La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 14, No. 23, Ed. 1 Thursday, January 21, 1904 Page: 2 of 12
twelve pages: ill. ; page 22 x 15 in. Digitized from 35 mm microfilm.View a full description of this newspaper.
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fulali!
Kon VI. ?srofeni|.
ÜBit einem legten prüfenben Slid
Betrautet bie fegöne Blanba Don SJer»
ben bei Bilb, mtlcge« igr ba« goge,
geschliffene Spiegelglas zutüdmirft.
©alb juftieben, galb spöttisch lächelt
ste ihrer fdjlanlen, rassigen ©rfegei»
nung ju.
Ob ba« gute ausfegen ihr heute
nüfeen ttjirbf
Site leifeScgmermuth gleitet t« über
ihr schöne«, Huge« Gesiegt. Bei be*
anberen wohl ob ober auch bei bem
einen, gerabe bem einen, ber für ste
auch zugleich ber „einzige" ist, um bef*
fentmiüen sie geute mit hinauäfährs
|ur ©ubertuSjagb, nicht reitet, »oie
% ba« igr, ber leibenfcgaftlicgen Bferbe*
liebhaberin, sonst stet« eine liebe @e«
mogngeit mar.
üBerlmürbig. bajj t« gerabe ihr, ber
geborenen Stmajone, Jassiren mufe, sich
in einen ÜBann }U oerlieben, ber nicht
mal einer berittenen SJaffe angehört!
©r ist nur Infanterist!
Gin Mein menig regt sich Ber Weiter*
tief both noch zumeilcn bei ihr! ÜBan
ist eben nicht umsonst bie lochtet eine«
leiber schon Derftorbenen KaoaBerie*
regiment« * ©ommanbeur«.
Beiterblut, geifee«, leibenfcgaftltcgt«
Beiterblut fliefet in ihren Slbern. Ohne
bafe ste steh beffen Uar belaufet gemor*
ben ist — ein guter Beiter gefällt igr
oon Dornherein besser alö einer, ber
nicht aQjuoiel Bfetbecerftanb hat- Bur
bei bem ÜBajor Don fietirach ist ba«
Don Slnfang an anber« getoefen. 2>er
Infanterist hat ihr trog allebem gefal*
len, Dom ersten Segen an; unb selbst
• feine entfegiebene Abneigung gegen
Bferbe, bie bei feiner mangelhaften
Beitfanft nur ju erftärtih ist, änbeti
nicht« an ihren Gefügten für ben fhö*
nen, interessanten ÜBann, beffe« geifee,
bemunbernbe Bliese beutlicgtr al« tau»
fenb SJorte zu sprechen missen. Unb
tta« ste ansang« roeit Don steh mie«,
toarb längst igr tiefster, brennenbfter
IDJunfcg, unb.bie2gatfacge, bafe er Der*
mögen«Io« unb sie nur menig mit
GlüdSgütern gesegnet ist, fdjrecft ste
längst nicht mehr.
3gn auch niegt?
©ine tiefe gälte bilbet steh &<i biefem
©ebanfen jmifchen igren fegöngezeieg
neten Brauen. ©a« ist e« ja eben! O,
bafe sie barüber Klargeit hätte! Hber
„ber Rudj« falDirt steg"! HbstcgtöloS
hatte sie biefe Bemerlung über ben ©e*
liebten erlauscht, al« gmei junge ßeut*
nant« steh bafe barüber Dermunberten,
bafe ber schöne, elegante ßettradg, ber
erllärte Rrauenliebling, bi« bato un*
begeben fei. SJie ein 2rompetenftofe
hatte igr bie Htrtmort be« langen
Stetten gedungen* „Unb mie stnb b.e
©amen hinter igm ger, menn er ste nur
mal freunblicg ansieht."
fieicgenblafe, mit bitterem Cäcfjeln
trat ste in ba« SJognzimmer ber 2ante
jurücf, ber offene Hbenb mar igr für
ben Best gtünblicg Dergällt. Kügl
freunblicg moBte ste igm fortan begeg*
nett.....
©in meiege« ßäcgeln gufegt über igr
©estegt. ßange gat ba« niegt gemägrt,
bann gaben feine bittenben 91ugen sie
mieber im 3ouberhann. ©iefe mun*
berooflen, braunen Bugen, bie so ge*
treulich jebe Seelenregung miberfpie*
geln, unb beren Rarbe bann mecgfelt
Dom bunfelften Scgmarzbraun bi« 311
jenem leucgtenb geBen 2on, al« ob sie
auf ©olbgrunb gemalt feien! Ob er
e« erräth, mesgtrib, ste heute gebulbig
mit ber 2ante ginäuSfägrt, um ber
3agb zuzufegen, ober? ob er feine Be*
mertung über jagbteitenbe ©amen
längst Dergefsen gat unb igm ba« ©erz
boeg niegt ängstlich schlagen mürbe,
menn ste mitritte? ....
Seife melbet bie Jungfer, bafe ber
SJagen Dorgefagren fei. ©ann legt
ste Blanba mit gefdgidter ©anb ben
föftlicgen Bcrz um bie Sdgultern.
