La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 13, No. 52, Ed. 1 Thursday, August 13, 1903 Page: 1 of 12
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3at)rgattß 13.
£a (ftrangt, *st*KÜf <£o., 2eg., Donnerstag, bett 13. August 1903.
Mummet 52.
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IPuö PmtttnaU
Ccn tUiai; ©lttric$
GS mar ein abfd)eult<het Sag.
3n bie SBeichheit be* ftrii^lingä
'festeste ber Donnergott fd)on fein ftal)l«
hartes SBort: bie Böde gogen feinen
SBagen tafenb über bie buntlen SBol»
fenflüfte; bie Fünfen sprühten int
3idf3acf, unb ba! Gd)o be! ©epolter!
fjftanjte fiel) rn bem holprigen §ol)l*
mege ber Ipeibe fort, ber über bie SBte*
fen gum SBalbfee führte, beffen träum*
■hafte Bu!)e auch jefet, ob be! langen
Murren! unb ©roflen! be! Donner*
$otie8, säum burdh ein leise! 3uden
unb fiebern gestört tourbe.
Der Donnergott mar auch noch nicht
j)u Raupten ber Jpetbe angelangt; e!
hörte sich fln, als ob er fein gehörnte!
©efpann auf ber einen langen gerflüf*
teten Sßolfenbaf)n sich ausrasen lasse
nad) Monben ber Bu)e; al! flöge bet
SBagen stet! ben gleichen SBtg bahin
unb gurüd. Bur menige Stopfen loar*
men Stegen! fielen auf bie Babeln ber
Söalbbäume unb bie Blütf)en ber
©(flehen unb Ktrfd)en am Banbe be!
Ileinen ©eeS, auf ber SBiefe unb an bet
£eibe; eine .forgenbe Mutter schien
bem fdhmadhtenben Rinbe siabung gu
reichen.
Dbrool)I au! allen ©rünben ber So*
■gel be! Donnergottes, ber Rudud, tief,
liefe steh boch auch bie ßetd)e ni^t
fdhreden, fonbern sie fang, so oft ba!
©etöfe loieber nachliefe, über ben S8lü*
then unb ben grauen stiefern ihr Sieb;
sogar bie ©onne sah noch blifeenben
IHuge! oon 3eit gu 3eit in ba! ©tüd
toeltbergeffene ßanbf^aft unb bertoan*
belte ben feinen feuchten ©rufe be!
SöolfenfautnS in ÜJtpriaben leichter
■golbener perlen. Dem Donnergott
aber flog ber rothe S3art mie born
©turmioinb gepeitscht um bie ©djul*
iern; feine §anb trampfte sich ant ben
Jammer, ber heute ben ersten fjflug in
tiefem 3ahre madhen sollte, nieber gut
Grbe, bie bodh jefet ba! ßeben selber
loar: so gährte alle ihre ßraft. Söi’e
steh ein lange berhaltene! DanfeSmort
bon einem guten bergen brängt unb
gjoängt, so bohrte steh ba! ©irlenblatt
au! ber ßnoSpe unb schob steh ba!
JBlümchen burdh ben fiigigen SBiefen*
grunb bem Kusse bet ©onne entgegen.
Unb too alle! ßiebe gab ober berlangte,
ba mürbe au<f> ba! Sitte nochmals
jung unb geschäftig mie bie 58ien<hen,
bie sich in ben meifeen 3iueigen gütlich
ih«t«t.
©erabe humpelte so ein in ben S9e*
loegungen mieber .jung gemorbene!
menschliche! Slltdhen burdh ben SEßalb:
„SBenn ich blos müfeie, mo meine
39iendhen! schon ftnb!" murmeltelgetbe*
bauet! Ghriftel in ihr SBärtchen, ba!
toon bem scharfen Kinn unb oon ben
^itternben ßippen so borstig in bie
Söeite strebte, mie ba! ihrer Kafee.
©o stapfte sie meiter über bie oer*
fchlungenen Söurgeln, ben gelben mei*
<hen ©anb unb bie Stabelpolfter be!
JjjoblmegeS unb sprach öon ihren^mm»
lein gur £uft, benn sie hatte in ihrem
Kämmerchen auf bem §eibebauernhof
tagelang feine anbere ©efeQfdhaft, me*
nigften! feine sichtbare! Stofebem
mufete sie auch bort bie fchmere ÜJtenge
gu reben: benn brüben im lefeten ©e*
höft be! Dorfe! jenseit! be! ©ee!,
beim Gnbebauer, mohnte noch «inet
au! ber 3«ü, ba bie ©fristet nodh nicht
frumm ging mie ber ÜJtann im SJtonbe,
fonbern an einem eingigen Sage ein
?Paar .©dhuhe burcfjmefeen sonnte beim
Sänge. Damals htefe ber eine bei allen
Seuten Gnbebauer! Karle, unb ber
Steiftet mat «r iht Karle. G8 mar,
al! hätte sie ein üöort für einanber ge*
schaffen. 93eim SBeerenlefen tm SBalbe
hatten steh schon bie Kinber, fobalb steh
bie Slugen gefunben hatten, mortioS
angestarrt, um ba! ©eheimnife be! ©e*
genüber! gu etgrünben. Damals
schmiegen sie noch, bis fi« sich gemein*
fdbaftlidh menbeten unb baoonliefen;
gleich nachher aber, menn fe« snh sicher
•»or einanber mähnten, beaann, ihnen
unbemufet, ba! ©udhen schon oon
Steuern.
