La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 19, No. 23, Ed. 1 Thursday, January 21, 1909 Page: 1 of 8
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■J7V :■•■■'
^pe(ia(<Ornd>i der 3)eutf(^en in ^fatyette* unb den umliegenden (f »untief.
m
gtahrgattß 19.
prange, 3fapette@o., ®ex., J>omterstag, öen 31. Januar. 1909. Stummer 38.
GorreSpoubcitzcn.
5M i ll h e i m. Austin (So., )
10.3an. )
prosit Reu3abr I unb ich wün«
fc^e ©ernt ©eilig »iel ©lüd, unb
gute gortfdhritte !
@8 ist fdjoti lange her feitbem ich
oon mir habe hören lassen. 3dj
wollte schon eljer mal an bie gei-
tung oon ßa@range schreiben,aber
ich habe mtd) schon üiej ju Oielüber
ben ©errn ©iebel fein ©efdjreibfel
meines er immer in bie Leitung
schmiert, geärgert: SBaS hat benn
eigentlich bet SBilfjelm bamit ju
thun ? Ra, mit wollen weiter nicht
über ben ©ejrn spotten, benn Pie»
le mögend ja wohl gerne lesen,
f»'ne Äalenber ®efd)id)te.
(gür öiele unserer ßefer finb bie
©etren ©iebel unb ©idje sehe ist'
tereffant. ©ie wissen ja wa8 grifc
Reuter (ober war'S öieUeict)t ein
Slnbeter?) sagt: „SBer 't mag, bet
mag't! unb rner't nid) wag, ber
mag't ja wol nid) mögen.")
Älfo, ReueS gibt'8 eigentlich bon
hier nicht zu schreiben; nur baS
beutfche fMidheint macht sich I Die
ßeute heitathen immer mehr unb
bie ©äufer werben auch" baburch
bermehrt. Die ©rops finb jmar
nicht gut ausgefallen, aber.eS wirb
both wieber besser werben, ©orn
ist ausnahmsweise gut gerathen.
Unser Schulmeister, ©errn Pros.
©. g. Äredler welcher hier bie
©chuhle führt, hat feitbem baS
©chulhauS abgebranntift, bie©chu«
le in feinemSBohnhauS eröffnet, @t
ist ein liebenSwürbiger ßeljrer für
Äinber. Stile Äinber loben ihn.
. . ©ertSul. ©oebel, welcher schon
ieit 4 SBochen Iranl an Reröenfie-
her banieber liegt, ist nun enblidh
wieber auf b$r Pefferung.
Die gatmer bahier, finb alle
fleifjig bei ber gelbarbeit, unb ftnb
weitboran. ©8 bauert auch nicht
mehr lange, bann wirb schon wie»
ber Sorn gepflanzt. 3a, bie Seit
oergeht I (Man wirb alt u. merft'S
nicht. SIS man in ber 3ugenbjeit
war, ba tarn einem bie Seit biet
länger bor, als jefct wo man ga»
milienbater ist. 0b eS ben Beaten
allen so fonberbar borlommt; ober
blos mir ? Dem ©errn ©eilig wirb
wohl bie Seit nicht so sehr lang
werben. 3a, ©te tonnen wohl bie
Seit betplempern, entweber riiit
SuSfdjnitten aus anbeten geitun*
gen, ober sonst macht er alles
schwarz mit bem Pliftift.
(Unier greunb scheint bieSmal
mit „lintsl)änbigen"©chmeichcleien
geloben jn fein. SBir betennen uns
„nicht, fdjulbig"; wenigstens was
bie „SuSfchnitte" anbetrifft; bafür
fehlt uns meistenteils ber Raum.)