„©onnermetter, ÜBauä!" ÜBit egr*
licger Bemunberung betrachtet ber
Gommanbeur bet 37. Ulanen feine
Jticgte. Bucg seine ©attin blidt mit
mütterlichem Stolz zu ber Bermaiften
gin. SJagrgaftig, man siegt betn ÜBä*
bei bie 28 3agre niegt an! ©in liebe«,
gute« ©erz gat bie Blanba bocg, menn
auch bie 3unge jumeilen mit igr bureg*
gebt! ÜBan mufe ste bocg lieb gaben,
aueg menn man manchmal mit igrem
etma« , burfcgilofen, fabaBeristifcgen
2on niegt ganz einDerftanben ist!
©eräufcglo« roßt ber bequeme fian*
bauer auf ber glatten ©gauffee bagin.
©olbiger Sonnenschein liegt über ber
getbftfrifcgen ßanbfcgaft. ßuftig gufegt
er an ben glatten Kiefernftämmen em*
por, spiegelt sieg in ben zagIlofen2gau*
tropfen, bie gleich ungezählten ©ia.
manten in ben Dielen Spinnennefeen
unb auf Bäumen unb Sträuchern lie*
gen, unb fängt sieg in ben golb« unb
silberg längen ben Uniformen ber frohen
Keilet, bie heute St. #ubertu« zu ©g«
ren au«zogen. ©ie galbe ©arnifon ist
mindesten« auf Dier Beinen, unb mer
Don nen jungen Infanteristen nidgt inv
glüdlicgen Bestfe eine« Bferbe« mar,
fat sicherlich auf einem „griebrieg*
JBilgelm", ben bie ^rren ©«cabron«
egef* mit gemognter ßiebenSmürbigleit
gegen ben üblichen Obolu« zur Berfü*
gung stellten.
„©ie Schmabronen machen heute
lotebet famose ©efegäfte," fcgmunzelt
ber Onlel, auf ein galbe« ©ufeenb
junger 3nfanteriften jeigenb, bie stolj
unb selig auf igren geliehenen ©äulen
trog ber garten ©gauffee traben.
AUnba nidt igm (adgenb ju. 3gr ist
so leicgt unb frei um’« §erj mie seit
ßangem niegt. Ob „er* mogl brau«
feen ist?
* ©er Onlel, melcger auf bem Küdstfe
ipiag genommen gat, orientirt bie ©a«
men halblaut über bie nagenben Bei*
ter. ßuftige« Kufen unb Sachen dingt
Don aüen Seiten bureg bie minbftifle
Suft. Blöfelicg oerfinftert sieg fein
©estegt auffaUenb.
„Bun steg nur,Blanba, mie ber fterl
ba auf bem ©aul gängt!"
©ee Bngerebete menbet sieg interes
strt gerum. „ÜJtein Derroun*
bert sie sieg, „mag maegt ee blofe mit
bem armen Sofrate«? ©er ist ja heute
ber reine Sternguder!"
©er gequälte ©aul gält bie Bafe
unglaublkg godj in bie ßuft, jur stegt*
liegen öerzmeiflung feine« Beiter«.
BngftboB fafet ber bie 3^9*1 lürzer.
Batürlid) nimmt ba« UnglüdöDieg ben
Hops nocg göger.
„©orinermjjter," fegimpft ber Onlel
halblaut, „merft ber Blensdg benn
niegt, gafe ba« Biest meiegmäulig ist?"
„Blenn ba« so rccitergegt, überfcgla
gen bie beiben sieg nocg," felunbirt
Blanba, in ber stdg ba« Beiterblut regt,
empört. „©« ist niegt anzusehen, ©er
reitet mirtlicg mie ein echter Snfan*
terift!"
3n bemfelben SBoment greift bet
Onlel an feine ÜBüfee, unb auch bie
2ante neigt grüfeenb ba« §aupt. 9Be*
eganifeg Derbeitgt sieg Blanba. üöie ein
Scgatten gufegt ber BJagen an ignen
corüber.
„tJfrau Schulze unb f5,räulein
itraufe," mejm ber Oberst läcgelnb.
„©ie 3uder finb übrigen« gut."
„Jpaben aueg genug z“ Ziegen,"
spottet Blanba. Sie lann bte bide
sfrau Scgulze niegt leiben, meldje bie
Steüung igre« iütanne« — er N ist
^auptmann bei ber ©enbarmeri«—
für fabelgaft gocg zu galten fegeint.
ÜBit ©ifer unb 3ügigleit Derfucgt sie
mit ben Spifeen fsüglunq zu belom*
men, ma« igr banl guten ©iner« igeil*
meife gelingt. Bn Blanba'« Bbnei*
gung ist, igr selbst unbemufet, bie ©i*
ferfuegt auf bie ebenso gübsege mie
bumme fjrau unb beren ^ntima fsräu*
lein Äraufe fcgulb, melcge betbe ben
fegönen ßettradg zu fesseln Derfucgen.
©ie „flraufeminze", mie eine Spott*
broffel jüngst bie Dermalste Bpotgefer*
toegter nannte, ist eine 'Aiglergaltene,
etma« bidlicge Blonbe, ©nbe ber ©rei*’
feiger, mit einem leisen #aucg Don
Scgmermutg im ©esidgt unb bem ge*
fegidt Dergüüten Streben naeg einem
'JBann, beffen Steüung igren Beicg*
tgum aufmiegt, mie Blanba mit scgar*
fern Blid beobachtet gat. ©a fiettraeg
Diel bei Scgulze’« Dertegrt, fegen sieg
bie bejben bort oft, mie Blanba au«
einigen Bnbeutungen ber jungen grau
entnommen gat. O, mie sie biefe bei*
ben emig läcgelnben Buppen gafet, bie
in scheinbarer Unbefangenheit so ge*
fegidt BoSgeiten zu sagen missen, al«
Quittung für mattege lügl=gocgmü*
tgige Begrüfeung Blanba’«, mie biefe
fegr mogl meife.