Die ermadhfenen SDIenfchen sagten
oon ihnen, sie feien gmet „funberliche"
Kinber. 3n ber ©dhulgeit hatten steh
bie beiben bann auch gu äßoit unb
©ptel gufammengefunben: ste mudhfen
unb gebieten für unb miteinanber.
©oethe, al! fflotanifer unb Dichter
gugleidh, hat einmal bem fjfreunbe ein
feffelnbe! Silb au! bem fitebeSleben
ber Statur gegeidjnet: mie sich SBtnbe
unb ©tange, beibe lebenbig unb au!
einer ÜBurgel fteigenb gebaut, meebfet»
meife hftootbringen unb so unaufhalt*
fam fortschreiten, bi! steh bieSdjneden*
iinie oben immer schneller breht, um
enblidh mie in einem Sänge gu fein, bei
bem man steh in ber 2fugenb gar oft
SSruft an ÜBruft, fterg an ^erg mit ben
liebenimürbfgften Kinbern, selbst mi*
ber SBtIIen, gebrüdt sah: ---audj
unsere gmei Äfunberft(hen* Kinber ma*
ten einer Söutgel, bet SJtärferheibe,
entsprungen, unb — sie mirbelten um
einanber nach ben Sönen ber ©eiae in
bet ©djänfe* bi! Karl plöfelidh in bte
mefte SDÖelt gehen mufete, um ben bun»
ten 9tod angugiehen. Da liefeen sich
bie tpänbe lo! unb jebe! machte ein
paar Souren be! Grbentange! für sich
— ber Kart in ber einen unb bie
Gfjriftel in einer anbeten ©tabt. Denn
er mar säum eingefleibet, ba lief in
einer frühen SJtorgenftunbe ber &etbe*
bauer, ihr SBruber, fucfjenb in bieKam*
mer unb in bie ©tälle unb an ben©ee;
bo§ bie Ghriftel mar fort. Unb erst,
al! Karl Oon feiner mehrjährigen Gj*
tratour ^eimgefehrt mar na^ ber einen
©eite be! ©eeS, so fanb auch fi« flöh"
guf ber anberen ein unb that ihre Sir*
beit mie guoor; aud) ste hatte in ber
t^rembe fein motten, mie er, menn auch
in einer anberen ^rembe. 3118 eine
Slrt ©elbftfafteiung hatte ste bie plöfe*
liehe fteimifltge Unterorbnung unter
ben Sefeljl frembet ßeute betrachtet,
ben anberen „funberlidhen" SOSenfchen
gu Ghren, unb nicht oiel mehr al! bie
sieben ©adjen, bie sie mitgenommen
hatte, brachte sie heim unb mar auf’!
Steue bie SDSagb auf bem ^eibetjofe,
mie er ber Knecht beim Gnbebauer
blieb, benn ältere ©efchmifter hatten
hier mte bort bie Stechte ber Grftge*
burt.
* * *
©ett biefer Srennung toaren an bem
abenteuerlichen Frühlingstage an bte
fünfgtg 3ahre üergangen — unb mie
bie Ghriftel ingmifchen sehr frumm ge*
morben mar, so hatte ihr ©enoffe ba!
Silier bebenfltdh in bte Seine befom*
men; bie tasteten unb taperten mehr,
benn bafe sie gingen. DaOon hatte bet
Sitte sogar einen neuen Stamen erhal*
ten: Saperchen*Karle. G8 ist jebodh
ein eigen Ding mit ber ßiebe:
fieidbt fommt sie gufammen unb fin*
bet sich,
©chmer fcheibet unb meibet unb trennt
sie steh.
SIu<h bie beiben ^eibemenfdhen, ob*
mohl sie ber ßauf ber Sßelt nidht üor
bem Slltar hatte gufamtnenführen fön*
nen, blieben steh treu; sie traten steh
"noth jefef ergeben, inbefe ste ihr ©na*
benbrot afeen — unb maren boch 3um
gmeiten SJiale Kinber gemorben.
Sllfo mat’S an bem abenteuerlichen
Frühlingstage, an bem bte Ghriftel bie
Sienen sucht, bie Stüthenbäume buften
unb ber Donnergott über bte Sßoifen
sauft.