Der ©ine sucht fein ©efdhäft hier,
ber Snbere bort. (Man lieft biel
in ben Rettungen bon ben bielen
ßanb-agenten, u. bie werben wohl
aüe ihr ©chäfchen fcheeren. SBenn
man eS recht nimmt, bann sollten
bte ßanb-agenten gerabe so gut für
Seiften »erpflid)tet fein, als irgenb
ein anbetet (Geschäftsmann, benn
bie machen auch ihr ©elb unb ha-
ben feine SuSgaben. (©timmt!
aber zufälligerweise bezahlen bie
„anberen ©efchäftSleute," mitSuS*
nähme ber ©etränleljäntlet unb
einiger weniger Srtberer, ebenfalls
leine License 1) ©S wirb wohl
auch noch fb tommen, im gaüe wir
Prohibition betommen sollten, was
wir aber nicht hoffen; benn wo fol*
men.
3. ©. Penber.
}
SB itt i n g, ßaöaca ©o.,
15. 3an.
©eehrter ©err ©eilig I
Da ich. f4on feit langer Seit ein
ßefer 3htet geitung bin, unb ein
säumiger gahler, so bitte ich um
©ntfdjulbigung.
3ch muh berichten, bah ich mit
Potltebe bie ©orrefponbenzen bon
SB. ©agemann lese. *
Deine an sichten in politifchengra
gen finb auch gut; aber wo bleibt
unser ßanbSmann, D. Paulus ?
Syahrfdheinliä) unter bem Ded*
mantel beS lotn ßampbell Snar»
chie. (greunb Paulus wirb im
©enat schon öon sich hören lassen,
b. Reb.)
SuS biefem^örunDe muntere ich
alle freiheitlirbenben Pürgec auf,
sich ben Dom, in.Suftin, zu mer»
ten. benn ber hat sich als richtiger
Puritaner entpuppt. Da Deine
geitung sich stets für greiheif aus-
gesprochen hat unb Du selbst ein
greiheit liebenber (Mann bist, ge»
rabe wie Deine ganze gamilie, so
Bitte oerfuche SQeS was in Deinen
Äräften steht, burch Deine geitung
bie greiheit zu erhalten. 3<h er‘
warte nicht, bah Du Dich auf 3rr=
wege führen lassen Wirft, Wie 3afd
SBolterS.
©ätten wi£ Damals, als Demo«
traten, für ben republifantfehen
®ou»erneut8 ©anbibat gestimmt,
so ftänbe Die-Sache heute besser; so
finb wir wahrscheinlich betn ©tuet*
erthum in bie ©änbe gefallen unb
müssen unS fügen; aber bah Deine
geitung Diel bazu beitragen sann,
beS Polt aufzutlären ist felbftöer«
ftänblich.
Slfo spare feine (MüheDein Prin-
zip burchzufefeen. Deine geitung,
welche ich halte, wirb bon brei ga»
milien mit Porliebe gelesen, SBer»
be bon jefct an berfuchen, Dir recht
biele Slbonnenten zu gewinnen.
SBenn eS Dir recht ist werbe ich
öfters bon hier berichten, ba ich
auch ©orrefponbent für bie ©alö.
Sterns unb ©oufton Post bin. *
SWit ©ruh,
Dein ©. S. 8t.
0 r _ i
..... • : -—0>.- ■ ------- • y.^ 1 nw . " ‘ 1 i*iMi*
©S soll uns sehr fteüen wenn un»
fer greunb zuweilen bon bort be-
richtet. SBir achten 3ebermann'S
ÜJteinung, selbst wenn sie zuweilen
mit ber unseren ntd)t überein-
stimmt. Die 8teb.
in ber golbenen ©tabt SBarrenton
an. Die ersten paar Ptinuten muh-
te ich nicht, ob ich *n Pommern
ober in ©achfen war, aber eS nahm
nicht lange ba hatte ich mich wie-
ber orientirt, als mich SB. Pauet
beiip SBictel nahm unb mich mit in
feist ©chloh führte. ©S nahm nicht
lange, ba tonnte man bie Deller u.