Scgmetternbe fsanfaren begrüfeen
Beiter unb 3ufcgauer am ©lanelfee,
roo in aüer ©ile ein Heiner 3mbife ein*
genommen roirb, ben ber iffiirtg be«
altberoägrten ©aftgaufe« in gemognter
Bppetitliegteit gergeriegtet gat.
ÜJtit fcgneüem Blid überfliegt
Blanba bie Berfammlung. ©in 3ug
ber ßnttäufegung gegt über igr ©e*
ftegt: ßettraeg ist niegt ba. ßangfam
qegt ste, bie ©pceÜenz Don Bimbacg zu
begriifeen. ©ie liebenSmürbige, ftod*
taube, alte ©ame fpriegt gerabe in ig*
rem gemognten lauten 2on mit bem
commanbirenben ©eneral.
„Scgabe, bafe 3h« tsrau ©emaglin
niegt mit lonnte! BJie? 3cg foü bie
Breife überreichen? ßiebfte ©icellenz,
menn'« geute bocg mal nidgt bie Beru*
fenfte tgun lann, bann negmen Sie
lieber ’n junge« SBäbel bazu unb niegt
mieg alte grau!" meint bie Sprecherin
gumorooB. ©a fäflt igr Buge auf
Blanba. „§ier gaben Sie qUiö) eine
fegr paffenbe B^fönlidgleit.“ Sie er*
greift bie £mnb be« üJtäbcgenS. ßa*
cgenb gestattet ber ©eneral ben „B«r*
fonenmecgfel". 9Bit furzen SBorten
bittet er Blanba, nadg beenbeter 3<rgb
bie Breife zu Dertgeilen, melcge bie brei
Beiter erhalten foflen, melcge beim
Bu«lattf zuerst burcg’8 3iel gegen.
3n oerlegener ffreube miüigt Blanba
ein. ©a fäüt igr Blid auf bie beiben*
unzertrennlichen fjreunbinnen. ©in
leiser ©riurnpg regt fug in igr. BJie
mag ste Don benen um bie Bu«zeidg»
nung beneibei merben!
„©onnerboria, seg’n Sie mal ben
Bracgtgauf, fffräulein Don BBerben,"
gört ste hinter sieg entzüdt ben ©om*
manbirenben sagen.
Sie menbet sieg interefstrt um, ein
tiefe« Botg steigt babei plöfelicg in igr
©estegt. ©er ba eben Don bem bemun*
berten Bfrrb steigt, ist niemanb anber«
■al« ßfi..flcg. ßieblofenb Hopst er jefet
b:n fcglanlen £al« be« fegönen 2gie*
re«, bem ber Burfcge Der|orgstcg bie
©ede überbreitet, bann erst begrüfet er
bie Bnmefenben. Batürlicg unter ben
ersten bil beiben Unzertrennlichen, mie
Blanba bemerlt. 6r mirb ba fegr
roarm empfangen. „Sinb Sie heute
auf beut neuen Braunen gier?" görj
ste bie gefle, etma« scharfe Stimme ber
straufeminze.
Blfo „igr* gat er e« fegon erzäglt,
bafe er ein neue« Bf«rb besifet, benlt
Blanba bitter.
©r neigt bejagenb ba« $aupt unb
blidt läcgelnb bie fffragetin an.
„©öffentlich fltgt bet Braune gut,
benn fonfl negmen Sie fug nur in adgt,
lieber Rreunb, bafe man Don 3fen(n
niegt baäselbe sagt, wie oorgin Don
bem Htinen ßeutnant Don ©eflerftäbt.
„Böer gat ma« gesagt?" fragt
fiettraeg mit scheinbarem 3nif«fT*.
mägrenb feineBugen fuegenb bureg ben
Saal gleiten.
„©r reitet mie’n 3nfanterift," li
cgert bie Blonbe, mit einer ßopfbeme«
gung auf Blanba beutenb.
ßettraeg siegt erstaunt au«.
„Rräulein Don Sterben gat ba« ge
sagt?"
Sein ©estegt ist -plöfelicg ganz f*n’
fter. Blanba bemerlt e« mit Bangen,
ßr ist so leicgt oerlefet. Hügl Derbeugt
er stdg Don fern Dor igr, mägrenb grau
Scgulze ladgenb auf ign einrebet.
Blanba menbet sieg traurig ab. ©er
©al« ist ihr mie zugeschnürt. 2Jlübe
fegmeift igr Blid naeg btaufeen, mo
ber Braune nocg immer auf unb ab
gefügrt mirb. ÜJtit itepnerblid be
trachtet ste ba« eble 2giet, ba« Don
3ejt zu 3«it ungebulbig ben Jlopf gocg
mirft. BEzu sanft Don ©emperament
fdgeint e« nidgt zu fein! Ob ßettraeg
e« meistern mirb? 3^r ^etZ dampft
stdg in banger Sorge zusammen, ©a
fcglägt ba« laute Sadgen unb Sptedgen
ber beiben Unzertrennlichen an igr
Dgr. Rort mit ber raeidgen Begung.