Sßenn bie Ghriftel steh unb anberen
etmaS ergählt, macht sie bte Slugen gu.
©ie behauptet, bet geschlossenen Bibern
sehe ste besser, unb menn sie gang gut
sehen mtK, so steht ste still—unb horcht
unb schnüffelt.
Unb so meint ste auch st« f«h«
etmaS oon ben Stenen, saugt aber nur
immer beutlidher ben Slüthenbuft ein
unb hört ein leise! Summen. Unb
mährenb ste steh meiter schiebt, ist ihr.
al! müsse noch 3*manb in ber SJähe
fein, ein gang ^Bestimmter sogar, benn
ste nimmt einen leisen Sabalgerud)
mahr, benn ste feit fünfgtg fahren
fennt. Unb ba ste, ma! aud) ade! in
ber SOßelt steh ingmifchen oeränbert hat,
bei biefem Sabafbuft auch ö«n Staud)er
steht, gerabe so, mie er oor einem hat*
ben 3ahrh“nbert ausgesehen hat, so
lebt hinter ben geschlossenen Slugen*
libern jefet ein frischer ©efeü auf,
stämmig unb blifeenben Sluge!, ©ehne
unb Sßitlep!
Sluf bie! Silbnife hampelt ste gu,
unb ba! SabafSaroma mirb benn auch
beutlidher, ber Slüthenbuft füfeer, unb
burdh ba! Donnergrollen unb ba! ©e=
riefet be! FrühlinaSregen! hört ste ein
sanfte! Knistern burren Fatnjolge! steh
nahen.
,,©u’n Sag, Karldhen!" sagt fte„al!
ste ihn oor ftdh fühlt. JIBo ftnb benn
meit^ StendjenS?"
Saperdhen antmortet: „3e, je, je!
Die ÜBiendhenÜ Die ftnb bedh nu
grabe oor bem Stegen an mir oorbei*
gesurrt unb längst |e«nt tn ihre Körbe!
3Sir merben noch mehr Stegen frügen."
Kaum gesagt, so müssen bte 3u85
thiere am Donnermagen einen feden
©ptung über eine meit« SBolfenfluft
gemacht haben: fnifternb sprüht ba!
Feuer h«tnieber unb ein Staffeln unb
Knattern fliegt überüöaffet unb SBalb,
kenn ber Donnergott steht jefet über
ihnen.
„Saperdhen, ma! machen mit nur?"
„SBir gehen nu unter bte Slüthtn*
büfehe. Durch bie meifee ^aube gehn
fnapp een paar Stopften burdh, unb
bte schaben un! nid), ©teb mir man
Deine $anb, Gh/iftel."
©te lacht barüber, menn ste steh auch
am SIermel halten läfet:
„Du meenft mohl, bte F^fe« trü^n
mich nich mehr? Faß nt<h,
Saperdhen! Unb benn fteure man lie»
bet auf bte grofee Suche gu an bet Kie*
fernmanb, neben ben ©d)lehfträud)ern,
Du meefet boch?"
„Denfft benn Du immer noch an
ba!? Die ©efdjidjte t! bodh fj^on gar
nidh mehr mäht, unb ma! mir einge«
schnitten haben, steht ja teen SJJen*
fdjenSfinb mehr."
„3ch feh’l aber noch mie heute, idbe’“
fäl)t! ste hastig bagmifdjen. J3n ©e«
bansen, meene tdh!"*
„3a, uf bte Slrt schon! SIber feen
Frembe! steht ba! schöne fterge in bet
Suche eingefchnitten, unb benn ba!
G.P antmortete er unb schob sie unter
ba! Slüthengebüfdj ber Suche gegen*
über.
„Unb Dein K.!* sagt ste. /
„3a, unb ba haft Du ja mitgeholfen
mit bem SJtejfer!"
Die Ghriftel breljte ihre geschlossenen
Slugen bem £tmmet gu unb sagte:
„Die Kirschen blühten affurat mte
heute! Gin schöner Sag — ein schönet
Sftg!"
„3dh meente bamal! noch: Du stehst
ja in bem gangen Slüthenbufdje au!
al! mie im Brautschleier — meente ich
bamal!. Unb so stehst Du jefet mieber
au! unter bet fdhlohmeifetn Krone."
„Unb mit bem fdjlohmetfeen Kopfe."
„SIber hübsch bist Du immer noch."
„2Bo merben mir benn nicht hübsch
fein!"
„SBir merben jefet grabe mal guden,
ma! au! bem l&ergen gemorben iü"
ertlärt Saperdhen, in bie Betgangen*
heit oerfunfen. „ÜJtarfdh, mir rennen
fif rüber; F«ühjahr!regen macht ja
gefunb unb jung.
