
inatiämus, ®aö für Serrenfuiigen,
Schnittmuuben unb Quetschungen,
Motumt) für Sraiibiünnbeu, SJerbrü
hnugeit unb totale Schnieqen, Si§ für
ffsltövth unb öroftbeulen. ^ih ge=
brauche e§ für VlUeS unb es enttäuschte
nie irgeub ^einanb doii 1111«. (S§ be-
seitigt sicherlich jebeu alten Schmeq
mit ber Süurjel.
■&uiit'3 iiiflhtiiing Cil ist e§, luoüon
ich ^hneii erjätjle.
^)arte Reiten in Äanfag.
®ie alten Sage ber ©eufchrecfen
unb Siirre finb in betn aufblübetiben
ffanfaS je^t bergeffeu, obgleich ein
alter Bürger bon (Sobell, (Sari Sham-
bürg, sich noch einer sehr harten
3eit erinnert. (Sr sagt: „3ch mar
uollflänbig herunter unb bersagt
burch einen ©listen, welcher mich iffl
unb 5lacht quälte, bis id) Dr. ^ing'8
9ieue ISiitbecfung gebrauchte. (SS be*
bürste lueuiger als einer glafdje, bi§
ich turirt roar." — ®ie sicherste unb
3Uberläffigfte Mebisiu für ©uften, (Sr=
fältung, ©al§ unb Sunge. 50c unb
Sl.OO. ^robeflafche frei, ©arautirt
boit aUeti sJlpothelern.
§ ü. ß. giaiDteS, beffeu SriHeti«
gläier bie golbette Mebaiile erhielten,
mirb ant 26. 27. unb 28. ^obeniber
in ®r. IQ. Baughau'ä Slpothele
Brillen anpassen.
©in öerbred)erifcl)er Singriff
finbet oft in beut Keinen ltu&lofen
„'Jlppeubij" statt. Ursache: geioöhn»
lieh langiuierige Verstopfung unb 2e*
berträgheit. ®r. Äiug'8 'Jlero 2ife
Rillen regtiliren bie Seber, tierhin»
betn »ilppeubicitiä unb stellen 9iegel=
mäßigfeit her. 25c. Bei allen Sipo*
thetern 311 hoben.
tasciii
'i e3
|| $er ^ojlnieifter bou ©a^couabo,
Mo., Daniel 31. Bugh sagt:
samt für 3hre 9siierett= unb Blasen»
pillen nicht 3iiuiel sagen, geh fühle
mie ein neuer Mensch." De fflitt's
*)fiereu= 1111b Blafeupillen merben Der-
sauft bon B- Serger.
gifcubtt!jii:galjrp!aH.
SBeftlich gehenb 6:24 ®iorgen§
" 4:51 Nachtu.
Oefllich gehenb 12:47 9?acbm.
" 11:41 SlbeubS
ti o «t a »t
iiurton (C. Steucnsoit.
(gortfefeung.)
„23as rjT aues. ^)aoen i&te noep
elroa§ gu fragen, §err SRechtäanmalt?"
Sßieber fd^'üttelte unser Reiter ben
Jtopf.
„So ist bie Berhanblung beenbet,
falls Sie nicht nodj einen 3e"9en
haben."
233a3 für einen 3«u3en foöten
noch ha^en! 5?ur einen, unb mir
schien, aI3 0b bte ©efchtnorenen erttvar»
tungäüoH auf uns Midien. 23enn un=
fere Slientin totrfltq unfchulbig fi>ar,
marum gögerten mir, sie auf bie
genfcanf 31t caben, unb ihr ©elegenheit
ju geben, fii'i 31t uertheibigen? Mit ein
paar Sfflorten biefe ßette 3U gerreiten?
Sffienn sie unfehusbig mar, mußte sie
bann ni<^t selbst banad) ccrlongen, ftifi
3U rechtfertigen? S3emie§ ihre ablel)'
nenbe Haltung nic^t gerabe —
„Bitten Sie um Bertagung," flii^
fterte ich Sioijce 3u, „gehen Sie 311
^räulein .^ollabap unb sagen Sie ihr,
toenn sie ntd)t sprechen mürbe —"
Slber tl< S^opce entmorten ?onn!e,
brängte fjco ein Schuljmann fcurdh bie
üftenge, unb reichte bem Eoroner ein
Billet.
„@in Bote trachte e§ bor einem 2tu^
genhlicf," sagte er.
Der ßoroner sah bie uuffdjrifhunb
reichte ben Brief meinem Ghef-
„6r ist an Sie, £>err SRopce," sagte
er.