SJa« gegt ßettraeg ste an! Scgmeig
fttü, bu tgöriegtes ©erz! „©er Rucg«
faloirt stdg."...
Sie merft e« nidgt, bafe ber ÜJlajor
sie unrugig beobachtet. ÜJlit anfegei
nenbem ©leiegmutg siegt ste einigen
Besonnten Bebe, lacgt unb fdgerzt mit
ignen unb möchte bocg am liebsten aus
fegreien in bitterer Oual, meil ßettraeg
nocg immer nidgt ben Sieg zu igr zu
finben meife. SJenn ba« niegt ein 3*i*
cgert ist, bafe er anberen Sinne« mürbe,
bann begreift sie eben niegt« megr!
Rest prefet sie bie 3ägne in bie Unter*
Uppe. ---- - ■ —r------
©em Bbjutanten igre« Onlel« fäüt
igre fonberbare Bläffe auf.
„Rüglen Sie stdg scgledgt, gnäbige«
Rräulein?"
Sie empfinbet banfbar bie gerzlidge
Beforgnife b:8 ©Uten, beffen Bemü*
gttngen sie bi«ger menig Beachtung
cgenlte. BJie bet Blife burcgfägrt ste
ber trofeige ©ebanfe: „3eig ßettradg
bodg, bafe anbere beine Borzüge zu
mürbigen missen!" Sie läcgelt, mäg*
renb ein meger 3“9 über igr ©estegt
aegt .
„Bur ein menig Kopfschmerz!"
©iferfücgtig beobachtet ber ÜJiajor
bie beiben. ©at er sieg Joenn geirrt mit
ber Bnnagme, bafe Blanba um feinet*
toiüen bie 3ugb niegt mitreitet? Un*
gebulbig fegnt er ba« ©nbe bet ßieb*
lingggefcgicgte gerbei, melcge igm fein
Brigabecommanbeur gerabe zum fünf*
ten ÜJtale Dorfefet. ©errgott Don Bent*
geiml BJoglmoüenbe Borgefefete stnb
ja fegr münfcgenSmertg, nur niegt ge*
rabe, menn man feine Buäermäglte
begrüfeen mödgte, ber ein fteinreidger
Kamerab just auf 2ob unb ßeben ben
©of madgt!
„Ramo«! BJa«?" ©er ©eneral
lacgt auf. ßettraeg stimmt erleichtert
mit ein, bann Derbeugt er stdg gaftig.
@3 ist bie göcgfte 3fit, Blanba zu be*
grüfeen, b:nn ber Bufbrucg beginnt be*
reit«. 3n bem Bugenblid, al« er steg
Dor igr Derneigt, gegen bie Unzer*
trennlicgen an igm Dorbei, nedifeg
minft bie Krauseminze igm zu. 6r
lacgt unbegaglidg—mie Blanba meint,
Derftänbnifeinnig. Blfo so meit ist e«
fegon zmifdgen ben beiben!
Bnfcgeinenb interefstrt betrachtet ste
ben Braunen, ßettraeg’« Bugen fol*
gen igren Bliden.
„Sinb Sie mit meiner BJagl zu*
cgeit bitter. Unb bann Degtnnt bte
3o9b
Blanba gat Dorzüalidge Bugen. ÜJtit
segarfem Bfid finbet sie ßettraeg trofe
be« ftarfen Reibe« gerau«. ©er ÜJta
fter gat ein ungeimlicge« 2empo bor*
gelegt, ©ie ©äule minben, ma« ste
sönnen, ©ine ©ede. ©ui, ein BJaÜ!
©oppla! BJeiter gegt e« in faufenber
Ragrt.....
©a« Reib licgtet sidg bebenflicg!
©a — ein Buffcgrei gegt burdg bie
3ufcgauer — einer ist bei ber grossen
Rliebergede gestürzt! 3n gogem Bo*
gen überschlagen steg Bofe unb Beiter.
©3 siegt lebensgefährlich au«.
BngftboB Hopst Blanba’8 ©erz,
mägrenb e« um sie gerfegroirrt: „©in
Ulan? Bein, ein Infanterist! ßr
rübrt steh nicht megr'"
©in paar Badgzügler'ftoppen an bet
©ede unb steigen ab. Sie bemügen stdg
um ben ©eftürzten. Bucg ba« ipserb
liegt nocg immer, ©ie ©etren minien,
©ine Drbonnanz unb ein anberer Bei*
ter sprengen gin. Blanba sann ign
nidgt erfennen. ©ann ertönt ein scgar*
fer KnaB. ©er ©nabenfdgufe für ba«
IfJferb....
Blanba zu|d zuf°mmen. Starr
blidt ste nocg immer naeg ber ©ede. ©3
flimmert igr bor ben Bugen. Betrübt
menbet ste steg enblicg ab. ’ Sie lann
bodg niegt erfennen, mer ba stürzte,
©afe e« ein Infanterist ist, meife ste ja
längst.
©ie 3ugö ist beenbet.