Daffen tlappern hören unb, eins
Zwei,Drei würbe bie ©lodCe geläutet
unb eS ging zum buchen unb Kaf-
fee Difch, wo idh erst meinen Pla-
gen wieber ‘ beruhigen tonnte, ber
mir unterwegenS ßeib gethan bei
bemgahren auf gepufcten unb tape-
zierten SBegen — 3unge eS ist eine
Pracht so eine Spazierfahrt zü
machen! Das tonnte einen wirt-
lich oerloden wieber nach gapette
mit Porurtheil gelesen zu haben,
©ie sagen: „3dl, 8- mühte erst
meine ftinber bei ben Ohren her-
beiziehen, bie geitung unter bie
Ütafe fteefen (weldh ein Pilb); selbst
wenn ich bann mit einem Knüppel
babei ftänbe (0 ©raus!) sie gingen
mir bei ber ersten ©äjjen burch bie
floppen." >
©ie scheinen sehr wenig ©entrol-
le über 3bre Äinber zu haben, mei-
ne liebe grau ßouife. Das tommt
baöon, wenn man selbst tein Pud)
über ÄnftanbSlehre lieft, auch fei-
nen Äinbern baSfelbe üorentljält
unb abfällige Pew^rtungen über
solche ßehren macfKY
Dies ist baS zweite Ptal, bah @ie
bie VlnftanbSlehre angreifen, unb
ich forbete ©ie je©t auf, Peweife
©ountp zu gehen. SBenn man mal für bie pou 3hnen gemachten Pe- hem ©rrgltfchen:
wteber auf solchen gepflaftertenSBe» fjauptungen zu bringen. Damit
}
P eeoi Ue, Pee ©o.,
15. 3an.
ßiebe Dante!
Da ich so lange nichts mehr oon
mir hören lassen habe,will ich doch,
aus Hingst unb Slot, etwas, berich-
ten, sonst betommt bie Dante ja
nichts öon meiner neuen ©ermatt)
Zu hören. Ptit bem Pflügen finb
bie ßeute h^r so ziemlich fertig,
©inige finb schon wieber am pflan*
Zen;b. h», ©twaS zum abfrieren.
Por 4 SBothen üerlaufte 3- ©.
©all ein ©tüdt ßanb öon sechs
©unbert acfern, bcrS biefen ©erbst
noch in Orangen bepflanzt werben
foH. SDt. Ptötlerfon hat biefen
©erbst 45,OOOPäume ausgepflanzt.
@8 finb mehrere ©arlabungen Or-
angen Päume nach Peeöiüe ge-
schielt worben. Die Orangerrge»
beihen hier sehr gut. Die PeeöiUe
©Eperiment ©tation öertaufte öon
einem Paum für über 70 Dhaler
wert. DaS zeigt boch bah sie hier
sehr gut gebeiljen.
am 3.3anuar starb bie grau beS
©errn P. SRoberfon, unb 3 Doge
später starben bie beiben Keinen
gwillinge, 2 SDtonate alt. ©err
Stoberfon hatte sich mit gräulein
Äatfhet, üermäljlt. SBir bringen
ihm unser hwzüehfieS Peileib.
am 24. Dezember habe ich db
gapette mal wieber besucht. ©S
hat mir sehr gut gefallen, blos ba8
©olb sollte besser aufgesucht wer-
ben, agtf bem iffiege öon ßa©range
.............* Den, auf Dem «Jege öon BaiGrange
len benn bte öielen DaSen herfomVnad) ®ina mat mii)
gewunbert hat ist, bah man tein
Untraut auf ben SBegen sieht; aber
baS öerbrennt ohne anftecten. Den
ganzen SBeg lang tonnte man
geuer sehn wo ich gefahren war.
DaS muh sich boch entzünDen burch
baS Schlagen, wenn bie Pferbe bie
©teine zerschmettern mit ben Dü-
sen. ©S war ein ©eraffet; bah
man fein eigen SBort nicht hören
tonnte, ftbenb* um 11 Uhr tarn ich
gen fahren sann. O, so eine Pracht!
amvnächften SRorgen, als ich auf-
machte war ber erste SBeibnadjtStag
heran gerücft. Streetcars unb au-
tomobilS waren schon im ©ang in
©ülle unb gülle. Pei ber ersten
©etegenheit bie ich hatte, taufte ich
mir ein Dielet unb lieh mich nach
bet Äird)e Kummer eins fahren,
wo idj mir erst einen ©erzenSftär-
ter nahm, um mich erft wieber zu
erholen.