$ch sah bie Slbreffe; ste lautete:
9(n §errn SHopce,
Bertheibiger be§ SIngellagten.
6r riß ben Brief auf unb burdiflog
ben 3nha't. ®r laä ihn jum gtoeiten
Male unb reiÄte ihn mir mii bem
SluSbrudf blasser, ßrftaunenä.
Der Snh^lt lautete:
„Der 3euge SKobert lügt. Die ^rau,
bie bei 4?oHabap mar, trug ein bunlel=
grüne§ fileib."
4. Ä a p i t e I.
n stummer Bermirrung starrte
ich auf bie 3eilen. „Der 3eu9e
Stöbert lügt." 9Ba§ für einen
benifcaren ©runb lonnte er ba^
für haben? Slufeerbem hätte ich frö-
ren mögen, baß er bie SBahrhei't ge«
fproqen h^tte, unb 3mar gegen feinen
SEillen. geh tilfcete mir etmaS auf
meine Menfchenlenntniß ein — foük
idh mid) tn biefem fjatle so getoaltig
geirrt haben? „Die grau, bie bei §oI»
labap mar, trug ein bunfelgruneä
Bleib." Söer hatte ben Brief gef^rie»
ben? ffiober lannte ber Schreiber bie
$arbe be§ ßleibeS? g§ gab nur eine
Ürflärung bafür — er fannte bie
$rau. Stufjerbem mufete er auch hei
ber Berhstftblung gemefen fern, äber,
menn er so Diel mußte, marura trat er
bann nicht seihst bor? Slucfj hierauf
^ab e§ mir eine Slntmurt: er mußte
ein Mitfdjulbtger fein, fflisberum,
tear er mitfdhulbig, mürbe er ftdj bann
selbst in ©efahr bringen, ba bte Brtef=
spur ftdjerlidj attfgenommen merbert
mürbe? ^ch Derrannte mich Immer
mehr, nirgenbä schien ein Sidjtfchim*
mer 3U fein.
„JöoHen Sie noch irgenb mel^e 3eu"
gen bernehmen, ^terr SRopce?" fragte
Der Goroner abermals. „SQknn Sie e3
iDÜnf^en, sann ich bie Sache bi§ moT-
jen bertegen."
SRopce fuhr mie au§ einem 2raum
in bie §öhe.
„Danle," sagte er, „bieUei'cht bitte id)
später barum. 3unö<hf möchte ich
§errn SRobert noch einmal bernepmen."
Der (Soroner. ließ ihn hereinrufen,
geh betrachtete SRobert aufmerlfam
unb berfudjte, feine geheimsten Oeban^
len 3U lesen, aber so fcharf ich
hinsah, ich lonnte in feinen 3ügen nur
Summer unb Theilnahme entbeden.
@r mar in §errn §oöabapS Diensten
grau gemorben, er h^tte e§ hunbert-
mal bewiesen, baß man sich auf • ihn
: berlaffen sonnte, er hatte alle Ursache,
I feinem Brotherrn banlbar unb ergehen
I3U fein, (är 1x30g ein h°^c§ ®ehalt
unb tonnte sehr behaglich leben.
Daß er ba§ Berbrechen selbst be-
gangen, ober baran betheiligt mar,
fd}ien unbenlbar. gnbeffen, warum
sollte er lügen? Unb Dor aflen Dirt=
gen, marun- sollte er bie 2o<f/ter fci=
neS §errn berbädjtigen? Sfflie bunfel,
wie berworren war aßeS! ^ch fah, baß
3?opcc i!;n ebenso genau betrad)tete wie
id) unb einen Sichtblid 3U erhäschen
suchte. Süßcnn eä unl nidhi gelang —
3ch Ia§ ben Brief nod^ einmal —
„ein bunfelgrüneS SIeib" — unb plö^=
lieh, als ob ich heöfepenb gemorben,
hatte \ä) ba§ Geheimniß erfaßt. 3cf>
beugte mid), 3itternb bor Grregung, 3U
meinem ßhef.
„§err SRopce," flüfterte idj heiser,
„t^ glaube, idh habe bei SRäthfelS
Schlüssel! ©alten Sie SRobert noch
c;..i0r --.'.."iutcn iuiij uuj utr ^euytus
bans feft, bis idh wiebertc-mme."
@r sah midi erstaunt an unb nic!te
guftimmenb. Sd) ergriff meinen £>ut
ur.b bahnte mir einen Skg burd) bie
Menge. 2sl3 id) braußen war, ftürste
ich in ben ersten 2ud)Iabcn, ber um bie
@de war — ein enblofer SZBeg für mich!