Blanba empfinbtt in igrer Bngft
gar niegt, bafe ste Don bem meiteren
Berlauf nidgt« sag. SJeilten igre for*
genben ©ebanfen bodg nur bei bem ®e*
stürzten, ©a minft igr bn ©omman*
birenbe.
'„Bitte, mein gnäbige« Rräulein,
gierger, zum 3ies- ®er Bu«lauf be*
ginnt!"
©a« Reib gat stdg ingmifdgen ran*
girt. 3n zmei Beigen galten bie Bei*
ter. ©in Senfen ber Rsagge, unb ba*
gin stürmt bie Sdgaar....
©ü — jefet gegen fegon bie Borber*
ften burdg’3 3*H!
Blanba unb ber ©eneral nennen
a tempo bie Bamen: ßinbom — ©eü*
mig — ßettradg — natürlidg ber fa*
mofe ©aul!"
Gin leiser Sdgrei tönt Don Blanba’«
Sippen. Barmherziger ©immel!
2räumt ste benn niegt? Unoermanbt
blidt sie bem ©eliebten nadg, ber lang*
fam fein Ifßferb abstoppt. Sie golt tief
Btgem. ©ottlob, bafe er lebt! Unb
bann legt e§ stdg mie ©ifeSgaudg auf
igre Rreube. „SJa« gegt bieg ba« an?
@r gegört ja bodg ber anberen!"
SJägrenb bie Brüdge Dertgeilt mer*
ben, überreicht Blanba ßinbom unb
©eÖmiq bie 'fke>fe. $er Btajor feglt
nocg.
„ßettraeg, mo ftedenSie benn?" ruft
man ladgenb unb fudgenb. .
„Sga, bort!" ©er Gommanbirenbe
pridgt igm gerabe feinen ©lüdmunfdg
au«.
„©ante gegorfamft, ©uer ©jeel*
lenz."
©ann menbet er stdg zu Blapba.
Bergeffen ist bie ÜBifeftimmung Don
Dorgin. Stolz unb stege«frog tritt er
auf bie ©eliebte zu, mit leudgtenben
Bliden igre fegöne ©eftalt umfaffenb.
Selbftoergeffen hängen igre Bugen
an feinem bronzefarbenen Baffegestdgt.
©ine Sielt bon ßiebe liegt in ignen...
BJie ermadgenb, fägrt Blanba std/
plöfelicg über bie Stirn, ©ann gratu*
lirt ste igm mit menigen leisen SJorten
ju feinem Sieg.
ßangfam, inbrünstig lüfet er igre
©anb, Don meldger ste nadg SJaib
mann«braudg zum ©alali ben ©anb*
dgug streifte. ÜJtit geifeem Beben läfet
ba« nodgl" Bu7foüV feel^Tui “„o? M ™ ^
Zu ber ßrlorenen gratuliren! ©8 sauft f^enT,e W «n. nur einen lurzen Bu*
frieben?” beginnt er gaftig. Sie mife*
Derftegl ign DöÜig. ©eiliger ©ott, audg
Cb er summt ?
unb braust Dor igren Dgren, ste mirb
abmecgfelnb rotg unb blafe. Gemalt*
fam reifet ste steg enblicg zusammen.
„3dj beglüdmünfdge Sie Doa ©er*
zen," antmortet ste fegneibenb.
Beriefet tritt er zutüd. „©anfe
Derbinblidgft, mein gnäbige« Rräulein.
©arf icg nun noch gegorfamft bie Bitte
auäfprecgen, midg naegger menigften«
nidgt mit bem gleichen ©pitgeton zu
belegen mie Dorgin ben atmen ©eüer»
ftäbt!" Hingt e« Inapp unb fegarf Don
feinen Sippen.
©a gebt sie bie funlelnben Bugen,
3orn unb ßiebe streiten barin.
3<g bezmeifle, bafe 3gueu an mei*
nem Urtgeil überhaupt etoa« liegt!"
Blanba, einsteigen!" magnt * bff
Onlel. ßangfam folgt fi« igm zum
SJagen. Ungebulbig mirft ßettracg’8
Bfftb ben Kopf zurüd al« ste Dorbei*
gegen. Unmiüfürlicg bleibt Blanba
ftegen. Bga, baruut! Sie bregt steg
eifrig um.
„©ie Kinnlette ist zu fegarf ange*
Zogen, ©err Don fiestraeg, ba« lann ein
Unglüd geben!"
Bl« b:rSutfcge ba« abänbert. Hopst
fiettraeg bem Braunen ben ©al«.
„©ich mag sie nocg."
Unter ben luftigen Klängen be«
Btäfentirmarfcge« fefet steg ber 3ug
in Scmegung naeg ber Bngöge, Don mo
au« bie 3agb am besten zu über*
fegen ist.
Scgeu streift Blanba’8 Blid- mäg*
renb bet furzen Ragrt zu ßettradg gin,
bet mit finster gefalteten Brauen in
igrer Böge reitet. SSie @ife«tä(te
fdglekgt igr bie ©emifegeit bureg bie
Bbern, bafe e« zm'fdutr -
für afle 3«it • -* • . . ' *
O mie st« bie beiben Unzertrennli*
cgen ba Bptn gafet, Don benen bie eine
so fleifeig galf, bafe bie anbete igr fein
©erj ftagl!
„Der Rudg« s«öftt fug." 61« Ia*
genblid.