am abenb gab eS einen groben
ausgezeichneten SBeihnad)t8bali ber
sehr gut besucht War. Pün allen
©efen waren bie ßeute heran ge-
lommen, blos um ben Wohlge-
schmäcken SBeihnachtSbaum anzu-
sehender mit ©olb unb Silber be*
tränzt unb in ©ülle unb gülle mit
ßid)tern beftedtt war. Um 10 Uhr
war baS ßächeln ber grauen uni
bps Pewj
©tibe, wörbü’f bbfn schönen Paum
baS golbene Äleib ausgezogen wür-
be, unb baun ging eS in bie Äneipe.
Pon überall tarnen bießeute heran*
gebrängt um bie Keuigteiten zu
hören, als sie muhzp sehen beto-
nten; aber eS war alles unglaub-
lich u>a8 ic^ihnen sagte. Da bath-
te ich: ich muh bie ßeute boch be-
ruhigen tonnen. 3<h wollte ihnen
alles wahrheitsgetreu auSentan-
ber fefeen, aber baS glaubten sie
mir nicht, ©o ging es mit bem
besten SBillen nicht mehr. Da muh-
te ich mit ber Unwahrheit anfangen
unb bann gingen bie ©efid)ter in
ßächeln über. geht eS wenn
man greunbe hat: ®ie SBahrheit
glauben sie nicht, wenn man aber
lügt baS glauben sie mir unb sagen
noch obenbrein: 3o — wenn't man
— all so iS, wie 't mich burch bie
©rfahrung zu tuttbe gefotmnen iS.
SDtit ©ruh on bie ßefer ber Dan-
te. ______ ®-
auftin, DraüiS ffio., )
12.3anuar. f
fliehe ßouife!
Ohne Äritit würbe eS ja in ber
SBelt schlecht aussehen, aber wenn
man sie in einem gaü wie biefem
übt, bann sollte man auch öon bem
SBunfche beseelt fein, befteljenbe
Perhältniffe zu öerheffern unb auf
grrthümer, bie ein anberer ge-
macht, mit bem Porfafc sie zu ber-
bessern aufmertfam machen, an-
statt biefeS zu thun, tabeln unb be*
tritteln ©ie ben ganzen artitel,
stehen ftaunenb ba unb tönnen sich
nicht Ka^ werben, ob ©ie lachen
ober entrüstet fein sollen.
©in unparteiischer ßefer, ber
meinen artitel „an bie ©djultin-
ber“, lieft,muh boch herausfühlen—
wenn er es nicht »erstehen tonn—
bah eS meine gute absieht war, ein
beffereSPerftänbnih zwifd)en©chul-
tinbern, ßeljrern unb ©Item, her-
beizuführen. 3ch erwartete, bah
gebilbete beutfche, ©rzieljungS*
freunbe unb hauptsächlich bie ©Item
öon ©chultinbem ben artitel (efen
würben, unb bah bie ßefeteren ben»
selben ben gröberen Jtinbern zum
ßefen geben unb ben tleineren »er-
lesen unb ertlären würben, anstatt
biefeS zu thun, scheinen ©ie ihn
©ie sich nicht entfd)ulbigen tönnen,
ba| ®ie ein solches Pud) nicht be-
sten, fenbe id)3hneit mit heutiger
Post baS öon mir hetuusgegebene
Pud) über „ariftanbSlehre für
©d)ule unb ©auS„ frei. Dieses
Puch enthält 12 ßectionen:überan»
ftanb im allgemeinen, in berSchu-
le, auf ber Straffe, zu ©auie, bem
alter gegenüber, bei Difd)e, in ©e-
fellfthaft, in ber Äirihe, auf Per*
gnügungSpläfeen, beim peifen unb
beim Porgen.