Frohgelaunt in ber Grinnetung an
ihren grofeen Frühling stapfen sie am
©raben entlang, unb bte laue ©emit*
terluft mirft ihnen bte meifeen Slü*
then gu.
„©ich mal, steh mal!" ruft Saper*
d)en, „Du stiegst ^eute mit ©emalt
Deinen Brautschleier!"
„Stlt genug ist man am Gnbe bagu!
SOßaS mar ba! für ein bünne! Säum*
djen gu unserer 3«»t, Suche — unb
nu i! ber höchste barau! gemorben."
„Unb üon unser ©dhnifeeret fet) tdh
nich mehr bie blaffe ©pur baran!"
„Stee, nich bie blaffe ©put!" gesteht
ste unb thut, al! ob ftejjberhaupt nodh
bte Stiffe ber Stinbe gu unterfdheiben
üermödhte. v
©te schmiegen steh an ben ©tamm
be! Saume! nicht blo! oor bem. ftärfer
fatlenben Stegen unb bem fräftigec
burdh ben Sötpfel pfetfenben SDÖinb,
fonbern auch *u alter JtQmerabfc^aft
mit bem Saume.
Der Donnergott mahnt fetrrtSefpann
gu langsamerer Fahrt, legt bie l&anb
mit bem Jammer über bie Slugen unb
starrt auf ba! SHb ber Sreue hernie*
ber. 0
„SBte ber SBtnb nu mieber bläst!"
murmelt Saperdhen unb klingelt tn bie
Krone be! Saume!, ben ba! SBolfen*
geführt selber gu streifen unb gu peit*
sehen scheint.
„Keene Singst, Saperdhen! Der hält
nodh *an8e aug- unser Saum! Genen
SCBunfd) blo! noch hab ich bi! gum feli»
gen Gnbe."
„Unb ber märe?"
„©o lange mie unsere Suche steht,
mög un! ber" liebe ©ott, menn mir
überhaupt noch ba! bt8d)en sieben be*
halten, gefunb bleiben lassen."
,,3a, unb blo! nidh fange liegen ben
Kinbern gur siaft! Die haben schon
für steh atleene gu thun!"
Da nimmt ber Donnergott bie #anb
langsam oom Sluge unb gielt. Die
brei, sagt er, ftnb mie au! einer SBut*
gel in bie tpäh« 8«fi*«8«n unb sollen gu*
fammen heimfehren. 3d) miß sie oor
bem ©djidfal in ©naben bemahren,
gmei liebe Kameraben betrauern gu
müssen.
Gin 3?ud bet sehnigen, gepangerten
^>anb — eine 3I?t pfeift burdh bie siuft,
mettert in bie Krone ber Suche unb
spaltet ben über feine ©enoffen be!
SBalbe! meit hinmegbltdenben Saum,
so bafe er in gmei Hälften auSeinanber*
Ilafft. Unb gu feinen Füfeen liegen
ba! Sapertfeen unb ba! Stltdhen, bem
ber Frühling noch mentge Slugenbltde
oorfeer mit feinen Blüthen ben ©djleier
gu mirten begonnen hatte.
Unb mährenb bie Srümmer be! ge*
borftenen ÜBafbtiefen !tad)enb ftürgen,
fdhiefet ber SJolfenmagen mieber übep
bie ^öhen unb Siefen, bafe fein Stollen
unb Stottern meit burdh bte sianbe
schaßt.
Stur bte alten „funberlid)en" Kinber
hören nicht! mehr unb sehen aud) nicht
mehr, ma! ste oorl)er gesucht hatten:
mo ba! Seil be! Donnergottes ben
©tamm gespalten hat, ba leuchtet oon
bem längst übetmadhfenen 3at)K*nnge
be! Ipolge! mtebet etn £etg unb mit
ihm ein „G" unb ein „K" in ben F*üh*
ling.---— 1
3efet ist ba! SQunber be! Fimmel!
unb bet Grbe bei ben 4)edenrofen auf*
gerichtet, bie steh über bie $üge( be!
Meinen $eibefriebi)of8 giehen unb balb
auch biejenige ©tätte mit Blüthen unb
Dornen oerfdhönenb unb bcfdhüfeenb
umsponnen haben merben, an bet etn
alte! Sud)enfd)eit oon ber Sreue gmeiet
fyrgen spricht.
SBelchet Künstler hat jemals etn jtn*
nigere! Denlmal geschaffen?
— ©d)ergfrage. üBer ttar bet
erste 3ube tn ©riechenlanb? Slnt*
teort: »er alte „Dretfufe" tn Delphi
■ Per töeubarmo.
6fijje oon^ftn« JHitter.
Slbjü!, ^err ©enbarm! Sott öd)
bal noch tide! Dann lad)e mer
noch en! bödhbig g’fame! Ght lonnt
et Sache goob bruche. Slbjü!, $är
©enbarm!