©ann miü ste igm ben ©grenprei«
übergeben, ben. ste Doü Bermirrung
nodg immer gält. Gr beugt stdg nieber,
um igr ben fdgmeren, silbernen Bolai
abzunehmen, unb babei fpriegt er leise,
nur igr Derftänblicg: „©ab’ icg mir
mitflieg ben erfegnteit Brei« gemon
nen? Bin idg am 3iH?" Unb al« ste
Dermirrt fdgroeigt, fägrt er flammenb
fort: „SJa« foB mir bie ©grengabe
ogne bie ©eberin?" ©lügenbe, leiben*
fcgaftlicge ßiebe liegt in ben furzen
SJorten, melcge burdg bie geifee Spradge
feiner Bugen unterftüfet merben.
Sie siegt ign an in füfeem, gilflo*
fern Staunen. „3dg?" Unmiüfürlicg
fegmeift igr Blid zirpen Unzertrennli*
dgen. ©a begreift er. Unb plöfelicg
mirb fein froge« ©estegt tiefernst.
„©ie Brüdge stnb Dertgeilt, meine
©errfegaften," ertönt bie Stimme be«
ÜJtafter«: „©alali, ©alali!"
Bocg immer siegt ßettradv Blanba
fragenb an: „Bitte ich Dergeben«?"
©a minft sie läcgelnb mit bemBrudg
bie Bntmort: „©alali."
S^mettetnb fefet bie Ranfare ein!
— ©ge * Britgmetif. ßeg*
rer: „©a« SJeib ist eine Buü, ber
ÜJtann eine ©in«, menn bej.be geira*
tgen, gibt’« 3egn. SJieDiel bin idg nun,
ba« geifet: meldgen 3uglenmertg reprä*
fentire idg?" Stammgast: „®rei." ßeg*
rer (erstaunt): „SJiefo?" Stamm*
gast: „Bu«, Sie gaben bocg eine böse
Sieben!"
— BJiberlegt. Bförtner8frau:
Sie sönnen mir’« glauben, ©err Ba*
Mn; feit wte gier eingezogen stnb in«
Sdglofe, spult e* aüemal Sonnabenb«
um ÜJtitternadgt; ’* mufe einet 3hret
BorfagTen seht!" Baron Betldgen»
stein: „6tufe! SJenn’8 mär’ ’n Borfagr
oon mit, rnürb’ er nidgt spulen am
Samstag!"
Etijje oon R. SBilbc.
Bun stnb ste aBe mieber bageim au«
Bergen unb SJälbern, Dom Oft» unb
Borbseeftranbe — afle bageim!
©er Sommerftaub ist au« ben üRö*
beln geflopft, ßampen unb Kronen
stnb Don igren ©üüen befreit, Blumen
unb Bögel au« ber Benfion zurüdge»
golt.
BBe« mieber mie Dorbem!
ÜBama liegt auf ber Ggaifelongue
unb lieft. 3gr .gegenüber fifet ©Bg,
ba« gübfdge 2öcgterdgen, unb fticgelt
meebanifeg an einet Stiderei. Beibet
Blide fegmeifen gar oft Dom 2gema
ab."
„Ob „er" Sistte madgen mirb", fragt
©Bg unb gebt ba« gebanfenfegroere
Köpfcgen.
ÜBama floppt mit einem energischen
Bud ba« Budg zu unb läcgelt ermutgi*
genb.
©ine minutenlange Saufe.
„©enfft bu mirflicg ÜBama — bafe
er fommen mirb?"
„Bber gemife, mein Kinb!"
©iefer „6r", um ben e« steg ganbelt,
ist ber nämlidg, ben man in ©ertngg*
borf ober auf Bügen fernen gelernt
gat, ber SaPu§ fdglecgte ßaune burdg
einen Slat verbesserte. ÜBama
galant ben Blaib unb ba« Opernglas*
trug, mit Bruber Rrife innige Rreuno*
fdgaftrfdglofe unb Rräulein ©Bg mit
meltmännifcger ©emanbtgeit ben ©of
madgte, ber enblicg — um ba« ÜBafe
feiner Borzüge Doü zu madgen — ber
©rfegnte, Berufene unb 9lu«ermägite
Zu fein fdgeint, ber, meldger--e«
mufe audg folege Käuze geben! SJa?
mürbe sonst au« einer solchen getratg«*
fägigen meiblicgen 3ugenb?
©er September ist in’« ßanb gezo*
gen unb ber October, ber sogenannte
Bisttenmonat, angebrochen.
©er erste Sonntag ist ba. ©Bg
mäglt ein mognrötge« Boilefleib, ba«
zu igrem brünetten ©aar Dorzüglicg
ftegt unb sinnt nadg, mie man bem
2genta, ba« mogl angeschlagen mirb,
eine Heine raffinirte SJenbung geben
sann.
21udg ÜBama überbenft stdg einige
Situationen, benn ber junge ©oftor
Sanbrop, ben man im Babe fennen
lernte, märe igr zum Sdgmiegerfogn
fegr ermünfdgt, zumal in biefem fata*
ien 3*ilalhr, ba« für ein ÜBäbdgen so
augstdgtSlo« mie möglich ist. —
©3 mirb 12 Ugr, e« mirb ein«! ©r
fommt nidgt!