©ie behaupteten nun, bah bie
„nach ber sogenannten anftanbS-
lehre gebriUten Äinber, sich hinter-
rücfs feiste, unb unanftänbig ihren
3Ritfd)ülern unb anberen ßeuten
gegenüber benahmen, fobalb' bie
©rziehet ben Kücten brehten“. .
ßefcp ©ie baS Puch burch uub
n.@ie mir, wie solche
Zu betn »on ^nett ermähn-
ten fRefuHat führen tonnen. Pteine
(Meinung ist, bah baS schlechte Pe-
tragen Der »on 3hnen erwähnten
Äinber,ber Untenntnifj ber Pegeln
beS guten PettagenS zu cufchreiben
ist, weil sie zu ©aufe nicht barinSbe-
tehrt würben, unb bie ©Item »iel-
leicht noch abfällige Pemertungen
über bie Pemühungen ber Achter
machten, bie ben Äinbern ein bes-
seres Petragen beibringen möchten.
SBenn ©ie ber Sache auf benörunb
gehen, werben ©ie wahrscheinlich
finben, ba{j biefeS ber gall ist; aber
©ie müssen bei ber Untersuchung
nicht zu »iel ©emid)t barauf legen,
was Äinber sagen, hauptsächlich
wenn ©ie mit einem Porurtheil er-
zogen werben.'
©ie malen ba mehrere so pathe-
tisch e Pilbet »ongarmerlinbern,bie
totmübe auf ihr flöget nieberfinten
oon ben hurtgemtten Äinbern 1n
©hicago unb Meu g)ort, unb triti«
firen bann ben SBechfel ber Schul-
bücher. SBaS h»t benn baS alles
mit meinem artitel zu thun ? Das
ist was man auf ©nglifch „n play
to the galleries“ nennt, ©ie woüten
augenscheinlich bamit nur ©hmpa»
thie erweisen unb Porurtheil erre-
gen, nach ber SBeife |u urtheilen,
in ber ©ie eS brachten; benn eS hat
boch mit meiner Pehauptung, bah
an ber ©rziehungSquelle ade gleich
finb, nichts zu thun. ©S giebt Diele
reiche ßeute, sogar (Millionäre, bie
nicht lesen unb nicht schreiben tön-
nen. SBie »iel würben bie nicht für
©djulbitbung geben ? aber Schul*
tenntniffe tonn teinfr taufen, bie
muh steh ein 3eber selbst erwerben,
unb so mancher arme (Mann würbe
feine ©rzicljung nicht für be6 (Rei-
chen ©elb hergeben, wenn er eS
auch tönnte.
Da ©ie meinen artitel „an bie
©chultmber“ „burchftubirt" haben,
hätten ©ie bemerlen sollen, bah ich
über ©rziehung im allgemeinen
schrieb — in ber Schule, unb burch
bie ©chule, ba ich 20 3aljre — bie
besten 3aljre meines ßebenS — in
ber ©djulftube zugebracht habe, so
war ich »ermessen genug zu glau-
ben, bah i<h einige Rathschläge ge-
ben tönnte, bie zu einem besseren
Perftänbnih zwischen ©chultinbem,
ßehrern unb ©Itern führen würben;
unb ba ber artitel eine Ueberfchrift
haben muhte, wählte ich Die oben
erwähnte.
ausser ber ' ßa ©ranger, würbe
mein artitel in bem ©d)ulenburg
PoltSfreunb, ©ibbingB PoltSblatt,
gelb unb glur, Deutsch • Dejani-
fcheS (Monatsheft, in ber Farm and
Ranch unb in ber Äinber • abtijei-
lung in ber ©oufton Sonntag Post
»eröffentlidht, unb ich glaube hoffen
Zu bürfen, bah berfelbe nicht ganz
auf fruchtlosen Pcben gefallen ist.
grau (Margaret ©ablep gofter,
welche feit ungefähr 25 3aijren bie
Äinber-abtheilurfg in ber Post re*
bigirt; forbert alle ßefer biefer
abtheilung auf, meinen artitel zu
lesen. 3d) übersehe folgenbeS. aus
,,3d) mache ©uch auf einen arti-
tel aufmertfam, welchen mir ein
©err fanbte, Dessen ganzes ßeben
mit ©rzieijungSarDeit »erbunbetj
gewesen ist, „Die anspräche an bie
©chultnaben unb ©chulmäbgben."