— unb 3urüd in ben ©crtdjiSfaal.
SRobert ftanb nocs) ba, aber mit
einem Blic! ernennte idj, baß nid)t3
weiter 3u:ti Borfehein gelommen war.
„Uefiernehmen Sie ihn, Cefter,"
sagte unser 3W£i^r' »i^ bin 3U Gnbe."
gn großer Erregung ftanb ich auf.
6S war baS erstemal, baß ich 'n einem
Wichtigen 3?aH selbst eingriff. Die
' günstige ©elegenheit bot fidj mir enb=
lieh- Slöenn meine Sinnahme nun bodj
falfdf) wäre?
,,©err SRobert," begann idj, „nidjt
wahr, 3bre Slugen finb nicht gan3 in
Orbnung?"
@r sah mich erstaunt an.
„3a, sie finb etwas fdjwadj," sagte
er, „aber eS ist nicht fdjlimm. Sffioher
miflen Sie eS benn?"
3dl lächelte gum erstenmal, feitbem
xä) ben Saal betreten hatte: „^dj
wußte eS niegt, ich bermutljete eS aber,
geh habe hier einige öerfdjiebenfar»
bige 2uchproben, woÖen Sie, bitte, bie
Sßrobe herausholen, bie ber garbe be§
^leibeS, baS bie Dame gestern 5Rad)=
mittag trug, am nässten fommt?"
5<3E> reichte ihm baS spadet unb sah,
Wie ber StaatSanwalt ftep borbeugte
unb gespannt aufmerlte. Der 3eu9c
ging bie Sßroben langsam burd), unb
ich beobadjtete ipn in fieberhafter 6r=
regung. ©err SRopce schien 3U ber=
stehen, maS xd) begwedte, unb beobad)^
iete ihn ebenfalls.
„6S ist nicljtS babei, maS ber gfarbe
genau entspricht," sagte SRobert, „aber
biefe Brobe fommt ipr am nächsten."
6r hielt baS Stüd Such in bie
©ölje. Mit milbfchlagenbem ©erjen
hörte ich baS unterbrüdte Erstaunen
ber 3ufd)auer. ' ■
Die ©efehmorenen beugten ftdh meit
bor.
„Unb melche ^arbe hat bie Brobe?"
fragte id).
„Dunfelrotp, toie ich ja schon sagte."
Sriumppirenb blidte ich ben 6oro=
ner an.
„DJJeine ©erren," sagte ich f° ruhig
mie möglich, „idj meine, mir haben ben
fehler im ©ewebe gefunben. .§err
Stöbert ist farbenbliitb. SBie Sie
sehen, ist bie ausgesuchte sßrobe bunlel=
grün!"
Die gange Berfammlung schier.
Slthem gU holen, unb ein ©änbeflat*
fdjen brang burd) ben SRaum. 3^
sonnte baS Äraijen ber Bleiftifte hö=
ren, bie bie Berichterstatter mit f$feuer=
etfer benu^ten. ©err SRopce brehte fidj
3U mir herum unb flüfterte mit gebro=
epener Stimme: „Sie lieber' Mensch,
Sie finb ber Klügste bon uns allen.
3fdj merbe gpnen emig banfbar blei=
ben."
Slber SRobert starrte in maßlosem
©rftaunen auf baS Stüd Such in fei*
ner ©anb.
„@rün?" stammelte et, „färben-
blinb? Das ist bodj gang unmöglich,
baoon habe ich ja nie etmaS gemußt."
„DaS ist sehr begreiflich," 9°b ich
3U. „3h*e Sltigen finb wahrscheinlich
erst feit fur^er 3eit schwach gemorben.
Die meisten ^arbenblinben missen
nichts Don ihrem Seiben, menn ihre
Slugen nicht geprüft mürben. SRatür?
lieh wirb ein Stugenargt Sie unter«
suchen, aber icp benfe, biefer BemeiS ist
entfdjetbenb."
©olbp nidte, unb ber StaatSanmalt
Jepnte sich in feinen Stuhl gurüd.
„ÜBtr haben feine meiteren fragen
an ben 3eu9cn gu richten," fuhr id)
fort, „nur möchte ich Sie bitten, biefeS
Stüd Such aufgubetoaljren." ^cb
reichte tS ©olbp hin. Sr legte eS gu
bem übrigen BcweiSmaterial auf ben
Sifdj, unb id) fefcte mich neben meinen
Ghef-. Dieser hotte aüe feine Gnergie
gurüdgewonnen unb war wie umge=
manbelt.