Gin muntere! Sachen folgte. Dann
schlafe steh bie Sljür hinter einem roth*
badigen, frischen Stäbchengeftcht, unb
ber ©enbarm ftanb auf bet sianbftra*
fee. Gin siadjen lag noch auf seinem
©esnf)t. SStedhanifch schob er ben De*
genfteg gutüd, fnöpfte bie graue $e*
lerine gu unb schlug ben Kragen gum
©<hufe gegen ben ftiebenben Segen in
bte £öl)e. SJtit langen ©dhritten eilte
er bann tl)almärt8 auf ber aufgemetd)*
ten sianbftrafee unb burdh bie feuchte
Dämmerung be! finlenben Sioöember»
tage!. Gr lachte nochmals im SJeiter*
schreiten, aber es mar ein Sachen btt*
terer Stescgnation, ba! jefet auf fein
jugenbltche!, ^ageceS ©estcht unb bie
starr oor fid) blidenben grauen Slugen
3°8.
Slar ba! ein ÜJtäbchen, bie Gmma
im ©aftljauS gum ^öoelbufdh! Slanf,
rein, llar mar aße! an ihr unb um ste
herum, bie h«ß«n, luftigen Slugen, bie
Kleibung, bie ©tube mit meifeenSifd)*
platten unb metfeem ©anb auf bem
Soben, bte Küche nebenan mit ihrem
blifeenben Kupfergeschirr. Slfle! lachte
ihn an bort in bem ©afthaufe, am
meisten aber bie Sod)ter be! ftaufe!.
Ghr lonnt et Sache goob bruche!
©d)merfäütg sprach et tm Sletttrgel)en
bie ungemobnten plattbeutfdhen SBorte
nach. Melancholisch schüttelte er ben
Kopf. SIber ein Heiner @lüd8fdf)em
stahl steh bodh habet au! feinen Slugen.
DieGmma mufete etmaS für ihn übrig
haben, sonst mürbe ste ihn unb fein
trübselige! SBefen nicht so gut oerfte*
hen.
Gr schüttelte abermals baS ftaupt
mit einem ©eftcht ooß oerbiffenen 3n*
grimm!. Da la^j ba! ©lüd, mte er
e! steh bad)te. Gut frische!, muntere!
SBeib, ein sieben al! freier Bürger auf
hübschem Slnmefcn, mo ein anfteßiger
Kopf unb fleifeiger Mensch etma! oor
steh bringen sonnte. Da mar bie Mög*
lichfeit, bte Uniform, ben Beamten
auSgugieljen, bie Ißidelljaube abgule*
gen.
SJäre baheim nicht feine Ftau!. Gr
fcifj bie 3ähne’au-fetnanber, so bafe
fein ©eficht steh edig oergerrle. Gr
öffnete ste, um einen polnischen FIuch
herauSgugifdhen. $ole bie Frau ber
Kudud! ©ie machte ihm ba! sieben
baheim gur £öfle. ©ie liefe ihn Der*
finfen in Srübfinn unb ©orgen. ©ie
oernachläffigte bie SGßirthfdhaft. ©ie
mar fein Unglüd. Kaum eine frohe
©tunke hatte er baheim gehabt, feit er
im Stheinlanb mohnte. SIber ba!
ßanb mar nicht fchulb, nur bie FrQu
mar e!. Ohn* ste hätte er sich so mohl
hier im SBeften gefühlt. G8 mar ja
hier aße! anber! al! bort hinten bet
Shorn, Tiber es mar unstreitig besser.
Die Freiheit be! Stheinlanbe! hatte e!
ihm angethan, bte offene, ungenierte
Slrt ber sieute. Da! Soll mufete nicht!
Don Kafebudeln, e! hielt bie Slafe ho<h
unb liefe steh nicht! gefaßen. ©elbft
ber Heine Sauer auf ben Sergen mar
ein £err, ber sagte, ma! er rnoflte unb
sich Iräftig feiner $aut mehrte, menn
ihm irgenb eine Seljörbe gu Unrecht in
bie -Quere fam. Stefpeft nadh oben
hatte ba! Soll nur in befdhränftem
Mafee, Stefpeft oor ber Uniform in
nodh geringerem. 3118 ©enbarm spiel*
te man hier nicht bie Soße mte oben
an ber russischen Kante. SIber er
moßte hie* auch gar leine Stoße al!
©enbarm spielen. Gr sah steh hier al!
Menf* gefd)äfet, sah steh freunblidf)
behanotlt oon sieuten, bte sich imOflen
in himmelhoher Kaste über ihm ge*
bünft hätten.
Da! that ihm mohl, er moßte al!
Mensch mehr gelten al! in feiner Gi*
genfdjaft al! ©idherljeitSmädhter. Sta*
türlidh that er aud) hier feinen Dienst
bi! auf ben t*lßun{t, aber er hatte an*
gefangen, bie SluSnaljmefteßung, gu
bet ihn ber Beruf gmarig, gu hassen.