ßeftes aufmertfam, es tft so »iel
SBahrheit unb guter Perftanb Da-
rin. 3m allgemeinen, wenn man
ZU einem Änaben ober einem (Räb-
chen oon SBahrheit unb Perftanb
spricht, fd)rectt man sie ab, aber ich
glaube, bah meine Änaben unb
meine (Mäbd)en in 3ntelligenzüber
Dem „allgemeinen" stehen,unb bah
sie diesen artitel lesen werben."
©err flafrenfe schrieb über meinen
artitel golgenbeS:
„SBir machen unsere ßefer, be-
6:50 ben anbetn (Morgen zubrachte.
©uero ist eine schöne ©tabt, fast
hauptsächlich Deutsch. Die ©aupt«
straffen finb sämmtlich mit schönen
2 unb 3 ftöcfigen Steinhäusern be-
baut. Die grössten ©efdjüfte finb:
Otto Püihel & ©o., ©. Runge,
©trath & Preeben Pros. unb
©raöe'S Dry Goods Store unb noch
sehr öiele anberne. Roch spät am
abenb tarnen grosse Aabungen mit
Äohl, Äorn unb Puter, zur ©tobt.
am anberen (Morgen fanb ich
auf bem ffiorpuS ©brifti-ffiacogug,
schon mehrere Pelannte, bie auch
nach gapefte ©ountp gingen. Un-
ter ihnen war ©err 3ohn SBinbel
»on Rorbheim, ein Machbar »on
©errn ©eo. Pobc, ben Deutschen
ßanbagenten Daselbst, ©r erzählte
mir,bah Rorbheim wieber gut aus-
gemacht hat mit feiner ©rnte.
Um 10 Upr 30 (Minuten, tarn ich
in bem gottöerlaffenen ©täbtdjen
(Mulboon an; wo eS nicht einmal
orbentlidjeS Drintwaffer giebt, »iel
weniger etwas anbereS. Pon hier
aus tonnte ich aufSchuftecSRappen -
nach O'Ouinn Ziehen, Denn es war
noch nicht mal ein Ochfenwagen am
Pahnhofe bet ben SBeg ging; eine
schöne neun (Meilen Dour. ©s war
wohl 1 Uhr Rachmittag als ich auf
meinem »äterlichenRtttergut bei»?.,:;
Ouinn anlangte, ©chön ist es Doch,
bie alte ©eimat nach langen Dogen
wieber zu f0n; »iel mehr noch, bie
lieben ©It&n unb ©efchmifter.
am 24. besuchte- ich meine alte
©eimatSftabt, ßa ©ränge, inSBahr*
' y:v
fonbets ©Item öon ©chultinbem, gesagt, bie freundlichst etnlc
auf ben achtel „an unsere ©chul* benbe ©tobt, bie idh stwf meiner
tinber" öon ©errn 8Bm. ©ilerS gtf* ganzen Reife gefehn habe.
nwetfant unb empfehlen befotibdrS, ft^ctftOlofale fitib natürlich Zi«mlll(W5P§||§|
ihn ben Äinbdjcn selbst zu lesen zu
geben. ®r enthält so »tet ©Utes,
bah er »on iebent ©chullinbe unb
Dessen ©Item gelesen werben sollte,
ba er zu einem besseren Perftänb-
nih »wischen Schülern unb ßehrern
führen würbe.“
©S hat mich gefreut bah ade bie
obengenannten geitungen u. (Mo-
natshefte, meinen artitel gebracht
unb bah tfeau gofter unb ©err
ßafrenfc, in anertennenben SBorten
ihre ßefer barauf aufmertfam ge-
macht haben. ©twaS änerten*
nung — wenn man es mit anbeten
gut meint — thut wohl unb spornt
einen an, besser zu thun.