„3<h miinfehe ^räulein ©otlabapS
Jungfer nodj einmal gu sprechen,"
sagte er, unb baS Mabchen fam her-
ein, mäprenb SRobert mie taumelnb aus
bem 3immer stolperte.
„Sie finb gang sicher, baß 3pr 3räu=
lein gestern SRadjmittag ein bunfel«
rot^eS Äleib aubatte?" fragte SRopce,
al§ baS Mäbdjen Dortrat.
„©ewiß, gan3 fkher."
„GS War niiht bunfelgrün? Ueber»
legen Sie grunblid)."
„3<h braud)e gar nicht gu über«
legen," antwortete bie Sun9fer fP}t
unb warf ben Kopf gurüd. „fjfrüulein
©oüabap beft^t gar fein grünes ßleib,
Weber ein bunfleS, noth ein hefleS. Sie
trägt nie grün, fte liebt bie $arbe nicht
— fte steht ihr nicht."
„3<h banse," sagte SRopce, unb baS
ÜRäbihen Derließ baS 3;mtncr, opne
bie fragen im geringsten begriffen 31:
haben.
„SRun rufen Sie ben Bureaubtener
noih einmal herein," bat unser 3tt3ei
ter, unb ber Diener fam.
„Sie sagen, baß Sie baS ©efidji ber
Dame, bie gestern 5Jc:d)mittag 3h1'
Bureau Derließ, nidjt gesehen haben?"
„SRein, $err SRed)lSanmalt."
„Sapen ©ie ihr Sleib?"
„3a, §err SRechtSanwalt."
„B3eld)e ^arbe hatte e§?"
„Dunfeigrün."
„Danfe," sagte SRopce unb fanf er=
leichtert in feinen Stupl 3ur.üd. Die
Söfung war schon am Morgen in un=
feren §änben gewesen unb mir hatten
fte übersehen! SRun, jetjt hatten Wir sie
gefunben!
„jjicr;:c vymcii: lief woijce nrtt
blifeenben Slugen unb tönenber
Stimme, inbem er ftth an bie ©efdjmo»
renen wanbte, „meine Herren, id) er?
marte 3bren SHtobrfprudj. möchte
nur nod) barauf pinmeifen, baß mit ,
biefem einen SJhwft bie gan3e Sln-flage '
gegen meine Slientin sufammenfäHt.
Sie war Don Sfnfang an unhaltbar."
Gr fefjte fdh wieber hin unb taufdjte
einen Blid mit bem Goroner auS.
„Meine .^errett ©efchworenen," be«
gann ©olbp, „idj habe nur noch hin3u«
gufügen, baß 3hr Biahrfpruth, wie er
aud) ausfallen möge, biefe Sad)e nid)t
enbgiltig entfcheibet. Die Boli3ei Wirb '
bie Untersuchungen fortsetzen unb ben
Sd)ulbigen entbeden. 5:ür unS ist bet
f?all erlebigt, nur foßten wir niemals
irgenb jemanben Derbädjtigen, so Icuf t
feine Sd)ulb noch angegweifelt mer*.J
rann. Meine Herren, wir erwarten
3hr Urtheil."
Die ©efchworenen gogen fidj Iang=
fam gurüd, unb id) ftubirte ängstlich
ihre ©efidjter. 3iad) ©olbps SRebe
sonnten f;c n»r einen SS3t/;-fDruch sin-
ben, unb bod) Wr.öte id) au3 Grfap'
rung, baß bie ©esc'.; 7rrer.cn nicht gu
enträthfeln finb unb ofi bie ur.erwar»
tetfte Söfung bringen.
Der Stactsanwaü fern auf unS gu
unb schüttelte uns bie £>änbe.
„DaS war ein Haupttreffer," sagte
er mit ehrlicher Bewunberung, „mie
fmb Sie barauf Derfaöcn?"
2113 SIntwort gab i(;m SRopce ben
Brief. Gr burdhffog ben 3nl>alt unb
sah urS erstaunt an.
„SRcnu, Wer hat baS geschrieben?"
„Dieser Brief würbe bor ludern ab=
gegeben," antwortete SRopce. Sfflir wif=
fen nicht mehr baben als Sie...„Gr
scheint mir midjiigeS Beweismaterial
gu fein, ich überlasse 3hncn benfelben." (
„Sffitchtig," rief Sir.geltcn, „baiJ
foöte ich meinen! Dies, meine Herren,"
unb feine Slugen funfelten, „ist ent»
Weber bon einem Miffdjulbigen ' ge=
fthrieben ober Don ber grau selbst."