Biele Besuchet .gegen ein unb au«,
benn Sslpa iffe Sanität«ratg, unb bie
jungen ©oüegen,. bie fützlicg igr
Staatsexamen gemadgt gaben unb nun
in Berlin ansässig merben moüen, ri«*
firen gern ein Biertrlftünbdgen 91nti*
egambriren, menn e« nur ber fdgmieri*
gen ©attiere ein meftig nadggilft.
©Bg ist neroö«. Bei jebetn Klingel*
Zug fdgridt ste zusammen. Ülber bie
Bisttenzeit gegt borüber, unb er fommt
nidgt!
©gatfädglidg mübe stnft ©Bg in ei*
nen Sessel, lämpft ftanbgaft mit ben
2gränen. — Bruber Rrife — ber emig
ÜBofante — raunt igr fegt hörbar zu:
„Berfpefulirt!" —
©er zmeite Sonntag fommt, bocg
ben erfegnten ©aft bringt er nidgt!
SJieber eine Snzagl Befudger! ÜJta^
rebet ba« berühmte „btmutte 3fug,"
ba« so reizenb garmlo« Ifc meil stdg
feiner ma« babei benlt.
„Sommer prächtig getoefen — an
ber See — ber 3uü ausgezeichnet!
21udg im ©ebirge? Sluguft miserabel!
2lber SJeinernte ganz foloffal! —
SJinter mirb mieber famo« merben. , . .
©näbige« Rräulein gulbigen bodg auch ma{htn? Ob mir ben Rlügel ein paar
Sapa« Scgllb — fefet gegt er ginein.—
„©ocg nocg!" jubelt ©Bg unb reifet
im eiligen Borbeiftürmen einen ganzen
Stofe 3«itungen Dom 2ifdg. Bruber
Rrife groüt, aber sie gört e« nidgt.
©raufeen gat e« gefegeüt! — ©oftor
Sanbrop gibt bem öffnenben ÜRäb*
cgen feine Karte, streift ben Paletot ag
unb garrt im elegantesten Gesell*
sdgaftSanzuge ber ©inge, bie ba fom»
men merben.
©rei ÜBinuten läfet man ign märten,
©ann tritt ©Bg in’« 3'mmer. ©in
marmer ©änbebrud — eine Sefunbe-
2lua’ in Suge.
„ÜBufe mit einen ©eneralparbon er*
bitten, gnäbige« Rräulein, bafe ich
erst ben bristen Sonntag benufee,
meine 2lntritt«Disite im ©aufe 3g™t
mertgen ©Item" —
„3a, ja, mir gaben un« gemunbert."
„SJar zur ©ocgz«it eine« Rreunbe«
auf beffen ©ut geloben."
„Heg, mie nett!"
„Bieftg nett in ber 2gat! ÜBan gat
midg unoerantmortlicgermeife brei 2Qo»
dgen in ©ingSba feftgegalten."
„Unb gaben stdg gut amüfirt?"
„Bortrefflidg, gnäbige« Rräulein!
2äglicg auf bie 3°9b 9f9“ng'” — ist
fegr fdgneibiger SJaib in ber Säge —
eine ganze ßabung Bebgügner gefdgof*
fen."
„ÜBufe reizenb fein!"
„2lber nun miü idg ein fefegafter
ÜBann merben."
„Unb bie« ernste ©estegt bazu!"
„Parole d’honneur, biefen SJinter
gegört Berlin mir! ©näbige« Rräu*
lein stnb bodg audg übermorgen auf ber
Soiree be« ©ireltor« BufiuS?"
„Selbftberftänblidg!"
„®arf idg bann um ben ersten SJal*
Zer bitten?"
* „Segr (trrgenegm, ©err ©oftor."
„Unb bringen Sie biefetbe sonnige,
glüdoergeifeenbe ßaune mit, mie ba*
mal« am Stranbe. gnäbige« Rräu»
lein!" Gin geifeer, tiefer Blid, ein
Kufe auf bie Heine ©anb — ein geüe«
Botg überflutget ©Bg« Hntlife.
„Keine Sorge, ©err ©oftor," läcgelt
ste, „beim 2anzen fommt bießaune Don
selbst!"
„3a — beim 2anzen!- Soldg ein
SJalzer — foleg ein SJalzer--soldg
— ein SJal—zer —."
©er ©err ©oftor gat ferne Sistte
etma« über ba« Dorgefdgriebene ÜBafe
auägebegnt, aber ber poetifdge Som*
mertraum, ben ©Bg« Bilb Don neuem
geraufbefdgmor, gat ign bie ftrifte
Rorm Dergefsen lassen, ©em ©tüd*
liegen fcglägi feine Stunbe!--
„ÜBama, er ist übermorgen audg bet
Bufiu«," jubelt ©Bg, „aber ba« gelbe
Satiftfleib ist nun unmöglich — mir
müssen geute nodg zu ©erfon!"
„®u gast recht, mein Kinb! Unb
bann müssen mir ben anberen zubor*
fommen unb fdgon in ber nächsten
SJocge einen thd dansant geben."
„©inen thd dansant — ege mit ben
neuen Rlügel gaben?"
„©er mufe eben in adgt 2agen zu*
SteBe fein, audg bie ßampen Don
Sdgäffer & SJalder, ebenso bie
tieren zu ber neuen ©amaftgarnitur!"