Unb nun, grau ßouife, wid ich
wieberholen, was tch im ansang
sagte, bah Die Äcitit notijwenbig
ist, aber es gibt eine rechte u. eine
»ertehrte Äcitit. Die rechte sucht
Zu »erbeffecn unb aufzubauen; bie
»ertehke reiht herunter unb wid
Zerstören. SBenn ©ie ein schönes
©aus mit einem zerbrochenen gen*
stet sehen, bann haben ©ie tein
gutes SBott für baS ganze ©aus,
©ie sehen nur baS zerbrochene
genfter u. machen baS ganze ©aus
schlecht; wenn ©te eine garm mit
100 ädern reichen ßanbeS unb ei-
nem paar adem schlechten ßanbeS
besichtigen würben, bann würben
©ie nur baS schlechte ßanb sehn u.
bie gan^egarm für schlecht ertläre«.
Diese (Beispiele erläutern 3fjre
SBeife ber Äntit »on ber man wohl
sagen tönnte, sie fei etwas anarch-
istisch angehaucht.
©offenb bah in ber gufunft
etwas optimistischer fein werben,
»erbfeibe ich,
3ht, SBm. ©ilerS.
R o pal, ©alhounCo.,
10.3anupt.
ßiebe Dantel •
Da ich heute gerabe
unb es wieber einmal
wid ich ein paar Seiten
guerft Wid ich bon
berichten: _
}
am 22.D«z. »ersieh ich Port ßa*
»aca um 1 Uhr Rachmittags unb
tarn um 4 Uhr Desselben DageS in
©uero än
meine
unb puppenluftigen
©errn ©haS. flenz auf,
gewechselt worben, finb aber noch
biefelben wie »orher.
ist eine schöne ©tabt.
helfen, bah sie weiter wachse
gebeihe l Pon Prohibition ist bort
noch tein geilen.
SBeinachten, öerbunben mit mei-
ner (Mutter ©eburtStag, hatten wir
im »äterlichen ©aufe einige schöne
©tunben zu »erleben.
am 25. war ich in ©wih aip.
©ier war aber mein länger Pleiben
in gapette ©ountp zu ©nbe. ©S
hat mir baS burchaus garnicht ge-
faden. am (Montag brachte ich
meine Sachen nach üa ©ränge zum
Depot unb Dienstag trat ich meine
©eimreife nach P»tt ßaöaca
an. Pon glatonia an fuhr
abolfh (Meper mit mjr unb
hatte ich gute ©efedfehaft ben gan-
-
i
■
• Wr
»eu SBeg entlang.
3n (Moulton erfuhren wir, bah
bortfelbft ein gtoh«S ©chabenfeuer
gewesen war; 5 ©äufer finb abge-
brannt mit sämmtlichem 3nlja(t.
am nächsten Dag, um 3:80, tarnen
wir wieber in unserem ©täbtch'en
Port ßaöaca an u.Ach tonnte selbst
sagen: Be it ever so hUmble,therf><a
no plaoe like hörne.
Reuigteiten giebt es noch «i
öiele.- 3ebermann ist mit Pflügen
beschäftigt,benn baSSBetter ist aus-
gezeichnet.
©eftern abenb war bet monat-
liche Pad in betßogenhade zu
Ropal.
am 6. gebruat wirb hiet ein
grober äRaStenbad ftaUfinben.
©enng für heute;nä<hftenS mehr.
Dein greunb unb Rpffe, UM
©. ©. ©engst.
ßiebe Zan
3dh hoöe »or
Kamm miaKam mmm
oann wteoer »or
:
a« .
'1 ’ ■t’sisfe
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Heilig, G. A. La Grange Deutsche Zeitung. (La Grange, Tex.), Vol. 19, No. 23, Ed. 1 Thursday, January 21, 1909, newspaper, January 21, 1909; La Grange, Texas. (https://texashistory.unt.edu/ark:/67531/metapth981065/m1/1/?q=%22%22~1: accessed August 15, 2024), University of North Texas Libraries, The Portal to Texas History, https://texashistory.unt.edu.; crediting Fayette Public Library, Museum and Archives.