Mein Gpef nidte. „Sidjerlicfj,"
sagte er. „3<h toiirbe fofort bie jährte
bcS Schreibers Derfolgen."
Singelton brehte fidj um unb flü=
fterte einem Schreiber ein paar Jöorte
3U, ber barauf schnell baS 3immer De-^
ließ. Dann winsle er ein paar glatt-
rafirte, hochgewachsene Männer l;ercn
unb nahm sie nad) einigen SZBorten mit
bem Goroner in beffen Bribntbureau.
Die Berichterstatter ftiirgten ftth mit
©lüdwünfdjen unb fragen auf uns —
sie witterten ein ©eljeimniß. SfflaS War
mif Singelton loS? SffiaS für ein neuer
Beweis war gefunben? SiÜaS ftanb in
bem Brief?
§:rr SRopce lächelte.
„Meine §erren," sagte er, „ith hoffe»-
baß meine Slrbeit in biefer Slngelegen-
|eit in ein paar Minuten erlebigt fen; .
wirb. 3<h muß Sie um Weitere Slil^Jl
tunft an ben StaatSanwalt DerWeifen.
Gr füprt bie Sad)e."
„Slber bie SCRänner, bie er mit in'S
Bureau genommen hat, fmb Karle unb
3oneS, unsere besten ©eheimpoligiften!
SfflaS wollte er mit ibnen?" — SRopce
gudte bie Sldjfeln. Darauf 3cgen sich
bie Berichterstatter bon ihm 3urüd unb-
poftirten ftth bor bie Shür beS Goro-
nerS. Sie würbe gerabe geöffnet, unb (
bie beiben DuteftiDS traten heraus.
Ste fapen nicht nach redjtS ober linfS,
.fonbern brängten steh tücfficptSloS
burch bie Menge unb überhörten bie
auf fte einftürmenben fragen ganglidi.
Dann fam ber StaatSanwalt heraus-
unb übersah bie Sathlcge fofort.
„Meine fersen," sagte er mit er-
hobener Stimme, ;,id) sann feine fra-
gen beantworten. 3<h muß Sie bit*
ten, 3hre Bfäfee wieber eingunepmen,
ober ith muß baS 3immer räumen las-
sen."
Sie wußten, baß er. Grnft machen
mürbe, unb gogen steh brummenb unb
leise fchrmpfenb gurüd. Der ©ericptS-
biener unterbradh bie Stille.
„Die Herren ©efdjmorenen ftnb ie-
reit," me-Ibete er.
„©ut, füpren Sie bie Herren her-
ein."
Die ©efdjmorenen gingen langsam
gu ipren Sßläjjen. 3<h Dermünfchte bie
SfuSbrudSloftgfeit biefer ©efiehter, als
ich sie musterte.
„Haben Sie 3bren Sffialjtfprud) g
funi«n, meine Herren?" fragte ber Go=
roner.
„3a," antwortete einer berfelben,
inbem er einen 3ettet überreichte.
„3ft bieS 3hr Uripeil, meine Her-
ren?" fragte ber Goroner wieber. y
„Sinb Sie alle bamit einberftanben?"
Sie ade bejahten, nIS ihre SRamen
eingeln aufgerufen würben.
„Der Schreiber wirb ben 2ßafjr*
fprudj beriefen," sagte ©olbp.
3uIiuS trat bot, räufperte steh unb
laS:
„SZBir, bie ©efchworenen, einberufen
gu bem 3faH Hoöabap, paben ersannt,
baß Herr H°Öabap feinen Sob burd)
eine Stid)tounbe am Halse gefunben
pat. Dieselbe rührt bon einem sehr
fd)arfen JJebermcffer per> Später un»
besannt."
,-v.
5. K a p i t e l. <br)
er Goroner entließ bie ©e-
) | fepmorenen unb fam auf uns
gu, unS bie ßänbe gu fd)üt=
teln. „3<h toiU Sie für Sh«
treffliche Slrbeit belohnen, Herr
SRopce," sagte er, „Wollen Sie gräu«
lein Hoöabap bie guten SRadjridjten
bringen?"
Mein Gpef sonnte ein freubigeS Gr=
rothen nicht unterbrüden, sagte aber
gang ruhig: „©ewiß, gern, wenn Sie
eS wünfäcn."
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Gofemann, H. G. B. Seguiner Zeitung. (Seguin, Tex.), Vol. 17, No. 15, Ed. 1 Thursday, November 21, 1907, newspaper, November 21, 1907; Seguin, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth488697/m1/2/?q=%22~1~1~1%22~1: accessed July 16, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Abilene Library Consortium.