Gr märe auch gern freier gtmefen tn
biefem freien sianbe, hätte gern bte
Uniform, ben gangen Kommifelram
abgelegt.
Stiemanb als bie Frau Ijinberte ihn
baran, biefeS SBeib, baS Immer frans
fein moßte, immer jammerte unb Hag*
te, baS ihn in ©orgen unb Mangel
oerftridte unb jebeS hineinarbeiten in
einen Gioilbienft unmöglich machte.
Ohne ste hätte er steh ungestört baheim
in baS Postfach einarbeiten sönnen. Gr
fönnte, maS noch besser märe, solch
eine Gmma fjeiratfjen, SBirtl) unb Se*
sifeer spielen. SBte moßte er baS @e»
schüft hoch halten unb arbeiten auf et*
gener ©d)oße! SBie moßte er lachen
mit biefem frischen Frauengimmer!
Der ©enbarm mäfeigte feineSchrit»
te unmißtürlid), mährenb er an Frau
unb heim badjte. 3öj|*rnb, baS »er*
biffene ©eficht in ben Kragen gebrüdt,
schritt er langsam meiter. Die Ste
gentropfen rannen Dom helmleber in
SaS furggefdjorene haar. Die trie*
fenben Gfd)en an ber ©trafee ächgten
im SBinbe, himmel unb Grbe oer*
fdhmolgen in grauer Dämmerung.
SIber trostloser noch al! hier auf ber
©trafee mar eS gu hause. 3um h*n»
fer mit bem SBeib, ber Soltn, bie bef*
fer bort brüben geblieben märe, mo
SBölfe unb Füchse einanber gute Stacht
sagen. —
Daheim fafe be! SBadjtmeifter!
Frau am Fenster, etn gerlefene! Such
tn1©dhoofe, unb biidte mit ihren bunl*
Un Slugen traumoerloren burdh bie
Ileinen Scheiben auf bie Dorf|traße.
©dfemal unb fantig mar ba! ©estd)t
ber F*au, aber e! trug bie unoerfenn«
baren ©puren einer noch nicht lange
oerfd)munbenen ©d)önheit. Stegungf*
lo! schauten bie mtid)en ©armaten*
äugen hinaus. Die schmale Fisut,
bie garten ©dhultern, bie im ©choofee
liegenben Ileinen hänbe gudten gu»
meilen auf mie burd)ftod)en oon flie*
genben ©dhmetgen.
©oleh ein ©lüd, mie e! ba in bem
Suche ftanb, hatte auch ste sich einst
geträumt, ©emife, ste mar auch ein»
mal jung, schön unb begehrt gemefen.
Gin gescheite! Kinb, ein interessante!
Kinb, sagten bie 3tad)barn, bie Offi*
giere, ©päter sagten ste ihr noch
mehr, noch Diel ©d)önere8. ©ie lä*
d)elte träumerisch Oor steh hin, unb ein
’begaubernber ©d)ein öergangener 3«*
genbfehöne flog babei über ihr sdhma*
le! ©eficht.
Die F*ftung!mäße be! Fort! an ber
russischen ©renge lagen üor ihr, an be»
nen ba! $au! iI)re!Bater8, be! SBaß*
meifter!, ftanb. 3toifchen ben SBäßen
mar ber Gpercterplafe, mo bte ©olba*
ten matfd)irten, bafe bet Soben
bröhnte, mo stramme Offtgiete auf»
tauchten. SBar ba! ein ©lang oon
blanlem Metaß, oon farbigen Untfor»
men unb schönen Männern. Da mat
ber lange Konerotfe, ber iht so oft Der*
stöhlen Kufehänbchen gum Fenster hin»
auf marf, ber Oon Beflenthin mit bem
forschen ©chnurrbart. Da mar ber
gute Mäjor, bet ste unter feinen ©d)uj|
genommen, ber ste hnterrichten liefe
mit feinet Dod)ter, bet bornehmen,
schönen Stbele. ©ie sah nicht mehr bie
trübe, einsame Dorfftrafee. ©län»
genbe ©olbatenreihen gogen tm Ißara»
bemarfch oorüber. Die Mufif schmet-
terte. Die Sßfetbe ber Offigtere tön*
gelten, mährenb mit bröhnenbem
©chritt bie Steihfn bet ©tenabiere üor*
beirüdten. Dort mat ©lang unb sie*
ben. £ier mat bet Dob, bie trostlose,
stumpfsinnige fiangemeile. Dort hotte
mgn ste gefeiert, bornehme Zerren hot*
ten ihr geschmeichelt, OffigterSfefte
hatte ste mitgemacht bans il)ter StI»
bung unb bornehmen Sefanntfchaften.