«papa — ber audg am Sonntag feine
Satienten nidgt bergifet, ist bon ber
Befudgätour geimgefegrt unb geräufdg*
Io« in’« 3immer getreten. Sein er*
staunte« Ogr fängt nodg bie lefeten
SJorte auf.
„SJa« — bor SJeignadgten fdgon ben
Bummel!?" ruft er mit beutlicgem
Unmutg bazmifdgen.
„ßiebet ÜBann — e§ mufe fein!"
„Bapachtn — bitte — nur bie«*
mal!" \ > .
„2Ba§" zum ©enfer gabt igr benn,
mir fdgon im October bie ©öüe geife zu
bem ©iäfport? — Unb mie! — Bouf
feau * 3nfel reizenb, Beuer See, SJeft*
©i«bagn ftiBboBer, entfcgieben ftilbol*
Doüer! — Berlin mirnrnelt ja Don
©geatern! — ©a« mirb luftige Sbenbe
geben."
©ie üblichen z<gn ÜBinuten stnb ab*
gesessen. — ©ottlob! ÜBan ist Don bem
Zierlichen Slüfdgtaburett befreit, Don
meldgern bet bide ©oftor unb ber lange
ülffeffor jeben ÜBoment gerunterzufal*
len fürdgteten. ©ieSmal ist ba« ®e>
fdgid nocg gnäbig mit ignen hersagten.
©Bg unb ÜBama berftänbigten stdg
burdg ein entfstgung«DoBe« ifiädgeln.
©anz erfältet unb entnüdgtert. Bun
mirb „er" stdger nidgt megr fommen!
©er einzig fegöne 2raum, ber am
romantifdgen ©ünengange entsprungen
ist, foB begraben, foü Dergefsen fein?
©Bg bermag’S niegt. Sie siegt ign
mieber bot stdg in ber fnappen, blauen
Seglerjoppe, immer fegid, immer ele*
gant, immer lieben«mürbig. ' —
8» eini «W» - 3 m SB e i n f e 11 e r. ©aft (zum
mognte ffielfbame tft, mannte tgn fegr SJeingrofegänbler, ber ign in feinen
s-mtnJ ßta«dfn ^tumfügrt): „Sn jebem
Ä”Ä'tÄ So6 ,in
SJodgen früget gaben ober später, ob
igr bie ßampen geut sauft ober mor*
gen, unb ob igr geute zu ©erfon fägrt
ober morgen" —
„3ft fegr mefentlidg, Sapacg*n-"
©Bg fcglingt igre Slrme um feinen
©al« unb flüstert: „©er ©oftor gat
soeben Sistte gemäht."
„SJeldger ©oftot in brei 2eufel«
Bamen?"
„©er ©oftor Sanbrop, liebet
ÜBann. ®u erinnerst bieg an Safenife.
— ©§ ganbelt fteg um ba« ©lüd unfe*
re« KinbeS--idg bähte, fein Opfer
märe zu grofe."
„3a so — ber — gat Sistte ge»
madgt," schmunzelte Sago. «bann mirb
mein Beben mogl Dergeblidg fein. RUr
geut, Kinbet, lafet bie Scgrönfe unb
Betten nodg ftegen unb lafet un« ae*
mütglidg essen. 3<g bin gungtig. Bon
morgen ab — Berberben, nimm beinen
Gang!"
ist mogl aBemal ber 2auf*
ba«
tag?"
— ©er bleibenbeSJertg.
„ßieber ©oftor, feien Sie mir mögt
böse, aber iög gab’ 3gt Sudg nicht gele*
fen. ÜBein ÜJtann fanb e« „reizenb".
riere!"
Unb ba« mufete Rräulein ©Bg —
bans ber mobernen Bomanliteratur:
mer ©arriere zu mähen üerftegt, ber ist
einzig unb aüein unb immer ber
ifTwi W o, , t r f Unb tt,ad mtin K«Z<nb finbet,
^ H : ba8 ^at ftinfn Meibenben SJertg."
ta? gefommen. - ©Bg lahelt megmu* „epatbon, er gat bocg aud) Sie reizenb
tgig, al« ste mieber in ba« mognrotge
Kleib fhlüpft unb igr bunfle«, meBi*
ge« ©aar z«r losen, malerifhen Rrtfur
arrangirt.
Sie blidt Dom ©tfer au« burdg böS
gefunben." ,,©r gat meine ÜBitgift
reizenb gefunben. Unb bie ist benn
aud) rihtig schon meg!"
— Bielberlangt. Ggemann:
Bun, ©err ©oftor, ma« lafet sieg ge»
ßinienmufler bet Store« bie Strafee gen ba« ßeiben meiner Rrau tgun?*
ginab bi« zum SJilgelmplafe.
®a — bd — magrgaftig — ba
fommt er! ©a« ist fein fcgneüer unb
leicgter ®ang. — ©r blidt nach ben
©autnummern — jefet entbedt er
®rJt: ^fh gäbe igr eine Seebabelut
Derorbnet." ©gemann (bet in befdgei»
benen Bergältniffen lebt): „Ba, ba
betfdjreiben ©te fgt nur auch bie nb*
tgigen Btittel!"
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Heilig, G. A. La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 14, No. 23, Ed. 1 Thursday, January 21, 1904, newspaper, January 21, 1904; La Grange, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth989941/m1/2/: accessed June 26, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Fayette Public Library, Museum and Archives.