SlfleS, ma! sie fannte an ©<f)önem
unb Feinem, mar in bet fernen £et»
math geblieben, ^iet mat sie nicht!,
nicht! al! eine Ftau SBadhtmeifter.
Unb ma! mat hietgulanbe ein SBccht*
meifter!
Slud) brüben mat sie etma! hinunter*
gestiegen, al! sie ben flotten Sicefelb*
rnebel, ben Stanbenburget, heiratete,
ben Mann, ber sie getabegu anbetete in
ihrer Feinheit unb Silbung. ©te
moßte ihn h«raufgiel)en, er foßte rasch
steigen tm Gtoilbienft oermöge ihrer
Serfefeung nach bem SBeften. SBa!
sonnte ein ©enbarm fein bei einem
Boise, ba! nicht! mufete Don bemütht*
ger §öflid)feit, tn einer ©egenb, mo
fast aße! plump mit 3Bohlhabenl)ett
profete. Gr oerftanb nicht! bon ihrem
sieib, oon ihrem fteirnmel), er fühlte
nicht üjte Grniebrigung. Stoh schalt
er, menn ste Hagte. Slanfe ©tube,
blanfe Knöpfe, marme! Gffen, ba!
mat fein ^ochste!. Gr fühlte sich sonst
gang mohl ^iet; et mar eben eine ge*
möhnltdhe Statur, ber ba! berbgemöljn«
liehe sieben Ginbtud machte. 3utüd
nach bem Osten moßte et nicht, unb sie
foßte steh einfach fd)tden in bie anbere
SBelt, foßte fein mie aß biefe F*ouen
hier, unb nur an tßufeen, Füden unb
Kochen benlen.
Unb sie herging bor fyimmel), Oor
©ehnfucht nach polnischer Bemeglid)
■ m ^
umspannte mit glühenben Kraßen bie
feit unb ©ragte. Gin Sterbenframpf
schmale Brust bet Bolin, umschnürte
(äijmenb ihr heimmehoergehrte! ^erg
unb preßte ste für Stugenblide in hüls*
lose DobeSnotl). ©chtoetfetrepfen tra»
ten ihr auf bie ©ttrn, unb gmei arm»
selige Dtpränen perlten unter ben «e»
fchloffenen Slugenlibetn hetoor.
Blöfelich fam sieben in btefe Slu*
gen, Semegltchfeit in ba! schmale @e*
steht. Caufdjenb beugte bte Ftslu sich
jum Fenster. Mufif mat braufeen!
©ie riß ben Fensterflügel auf unb
lehnte steh hoe^<n^ Dot- ®*ne ®e*h*
orgeln fchidte au!'bem Unferborf oer*
fchmommene Döne in bie Dämmerung
braufeen. 3*l>t erfannte ste bie Melo*
bie. Gin sieudjten gog in ihr ©eficht.
SBie burdhfluthet oom ptidelnben
©trom bei sieben! straffte fid) iht 8*‘
bredhlicher Körper. Dal mat bie
Magurfa!
Gine alängenbe Sifion gog an ben
bunften
giangenoe wtiton
Slugen writbet*
ein gtofeet «o
©aal ooß mogjnber Döne unb mtegen»
bet Boare. Rfitrenbe ©pojen, efe«
gant unter Dangtoben l)eroori)ufd)tnbe
Füße, gterfidhe Füfechen schöner Boltn*
nen! F*utige Slugen! Siebe unb
sieben in fprühenben Fünfen!
$efle Böthe mar in ihr ©eficht ge*
stiegen; bie Slugen funfelten. Stafch
marf sie einen Umljang um bie ©dhul»
tern unb ein meitmaf^ige! 2ud) über
bie fd)margen ^aare. Dann eilte ste
hinaus, ben Rlcjngen ber Magurfa
nad).
Der Dref)orgelfpteIer mat in’S
Oberborf gegogen. SBenn sie bi! gur
Srüde ging, mo bie au! oem D^rf
fommenbe sianbftrafee gum Bad)e her*
abfiel, sonnte sie ihn hören, solange er
im Orte spielte. Bon ber falten Släffe
beB StoüembertageS merfte sie an bet
Srüde nidht!, nicht! hörte sie bon bem
Sache, ber hinter niebrtgem ©elänber
abmärt! bonnerte. ©te oetnahm nur
bie Melobien, bie ste gurüdgauberten
in bie berlotene schöne 3eit. SBol)'. eine
Siertelftunbe ftanb fie laufchenb ba
unb summte alte, bertraute Melobien
bot sich h»n- 3ulefet haßten noch etn*
mal halöuntcnntlid) bie Döne be!
Masutes in ba! Dl)al.
Dann mar e! mieber ftiß. Dobt
sag mieber baS Dorf ba in bet Däm*
merung. Die SlßtagSlangemeile, baS
§eirnmel) frodhen gtinfenb unb gefpen»
ftifch ow* öem Stebel auf fie gu.
Blump unb brutal redten brüben sich
bie büfteren Serge auf. siätmenb unb
tn müftem Behagen fd)ofe bet Sad)
brunten an ber KirdhhofSmauet oor*
über. ©ie mußte hier sterben, sie
mufete e!. Bie sah fie ben Osten rote»
bet. Gin fd)lud)genbtr ©ehnfucht!»
laut fam au! ihrer Kehle. Da! £eim*
roeh umflammerte mtebet ihr $erg.
Der gräßliche Kampf fam gurüd; mte
ein müthenbe! Staubthier, ba! für
furge SBeile feine Beute freigelassen,
umfraflte er ihre Stuft. Gine Ohn*
macht umnebelte bte ©inne ber F*°u*
Kraftlos, mit geschlossenen Singen im
road)8blei<hen ©efid)t, tastete bte Un*
glüdlidhe mit mattet Semegung nach
einet ©ti'B', nad) btrn niebrigen ®e»
Iänber. lEie Oetlot ba! ©leichgemidht
unb ftürgte rüdling! in bie hodhgehen*
ben, gelben SBogen. —
' ©ie ist tobt, roirfltcf) tobt! ®alb»
laut sprach öer ©enbarm fid) Jie
SBorte bot unb starrte habet auf bte
fietdje, bte ihm bte Badhbatn in bet
©djlafftube aufgebahrt hatten. Gt
sprach btefe SBorte mieber unb mieber,
geifteiabmefenb, mie ohne Begriff!»
üermögen für ihre Sebeutung.
Gr Derfud)te fid) üotguteben, bafe el
so gut fet fütfl* unb für ihn, aber e»
ging burd)au! nicht. Gr hatte nicht
einen Funt*n Serftänbnife mehr für
ba!^ ma! er fid) bot ©tunben ge*
münfeht. Gin anberet SBunfd) brannte
jefet in ihm. Gt glomm auf au! bem
erstarrten Gmpfinben, et roud)8 un>
mürbe gut feurigen Flamme, siebte
fie bodh noch einmal, lebte fie noch ein»
mal, menn aud) nur für Minuten!
Gr hatte ihr noch ein gute!, ein
freunblid)e! SBort gu sagen, ein Port
Don ben Dielen, bie et einst für fie ge»
roufet. SBie atm fit balag mit betn
fpifetn DobtengefidE)t, mit ben starren
£änben! SBar ba! roirllid) bie 3®b*
miga? 3a, e! mar fie, so mar fie ge»
morben bet ihm.
Da! SBort, ba! et ihr sagen moßte,
brannte mie F«uer. Bein, fie sonnte
hier nicht leben, unb et trug mit
©d)ulb an ihrem Dobe. SIber sa!
ßanb trug bie £auptfd)ulb. Gi hatte
fie getrennt, fie auSeinanber geführt
immer mehr. 3m Ofi*n mufete fie
bleiben. Dort märe fie geblieben, ma!
fie mar, bie muntere feurige 3ah)t>tga.
Dort märt ihm nicht so aufgefaßt«,
ma! er hier an iht entbehrte. Dort
hätte et fid) an eine polnische SBirth»
fchaft gemöhnt, aße! märe gut geblic*
ben.
SBie arm fie balag im ©d)eine bet
fladernbtn Sobtenfergen! Unb ba!
mar einmal ein Mäbchen gemefen ooß
Feuer unb Glegang! SBie fd)ön mat
fie einst! SBie glüdlidh hatte fie ihn
gemacht! SBte mat et benetbet root»
ben um bie F*«u, bte so hoch übet ihm
ftanb an Stlbung unb Feinheit! SBie
fit fachen unb fchergtn sonnte, langen,
lieben!
Gin tiefe! sieib quoß auf in bet
Sruft be! alten ©olbaten unb liefe fein
©efidbfdufguden. ©ramgebeugt faft
et refuttflllol bot bet sieid)t, ba* ©e»
fid)t tn ben sänken. Gin ©eimtoeh
fam übet ihn, ein ^eimrotf) nach bet
oergangenen 3*U stürmischer siieb«,
nach bet ^irnath bet FT0U unb bet
©tätte Derfd)munbenen ©lüd!.
~
— U n n ö t h i fl. „Baron, Du soll»
teft nehmen h*U Bbcnb ein Sab!" —-
„SBarum foß ich nehmen ein Sab?
hab both erst ein! genommen
Bacht." — „SBte, id) gs '
träumst." — „3ch träum’
Du mir nicht selbst heil
sagt, ich mär aufgemai
Bacht tn ©chmri^ <
* I
m
I
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Heilig, G. A. La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 13, No. 52, Ed. 1 Thursday, August 13, 1903, newspaper, August 13, 1903; La Grange, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth989731/m1/1/: accessed June 27, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Fayette Public Library, Museum and Archives.